Autor Thema: Gefühle bei Rock und Strumpfhose  (Gelesen 936 mal)

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Antw:Gefühle bei Rock und Strumpfhose
« Antwort #15 am: Heute um 00:15 »
Die Jeansfraktion wird damit natürlich wenig anfangen können.
Und Blümchen Kleider mit Spaghettiträger in Rosa im Supermarkt ist natürlich anders. Aber wer will denn schon sowas tragen?

Jeder, der Bock darauf hat.
So, wie Du Bock hast auf 'Dunkelbunt' und auf Schminke.
Dass Männer nur Hosen tragen, ist weder körperlich noch geistig gesund.
Wie tief muss der psychische Knacks wohl sein, dass Männer sich nicht endlich auch mehr Freiheiten gönnen!?

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Antw:Gefühle bei Rock und Strumpfhose
« Antwort #16 am: Heute um 02:01 »
Zurück zum Thema!

...ein sehr vielschichtiges Thema. Will ich zunächst mal anfangen mit einem Blick auf meine früheren Zeiten.

Ich fand es schon immer reizend, fsh-bestrumpfte Beine mit meinen Händen zu streicheln. Gekannt und allmählich gekonnt habe ich das an Mädchenbeinen. Es war eine sehr sinnliche Wahrnehmung auf verschiedenen Ebenen. Und natürlich konnte man so auch austesten, wie sehr die betreffende einem zugeneigt war, je nachdem wie weit man da gehen konnte.
Selbst als ich bereits Röcke trug - vor allem zuhause - kamen mir FSH am eigenen Bein eigentlich nie in den Sinn. Und als mich Mutter und Schwestern mal in FSH stecken wollten zu einer Fastnachtsverkleidung (als Mädchen), habe ich mich vehement dagegen gewehrt - aber dann doch über mich ergehen lassen.

Später war es dann genau zu Fastnacht, wo ich selbst FSH trug. Und da war es ein sinnliches Erlebnis, als dann in dunklen Eckchen sich die neue Flamme und ich uns gegenseitig die FSH entlang streichelten. Ja, für die Mädels war es auch immer eine neue Erfahrung.

Meine ersten FSH habe ich übrigens, völlig unwissend, nach der Schuhgröße gekauft. Zufällig haben die dann auch tatsächlich gepasst. Auch unterm Jahr (Winterhalbjahr) hab ich einige Male, ein, zwei Winter, mal FSH zum kurzen Rock getragen, zumeist zum Mädelsauffreißen oder Vorstufen davon. Da frequentierte ich häufig in der Nachbarstadt eine Anmach-Kneipe.

Die machte alsbald auch in meiner Stadt auf, dort war ich aber nicht zugange, da ich damals noch nicht alten Bekannten oder Schul- und anderen Kameraden begegnen wollte. FSH waren aber eher was für außerhalb meiner Stadt, weil sie noch mal eine ganz andere Interpretationsebene aufmachten und ich mich bei mir altbekannten Menschen noch mehr davor als beim Rock scheute, damit entdeckt zu werden. FSH waren aber mehr ein notwendiges Übel für den Winter, auch wenn sie eine gewisse sinnliche Bereicherung erzeugen konnten. Zuvor hatte ich regelmäßig eine Rock-Winterpause eingelegt, weil ich dachte, Röcke seien im Winter zu kalt. Mit FSH konnte ich also die lange Winterpause ein paar Mal durchbrechen. Als ich entdeckte, dass es auch wärmere Röcke für kühlere Tage gibt, bin ich von den FSH wieder abgekommen, zumal sie neben dem erwähnten zwar sinnlichen Reiz, dennoch den Tragekomfort von Röcken wieder zunichte machten.

Lange Zeit war ich sogar stolz darauf, im Winter ohne Strumpfhosen auszukommen. Das hat sich ja erst nach etlichen Jahrzehnten, mittlerweile vor etwa 10 Jahren wieder geändert. Inzwischen sind FSH aber auch viel bequemer als Ende der 80er oder Anfang der 90er.
Und jetzt können sie auch bei mir wieder stärker mit dieser Sinnlichkeit punkten, da sie im Schritt oder sonstwo nicht mehr so bzw. de facto oftmals gar nicht mehr einengen.

