Autor Thema: Im Kleid fühle ich mich männlicher als je im Anzug - Artiklel in Men's Health  (Gelesen 12246 mal)

Offline cephalus

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Ich bin absolut bei Dir, Gregor,  auch wenn es nicht wirklich mein Ziel  ist, anderen Männern den Weg zu weisen.

JoHa

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"Anderen hier, z.B. Wolfgang, Joachim und Gregor, scheint es aber wichtig zu sein. Oder, ihr drei? Ist es Euch wichtig, Euch männlich zu fühlen?
Mir ist es wichtig, mich, je nach Situation, so oder so zu fühlen, wobei 90% meines Lebens eindeutig männlich einzuordnen ist.
Dazu gehört, dass ich meine "weiblich" zugeordneten Eigenschaften mit viel männlichem Elan durchgesetzt habe.

Offline MAS

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Dazu gehört, dass ich meine "weiblich" zugeordneten Eigenschaften mit viel männlichem Elan durchgesetzt habe.

 ;)

LG, Micha
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Offline DesigualHarry

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Hallo!

Grundsätzlich bin ich schon auch dafür, dass jeder das anziehen kann was einem gefällt, dass so von allen respektiert wird. Aber dafür braucht es halt dann einen Stil, der bei allen gut ankommt. Und das kann halt dann nur was langweiliges sein. Ein roter enger Mini Rock ist halt in einer großen Gesellschaft nicht jedermanns Sache…

Aber genau da fängt das Problem ja dann erst an. Für mich ist das kein Erstrebenswerter Zustand. Ich wünsche mir dass viel mehr Menschen ihre Klischees leben,  aber ohne dass an irgendwelchem Gender festzumachen. Die Leute sollen Interessante Kleidung selbstbewusst so tragen, wie z.b. Männer Hotpants Anfang der 1980iger getragen haben. Einfach so, ohne Fragen.

Interessant ist die Welt für mich nicht, wenn Millionen Menschen das gleiche anhaben, sondern wenn sich jeder traut was eigenes zu sein. Kleidung ist Symbol, mit der man Gefühle darstellen kann. Gefühle sind dazu da, um gelebt zu werden. Aber deswegen besteht für mich kein Grund, mein Geschlecht in Frage zu stellen.

Selbstbewusst sollte jeder sein dürfen, das ist kein Privileg einzelner. Auf jeden Fall ist es in der Natur so vorgesehen, dass jeder sein eigener „Herr“ ist, und nicht Eigentum der Kirche, Parteien, Politiker oder Globalisten.

Ob etwas männlich oder weiblich ist entscheidet nicht ein Gott, Papst oder Pfarrer, oder gar Politiker. Nein, jeder für sich selber entscheidet was er darunter versteht, und richtet sich nach seinem Glauben. Auf die Frage ob etwas männlich oder weiblich ist, gibt es keine allgemein gültige Antwort, aber eine relative Antwort, die jeder für sich persönlich beantwortet.

Klar, man fragt sich ständig, wenn ich dass oder jenes mache, werde ich dann noch von der Gesellschaft angenommen? Aber die Gesellschaft bietet einem zwar Geborgenheit, aber in einer Gesellschaft kann man keine höheren Ziele erreichen. Deswegen nicht, weil die Gesellschaft einem immer einreden will, dass das so nicht geht…

Freiheit beginnt eigentlich dann, wenn ich nicht mehr von „der Gesellschaft“ abhängig bin, sondern frei über mein Leben selbst bestimme. Für mich war und ist das Rocktragen auch immer ein Zeichen meiner Unabhängigkeit.

LG Harry


Offline MAS

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Da kann ich Dir nur zustimmen, lieber Harry!

Natürlich sind wir nicht völlig unabhängig, aber ein Stück weit von gewissen Vorgaben auf jeden Fall!

