Autor Thema: Wiedererkennung  (Gelesen 299 mal)

Offline cephalus

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Wiedererkennung
« am: 28.05.2025 10:07 »
Vor fast drei Wochen war ich das erste Mal in einer großen Gemeinschaftdpraxis mit  viel Ärzten und Assistentinen.

Massenabfertigung.

Gestern rief ich wegen  einer Überweisung dort an, nannte meinen Namen und mein Begehr.

Nach einer kurzen Denkpause wurde die Dame am anderen Ende super freundlich und meinte sich an mich erinnern zu können.

Ich habe keine Idee welche das sein könnte, ich hatte mit keiner mehr als fünf Worte gewechselt.

Und ich rätsle, was ich damals trug - ich glaube es war ein Kleid...

Offline MAS

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Antw:Wiedererkennung
« Antwort #1 am: 28.05.2025 10:35 »
Wenn man es so sieht, müssten wir gegen die Verbreitung männlichen Rock- und Kleidtragens sein, es sei denn, wir mögen es nicht, wiedererkannt zu werden.

LG, Micha
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

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Offline SW Michl

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Antw:Wiedererkennung
« Antwort #2 am: 28.05.2025 11:00 »
Den gesteigerten Wiedererkennungswert nehme ich als positiven Nebeneffekt gerne mit - solange bis Rocktragen für Männer normal wird.

... was ich wohl nicht mehr erleben werde.

Nimmst du die Wiedererkennung als positiv wahr?

Online high4all

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Antw:Wiedererkennung
« Antwort #3 am: 28.05.2025 11:17 »
Ein Angestellter von Europcar am Flughafen Wien-Schwechat hat mich nach zwei Jahren Jahren wieder erkannt.
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Offline Skirtedman

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Antw:Wiedererkennung
« Antwort #4 am: 28.05.2025 12:44 »
Der gesteigerte Wiedererkennungs-Faktor ist bei mir Freude und Last zugleich.

Ich habe den Eindruck, dass etliche Menschen aufgrund meines Wiedererkennungswertes sich ambitioniert fühlen, mit mir das freundliche Gespräch zu suchen.

Z.B. sprach mich bei einer Veranstaltung neulich eine junge Frau an, die vor zwei Jahren von einer entfernteren Nachbarstadt in der Region in meine Stadt gezogen ist. Ausser Kollegen ihrer Arbeit (und ihren Freund, der aber Stubenhocker ist) scheint sie noch keinen Freundeskreis hier aufgebaut zu haben. Sie kennt mich vom Straßenbild her. Und bei einer anderen Veranstaltung zwei Monate vorher, sagte sie ihren Kollegen, bei der nächsten Begegnung würde sie mich ansprechen. - Und: das tat sie ja dann auch.
Ich sei für sie sowas ... wie ... "Heimat!", ihre neue Heimat. Wir verbrachten dann noch den Rest des Abends in gemeinsamer Nähe bzw. tauschten uns viel aus, gedanklich, auch Nummern. Diesen Kontakt habe ich nun noch nicht intensiviert, aber neulich suchte sie wieder meine - absehbare - Nähe.

Dank Nummernaustauschs konnte ich mir tatsächlich jetzt auch den Namen merken. Und den Zusammenhang. Und wo wir uns kennenlernten.

Das geht mir längst nicht immer so. Und da fängt die "Last" an.

Viele berufen sich auf dieses und jenes Ereignis, auch wenn es manchmal tatsächlich schon 2 Jahre her ist. Manchmal weiss ich zwei Tage später, achwas, 40 Minuten später nicht mehr jene Einzelheiten, die die anderen sich merken können. Ich erkenne die Leute teils nicht wieder, obwohl wir uns vor einer Stunde nett unterhalten hatten. Wie soll ich mir über die Monate, Jahre hinweg all die Zusammenkünfte und Unterhaltungen, die Namen merken? Von all den, sicherlich netten, Leuten?

Diese Last als Nicht-Last zu deuten, bin ich seit eins, zwei Jahren dran zu lernen. Ein Vorbild ist durchaus ein Kumpel, der auch ganz viele Leute kennt, der nahezu jede Frau mit einer herzlichen, ausgedehnten Umarmung empfängt (gleich welchen Alters). Der auch viele Namen und Zusammenhänge auf Abruf kennt. Der aber immer auch wieder anderswo offen zugibt: "Wer bist denn Du? Muss ich Dich kennen? Ich kann mir doch nicht alle Namen merken!"

Und so kommt es auch immer wieder vor, dass es ruft: "Hallo Wolfgang", gefolgt von einer Umarmung, der ich manchmal gar nicht aus dem Weg gehen kann, wo aber die flüchtige Begegnung nicht ausreicht (oder meine Lust gerade) nachzufragen, und ich dann zu meinen Begleitern sage: "Ich habe keine Ahnung, wer das gerade war. Ich hatte noch nicht einmal in meinen kühnsten Träumen geahnt, dass ich diese Person kennen könnte!"

Offline ChrisBB

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Antw:Wiedererkennung
« Antwort #5 am: 28.05.2025 15:24 »
Hallo Wolfgang,
du musst dich nicht wundern, wenn du mit Namen angesprochen und plötzlich umarmt wirst. Ich denke, in gewissen Kreisen bist du - auch ohne vorherigen persönlichen Kontakt - bekannt.
Was ich bei mir beobachte: Beim Blutspenden am Katharinenhospital Stuttgart brauchen sie das Kärtchen eigentlich nur wegen dem Strichcode darauf. Ansonsten bin ich der Mann, der immer im Rock kommt. Fragen nach meiner sexuelle Orientierung kommen schon seit vielen Jahren nicht mehr.
Irgendwie tut das gut, verleiht auch ein "zu Hause"-Gefühl.
Gruß,
ChrisBB

Offline Lars

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Antw:Wiedererkennung
« Antwort #6 am: 28.05.2025 15:58 »
Eine ältere Geschichte hier, wo ich ein ähnliches Problem wie Wolfgang schildere, daß der zeitnahen Wiedererkennung:
https://www.rockmode.de/index.php?topic=9158.0
Die längste Zeitspanne einer Wiedererkennung ist bei mir bei etwa acht Jahren, ziemlich genau verifizierbar.
Die betreffende Dame sagte: "Es ist immer ein Fest, sie zu sehen!"
Und das hat sie ungelogen nach eben jenen acht Jahren gesagt ...
 
Ansonsten sage ich immer zu den Leuten, die mich wiedererkennen: "Sehen Sie, Berlin ist ein Dorf ..."
Was machen Verschwörungstheoretiker?
Die Nachrichten ein paar Jahre eher liefern als das Fernsehen.


 

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