Inzwischen kann ich mir also auch selber über die fsh-bekleideten Beine  streichen, und die haptische Sinnlichkeit über die Hände erleben, aber - in Ergänzung zum früheren Anbandeln mit jungen Damen - nun auch die "Gegenseite" spüren, also das bestreichelte Bein spüren mit diesem Hauch von Nichts auf der Haut. Dieses Erlebnis hat man ja als normiert erzogener Junge nie zugestanden bekommen.

Ich finde aber FSH besonders optisch sehr reizvoll, wenn sie auch etwas Haut durchschimmern lassen, oder recht viel. Drum trage ich auch nahezu ausschließlich eher transparentere FSH. Ich finde, vor allem in Schwarz verleiht das den Beinen einen edlen Schimmer. Und schon alleine diese Optik finde ich sehr sinnlich.

Aber mit all dem empfinde ich dieses Erleben nicht als etwas Weibliches. Vielmehr freut es mich, die Erfahrungen, die Frauen damit machen können, selber zu erleben. Ebenso, in Verbindung mit FSH sehr kurze Röcke tragen zu können und sich damit in der Öffentlichkeit bewegen, vor allem aufhalten und sitzen zu können. Das sind Erfahrungen, die ich mit den Frauen nun teilen kann. Erfahrungen, die mich aber dadurch nicht weiblicher fühlen lassen, sondern die ich als Mann mir an Erfahrung und Erleben aneigne.

Ich finde es manchmal reizvoll, dieses Plus an 'Verletzlichkeit', die hauchdünne FSH und ein kurzer Rock in Alltagssituationen mit sich bringen, souverän meistern zu können. Was Frauen können, können wir Männer doch weitestgehend auch!

Soweit meine etwas unstrukturierten Einblicke dazu.
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Offline Skirtedman

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Antw:Gefühle bei Rock und Strumpfhose
« Antwort #17 am: Heute um 02:37 »
Es gibt dann aber auch Momente, in denen es switcht, und ich mich nicht ganz so wohl fühle, wenn ich im Rock rumlaufe. Einfacher wäre das Leben wahrscheinlich ohne diesen Hang, weibliche Kleidung anzuziehen. Kleider trage ich aus dem Grund nicht, weil dann kein Verstecken mehr hilft. Es ist alles von oben bis unten weiblich.

Natürlich wäre es viel einfacher, wenn man nicht diesen Hang hätte, eine andere als die für uns vorgesehene Kleidung anzuziehen. Aber welchen Preis zahlst Du dann für diese 'Einfachheit'? Indem Du schön brav das tust, was andere für Dich vorgesehen haben.

Das mit dem "Umswitchen" das kenne ich aus meinen Anfangsjahren. Ein paar Mal erinnere ich mich schemenhaft, dass ich irgendwo in einem Restaurant (anfangs besuchte ich überwiegend die Kaufhaus-Essenstheken oder andere Selbstbedienungssachen) deutlich länger als nötig, quasi wie angewurzelt, sitzen blieb, weil ich bestimmten Leuten durchs Aufstehen nicht offenbaren wollte, dass ich Rock trug. Oder manchmal bin ich aus dem Auto nicht rausgekommen, weil irgendwo Leute rumliefen, deren Aufmerksamkeit bei meinem Aussteigen ich scheute. Oder ich blieb im Restaurant oder Café sitzen nicht wegen bestimmter Leute, sondern überhaupt, weil ich nicht wieder alle Augen auf mich gerichtet haben wollte. Ja, verstecken, das geht, wenn man obenrum "normal" gekleidet ist, nur unten den Rock anhat, den man im Sitzen aber nicht mehr sieht.

Das hat sich bei mir längst gelegt. In Bezug auf Kleider ("oben und unten weiblich") gibt es aber auch Kleider, die oben z.B. einem Pullover gleichen. Also auch in manchen Kleidern kann man durchaus seine Andersartigkeit sitzend "verstecken".

Es geht bei mir manchmal eher in die andere Richtung, ähnlich zu Dir, Blumenrock:

Die andere Seite besteht darin, das ich einen inneren Zwang spüre, mich in Rock und Strumpfhose zu zeigen.