LG, Micha
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Offline Zwurg

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Hm, mit dem männlich oder nicht männlich fühlen, das ist so ein Sache.
Grundsätzlich bin ich ja immer männlich.
Früher hab ich öfter Röcke getragen. (In der Zeit von Münchner-Männerrockstammtisch und so)
Warum ist das heute anders?
Ich bin älter geworden und finde nicht mehr so viel Gefallen an meinem eigenen Körper.
Der Männerrockstammtisch von früher existiert in der alten Form fast 20 Jahre nicht mehr. Ich arbeite auch nicht mehr in einer Stadt.Schon gar nicht mehr in München. Früher hatte ich auch viel mehr Kontakt zu alternativen Szenen, in denen Männer auch vermehrt Röcke tragen.

Heute arbeite ich in einem Behindertenwerk auf dem Land, bewege mich hauptsächlich in einem sehr kleinen Umfeld, zwischen Arbeit und Daheim.
Zwar sind die neuen Kollegen sicher aufgeschlossener als die alten Kollegen in dem Handelhaus oder im Baustellen-Werkstatt Bereich in dem ich früher gearbeitet habe. Ich war auch zu Firmenfeiern letztes Jahr mehrmals im Kilt. Vor meiner Einstellung sagte meine damalige Chefin (alte Freundin, aus einer der alternativen Szenen) ich könnte auch Rock in der Arbeit tragen, und wäre nicht der Einzige. Was nicht falsch, aber auch nicht richtig ist. Es gibt zwei Betreute die ab und zu Rock tragen, aber die den Wunsch haben Frau zu sein. Also im Kollegium gibt es keine Männer mit Rock. Und Frau zu sein ist sicher nicht mein Weg. Und meine Chefin hat 3 Monate später das Unternehmen verlassen.

Ich finde auch den Mann in dem Beitrag durchaus männlich, ich frage mich nur, würde er sich so präsentieren, hätte er keine Frau die das auch in ihm fördert?
Ich habe so ein Frau nicht gefunden.

Tja, rein theoretisch würde ich auch gerne Kleider tragen, nur habe ich das in der Öffentlichkeit noch nicht getan, wenn man von meinen Mittelaltergewändern absieht. Diese trage ich auch nur auf Mittelalterfesten.

Ich will mich wohl fühlen in meiner Haut und so wie ich momentan bin. Und wenn ich mich unsicher fühle, kann ich schon keine Röcke targen und noch weniger ein Kleid.

Ich bin immer noch auf der Suche nach Kleidern die zu mir passen, was ich ziemlich schwierig finde.
Den größten Mut erfordert es den eigenen Weg zu gehen

Offline GregorM

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Hallo Zwurg,

dein Bericht hinterlässt mich ein bisschen traurig gestimmt. Natürlich ändern wir uns über die Jahre, nicht nur äußerlich, sondern auch was das betrifft, wofür wir uns interessieren. Es kann vorübergehend sein, aber auch endgültig und wenn, ist ja OK.
Du befindest dich, scheint es mir, doch eher in einer Phase der Frustration. Und kein Wunder, denn du hast auf deiner Arbeit Möglichkeiten, die du nicht ausnützt. Du hast schon zwei Kollegen, die manchmal Röcke tragen – aber mit einem anderen Motiv. Wegen des Schubladengedanken möchtest du nicht mit ihnen gleichgestellt werden. Sie denken Rock = Frau, und du denkst Rock auch am Mann, und der Unterschied könnte anderen schwer begreiflich sein. Du trägst manchmal einen Kilt. Mit dem kann am besten dein Wunsch, Rock am Mann, erfüllt werden, aber du möchtest mehr, gerne auch ein Kleid. Aber wo es tragen, solltest du es finden?

Du hast noch dazu eine Frau, die dich nicht unterstützt, und dein Umfeld ist so klein, dass du fühlst, du kannst dort nicht scheinen. Und darum geht es uns ja auch. Es genügt uns nicht, nur innerhalb der eigenen vier Wände, Rock oder Kleid zu tragen. Wir wollen gesehen werden, und gleichzeitig fürchten wir davor. Das ist frustrierend, und leichter wäre es, könnten wir das alles vergessen. Es ist aber wie von irgendeinem Missbrauch (Drogen, Alkohol) rauszukommen. Röcke Tragen macht süchtig.

