Autor Thema: Satire?  (Gelesen 1841 mal)

Offline cephalus

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Offline Timper

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Antw:Satiere?
« Antwort #1 am: 02.06.2025 07:43 »
Ja kann man lustig finden. Ist ja auch so gemeint.
Aber man kann auch anderseits drüber diskutieren warum es es solche Satire gibt und was das für das Thema Gleichberechtigung bei der Kleidungswahl bedeutet.
Gäbe es Gleichberechtigung gäbe es kaum Raum für solche Satire. Sie würde verpuffen.

Und wo bleibt jetzt die Satire über Frauen in Hosen?
Da findet sich bestimmt was.
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Offline Peter

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Antw:Satiere?
« Antwort #2 am: 02.06.2025 10:53 »
Aus unserm Blickwinkel nicht witzig.
Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zuruecksehnen werden.

Offline tigabeatz

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Antw:Satiere?
« Antwort #3 am: 02.06.2025 11:22 »
hmmm... ich verstehe das als männerrant aber nicht als satiere
Im Herzen des digitalen Universums, wo Code auf futuristische Beats trifft 🎵. Mein Stil? Ein kosmisches Zusammenspiel von Kleidern & Röcken. Zwischen Sci-Fi, Mode und Musik. 🌌👗🎧


Offline high4all

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Antw:Satiere?
« Antwort #4 am: 02.06.2025 11:44 »
Keine Satiere, aber sicher Satire!

Seinerzeit habe ich mich köstlich amüsiert, weil Kirsten Fuchs die Argumente*, die sich Frauen anhören (müssen), damit die Kleider (richtig) tragen, einfach auf Männer anwendet.

+z.B.: Länge, Beinbehaarung, Schuhwerk , Handtasche, Sitzhaltung

Zitat: "Aber sonst ändert sich überhaupt nicht. Es ist nur ein Kleidungsstück."
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Offline Skirtedman

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Antw:Satire?
« Antwort #5 am: 02.06.2025 11:48 »
Ich kann es aus meiner persönlichen Sicht "als Betroffener" auch nicht so recht als Satire einordnen.

Wenn man dazu noch bedenkt, dass eigentlich nur an (gefühlt) zwei Stellen mal im Publikum so wirklich gelacht - und in meinem Sinne so gesellschaftlich wirklich unsinnig gelacht  - wird, besonders auch von Männern, so muss ich fast schon hineininterpretieren, dass das Publikum auch nicht so recht wusste, ob das wirklich Satire ist. Naja, Comedy hatten sie wohl erwartet, als etwas zurückhaltenden Klamauk, ja als Comedy kann man es irgendwie auffassen.

Ich bin mir sicher, vor 10 Jahren wäre im Publikum deutlich mehr und deutlich mehr blöd gelacht worden. Ich glaube vor 10 Jahren wäre dieses Absurde noch vollständig als etwas Absurdes aufgefasst worden.

Geht es ihr übrigens in diesem Stück mehr um Männer? Oder hintergründig doch mehr um Frauen? Und um Kleider, die sie rein nach optischen Vorurteilen selbst vielleicht gar nicht mehr so liebt?

Kirsten Fuchs hat vor 20 Jahren bereits ein Buch verfasst, das so heisst:
"Zieh dir das mal an!: Über Kleider und andere Sachen"
Dazu der Klappentext:
"Kirsten Fuchs erklärt die Welt, vom Schuh bis zum Bommel an der Mütze
Kirsten Fuchs schreibt über Kleider. Nicht über Gucci und Prada. Eher über enge Rhombenpullunder, XXXL-Kapuzen, Punk-Schlüpfer, Prollhosen. Aber natürlich geht es um mehr, wenn sie unterhaltsam vorführt, wie der Quelle-Katalog auf die Psyche einer Bürgerin der DDR wirkte, wie Hartz an die Wäsche gehen kann und wie einen das Schicksal der Lieblingshose Vergänglichkeit lehrt."


Vor 10 Jahren ist über ihr Buch "Eine Frau spürt sowas nicht" bei Amazon zu lesen:
"Aber von Kirsten Fuchs zu behaupten, sie würde sich "nur" mit Alltagsproblemen auseinandersetzen, unterschlägt die psychologische Tiefe, die ihre Texte ausmachen. Es scheint so, als kenne sie die Probleme des Lesers besser als dieser selbst - und kann sie dazu nicht nur besser formulieren, sondern auch eleganter lösen.
Ihr Humor geht den Weg des ernsten Nachdenkens über die Welt und mündet schließlich in originellen und (selbst-)ironischen Analysen."


Vielleicht lassen all diese Facetten es uns leichter machen, ein Gespür zu entwickeln, wie obige verlinkte Bühnenlesung aufzufassen sein könnte.