Ja, es macht mir richtig Freude, mich zu zeigen. Oftmals. Ja, eben auch, um in der Öffentlichkeit präsent zu sein und zu zeigen, dass ein Mann (der sich auch als ein solcher fühlt und versucht, sich so zu geben) auch was anderes tragen kann als Hosen. Ein bisschen Stolz mischt sich da unter. Ja, Freude ist es. Zwang? Naja, Drang, jedenfalls Drang war es früher. Heute Lust.

Zwang? Blumenrock, Zwang? Beleuchte das noch einmal Dir selber. Ist es ein Zwang, der Dich leiden lässt? Ist es nicht eher Lust, die Dich zwar auch gewissen Gefahren aussetzt (Blicke z.B., komische Kommentare z.B.), aber die Deine Lust dennoch wieder wettmacht? Das, was ich bei mir eher mit "Drang" bezeichnet habe, lässt mich erahnen, was Du mit "Zwang" tituliert hast: Ja, das Bestreben, zu zeigen, was man wirklich will. Das Bestreben, der Drang, sich zu zeigen und sich nicht weiterhin zu verstecken. Ein Drang, der eigentlich nichts anderes ist als am liebsten laut auszubrüllen: "Ja, verdammtnochmal, das bin ich! Ich will mich nicht mehr zurückhalten. Ich will mich nicht mehr verstecken müssen!" - Ein Drang zur Befreiung! Der Drang, die anderen verkrusteten Zwänge, die Dich daran hinderten, endlich abzulegen. So in etwa war das bei mir. Schritt für Schritt, aber es war geradezu ein stetiger Drang.
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Offline MAS

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Antw:Gefühle bei Rock und Strumpfhose
« Antwort #18 am: Heute um 07:51 »
Wolfgang, Du schreibst: "Meine ersten FSH habe ich übrigens, völlig unwissend, nach der Schuhgröße gekauft."

Mir ist noch nie aufgefallen, dass bei FSH überhaupt eine Schuhgröße angegeben wird, sondern nur die allgemeine Größe. Die ist bei mir denn 52/54 oder XXL. Aber wo steht zusätzlich die Schuhgröße und welche Auswahl hat man da?

LG, Micha
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Offline MAS

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Antw:Gefühle bei Rock und Strumpfhose
« Antwort #19 am: Heute um 07:57 »
Zwang? Blumenrock, Zwang? Beleuchte das noch einmal Dir selber. Ist es ein Zwang, der Dich leiden lässt? Ist es nicht eher Lust, die Dich zwar auch gewissen Gefahren aussetzt (Blicke z.B., komische Kommentare z.B.), aber die Deine Lust dennoch wieder wettmacht?

Also bei mir ist es ein Drang zur Leidvermeidung. Ein Freund meinte mal, er trage keine Röcke, weil das Leiden am Hosentragenmüssen bei ihm nicht so groß sei wie bei mir.

Letztlich - buddhistisch gesehen - ist das alles eine Folge von Gier, Hass und Verblendung, und die Zuflucht im Röcketragen zu suchen, ist eine vorläufige.

LG, Micha
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Offline Skirtedman

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Antw:Gefühle bei Rock und Strumpfhose
« Antwort #20 am: Heute um 09:44 »
Wenn individueller Wille nach offizieller buddhistischer Sicht Ausdruck von Gier, Verblendung und Hass darstellt, dann weiß ich spätestens jetzt, dass diese Religion mich niemals reizen würde. In Bezug auf konkret Rock fallen mir in den Buddhismus geborene Männer ein, die teilweise eher andere Kleidung als Hosen tragen.

Aber vertiefen wir den religiös angehauchten Ausflug hier in diesem Thread biite nicht weiter!

Das mit dem Leidensdruck beim Hosentragen / Hosentragenmüssen scheint in der Tat sehr individuell verteilt zu sein. Manche Männer empfinden Hosentragen sogar ausgesprochen bequem. Wobei ich da vermute, dass es darunter welche gibt, die seit ihrer Anerziehung von Hosen noch nie mal ihr Hosentragen hinterfragt und noch niemals Alternativen erwogen haben.