Was würde ich selbst tun? Vermutlich denken, du hast nur ein Leben, es ist jetzt oder nie. Ich würde anfangen, Röcke und Kleider in der Arbeit zu tragen, in einer männlichen Weise, und mit dem Ziel zu beweisen, dass auch MÄNNER es tun können. Gelingt es dir mit dem Ziel nicht, dann hast du doch daran die Freude, dich PHYSISCH superbequem zu fühlen.
Gruß
Gregor

Offline MAS

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Lieber Zwurg,

ich sehe gleich zwei Baustellen bei Dir. Die eine hat Gregor m.E. trefflich beschrieben (außer dass die beiden Rockträger in Deiner Einrichtung keine Kollegen, sondern Betreute sind) und auch eine m.E. gute "Therapie" genannt, mit der Du diese Baustelle bearbeiten kannst.

Die andere Baustelle, die seit längerem immer wieder genannt wird, ist Dein Leiden am Altern. Daas Schicksal teilen wir natürlich alle. Ich merke auch, dass meine Augen schlechter werden, meine Kondition weniger usw. Derzeit schmerzt mein rechter Fuß wegen einer - wenn ich es richtig erkannt habe - einer Planar fasciitis, also einer Entzündung der Faszien in der Fußsohle. Das soll ab 40 Jahren öfter auftreten. Und ich bin 59.

Wie Du weißt, beschäftige ich mich viel mit Buddhismus, in welchem Alter, Krankheit und Tod als unausweichbar erkannt sind und Vergänglichkeit, Nichtselbst und Leiden als Grundmerkmale des Lebens beschrieben werden, wobei das Leiden vor allem deshalb auftritt, weil wir uns mit Alter, Krankheit, Tod, Vergänglichkeit und Nichtselbst nicht anfreunden können. Das kann man jetzt rational und intellektuell überdenken, aber die Lösung des Problems ergibt sich - buddhistisch gesehen - aus einem Ereignis, dass man als "Erwachen" oder "Erleuchtung" bezeichnet. Diese wird entweder als ein einmaliges, plötzliches Ereignis beschrieben oder als ein Prozess, der durch meditative Übung nach und nach zunimmt. Ich selbst habe damit sehr positive Erfahrungen gemacht, hatte vor ca. 25 Jahren, als ich mich noch nicht so recht traute, meine Rocke zu tragen, ein Meditationserlebnis, was mir diese Angst nahm und mich von ihr befreite. Und es gibt Augenblicke, da bin ich auch in Bezug auf Alter und Sterblichkeit ganz gelassen. Diese Gelassenheit ist aber noch nicht stabil. Eher war sie früher stabiler, als ich jünger, und Alter und Alterstod weit weg waren.

Auch andere Religionen haben gute Antworten auf die Frage, wie man mit Alter, Sterblichkeit und Tod umgehen kann. Dir Frage ist halt immer, ob man einen Zugang zu der jeweiligen Denk- und Glaubensweise gewinnen kann oder nicht. Und wenn ja, dann wie.

Jedenfalls bist Du nicht alleine mit Deinen Sorgen!

LG, Micha
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Offline Skirtedman

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  • Mann ohne Hose muss nicht nackt oder sonstwas sein
Ich will mich wohl fühlen in meiner Haut und so wie ich momentan bin. Und wenn ich mich unsicher fühle, kann ich schon keine Röcke targen und noch weniger ein Kleid.

Das will ich auch, mich wohlfühlen in meiner Haut.

Spätestens seit Anfang meiner Pubertät habe ich erkannt, dass ich mich in Hosen nicht wohlfühle. Sie sind mir zu eng, zu unbequem, zu lästig.

