Rockmode.de
Infothek => Begrüssungen und Glückwünsche => Thema gestartet von: braveskirt am 13.01.2025 14:42
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Mit nun schon 50 Jahren finde ich endlich den Mut, meine femininen Anteile zu erkunden und Freude daran, toxischer Männlichkeit, der ich jeden Tag begegne, etwas positives entgegen zu setzen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass insbesondere Männer in geradezu panikartige Zustände geraten, wenn ein Mann nicht ihrem traditionellen Männerbild entspricht. Und statt sich selbst zu reflektieren und ihre Angst vor Menschen zu ergründen, die sich die Freiheit nehmen, Geschlechterstereotype in Frage zu stellen, schützen sie sich durch Aggression gegenüber jedem, der anders ist.
Ich sehe Angst vor Veränderung, Angst Privilegien zu verlieren, Geschlechterbilder überdenken zu müssen, Angst eigene unterdrückte Anteile zuzulassen.
Und dem möchte ich meine Experimentierfreude entgegensetzen, auch mit meinem Äußeren. Ob es lackierte Fingernägel, Strumpfhosen, rasierte Beine, dezentes Make-up oder was auch immer sind!
Als Mann Röcke zu tragen hat mehr Mut gebraucht, als ich mir je vorgestellt hätte. Wohl ein sehr stereotyp aufgeladenes Kleidungsstück ;)
Ich freue mich hier auf Austausch dazu - auf Neugierde, Mutmachen, Erfahrungen anderer...
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Hallo und herzlich willkommen :)
Deine Worte gefallen mir.
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Hallo und herzlich willkommen :)
Deine Worte gefallen mir.
Danke für das herzliche Willkommen und schön, dass du etwas damit anfangen kannst!
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Wilkommen, braveskirt.
Richten sich die panikartigen Zustände und die Aggression, die du ansprichst, gehen dich persönlich oder sprichst du ein allgemeines Stimmungsbild an? Viele hier haben die Erfahrung gemacht, dass Mann als Rockträger sehr unbehelligt durchs Leben kommt.
Ich selbst tage seit zwei Jahren immer häufiger Rock - inzwischen fast immer - und habe seitdem nur einen einzigen ablehnenden Kommentar gehört. Ich tue es aus Kpmfortgründen und ja - auch aus Eitelkeit. Eine weitere Motivation ist ähnlich wie bei dir: ein Zeichen für einen entspannteren Umgang mit Männlichkeit zu setzen.
Schön, dass du hergefunden hast.
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Wilkommen, braveskirt.
Richten sich die panikartigen Zustände und die Aggression, die du ansprichst, gehen dich persönlich oder sprichst du ein allgemeines Stimmungsbild an?
Auch dir danke fürs Willkommen!
Ich sprach eher ein allgemeines Stimmungsbild an.
Eitelkeit ist ein interessanter Punkt. Ich mag mich sehr in Rock und Strumpfhose, fühle mich eigentlich zum ersten mal in meinem Leben attraktiv und manchmal sogar „sexy“.
Und der Tragekomfort steht natürlich außer Zweifel ;)
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Herzlich willkommen hier! :)
LG, Micha
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Herzlich willkommen hier! :)
LG, Micha
danke dir, Micha!
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Ein herzliches Willkommen hier auch von mir, lass Dich inspierieren und insperiere uns...
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Hallo braveskirt,
auch von mir ein herzliches Willkommen in diesem Forum! Schön, dass du auch noch im "gesetzten" Alter von 50 den Weg hierher gefunden hast. Wir sind sehr gespannt auf weitere Beiträge von dir, denn jedem Anfang wohnt ja ein gewisser Zauber inne. Darum darfst du uns gerne weiter berichten. Vielleicht hast du ja auch Gelegenheit, einmal zu einem Treffen zu kommen. Das hängt natürlich davon ab, aus welcher Gegend du stammst.