#FSH-Größen
Bei meinem Erstkauf von FSH war ich völlig ahnungslos. Ich habe die Zahlenangaben als Schuhgrößen interpretiert. Bei Strümpfen und Socken war mir das auf diese Weise geläufig. Bei Strumpfhosen dachte ich, müsse das genauso sein.

Meine Schuhgröße und Damenkonfektionsgröße war dann zufälligerweise identisch. Meinen anfänglichen Fehler habe ich dann recht schnell selbständig erkannt. Damals gab es noch kein Ding, was man befragen konnte (Internet), und eine lebende Person zu befragen, dazu war meine Scheu viel zu groß angesichts meines verruchten Wunschs (meines Schweinskrams), als Männlichgeborener Weibszeug nutzen zu wollen.
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Offline Legardiane

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« Antwort #21 am: Heute um 09:52 »
Es geht ja in diesem Beitrag um die FSH, hier ins religiöse abzuwandern kann man machen, macht aber nur Sinn wenn man bei seinen Leisten bleibt.
Der Buddhismus ist in Deutschland keine so gesellschaftlich relevante Religion, das die jetzt als Beispiel herangehzogen werden sollte. Da passt doch ebensogut die christliche lutherische oder römisch-katholische Kirche.
Gier, Hass und Verblendung finden dort allemal ihre Beispiele, so z.B. Trebartz van Elz als Badewannen-Bischof von Limburg (der kam gerade in einem Artikel wieder auf), aber auch Hass und Verblendung sind allenthalben im Neuen Testatment Thema.
Im Buddhismus werden Gier, Hass und Verblendung gar nicht erst thematisiert. hier ist der Weg zur inneren Ausgeglichenheit das Ziel.
Also wenn ein Mensch die FSH trägt, sich wohlfühlt kommt er seinem Ziel wohl näher.

Ach so wen´s interessiert für den leichten Einstieg in die Religionen: G. Schweizer, "Ungläubig sind immer die anderen"

Offline MAS

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« Antwort #22 am: Heute um 10:54 »
Also, ich kann nicht über Sinn und Unsinn des Lebens nachdenken, ohne buddhistische Antwortvorschläge mit zu berücksichtigen. Wenn ich über Zwang oder Drang nachdenke, dann sind eben buddhistische Antwortvorschläge ganz zentral in meinem Nachdenken. Wenn ich die weglasse, brauche ich nicht weiter nachzudenken. Zwar nehme ich auch christliches, islamische, jüdische, hinduistische, daoistische, säkulare und andere Antwortvorschläge mit in mein Denken hinein - ich bin eben interreligiös und interweltanschaulich - aber die buddhistischen sind es doch, die mich am meisten berühren und herausfordern.

"Gier" bedeutet in diesem Zusammenhang: Seinwollen, Habenwollen.
"Hass" bedeutet in diesem Zusammenhang: Vermeidenwollen, Loswerdenwollen, Nichseinwollen, Nichthabenwollen.
"Verblendung" bedeutet in diesem Zusammenhang: nicht erkennen, wie diese Dinge zusammengehören und Gier und Hass Leid verursachen.

Und somit sehe ich auch, dass nicht das Hosentragen Leid verursacht, sondern das Loswerdenwollen des Hosentragezwangs, also der Hass auf das Hosentragenmüssen. Und das Rocktragenwollen verursacht auch Leid, das ich mindere, indem ich Röcke trage. Indem ich das Hosentragenmüssen für mich abgeschafft habe und mir das Röcketragen erlaube, habe ich das damit verbundene Leid überwunden. Aber es ist immer in Gefahr, wieder zu meinen Ungunsten verändert zu werden, wenn die gesellschaftliche Toleranz oder Respekt der Mitmenschen, die und den wir derzeit genießen, wieder rückläufig wird. Daher muss ich mein Recht auf das Röcketragen verteidigen. Das machen wir vielfach hier im Forum und viele von uns im Alltag, nicht unbedingt verbal, sondern durch so selbstverständliches Röcketragen wie es irgend geht. Aber wir sind immer in einer Art Kampfstimmung, bereit, für unsere Rechte einzutreten.