Drum habe mich mir nach und nach gesagt, mir ist es wichtiger, mich körperlich und infolge davon auch seelisch wohlzufühlen, und andere Sachen, die sich mir daraus vielleicht als Nachteil ergeben, nicht wichtiger zu halten, als mich in meiner Haut wohlzufühlen.

Und nach und nach habe ich da auch immer mehr umgesetzt. Ich bin froh, nicht gewartet zu haben, bis jemand anderes - wer auch immer - sich dafür einsetzt, dass ich mich frei und unbekümmert wohlfühlen darf, indem Männer allgemein anfangen Röcke zu tragen.
Ich würde bis heute noch vergeblich darauf warten.

Auch ich bin davon betroffen zu altern. Wie richtigerweise jeder andere auch. Auch mir gefällt zum Beispiel meine Haut nicht mehr im gleichen Maße wie ich das früher einmal tat. Ich bin ein Sonntagskind, und auch ein Sonnenkind. Aber meine Haut altert nicht nur dort, wo die Sonne immer hinkommt, auch dort, wo die Haut quasi nie Sonne gesehen hat. Es ist nicht meine Sonnen-"Sucht", die meine Haut altern lässt, sondern mein Alter.

Ab und zu kommen auch mir die Gedanken: verstecke sie, die alte Haut! Aber ich mag die Sonne, sie mein Lebenselixir für mein sonniges Gemüt. Soll ich sie wirklich verstecken? Dann habe ich weniger Sonne, weniger Spaß, weniger Vitamin D. Nein, ich verstecke sie nicht, ich habe halt nicht mehr jugendliche Haut, sie sieht nicht mehr so lecker aus wie früher. Damit muss ich halt leben. Und andere dürfen sehen, dass ich nicht ewige Jugend bin.

Ja, das Alter hinterlässt Spuren. Nicht auf der Haut. Das ist halt so. Ich lasse mir dadurch mein sonniges Gemüt nicht verderben. Auch das musste ich nach und nach lernen - und vermutlich noch ganz viele weitere Portionen Lernstoff diesbezüglich.

Um so mehr freue ich mich, jeden Tag, der bleibt, noch immer genießen zu können, dass ich mich wohlfühle in meinem Körper. Und nicht auf den Sanktnimmerleinstag zu warten, der wahrscheinlich in meinem restlichen Leben nicht kommen wird, wo plötzlich alle Männer in Röcken rumlaufen.

Offline MAS

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Ja, das Alter hinterlässt Spuren. Nicht auf der Haut.

Da fehlt sicher ein "nur", lieber Wolfgang, gell?

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Hallo Zwurg,
ich könnte jetzt zu ganz vielen Punkten die Du aufgeführt hast, etwas schreiben, das ist für mich jedoch der entscheidende:

Ich will mich wohl fühlen in meiner Haut und so wie ich momentan bin. Und wenn ich mich unsicher fühle, kann ich schon keine Röcke targen und noch weniger ein Kleid.

Du fühlst dich scheinbar nicht wohl in Deiner Haut, weder in Rock, noch in Hose noch in einem Kleid. Für mich liegt das weder an der fehlenden Frau, noch an deinem Wohnort, noch an deiner Arbeitsstelle und auch nicht an deinem, sich durch zunehmendes Alter, veränderndem Körper.

Du hinterlässt den Eindruck eines verunsicherten, ängstlichen und frustrierten Menschen, der definitiv nicht in sich selbst ruht. Entschuldige, wenn ich das so offen sage, aber ich denke, Du solltest an erster Stelle deine innere Mitte, deinen Selbstwert oder wie auch immer man das nennen mag, finden - der Rest ergibt sich dann von selbst.