Viele Grüße
Radix
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Mit nun schon 50 Jahren finde ich endlich den Mut, meine femininen Anteile zu erkunden und Freude daran, toxischer Männlichkeit, der ich jeden Tag begegne, etwas positives entgegen zu setzen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass insbesondere Männer in geradezu panikartige Zustände geraten, wenn ein Mann nicht ihrem traditionellen Männerbild entspricht. Und statt sich selbst zu reflektieren und ihre Angst vor Menschen zu ergründen, die sich die Freiheit nehmen, Geschlechterstereotype in Frage zu stellen, schützen sie sich durch Aggression gegenüber jedem, der anders ist.
Ich sehe Angst vor Veränderung, Angst Privilegien zu verlieren, Geschlechterbilder überdenken zu müssen, Angst eigene unterdrückte Anteile zuzulassen.
Und dem möchte ich meine Experimentierfreude entgegensetzen, auch mit meinem Äußeren. Ob es lackierte Fingernägel, Strumpfhosen, rasierte Beine, dezentes Make-up oder was auch immer sind!
Als Mann Röcke zu tragen hat mehr Mut gebraucht, als ich mir je vorgestellt hätte. Wohl ein sehr stereotyp aufgeladenes Kleidungsstück ;)
Ich freue mich hier auf Austausch dazu - auf Neugierde, Mutmachen, Erfahrungen anderer...
Ich finde den Text und die angebliche toxische Männlichkeit etwas zu einseitig gesehen. Viele Männer werden durch das andere Geschlecht negativ beeinflußt. Man braucht dafür garnicht soweit zu schauen. Meist liegt das Problem bei der eigenen Frau. Die Männer wollen dann nicht die Ehe mit dem Rock tauschen, weil man versucht die Zweisamkeit zu erhalten.
Einige Männer hier, tragen die Röcke meist ohne Wissen der Frau und fühlen sich schlecht dabei. Was dabei hier eine männliche toxische Handlung ist, bleibt erst einmal im Dunkeln.
Wie ich immer sage, trennt euch von der Frau, wenn sie euch einschrenkt. Das Gefühl der Freiheit ist unbezahlbar. Denn welcher toxische Mann verbietet der Ehefrau sich zu kleiden wie sie es will??? Ich kenne keinen
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Hallo braveskirt,
auch von mir ein herzliches Willkommen in diesem Forum! Schön, dass du auch noch im "gesetzten" Alter von 50 den Weg hierher gefunden hast. Wir sind sehr gespannt auf weitere Beiträge von dir, denn jedem Anfang wohnt ja ein gewisser Zauber inne. Darum darfst du uns gerne weiter berichten. Vielleicht hast du ja auch Gelegenheit, einmal zu einem Treffen zu kommen. Das hängt natürlich davon ab, aus welcher Gegend du stammst.
Viele Grüße
Radix
Danke dir fürs Willkommen! Ich danke dir für den Begriff "Zauber", genau so soll es sein. Bei "gesetzt" muss ich immer noch stutzen, aber die Zahlen nehmen halt inzwischen gewisse Dimensionen an, was willst machen ;) Ein Treffen wäre toll, dafür bräuchte es für mich südniedersächsische oder nordhessische Mitstreiter...
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Ein herzliches Willkommen hier auch von mir, lass Dich inspierieren und insperiere uns...
Hallo und Danke!
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Herzlich Willkommen hier im Forum!!!
Ich kann das bestätigen, auch ich gefalle mir in Rock und FSH besser/ sexier.....
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Herzlich Willkommen hier im Forum!!!
Ich kann das bestätigen, auch ich gefalle mir in Rock und FSH besser/ sexier.....
wie schön, dass es anderen Männern auch so geht!
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Herzlich willkommen hier in Forum. Lass Dich inspirieren und ermutigen auf Deinem "rockigen" Weg!
LG
Hajo
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Herzlich willkommen hier in Forum. Lass Dich inspirieren und ermutigen auf Deinem "rockigen" Weg!
LG
Hajo
Hallo Hajo, danke dir und gemeinsam rocken macht auch mehr Spaß!
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Hallo braveskirt
Herzlich Willkommen im Forum und vielen Dank für Deine Vorstellung.
