Autor Thema: Statt 'Frauen tragen Hosen'-Argument: Frauen entzogen sich dem Zwang  (Gelesen 3799 mal)

Online Skirtedman

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Hajo, #kräftig #danebengegangen ist es nicht.

Es wurde nur halt mal wieder etwas unübersichtlicher, vor allem, wenn die Existenz / das Wirken eines "Hosenzwangs" für Männer infrage gestellt wird.

Das passiert, wenn halt überwiegend jene sich am Gespräch beteiligen, die für sich ihre Freiheiten schon erarbeitet haben und mit dem Maß ihrer errungenen Bekleidungsfreiheit soweit zufrieden sind. Denjenigen liegt es eben am Herzen, anderen zu vermitteln, es würde keinen Zwang zur Hose geben.

Der Zwang ist leider von der Gesellschaft da.
Wir haben oder sind dabei zu lernen diese Zwänge abzuschütteln.
Aber soweit sind noch nicht alle und für die könnte die "Zwang-Ausrede" als Erklärung funktionieren.

Genau, da hat Skirt-Man recht. Zwar nicht "Ausrede", sondern Begründung. Es ist eben längst noch nicht allen in der Gesellschaft klar vor Augen, dass hier eine klare Benachteiligung aufgrund des Geschlechts vorliegt. Und diese will man ja (die meisten jedenfalls) tunlichst vermeiden.

Ich hoffe, mit meiner Bilderflut hier im Forum konnte ich schon irgendjemanden dafür interessieren, selbst mal im Rock in die Öffentlichkeit zu gehen. Mein Anliegen ist, dass ich nicht auf ewig einer der wenigen Paradiesvögel bleibe, sondern dass andere Männer da auch mitgerissen werden hin zu mehr freie Bekleidungswahl.

Drum denke ich auch immer wieder über meinen kleinen individuellen Tellerrand hinaus und versuche nachzufühlen, wie es anderen geht, die sich mehr Bekleidungsfreiheit wünschen, aber nicht soweit kommen, wie sie es gerne hätten.

Jene sehen sich durchaus gehindert - und wenn sie sich ihrer Mitwelt erklären wollen oder müssen, reicht oft nicht aus zu erklären, dass es "toll" und "angenehm" sei. Deshalb funktioniert ein Argument, das den bisherigen Zwang ins Bewusstsein rückt - dass er bei Männern spürbar ist, Frauen aber keinen mehr haben, am besten. Zudem weckt man damit am wenigsten den Verdacht, man wolle eine LGBTQ+-Identität als potentielle Ursache verheimlichen. Denn ein direkter Vergleich Situation Männer - Situation Frauen stützt sich nicht notwendigerweise auf andere Wesensentwürfe. Bei "toll" und "schön" oder "Spiel mit Mode" lässt sich schnell etwas anderes als eine männliche Identität hineindeuten.

Drum, für alle, die einen Erklärungsbedarf haben, könnte eine griffige Erklärung mit dem Zwang (bei Männern vorhanden, bei Frauen nicht mehr) sehr nützlich sein.

@Hajo, immerhin haben Micha MAS und Jürgen JJSW inzwischen schon eine griffige Formel geäußert:

Tragt, was Euch gefällt, lasst Euch nichts vorschreiben und schreibt anderen nichts vor!

Da kommt das Wort "Zwang" zwar nicht vor,
aber inhaltlich kommt das dem schon sehr nahe.
Danke dafür!! 😊


So langsam kommen wir zu dem Punkt, wo intelligenten Menschen das Denken verboten wird, damit sich die anderen nicht benachteiligt fühlen.
...
Besser wir kehren vom Zwang und Verbot beim Denken wieder zurück zu solchen Regeln bei Kleidung.

Hm. Ungeregelte Kleidung könnte auch ein Ausdruck von Denkfreiheit sein...

Lieber Doppelrock, ich habe hier im Thread niemanden erlebt, der das Denken verbieten will.
Einzig, ein paar fortgeschrittene Rockträger wollten vermeiden, an einen "Hosenzwang" zu denken.

Für die, die noch nicht an ihrem Ziel sind, mag aber die Berufung auf diesen Zwang nützlich werden.

Immerhin haben wir z.B. ja jetzt diese Formel:

Tragt, was Euch gefällt, lasst Euch nichts vorschreiben und schreibt anderen nichts vor!

Diese kann ganz gut funktionieren, auch ohne das Wort Zwang.
Leider aber ist sie noch nicht hilfreich, wenn ein Mann sich gegenüber seinem Arbeitgeber erklären müsste.

Da bräuchte man doch noch etwas pointierteres. Und da mit dem ungleichen Zwang in einer gleichberechtigten Welt zu argumentieren, könnte sehr hilfreich sein, um das Bewusstsein über diesen Ist-Zustand dahingehend zu schärfen.