Ich empfinde es so, als hätten wir beide in der Zeit die wir uns kennen, konträre Entwicklungen durchgemacht, vom Alter einmal abgesehen - ok meine jüngsten gesundheitlichen Probleme haben Optik und Körper etwas heftiger in Mitleidenschaft gezogen - Du warst in meinen Augen selbstbewusst zuversichtlich und mutig, ich habe mich selbst zu Männerrocktreffen nicht immer im Rock getraut. Mittlerweile "traue" ich mich fast? überall hin in Rock oder Kleid, wenn mir danach ist.
Das bedeutet aber nicht dass ich es auch tue, wenn ich ernsthafte Bedenken habe, dadurch anderen, die eine Bedeutung für mich haben, Unwohlsein zu verursachen.
So wichtig ist es mir auch nicht, immer in jedem Augenblick zu tragen, worauf ich gerade Lust habe.

Ich merke, dass mit zunehmenden Selbstbewusstsein und wachsender Selbstverständlichkeit meiner Seite auch die Akzeptanz wächst.

Ich kann Dir nicht sagen, was Du wie verändern kannst und vor allem wirklich willst in deinem Leben, aber für mich klingen Deine Beiträge seit längerem so, als wäre ein "weiter so", nicht unbedingt die beste Option.

Neuer Job, in einer neuen (Groß)Stadt, mit Anschluss zu einem anderen sozialen, künstlerisch/alternativen Umfeld?
Sich dabei von vorneherein nicht verstecken, Du selbst sein?
Schon klar, das ist sehr schwierig, erfordert viel Mut und Energie und kann auch gewaltig daneben gehen.

Mir fällt dazu der Spruch ein, der mal bei mir in der Arbeit hing:

"Es ist nicht gesagt, dass es besser wird, wenn es anders wird, aber, damit es besser werden kann, muss es anders werden."

LG
Cephalus

LG

Offline Skirtedman

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Ja, das Alter hinterlässt Spuren. Nicht auf der Haut.

Da fehlt sicher ein "nur", lieber Wolfgang, gell?

LG, Micha

Stimmt.
Hatte keine Zeit, das Korrektur zu lesen.

Offline Zwurg

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Hallo Zwurg,
ich könnte jetzt zu ganz vielen Punkten die Du aufgeführt hast, etwas schreiben, das ist für mich jedoch der entscheidende:

Ich will mich wohl fühlen in meiner Haut und so wie ich momentan bin. Und wenn ich mich unsicher fühle, kann ich schon keine Röcke targen und noch weniger ein Kleid.

Du fühlst dich scheinbar nicht wohl in Deiner Haut, weder in Rock, noch in Hose noch in einem Kleid. Für mich liegt das weder an der fehlenden Frau, noch an deinem Wohnort, noch an deiner Arbeitsstelle und auch nicht an deinem, sich durch zunehmendes Alter, veränderndem Körper.

Du hinterlässt den Eindruck eines verunsicherten, ängstlichen und frustrierten Menschen, der definitiv nicht in sich selbst ruht. Entschuldige, wenn ich das so offen sage, aber ich denke, Du solltest an erster Stelle deine innere Mitte, deinen Selbstwert oder wie auch immer man das nennen mag, finden - der Rest ergibt sich dann von selbst.

Ich empfinde es so, als hätten wir beide in der Zeit die wir uns kennen, konträre Entwicklungen durchgemacht, vom Alter einmal abgesehen - ok meine jüngsten gesundheitlichen Probleme haben Optik und Körper etwas heftiger in Mitleidenschaft gezogen - Du warst in meinen Augen selbstbewusst zuversichtlich und mutig, ich habe mich selbst zu Männerrocktreffen nicht immer im Rock getraut. Mittlerweile "traue" ich mich fast? überall hin in Rock oder Kleid, wenn mir danach ist.
Das bedeutet aber nicht dass ich es auch tue, wenn ich ernsthafte Bedenken habe, dadurch anderen, die eine Bedeutung für mich haben, Unwohlsein zu verursachen.
So wichtig ist es mir auch nicht, immer in jedem Augenblick zu tragen, worauf ich gerade Lust habe.

Ich merke, dass mit zunehmenden Selbstbewusstsein und wachsender Selbstverständlichkeit meiner Seite auch die Akzeptanz wächst.