Und mit bereits 15 Beiträgen bist Du schon weiter, als manche nach Jahren im Forum. Sehr gut 👍😊
Auch ich trage gerne Röcke und Kleider, seit ich 2015 hier angemeldet bin, das ganze Jahr.
Weils einfach bequeme, komfortabele Klamotten sind und mir die konventionelle "Männermode" zu trist und langweilig ist.
Die in Deiner Vorstellung beschriebenen Befürchtungen hatte ich auch zu Beginn, doch hier hieẞ es, einfach machen, es passiert viel weniger als man meint. So war es dann auch.
Die meisten Leute interessiert es schlicht nicht, manchmal gibts ein Lob oder einen positiven Kommentar, manchmal guckt auch jemand komisch. Aber negative Kommentare sind ziemlich selten, z. B. aus einem vorbeifahrenden Auto.
Grüßle aus Bawü
Jürgen
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Hallo Braveskirt,
auch ein Herzliches Willkommen aus dem Süden, wir teilen die selbe Leidenschaft zu Strumpfhose und Rock. Ich trage nicht wie einige hier täglich Rock, aber wenn ich einen trage geniesse ich es sehr, ist für mich halt immer noch was besonderes.
LG Peter
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Hallo braveskirt
Weils einfach bequeme, komfortabele Klamotten sind und mir die konventionelle "Männermode" zu trist und langweilig ist.
Hallo Jürgen, danke für deine netten Worte! Genauso gehts mir auch: Was in den „Männerabteilungen“ der meisten Kaufhäuser so dargeboten wird ist wirklich furchtbar Trist. Das fängt bei den Farben an und endet nicht bei den immer gleichen Schnitten.
Ich geh lieber gleich mit meiner Frau zu den Damen ;)
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Hallo Braveskirt,
auch ein Herzliches Willkommen aus dem Süden, wir teilen die selbe Leidenschaft zu Strumpfhose und Rock.
LG Peter
Danke Peter, bei mir war es sogar erst die Strumpfhose und dann der Rock ;) Gruß zurück aus der Mitte in den Süden.
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Hallo Braveskirt,
auch ein Herzliches Willkommen aus dem Süden, wir teilen die selbe Leidenschaft zu Strumpfhose und Rock.
LG Peter
Danke Peter, bei mir war es sogar erst die Strumpfhose und dann der Rock ;) Gruß zurück aus der Mitte in den Süden.
War bei mir genauso, ich kam auch über die Strumpfhose zum Rock
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War bei mir genauso, ich kam auch über die Strumpfhose zum Rock
Spannend, dass das bei dir auch so war. Irgendwie wurde die Strumpfhose immer sichtbarer. Erst nur zu Hause auf dem Sofa, dann unter langen Jeans, dann zu Jeansshorts, dann zum Rock, um schließlich im Sommer ganz zu verschwinden und dem Rock allein das Feld zu überlassen 😀
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Hallo alle,
mir fällt zu vielem aus diesem Thread auch vieles ein. Zum Beispiel kann ich ebenso bemerken, dass ich mich in Röcken oder Kleidern bisweilen auch so ein bisschen sexy fühle.
Schön, dass Ihr das ansprecht. Denn gleichermaßen habe ich mich in meiner Hosenzeit nie gefühlt. Das, was allgemein an einem Mann so sexy empfunden wird oder wurde, hat mich nie inspiriert, verkörpern zu wollen. Ein Sixpack am Leib konnte und wollte ich nie vorweisen. Voll lässig und sportlich war ich auch nie. Und die Rüstungen, die in vielen weiblichen Augen einen Mann sexy erscheinen lassen, nämlich Anzug und bis zum Anschlag zugezogene Binde um den Hals, hat mir weder gestanden noch habe ich es auch nur ansatzweise gemocht.
In Röcken und Kleidern ist das irgendwie ganz anders. Jahrzehntelang war ich zwar männlich stark und habe im Winter keinen Frauenkram wie Strumpfhosen unter meinen Winterröcken getragen, spätestens seit ich dieses Dogma gekippt habe, erlebe ich, wie ich mich mit einer gefühlten Spur von Sexiness inzwischen schmücken kann. Ja, ich beziehe dies im Moment in dieser dunklen Jahreszeit vor allem auf den Einsatz von Strumpfhosen, die bei mir nie völlig blickdicht sind. Und das dann eben durchaus auch in Kombination mit Säumen, die oberhalb vom Knie enden.