Sie ist auch im Bereich Kinder- und Jugendbücher /-theater unterwegs und ist auch Trägerin des Deutschen Jugendliteraturpreises. Und ich meine, da zieht sich auch wie bei all den anderen Werken immer so ein gewisser Emanzipationsgedanke als wiederkehrender Faden durch, jedenfalls scheint ihr ihre Sicht speziell als Frau sehr wichtig zu sein, erlaube ich mir aus den paar Infos als Gefühl herauszuziehen.

Offline Skirtedman

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Antw:Satiere?
« Antwort #6 am: 02.06.2025 12:03 »
hmmm... ich verstehe das als männerrant aber nicht als satiere

Oops,

Dein kurzer Kommentar hat mich jetzt erst einmal eine Weile beschäftigt, das Adjektiv "männerrant" zu verstehen!
(Adjektiv? Oder im dritten Anlauf dann doch Substantiv?)

Es war nicht ganz einfach, bis ich verstanden habe, dass es also sich auf sowas wie eine Hassrede gegenüber Männern bezieht...

vergleiche:
https://www.netzwelt.de/abkuerzung/180452-bedeutet-rant-bedeutung-verwendung.html
(wobei diese Internetadresse vermuten lässt, dass es sich um eine Abkürzung handeln würde, nein, ist es nicht, aber egal...)

Offline Timper

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Antw:Satiere?
« Antwort #7 am: 02.06.2025 12:30 »
Kommt auf den Blickwinkel an den man einnimmt.
Aus dem Männer Emanzipatorischen ist es eher keine Satire, eher eine Veräppelung, also ein Ärgernis.

Aus dem Blickwinkel eines Mannes für den ein Rock / Kleid ohnehin undenkbar ist ist das ein Schenkelklopfer.
Passt dann gut ins Bierzelt.

Es kann sich also jeder das raussuchen was zu ihm passt.
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Offline Zwurg

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Antw:Satire?
« Antwort #8 am: 02.06.2025 18:54 »
Die Frau Fuchs wollte mit ihrer Satire, die Männer Frauen Rolle umdrehen. Ähnlich  wie in Gerhard Hauptmann´s Roman "Die Töchter Egalias. Das Problem: Schon seit 50 Jahren zwingt niemand mehr Frauen Kleider zu tragen, oder Feinstrumpfhosen und hochackige Schuhe.

Ich kennne so viele Frauen, die niemals Röcke oder Kleider tragen. Sogar eine Frau, die 1981 in weißen Hosen geheiratet hat, statt im Hochzeitskleid.

Ich kenne auch keine Frau die keine Hosen trägt. Sogar meine mittlerweile 90 Jahre alte Mutter, die noch die ganzen 70iger Kleider und Röcke getragen hat.

Also, wenn Frauen sich die Beine rasieren, Feinstrumpfhosen und hübsche Keider und Röcke, dazu mit hochhackigen Schuhen tragen, dann tun sie dass, weil sie es so wollen und weil sie sich entsprechende Vorteile beim männlichen Geschlecht erwarten.

Und einmal Bein rasieren ist aus meiner Sicht auch nicht 5 mal Bart, da der Haarwuchs am Bein anders ist als im Gesicht. (sie kennt sich also nicht aus)

Denn auch ich rasiere seit 30 Jahren meine Beine, weil ich es schöner so finde, und ich trage auch Strumpfhosen, auch Feinstrumpfhosen zum Rock, bei entsprechender Witterung. Und das mache ich freiwillig, weil es mir so gefällt, weil ich das so haben will, obwohl ich mir da keine Vorteile beim weiblichen Geschlecht, also Beförderungen usw. ausrechnen kann. Wer mir unter den Rock greift riskiert gebrochene Finger.

Und deswegen funktioniert die Satire nicht, denn sie entlarvt die Frauen, die genau diese Spielchen treiben, das kannst du in jedem Unternehmen mit großen Büroetagen beobachten.

Andersherum wie wärs denn wenn Frauen, immer gezwungen wären, Hosenanzug, hochgeschlossenes Hemd mit Krawatte zu tragen, wie manche Politiker. Dann würden die Spielchen nicht mehr so gut funktionieren.
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Offline Timper

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Antw:Satire?
« Antwort #9 am: 02.06.2025 19:21 »
"Andersherum wie wärs denn wenn Frauen, immer gezwungen wären, Hosenanzug, hochgeschlossenes Hemd mit Krawatte zu tragen, wie manche Politiker. Dann würden die Spielchen nicht mehr so gut funktionieren."

Richig Zwurg, es gäbe eine Revolution vom Feinsten. Kein Stein würde mehr stehen! Alles würde Emanzipation und Gleichberechtigung schreien. Das Parlament und Kanzleramt würde gestürmt. Undenkbar.
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Offline MAS

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Antw:Satire?
« Antwort #10 am: 02.06.2025 19:44 »
Ich habe gelacht. Sie dreht den Spieß mal um.