Wäre ich allerdings vollkommen unabhängig von diesem Hass auf den Hosentragezwang und der Gier auf das Röcketragen, wäre ich noch viel freier. Bin ich aber nicht.

Jetzt kann ich aber jüdisches Denken aktivieren: Genieße das Leben, das Gott Dir geschenkt hat.

Aber auch jüdisch-christlich-islamisch gibt es die Gefahr der Absonderung (Sünde) von Gott durch Egoismus z.B. durch Rücksichtslosigkeit beim Durchsetzen eigener Interessen. Also auch da gibt es nicht das Recht auf hemmungslosen Genuss des Lebens, sondern der Genuss muss Rücksicht nehmen und der Mensch sich rückbinden auf die Quelle seines Daseins.

Und auch säkular muss ich Rücksicht nehmen, denn Säkularismus bedeutet auch nicht unbedingt, dass man alles darf, was man gerne täte. Aber gegen das Tragen von Röcken und Strumpfhosen spricht m.E. auch da kein vernünftiger Grund. Ich darf das Leben genießen, solange es dauert, und so lange ich niemand anderem damit schade. Letzteres ist allerdings nicht immer gegeben, wenngleich der Schaden oft unabsichtlich geschieht, weil ich nicht alle Wirkungen meines Tuns erkenne. (Ich meine jetzt z.B. ökologische und wirtschaftliche Wirkungen.)

Ja, und so bin ich ständig in einem inneren interreligiösen Dialog mit mir selbst und immer wieder auch gerne mit anderen Menschen. 

Und jetzt im Augenblick sitze ich in Rock, Leggings (60 DEN glaube ich) und Stiefeln, sowie Hemd und Pollunder im Zug, mir ist es recht warm, während es draußen eben recht frisch war. Durchschnittlich fühle ich mich derzeit wohl in meiner Haut und in meiner Kleidung.

LG, Micha

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« Antwort #23 am: Heute um 10:54 »
Nun, mit das mit der Ausgeglichenheit im Inneren und dann auch im Äußeren, dafür war mir eigentlich der Buddhismus eher bekannt. Insofern kann ich das Röcketragen als Akt zur inneren Ausgeglichenheit durchaus als etwas betrachten, das der Buddhismus eher unterstützen würde.

Das erinnert mich an eine Begebenheit - hier im Forum vor ewigen Zeiten schon mal erwähnt -, die mir beim Überqueren der Neckarbrücke in Mannheim widerfahren ist. Ich im Rock, vermutlich ohne FSH, vermutlich Ende eines Oktobers, kurz nach, oder genau dann, als in BaWü das Donnerstagsshopping bis 20 Uhr (oder so) eingeführt wurde, also ewig her... Von hinten überholte mich ein mittelalter Mann mit dem Fahrrad, wohl religiös eher fanatisch eingestellt. Er im Vorüberfahren: "Da ist aber einer nicht gottesfürchtig!" oder die Worte waren: "Sind Sie nicht gottesfürchtig?". Und aus dem Affekt heraus antwortete ich: "Doch!" - heute würde ich nicht so freiraus diese Antwort wählen - und er rief im Weiterfahren belehrend: "Oh doch, das ist nicht gottesfürchtig!" und vermutlich rief er noch irgendeine Drohung, dass ich meine Strafe ernten würde oder so ähnlich, noch in den Wind und in den Verkehrslärm.

Zack! Jetzt sind wir wieder bei den Religionen. Okay, Blumenrock hat nichts davon erwähnt, dass es bei den angesprochenen Gefühlen explizit nicht um religiöse Gefühle gehen soll. Aber die Vorteile der einen oder anderen Religion in Bezug auf unser Handeln sollten wir, falls tatsächlich noch nötig, in einem anderen Thread ausdebattieren.

Aber freilich wird Micha es sich nun nicht nehmen lassen, hier das Stöckchen zu ergreifen und weitere Anmerkungen dazu zu formulieren.