Offline DesigualHarry

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Hallo!

Der Zwang zum Hosentragen ist für mich eine reine Illusion des Geistes. Denn er entsteht erst in dem Augenblick wo ein Mann aus der Hose in den Rock will. Vorher war der Zwang nicht existent. Er ist auch nicht in der Gesellschaft existent. Er ist rein auf den beschränkt der es als Zwang empfindet.

Ich bin auch nicht das was man als „Wir als Gesellschaft“ versteht. Ich bin ausübender der Gesellschaft. Ich bin für keinem da draußen verantwortlich, umso mehr aber für mich selbst. Nicht indem ich andere mit meinem selbst empfunden Zwang konfrontiere entsteht eine Lösung, sondern im so tun als ob es normal ist entsteht die Lösung.

Die Frage ist doch immer welches Leben will ich haben? Wenn ich von allen Menschen geliebt werden will, werde ich das anziehen was das ermöglicht, dann empfinde ich es aber auch nicht als Zwang. Andererseits will ich auch nicht als Einzelgänger leben, nur um mich bei Kleidung ausleben zu können. Aber selbst bei Frauen ist es doch auch so, dass sie auch nur zu besonderen Zeiten oder bestimmten Lebensphasen etwas anderes als üblich anziehen. So wähle ich halt etwas dazwischen, und kann sehr gut, auch ganz ohne Zwang, damit Leben.

Lg Harry.

Online Skirtedman

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Lieber Harry,

das ist eine Sichtweise, der ich sehr viel Sympathie entgegenbringe. Aber:

Hallo!

Der Zwang zum Hosentragen ist für mich eine reine Illusion des Geistes. Denn er entsteht erst in dem Augenblick wo ein Mann aus der Hose in den Rock will. Vorher war der Zwang nicht existent. Er ist auch nicht in der Gesellschaft existent. Er ist rein auf den beschränkt der es als Zwang empfindet.


...erkläre das mal einem Mann, dessen Frau mit der Trennung droht!

Offline doppelrock

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Hallo!

Der Zwang zum Hosentragen ist für mich eine reine Illusion des Geistes. Denn er entsteht erst in dem Augenblick wo ein Mann aus der Hose in den Rock will. Vorher war der Zwang nicht existent. Er ist auch nicht in der Gesellschaft existent. Er ist rein auf den beschränkt der es als Zwang empfindet.

Ich bin auch nicht das was man als „Wir als Gesellschaft“ versteht. Ich bin ausübender der Gesellschaft. Ich bin für keinem da draußen verantwortlich, umso mehr aber für mich selbst. Nicht indem ich andere mit meinem selbst empfunden Zwang konfrontiere entsteht eine Lösung, sondern im so tun als ob es normal ist entsteht die Lösung.

Die Frage ist doch immer welches Leben will ich haben? Wenn ich von allen Menschen geliebt werden will, werde ich das anziehen was das ermöglicht, dann empfinde ich es aber auch nicht als Zwang. Andererseits will ich auch nicht als Einzelgänger leben, nur um mich bei Kleidung ausleben zu können. Aber selbst bei Frauen ist es doch auch so, dass sie auch nur zu besonderen Zeiten oder bestimmten Lebensphasen etwas anderes als üblich anziehen. So wähle ich halt etwas dazwischen, und kann sehr gut, auch ganz ohne Zwang, damit Leben.

Lg Harry.

Die "reine Illusion des Gestes" wird dann konkret greifbar, wenn andere Menschen verbal oder körperlich ihre Ablehnung verteidigen. Man kann gern philosophieren, was man gern hätte und könnte, aber wenn man auf reale Menschen trifft, die nicht den selben Standpunkt teilen,  sind die eigenen Grenzen plötzlich sehr faktisch.

In der Gesellschaft gibt esmal mehr, mal weniger spürbare Grenzen. Manche kann man ausloten, mache verschieben, andere nicht.


Offline DesigualHarry

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Hallo!

Zwang ist auch nichts anderes als Energie, in diesem falle negativer Natur. Empfindet man nun diese Situation hier als Zwang sendet man halt nun mal negative Energie aus, weil man sie ja selber durch das empfinden von Zwang erzeugt. Nimmt nun jemand anderer diese Energie auf, bekommt man genau diese gleiche negative Energie zurück, die man selber gesendet hat. Also Du übst Zwang aus - deine Frau antwortet dir mit Scheidung. Es ist nichts anderes als deine Eigene Energie...

Jemand anderer kann diese negative Energie aber ganz anders Interpretieren... Er kann sie auch Ignorieren... Aber als Erzeuger einer bestimmten Energie, ist man immer auch erster Empfänger dieser Energie.