Die Botschaft die ich verstehe:
"Bei Männern geht angeblich nicht, was bei Frauen geht. Aber warum eigentlich nicht?"

Ich bin übrigens froh, keine so starke Beinbehaarung zu haben. So kann ich FSH auch tragen, ohne das da auffällig Haare durchschauen.

LG, Micha
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Offline Zwurg

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Antw:Satire?
« Antwort #11 am: 02.06.2025 20:26 »

Die Botschaft die ich verstehe:
"Bei Männern geht angeblich nicht, was bei Frauen geht. Aber warum eigentlich nicht?"


Ich meine die verschwindend kleine Minderheit von Männern hier trägt ja Rock und FSH und findet nix negatives dabei.
Manche sogar hochhakige Schuhe. (ich nicht, weil ich damit nicht laufen kann)

Aber andere Dinge funktionieren nicht. Ein Mann kann sich durch Kleidung und Verhalten schwer die Beschützerrolle von Frauen erwerben. Ganz einfach, weil Männer von Natur aus meist viel kräftger und größer sind als Frauen. Auch dürfte es den meisten Männern schwerfallen sich durch ausspielen ihrer sexuellen Reize hochzuschlafen.

In der heutigen Gesellschaft würden Männer mit kurzen Röcken und tief ausgeschnittenen Oberteilen von den meisten Frauen eher negativ beäugt werden.
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Offline Skirtedman

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Antw:Satire?
« Antwort #12 am: 02.06.2025 21:02 »
In der heutigen Gesellschaft würden Männer mit kurzen Röcken und tief ausgeschnittenen Oberteilen von den meisten Frauen eher negativ beäugt werden.

"Eher"? ...hm...! Ich nehme das fast anders wahr.

Sicherlich, die paar Ausnahmen, die mir nicht nur gelegentlich, sondern erfreulich oft begegnen bei meinen derzeit oft eingesetzten tiefen Ausschnitten und kurzen Säumen, mögen nicht für "die meisten Frauen" repräsentativ sein.
Aber zum Glück gibt es spürbar oft positive Reaktionen auf meine Kleidungs-Sujets. Auch gerade heute wieder. Da hätte ich fast ein Foto von Jürgens Sonja nicht in meinen Whatsapp-Status gepostet wegen zu tiefem Ausschnitt und nicht vorteilhaftester Wirkung - und prompt bekam ich ein Herzchen als Reaktion von einer Frau zurück - und ausgerechnet auch noch von der bereits schon anderswo erwähnten AfD-Aktivistin! (entschuldigt, wenn ich das in diesem Zusammenhang noch einmal explizit erwähne)

Offline jens3jw

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« Antwort #13 am: 06.06.2025 11:18 »
Naja, sie macht ja in der Satire einen Rundumschlag einmal in die Richtung sexistischer Männer und Perspektivwechsel und andererseits in Richtung jeder kann anziehen was er/sie will.  Also in meinen Augen ein Aufruf zu gegenseitigem Respekt

Offline doppelrock

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Antw:Satire?
« Antwort #14 am: 06.06.2025 14:47 »
Klar kann man in einen solchen satirischen Beitrag einiges hineininterpretieren, ohne zu erfahren, ob es passt oder nicht. Für eine Rückmeldung müsste man schon selbst mit der Künstlerin sprechen statt über sie.
Für mich ist es ein Spiel mit Vorurteilen, Ungleichbehandlungen usw., die vordergründig wie Klamauk wirken können, aber doch einen ernsten und realen Hintergrund haben. Den Ernst erkennt mancher in den Reaktionen darauf.

Und da können sich die meisten Frauen und Männer an die eigene Nasenspitze fassen. Denn der Vortrag zeigt eben, dass diese Stereotype weit verbreitet sind.  Nicht jeder, der diese Denkweisen hat, ist bösartig und ungerecht, manches hat sich so im Alltag gefestigt, da würde ich eher sagen, es ist unreflektiertes Verhalten. Und das tritt sogar bei "liberalen" und "toleranten" Menschen auf, die z.B. sich damit schwer tun, dass eine Frau Hosen einfach so und ein Mann ein Kleid einfach so tragen möchte. Ohne Gender, ohne Sex, ohne irgendwas, einfach so als Kleidung.

Google sagt zu Satire "Kunstgattung (Literatur, Karikatur, Film), die durch Übertreibung, Ironie und [beißenden] Spott an Personen, Ereignissen Kritik übt, sie der Lächerlichkeit preisgibt, Zustände anprangert, mit scharfem Witz geißelt" Und das passt hier ganz gut.


 

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