Lieber Holger,
Du fragst danach, wie man andere davon überzeugen kann, die eigenen ... nee, die formulierung mit "man", "andere" und "eigene" funktioniert nicht, da man da nicht weiß, auf wen sich das "eigene" bezieht ... also anders:
Du fragts, wie ich andere davon überzeugen kann, meine Gefühle zu respektieren? Geht Deine Frage dahin?
Mein Vorschlag des Mitgefühlstraining geht ja eher der Frage nach, wie ich mich dazu bringe, die Gefühle anderer zu respektieren. Es ist also eine andere Fragerichtung.
Wenn jemand anders kein Interesse daran hat, meine Gefühle zu respektieren, sondern nur ein Interesse daran, seine eigenen Gefühle zum Maß aller Dinge zu machen, kann ich wohl zunächst wenig ausrichten. Ich kann höchstens sagen, dass ich, wenn er keine Rücksicht nehmen will, auch keine nehme, aber dann wird es zu einem Machtkampf um die Hegemonie der Gefühle.
Deswegen muss hier die Ratio greifen, damit der andere erstmal bereit wird, selbst Mitgefühl entwickeln zu wollen. Aber nehmen wir mal Menschen wie Donals Trump: solche Menschen haben weder an rationalen, noch an emotionalen Argumenten ein Interesse, die ihren Machtbestrebungen zuwiderlaufen. Meinst Du, die Havard-Strategie helfen könnte. Wäre ein Mensch wie Trump bereit, sich dem anzuvertrauen? Oder müsste jemand ihn zwingen, sich dieser Vorgehensweise anzuvertrauen und mitzumachen? Dazu müsste man dann aber auch die Macht haben, ihn zu zwingen.
LG, Micha