Wir hattten dieser Tage mal als Randthema die Frage, ob ein Mann, der immer Kleider oder Röcke trägt (wie ich z.B.) trotzdem "ganz Mann" bleiben kann. Ich habe es begründet und daraus folgend bejaht. Ich zum Beispiel. Ja, ein Mann, der Röcke und Kleider trägt (egal wie oft) kann ganz Mann bleiben. Muss er nicht. Eine Gegenantwort zum Beispiel wähnte sich ganz zufrieden, mal sich mehr männlich oder mal mehr weiblich fühlen zu dürfen. Ich glaube, ich weiss, welche Gefühle damit gemeint sind, kann aber für mich sagen, dass ich trotz alledem ganz Mann bleibe.
Was ist nun dieses Gefühl, sich etwas "sexy" zu fühlen? Gerade, wenn ich das vor allem auf Strumpfhosen und deren Transparenz verdichte? Spiele ich mit dieser Sexiness, die ich am Anblick zart bestrumpfter Frauenbeine (entsprechende Randbedingungen einhaltend) selbst empfinde? Kopiere ich diese "Feminität" auf mich, indem ich es einfach nachmache? Ist es "effektive Aneignung"? Rutsche ich dabei ab in eine "Feminität"? Bleibe ich bei dem Gefühl, sexy zu sein, noch immer "ganz Mann"? Diese Fragen kann man sich durchaus stellen. Auch wenn ich in der Tendenz eine grobe Antwort darauf habe, so sind die endgültigen Teilantworten noch längst nicht gefunden.
Mir ist klar, dass ich mit dem Ausnutzen von "sexy" Signalen nicht den selben Effekt erzielen möchte, wie eine Frau, die potentiell damit die Beachtung von Männern erreichen will. Das mag für Beobachter vielleicht einen Widerspruch darstellen, vermutlich am ehesten von männlichen Beobachtern. Ich weiss, dass mein Interesse ungebrochen immer noch eher, ja ausschließlich gelagert ist, von Frauen in diesem Sinne Beachtung zu finden. Und ja, es klappt auch. Und meist klappt das deutlich leichter, wenn ich diese Reize in der Tat auch einsetze. Wobei ich diese Reize nicht gezielt einsetze, kaum bis gar nicht, um auf Frauen dementsprechend zu wirken, sondern weil ich andere Gründe habe (Sonne zum Beispiel) bzw. einfach Lust darauf habe, mich nicht unter einem lang hängenden Rocksaum zu verbergen. So wie viele Frauen sich auch durchaus mal ohne Ziel sexy kleiden, nur weil sie einfach Bock auf diese Kleidung haben.
Also, wenn ich mich bisweilen ein bisschen sexy fühle, dann glaube ich, entspringt dieses Gefühl nicht, um vermehrt "weiblich" zu wirken. Sondern eher, mehr mit der Erlebniswelt verbunden zu sein, wie Frauen sie mit ihrer Kleidung empfinden. Ich kleide mich ja durchaus auch so, wie es mir an Frauen gut gefällt, ohne dadurch eine Frau darstellen zu wollen, sondern ganz einfach aus diesem von mir nicht sonderlich geliebten vorgekauten Männlichkeitsbild herauszutreten und einfach die Kleidung tragen zu können, die mir gefällt. Und mit diesen Ausdrucksmöglichkeiten nähere ich mich der Erfahrungswelt von Frauen an, und da kommt manchmal Sexiness mit ins Spiel.
Dennoch bleibt bis zuletzt die Frage. Kopiere ich da nicht einfach nur weibliche Attraktivität (wie ich, Mann, sie an Frauen mag) und hefte sie mir einfach nur an?
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Hallo Braveskirt,
willkommen im Forum!