Für mich jedenfalls war es etwas besonderes, als ich nach vielen Jahrzehnten das erste Mal in meiner Stammkirche im Rock im Gottesdienst war. Ja, das war ein Glücksgefühl, ein Gefühl der endlichen umfassenden Befreiung. Hatte ich mir doch vor 40, 50 Jahren nichts sehnlicher gewünscht, als einfach im Rock statt Hosen dort anwesend zu sein. An jenem Tag wurde mein Traum einfach endlich Realität!

Doch im Rock im normalen Leben anzukommen, diesen Traum habe ich ja schon längst für mich realisiert. Auch immer verbunden mit einer wilden Mischung aus Schuldgefühlen, Gefühlen, sich bewusst (scheinbar) auszugrenzen, und den Gefühlen, es aber niemals wieder sein lassen zu können - und ja eben auch mit Glücksgefühlen, sich befreit zu haben.

...oh... und eben sehe ich, dass mir Micha selbstverständlich zuvorgekommen ist...  :blank:
...um ganze 26 Sekunden
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Offline Skirtedman

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« Antwort #24 am: Heute um 11:09 »
"Gier" bedeutet in diesem Zusammenhang: Seinwollen, Habenwollen.
"Hass" bedeutet in diesem Zusammenhang: Vermeidenwollen, Loswerdenwollen, Nichseinwollen, Nichthabenwollen.
"Verblendung" bedeutet in diesem Zusammenhang: nicht erkennen, wie diese Dinge zusammengehören und Gier und Hass Leid verursachen.

So ähnlich hatte ich das auch sofort verstanden, dass das so gemeint ist.

Vor allem das mit der "Verblendung" und dem Leid verstehe ich anders.
Dieser "Hass" erzeugt doch Leid in Dir. Diesen Hass hast Du nicht selbst ausgesucht, der ergab sich aus der Situation, in der Du Dich befindest ("Du sollst Hosen tragen!").
Diese "Gier" in Dir, gibst Du ihr nach, reduziert Dein inneres Leid, es verlagert Leid in das Äußere - Du lässt andere leiden, die mit Dir umgehen sollen, aber Du bekommst auch aus dem Äußeren wieder Leid zurück, weil im Äußeren das längst nicht jeder leiden mag, was Du machst. Andererseits spiegelt dieses nach außen getragene Leid wiederum den Anderen, dass sie an was festhalten wollen, das tatsächlich in der Lage ist, Menschen leiden zu lassen. Eigentlich lehrt das den Anderen, gutmütiger sein zu können.

Und "Verblendung" wäre auch m.E., wenn man den "Hass" innerlich zertrampelt und ihn dem ruhigen Seelenfrieden der Anderen zuliebe totschweigt.
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Offline Skirtedman

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« Antwort #25 am: Heute um 11:28 »
oops, jetzt hatte ich den Schreiben-Knopf gedrückt, obwohl ich noch ein paar weitere Sachen anmerken wollte. Also z.B.:

Und somit sehe ich auch, dass nicht das Hosentragen Leid verursacht, sondern das Loswerdenwollen des Hosentragezwangs, also der Hass auf das Hosentragenmüssen.

Für mich verursacht beides Leid. Das Hosentragenmüssen (dessen ich mich ja zum Glück entzogen habe), aber vor allem auch, weil mir das Hosentragen Leid verursacht. Und ich meine noch nicht mal den ganzen Komplex, mit Gestaltungsvarianten spielen zu können, sondern tatsächlich das physische Tragen von Hosen.

Wäre ich allerdings vollkommen unabhängig von diesem Hass auf den Hosentragezwang und der Gier auf das Röcketragen, wäre ich noch viel freier. Bin ich aber nicht.

Das geht aber auch fast nur dann, wenn unsere Gesellschaft begreifen würde, dass
- die Vorurteile, die sie mit Deinem Tun verbinden, völlig unbegründet sind, oder
- die Vorurteile, die sie mit Deinem Tun verbinden, weitestgehend sinnlos und nutzlos sind, und
- es viele Menschen (Männer) gibt, die genauso fühlen und es tun wie Du, und
- sie, die Gesellschaft, davon eher profitiert, wenn sie Menschen nicht mehr zu einem bestimmten Tun gegen deren Willen drängt.