Ich kann Dir nicht sagen, was Du wie verändern kannst und vor allem wirklich willst in deinem Leben, aber für mich klingen Deine Beiträge seit längerem so, als wäre ein "weiter so", nicht unbedingt die beste Option.

Neuer Job, in einer neuen (Groß)Stadt, mit Anschluss zu einem anderen sozialen, künstlerisch/alternativen Umfeld?
Sich dabei von vorneherein nicht verstecken, Du selbst sein?
Schon klar, das ist sehr schwierig, erfordert viel Mut und Energie und kann auch gewaltig daneben gehen.

Mir fällt dazu der Spruch ein, der mal bei mir in der Arbeit hing:

"Es ist nicht gesagt, dass es besser wird, wenn es anders wird, aber, damit es besser werden kann, muss es anders werden."

LG
Cephalus

LG


Ich würde gern weg, ein anderes Leben führen, es geht aber nicht.
Ich kann nicht einfach weg.
Wohin auch, und dieses künstlerische/alternative Umfeld, ich wüßte nicht wo es das gibt und wie ich dort finanziell überleben könnte. Ich arbeite ja schon in einer anthroposophischen Einrichtung, wo könnte es künstlerischer und alternativer sein?

Aber ich weiß auch ganz genau, bei den GFs geht es auch den ganzen Tag nur ums Geld, wo das herkommt und wem man es geben kann.

Du und ich Cepahalus haben uns halt anders entwickelt. Für den einen lief es besser, für den anderen eben nicht so gut.

Neulich habe ich so eine Dokumentation über Menschen gesehen, die in Höhlen auf La Gomera leben. Kluge Menschen, ohne Beitz und große Ansprüche, aber noch, jung, die in den Tag hinein leben und nicht an morgen denken. Aber was ist wenn sie älter werden, Zahnschmerzen haben, krank werden, operiert werden müssen...?
Und eins ist klar, zu den Jungen gehöre ich nicht mehr.

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Offline GregorM

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Und eins ist klar, zu den Jungen gehöre ich nicht mehr.

Aber muss man jung sein, um glücklich zu sein?

Ich meine Nein. Psysisch kann ich nicht all das, das ich vor 60 Jahren konnte. Aber vieles kann ich, und ich kann mich täglich darüber freuen. Ich verdiene nicht, was ich tat, als ich noch arbeitete. Aber mit weniger geht es auch.
Ich freue mich jeden Tag darüber, dass ich meine wunderbare Frau habe. Ich freue mich über meine zwei längst erwachsenen Kinder, einen sehr netten Schwiegersohn und fünf Enkelkinder. Ich habe ein Haus in sehr guter Lage und ein kleines Auto. Ich kann mich mit dem beschäftigen, was ich will, hierunter, so oft ich es möchte, einen Kilt oder einen anderen Rock tragen. Ich fühle mich dankbar. Auch darüber, dass ich es vermag, positiv zu sein.

Gruß
Gregor

JoHa

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Cephalus´ Aussage, es sei wichtig, die "innere Mitte", das Selbstwertgefühl, zu finden, stimme ich aus eigener Erfahrung zu. In einer Phase, in der ich mich wegen einer Trennung einsam gefühlt habe, gelang mir kein Versuch, einen guten Kontakt, z.B. zu Frauen, aufzunehmen.
Mich umgab wohl ein spürbarer Trauerflor.
Nach Monaten konnte ich mir sagen, so schlecht sei das Alleinleben doch gar nicht. Ich mochte mich auf einmal wieder, fühlte mich auch ohne Partnerin komplett.
Meine aufgeheiterte Miene bescherte mir sofort bei vielen Begegnungen, selbst nur en passant, auf der Straße, ein Lächeln der Anderen.
Sollte ich oder wer auch immer, wieder in Selbstzweifel geraten, kann ich ihm nur ähnliche Bestärkung wünschen!
In Solidarität
Joachim


 

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