Liebe Leute,
zu erst möchte ich bemerken, dass es Freude macht mit euch auch mal über ein anderes Thema als unseren geliebten Rock zu sprechen, auf den wir sowieso bald wieder zurückkommen werden. Außerdem hat unser Umgang mit der Welt Konsequenzen für uns und unsere Nachkommen. Wird sich der Rock nochmal beim Mann durchsetzen? Oder wird die Menschheit vorher aussterben? Weder Homo habilis oder Homo neanderthalensis waren so selbstzerstörerisch wie wir (Homo sapiens). Wieso ist das so? Sind wir nicht viel schlauer als die anderen Menschengattungen?
Zu Micha: Natürlich kann die Quantenphysik noch weitergehender unsere Welt erklären, Aber hinsichtlich der Frage, ob Naturgesetze überall gelten, ist das Wissen von Newton’s Welt grundsätzlich ausreichend. Die Impulserhaltung bei der Erdrotation gilt auch bei Planeten in den fernsten Galaxien. Das konnten Astronomen mittlerweile bestätigen.
Mit der Quantenphysik kann man aber auch Dinge erklären, die über unser allgemeines Verständnis der physikalisch-chemischen Zusammenhänge hinausgehen. Die Entdeckung der Relativität und anderer kosmischer und subatomarer Phänomene zwang die Wissenschaftler die Newton’sche Physik weiterzudenken. So entstand mit Max Planck die Quantenphysik. An die mochte selbst Einstein lange nicht glauben, weil deren Gesetze ziemlich verrückt klingen. Aber Heisenberg konnte den mathematisch-logischen Beweis erbringen, dass sie richtig ist.
Und heutzutage gibt es sogar ganz praktische Anwendungen der Quantenphysik. Die Lasertechnik funktioniert nach ihren Gesetzen genauso wie das GPS. Und aktuell hat ein Quanten-Computer den schnellsten IBM-Binärrechner in Sachen Geschwindigkeit abgehängt. Die unglaubliche Quantenwelt ist also so real, dass sie in unserem Alltag angekommen ist.
Für Lars: Der Urknall und die Quantenphysik scheinen uns seltsam, weil wir uns das nicht mit dem herkömmlichen Wissen erklären können. Wir stoßen an Grenzen. Einstein hat lange versucht die Quantenphysik als einen mathematischen Kniff zu verstehen, der notwendig ist, um eine tiefere Wahrheit zu finden, die uns dann logischer ist. Aber über 100Jahre Forschung haben gezeigt, dass die verwirrende Quantenwelt wirklich existiert.
Und der Urknall scheint uns so unsinnig weil ein großes Universum doch nicht aus einem Punkt entstehen kann. Aber Messungen an schwarzen Löchern zeigen, dass eine unendliche Dichte möglich ist.
Und wieso geschah die Expansion in einer Geschwindigkeit, die nach herkömmlicher Vorstellung größer sein muss als die Lichtgeschwindigkeit? Die ist doch konstant. Ja, aber Geschwindigkeit ist eine Funktion der Zeit (z.B. km/h) und Zeit braucht Gravitation. Es gab aber zum Zeitpunkt des Urknalls noch keine Massen für Gravitation. Die Sonnen und Planeten entstanden erst Milliarden Jahre nach dem Urknall. Also gab es während des Urknalls auch keine Zeit.
Eine Welt ohne Zeit entzieht sich leicht unserem Vorstellungsvermögen, aber man kann so etwas berechnen und in Experimenten belegen. Man braucht nur eine sehr genaue Uhr auf die Zugspitze zu stellen und ein Jahr spaeter mit einer anderen Uhr aus einem Tal vergleichen. Die Uhren zeigen eine leicht unterschiedliche Zeit an, wegen der etwas geringeren Gravitation auf einem Berg. Zeit ist somit relativ.