Wolfgang
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Eine Gegenantwort zum Beispiel wähnte sich ganz zufrieden, mal sich mehr männlich oder mal mehr weiblich fühlen zu dürfen. Ich glaube, ich weiss, welche Gefühle damit gemeint sind, kann aber für mich sagen, dass ich trotz alledem ganz Mann bleibe.
Wenn Du meine Antwort meinst, Wolfgang, so meine ich eher "ein bisschen weiblich" nicht "mehr weiblich".
Also, wenn ich mich bisweilen ein bisschen sexy fühle, dann glaube ich, entspringt dieses Gefühl nicht, um vermehrt "weiblich" zu wirken. Sondern eher, mehr mit der Erlebniswelt verbunden zu sein, wie Frauen sie mit ihrer Kleidung empfinden. Ich kleide mich ja durchaus auch so, wie es mir an Frauen gut gefällt, ohne dadurch eine Frau darstellen zu wollen, sondern ganz einfach aus diesem von mir nicht sonderlich geliebten vorgekauten Männlichkeitsbild herauszutreten und einfach die Kleidung tragen zu können, die mir gefällt. Und mit diesen Ausdrucksmöglichkeiten nähere ich mich der Erfahrungswelt von Frauen an, und da kommt manchmal Sexiness mit ins Spiel.
Das kann ich auch für mich so behaupten.
LG, Micha
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Dennoch bleibt bis zuletzt die Frage. Kopiere ich da nicht einfach nur weibliche Attraktivität (wie ich, Mann, sie an Frauen mag) und hefte sie mir einfach nur an?
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Hallo Braveskirt,
willkommen im Forum!
Wolfgang
Danke dir, lieber Wolfgang, für deine ausführlichen Gedanken zum Thema Sexyness, ich habe das mit großem Interesse gelesen und du hast viel Stoff zum Nachdenken geliefert - spannendes Thema!
Ich mag da erst einmal weiter drauf rumdenken, aber ganz spontan: Ich habe für mich das Gefühl, es ist eine originäre, eigene Form der Sexyness, sie ist nicht etwas prinzipiell anderes als es vielleicht Frauen für sich empfinden, aber eben auch keine Kopie.
Ich muss da unbedingt mal mit meiner Frau drüber sprechen, wie sie das empfindet.
Ich bin nicht sicher, ob mein Gefühl der Sexyness einen Adressaten braucht, ich fühle mich auch so, wenn ich ganz für mich bin. Noch ein Aspekt, den ich spannend finde.
Ich freue mich jedenfalls über jeden Menschen, der mich sexy findet, egal welcher sexuellen Identität.
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Wir hattten dieser Tage mal als Randthema die Frage, ob ein Mann, der immer Kleider oder Röcke trägt (wie ich z.B.) trotzdem "ganz Mann" bleiben kann. Ich habe es begründet und daraus folgend bejaht. Ich zum Beispiel. Ja, ein Mann, der Röcke und Kleider trägt (egal wie oft) kann ganz Mann bleiben. Muss er nicht. Eine Gegenantwort zum Beispiel wähnte sich ganz zufrieden, mal sich mehr männlich oder mal mehr weiblich fühlen zu dürfen. Ich glaube, ich weiss, welche Gefühle damit gemeint sind, kann aber für mich sagen, dass ich trotz alledem ganz Mann bleibe.
In Anlehnung an Hebert Grönemeyer treibt mich das zur Frage: "Wann ist ein Mann ganz Mann?" Oder: "Gibt es nicht ganze Männer?"
Irgendwo in den Untiefen des Forums gibt es bestimmt eine Diskussion darüber.
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In Anlehnung an Hebert Grönemeyer treibt mich das zur Frage: "Wann ist ein Mann ganz Mann?" Oder: "Gibt es nicht ganze Männer?"
Irgendwo in den Untiefen des Forums gibt es bestimmt eine Diskussion darüber.
Das sind wirklich berechtigte Fragen, was ich auf keinen Fall möchte: den antizipierten Zuschreibungen und Erwartungen anderer hinterherzuleben!
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Ich bin nicht sicher, ob mein Gefühl der Sexyness einen Adressaten braucht, ich fühle mich auch so, wenn ich ganz für mich bin. Noch ein Aspekt, den ich spannend finde.