Für eine bestimmte Art von Energie gibt es entsprechend viele Symbole, die diese Art von Energie darstellen. Aber direkt mit Energie ist es viel einfacher ein gewünschtes Ergebnis zu erzielen als mit einem Symbol, oder mit Sprache.

die Ebene der Energie ist inzwischen mein wichtigstes Werkzeug um meinen Tag so zu gestalten, wie ich das für mich möchte.

Lg Harry


Offline Kim70

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I
Bei "toll" und "schön" oder "Spiel mit Mode" lässt sich schnell etwas anderes als eine männliche Identität hineindeuten



Ich sehe eher das Spiel mit Mode, Abwechslung, Buntheit, Spaß und Kreativität als Werbeträger für Männerröcke als die verbissenen Typen in der Opferrolle.
Das ist zwar richtig. Aber wenn ein rockinteressierter Mann sich von seinen Hemmnissen befreien will und sich irgendwem erklären will, ist ein "Spiel" nicht das verständnis-transportierende Argument als ein real zu benennendes Dilemma.

Ich denke, Männer nehmen sich mehrheitlich zu ernst und zu wichtig.  Genau wie die getragen Hosen oder auch Röcke.

" Ich habe mich nach langem innern Auseinandersetzungen entschlossen einen Rock zu tragen und fordere das Recht jetzt ein, mich vom Hosenzwang zu befreien!"

oder

"Schau mal Schatz,  ich bin gerade an diesem Rock vorbei gekommen und er hat mir gefallen. Ich werde ihn mal tragen."

Wo werden wohl mehr Alarmglocken läuten  was dahinter steckt?
Der Rock wird hier in seiner Bedeutung oft überhöht und das schafft bei anderen Skepsis oder Ablehnung.

Kampf gegen Zwang kommt in der Kommunikation mMn nur bedingt gut an.

Offline Lars

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Ich hoffe, mit meiner Bilderflut hier im Forum konnte ich schon irgendjemanden dafür interessieren, selbst mal im Rock in die Öffentlichkeit zu gehen.

Wie realistisch schätzt du das selber ein?
Wenn du das genauso realistisch wie den Hosenzwang einschätzt, dann spar dir den ganzen Aufwand ... ;D
 
Es gibt keinen Hosenzwang. Oder steht jemand mit geladener Knarre hinter dir und zwingt dich, eine Hose zu tragen?
 
Genauso wenig wird die weinseelige Bilderflut irgendwas bewirken, meiner Meinung nach.
Aber wer weiß ...
 
Edith mahnt mich an, deswegen eine Ergänzung:
Du hast auch immer wieder richtig coole Bilder dazwischen, mit sehr gelungenen Outfits. Vielleicht dampfst du die Bilderflut auf die Essenz ein. Ich glaube, das hat mehr Effekt.
Was machen Verschwörungstheoretiker?
Die Nachrichten ein paar Jahre eher liefern als das Fernsehen.

Offline SW Michl

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...
Der Rock wird hier in seiner Bedeutung oft überhöht und das schafft bei anderen Skepsis oder Ablehnung.

Kampf gegen Zwang kommt in der Kommunikation mMn nur bedingt gut an.
Gut auf den Punkt gebracht.

Offline MAS

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Ja, für die Kommunikation ist es manchmal besser, nicht Tacheles zu reden, sondern zu verharmlosen: "Oh nein, ich stehe unter keinem Zwang, gegen den ich mich wehren müsste. Ich mache alles nur aus Spaß und wirklich wichtig ist es mir auch nicht."

Außerdem: Welcher starke Mann will sich schon eingestehen, etwas aus einem Zwang heraus zu tun, sei es aus einem inneren, sei es aus einem äußeren?
Nein, der starke Mann tut alles, weil er es will. Oder er lässt es sein.

Und wenn der Mann nicht stark ist, tut er zumindest so, als sei er es.

LG, Micha
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

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Offline doppelrock

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So ganz ohne Zwang ist das Leben nicht. Kindergartenkinder werden ausgegrenzt, wenn sie die falsche Marke tragen, Jugendliche trennen sich wegen einem falschen Piercing oder reden nicht miteinander wegen einem falschen Handy, Erwachsene mögen sich nicht, wenn einer mehr Erfolg oder Selbstbewusstsein hat oder generell, wenn einer aus der Herde der Gleichförmigen ausbricht.

Nach dem Motto:
Es stört die Masse nicht, dass einer eine eigene Meinung hat, sondern, dass er sie laut und selbstbewusst verkündet.

Und ich nenne die Dinge auch lieber beim Namen, auch wenn das dazu führt, dass jeder einzelne Beitrag erst freigeschaltet werden muss.

Online Skirtedman

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Schön, dass inzwischen auch mal einige Forumsfreunde sich hier bereits zu Wort gemeldet haben, von denen man eher selten was zu lesen bekommt!  :) :)


 

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