Ja, Du rufst in mir gerade die Erinnerung wach an gestern tagsüber. Da war ich auch womöglich "sexy" gekleidet, hatte aber auch keinerlei Adressaten im Fokus. Allerdings habe ich mich auch gar nicht so sehr sexy gefühlt, sondern ich genoss einfach nur die Möglichkeiten, sich so oder so zu kleiden. Und nicht sexy, aber auch nicht unwohl habe ich mich gefühlt (was ja manchmal bei exponierter Situation dann vom einen ins andere umkippen kann), obwohl man das aus Bild 1 von gestern (Bild 4 im Beitrag (https://www.rockmode.de/index.php?topic=4676.msg197955#msg197955)) so herauslesen könnte.
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Ja, Du rufst in mir gerade die Erinnerung wach an gestern tagsüber. Da war ich auch womöglich "sexy" gekleidet, hatte aber auch keinerlei Adressaten im Fokus. Allerdings habe ich mich auch gar nicht so sehr sexy gefühlt, sondern ich genoss einfach nur die Möglichkeiten, sich so oder so zu kleiden. Und nicht sexy, aber auch nicht unwohl habe ich mich gefühlt (was ja manchmal bei exponierter Situation dann vom einen ins andere umkippen kann), obwohl man das aus Bild 1 von gestern (Bild 4 im Beitrag (https://www.rockmode.de/index.php?topic=4676.msg197955#msg197955)) so herauslesen könnte.
Eigentlich doch toll, wie sich all diese Gefühle überschneiden und einander durchdringen. Das nicht-eindeutige, verspielte, ambivalente hat seinen Reiz, finde ich!
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Das nicht-eindeutige, verspielte, ambivalente hat seinen Reiz, finde ich!
Lieber Braveskirt,
ich habe vor einiger Zeit ein neues Wort gelernt: "ambig".
Der Unterschied zu "ambivalent" sieht so aus:
"ambivalent" = einander ausschließende Widersprüche
"ambig" = einander ergänzende Widersprüche
Substantive dazu: "Ambivalenz" und "Ambiguität".
Letzteres ist derzeit sozusagen ein Modewort.
LG, Micha
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ich habe vor einiger Zeit ein neues Wort gelernt: "ambig".
Der Unterschied zu "ambivalent" sieht so aus:
"ambivalent" = einander ausschließende Widersprüche
"ambig" = einander ergänzende Widersprüche
Substantive dazu: "Ambivalenz" und "Ambiguität".
Letzteres ist derzeit sozusagen ein Modewort.
LG, Micha
Lieber Micha,
danke für die begriffliche Ergänzung, in jedem Fall wird für mich deutlich, welche psychische Integrationsarbeit wir leisten. Es macht Freude, manchmal kann es aber auch ganz schön anstrengend, aufregend, beunruhigend werden. Eine Hose wäre "bequemer", aber nicht so "luftig" ;)
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Genau, lieber Braveskirt!
Ich empfinde es von Anfang an als Pionierarbeit, auch wenn die meisten Menschen der Gesellschaft diese gar nicht wahrnehmen, zumindest nicht als solche. Und die Freude überwiegt gegenüber der Anstrengung auf jeden Fall. Aufregung deswegen war anfangs größer. Da klopfte mein Herz ganz gewaltig zu Beginn jedes Ganges im Rock in die Öffentlichkeit und beruhigte sich erst im Laufe der ersten Paarhundert Meter. Es war wie ins kalte Wasser springen und sich allmählich warmschwimmen. Aber heute gehe ich einfach so raus, als hätte ich eine Hose an und nur selten denke ich daran, dass der Anblick für andere ungewöhnlich sein mag. Aber das Tragegefühl genieße ich nach wie vor sehr intensiv.
LG, Micha
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Da klopfte mein Herz ganz gewaltig zu Beginn jedes Ganges im Rock in die Öffentlichkeit und beruhigte sich erst im Laufe der ersten Paarhundert Meter. Es war wie ins kalte Wasser springen und sich allmählich warmschwimmen. Aber heute gehe ich einfach so raus, als hätte ich eine Hose an und nur selten denke ich daran, dass der Anblick für andere ungewöhnlich sein mag. Aber das Tragegefühl genieße ich nach wie vor sehr intensiv.
LG, Micha
Lieber Micha, in Sachen Genuss bin ich bei dir ;)
Bisher trage ich nur Maxi-Röcke, da hält sich die Aufregung in Grenzen. Das Aufregungsmaximum hatten bei mir Strumpfhosen zur knielangen Shorts und zu anderer Gelegenheit erstmals lackierte Fingernägel. Die Nägel sind inzwischen zur Normalität geworden, viel bestrumpftes Bein finde ich nach wie vor aufregend.
Bei den Nägeln fällt mir ein: anfangs hatte ich wahrgenommen, dass viele Leute gucken. Inzwischen bin ich mir nicht sicher, ob sich nur meine Fokussierung gelöst hat oder ob es von Anfang an nur eine Projektion meiner eigenen Aufmerksamkeit auf andere war - vielleicht hat es zu keinem Zeitpunkt wirklich jemand interessiert ;)
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Ich meine, es ist eine Mischung aus beidem: In den letzten 20 Jahren haben sich die Menschen daran gewöhnt, da die Menschen nicht mehr so uniformiert herumlaufen wir noch zuvor, dass es mehr Individualität gibt, und das nicht nur in Bezug auf Kleidung, sondern auch in Bezug auf Lebensstile allgemein. Da wundern sie sich also auch weniger über Männer in Röcken, Strumpfhosen oder mit Nagellack oder Ohrringen. Auf der anderen Seite haben wir uns auch daran gewöhnt, Röcke, Nagellack oder was auch immer in der Öffentlichkeit zu tragen und achten weniger auf die Blicke der anderen Menschen. So unterstützen sich die beiden Entwicklungen gegenseitig und lassen uns unsere Kleidung usw. entspannter tragen.
LG, Micha
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Nun, Braveskirt, Deine eigene, innere Unsicherheit fokussiert nicht nur auf die Reaktionen der anderen,
sondern sie interagiert, verstärkt, ja provoziert die Reaktionen der anderen.
Diesen Effekt haben wir hier im Forum immer mal wieder angesprochen. Aber längst nicht jedem ist dieser Effekt bewusst. Und selbst 13 Jahre gemeinsamen Lebenswegs haben nicht ausgereicht, um meiner damaligen Freundin diesen Effekt verständlich zu machen. Sie unterstützte mein Rocktragen, empfand es aber unfair, dass die Gesellschaft das nicht akzeptiere (Konjunktiv). Während wir soviele Beispiele hatten, dass die Gesellschaft es überwiegend akzeptiert, fokussierte sich meine Ex auf die wenigen vermeintlichen Abwehrreaktionen Einzelner und verstärkte, ja provozierte sie geradezu, weil sie immer auf der aktiven Suche danach war, dass es doch irgendwo in der Menge Menschen geben müsse, die abfällig tuscheln, böse gucken oder über uns lachen.
Nun, soweit das Thema, wenn man auf etwas sich fokussiert.
In der Tat ist es aber so, dass vor 40 Jahren derlei (oftmals negative) Aufmerksamkeit ungleich weit verbreiteter war als dies heute der Fall ist. Jenseits Deiner eigenen Ausstrahlung (auch wenn sie nun selbstsicherer geworden ist) ist das Empörungspotential in der Gesellschaft solchen Dingen gegenüber (bei Nagellack kann ich nur im Sommer an den Füßen drüber sprechen) stark zurückgegangen, ja fast gegen Null strebend.
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So, Braveskirt, erneut hast Du ein Splitterchen von mir mitbekommen.
Ich will an dieser Stelle in Deinem Vorstellungsthread nun noch mal die Gelegenheit nutzen, mich kurz vorzustellen.
Also ich traue mich seit gut 4 Jahrzehnten, in der Öffentlichkeit Röcke zu tragen. Nach gut 10 Jahren hatte ich Hosen nahezu vollständig abgelegt. 10 Jahre später habe ich Hosen quasi völlig aus meinem Leben verbannt. Mir sind Hosen zu unbequem. Und mir war es zu lästig, irgendwelche jenseits des Durchschnittsgeschmack liegenden Hosen zu bemühen, z.B. Haremshosen, nur um auf Teufelkommraus die aufdiktierten Hosen zu tragen. Wenn ich schon vom Erwartungsbild abweiche, dann kann ich doch gleich Röcke tragen, um das Unwohlsein im empfindlichsten Körperbereich zu vermeiden und um keine drückenden und quetschenden steifen Nähte und vielfachen Faltenschlag im Schritt ertragen zu müssen.
Das Thema Kleid hatte mich parallel zwar immer schon interessiert, kam aber lange Zeit zu keinen vernünftigen Ergebnissen oder oben genannte Freundin hätte es auch gar nicht akzeptiert. Seit bald 10 Jahren habe ich aber auch die Scheu vor Kleidern abgelegt. Inzwischen begeistern mich auch bestimmte Stilelemente wie Blümchenmuster, gegen die ich vor sieben Jahren noch auch hier im Forum vehement gewettert habe.
Ich glaube, so viel gibt es nicht mehr, was ich mir noch erobern könnte. Ich denke, ich habe meinen Aktionsspielraum derart erweitert, dass ich gefühlt da angekommen bin, wohin ich hinwollte: Freie Wahl der Kleidung, obwohl ich Mann bin. Freie, selbstbewusste Wahl der Kleidung, weil ich Mann bin.
Zwischen uns liegt quasi ein Bundesland und die Dauer eines Langzeitstudiums.
Ich komme grob aus der Region Südhessen und ich könnte biologisch nicht ganz Dein Vater sein.
Weitere Splitter über mich erfährst Du aus den Tiefen dieses Forums. Dir viel Spaß damit!
Gruß aus Rheinhessen
Wolfgang
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Nun, Braveskirt, Deine eigene, innere Unsicherheit fokussiert nicht nur auf die Reaktionen der anderen,
sondern sie interagiert, verstärkt, ja provoziert die Reaktionen der anderen.
Ich will an dieser Stelle in Deinem Vorstellungsthread nun noch mal die Gelegenheit nutzen, mich kurz vorzustellen.
Lieber Wolfgang, wie schön, von deiner Entwicklung zum lesen und vor allem, dass du sie am Ende als ein "Angekommen sein" erlebst!
Ich mag dir gerne mehr auch von mir erzählen, ich würde mich geschützter fühlen, wenn ich dich direkt anschreiben dürfte.
Zu den groben, unangenehmen Stoffen von Hosen: Mir geht das zum Teil sogar mit oft relativ derber Herrenunterwäsche so. Manchmal finde ich etwas aus Viskose, das ist schon angenehmer, Kunstfaser ist am Ende meist auch keine Lösung. Für Damen ist auch hier die Auswahl größer und feiner, aber da gibt es dann doch anatomische Hindernisse...
Am Ende wünsche ich dir, dass sich vielleicht doch noch Felder für Eroberungen finden ;)
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Nun, in Detailfragen wird es sicher noch die eine oder andere Eroberung geben in meinem Leben. Also kleidungsbezogen.
Manche meiner bisherigen Eroberungen setze ich aber eher zurückhaltend ein und bedürfen manchmal noch einer kleinen Herausforderung, der ich mich immer mal wieder erneut stellen muss. Und nicht alle Eroberungen muss ich an jedem Tag zum Einsatz bringen, es ist also gut, wenn ich sie nur behutsam und gelegentlich und mit einer gewissen grundsätzlichen Hürde verwende.
Persönliche Mitteilungen kannst Du von nun an ja jederzeit an alle hier, auch an mich, verschicken. Schön ist es natürlich auch, wenn Du möglichst alle an Deinen Erfahrungen und Gedanken teilhaben lässt.
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Hmm, jetzt hat sich braveskirt wieder verabschiedet.
Falls Du als Gast noch mitliest:
Hallo braveskirt
Wo immer Du jetzt bist.
Viel Glück und Erfolg auf Deinem weiterem Weg.