Darum ist es gut:

Das machen wir vielfach hier im Forum und viele von uns im Alltag, nicht unbedingt verbal, sondern durch so selbstverständliches Röcketragen wie es irgend geht.

...dass wir sichtbar sind im Alltag. Nicht nur zu besonderen Anlässen, sondern Tag für Tag. Sich zu verstecken bis zum Sanktnimmerleinstag hilft keinem von uns!

Ich für mein Teil habe das Gefühl, ich habe dadurch nur gewonnen. Sicherlich habe ich auch manch andere Möglichkeiten mir damit verbaut, aber darauf habe ich gerne verzichtet. Ich lebe jetzt mein Leben, das einfach besser zu mir passt. Und ich werde das Gefühl nicht los, dass davon auch Andere etwas haben, auch wenn ihnen das nicht sofort klar sein sollte.
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Offline cephalus

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Antw:Gefühle bei Rock und Strumpfhose
« Antwort #26 am: Heute um 11:32 »
Interressant, was ihr alles mit Rock und Strumpfhose verbindet.

Für den ersten internsiveren Kontakt mit Strumpfhosen hat meine erste Freundin gesorgt, ich liebte das sensorische Erlebnis an ihr. Leider war sie kein besonderer Fan dieser Dinger, und um alle zufrieden zu stellen hat sie mir damals eine geschenkt.

Und ja, auch viele Jahre später mag ich das taktile Gefühl der feinen Modelle noch immer.
Den dickeren oder gemusterten kann ich nichts abgewinnen und trage sie im Wesentlichen aus Design und Wärmegründen.

Mit Röcken und Kleidern verbinde ich an erster Stelle, den Spaß andere Silhouetten und Designs zu kreieren, mehr Abwechslung in die Garderobe zu bringen, manchmal etwas herauszustechen und vor allem früher, den Nervenkitzel etwas Ungewöhnliches zu machen, zu erhalten.
Dieser ist, ausser bei besonderen Designs oden speziellen Anlässen, weitgehend verschwunden.

Nicht aber der Spaß immer wieder über Neues nachzudenken oder es zu testen:
Es macht mir manchmal Spaß, mich durch meinen Kleiderschrank zu probieren, neu zusammen zu stellen und Outfits zu überlegen.
Manches erblickt das Licht der Öffentlichkeit, manches wartet auf die richtige Gelegenheit (und wartet und wartet und wartet...) und manches ist designiert lebenslang Schrankwache zu halten.

Eine Ausnahme vom Genannten stellen für mich vor allem heiße Sommertage dar:
Hier überwiegt als Grund und Gefühl schlicht die Luftigkeit.
Die Hitze lässt auch jegliche, evtl. vorhandene Restbedenken oder -unsicherheiten komplett davonschmelzen.

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Antw:Gefühle bei Rock und Strumpfhose
« Antwort #27 am: Heute um 12:01 »
Für den ersten internsiveren Kontakt mit Strumpfhosen hat meine erste Freundin gesorgt, ich liebte das sensorische Erlebnis an ihr. Leider war sie kein besonderer Fan dieser Dinger, und um alle zufrieden zu stellen hat sie mir damals eine geschenkt.

Ah, wie nett!

Aber sicherlich hatte sie es so gedacht, dass Du die Strumpfhosen nun streicheln kannst, wann immer Du möchtest. Vielleicht sogar damit verbunden, dass Du dabei an sie denkst.
Vermutlich hätte sie es sich niemals gewünscht, geschweige denn vorstellen können, dass Du die tatsächlich auch anziehen könntest / würdest.
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Offline MAS

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« Antwort #28 am: Heute um 12:49 »
Im Buddhismus werden Gier, Hass und Verblendung gar nicht erst thematisiert.

Doch auf jeden Fall, Legardiane. Sie sind sogar zentraler Bestandteil der Buddha-Lehre. Schau mal in  die zweite der Vier Edlen Wahrheiten: https://www.palikanon.com/buddhbib/01wrtbuddhas/03wortbuddhas.htm https://de.wikipedia.org/wiki/Vier_edle_Wahrheiten
https://de.wikipedia.org/wiki/Drei_Geistesgifte

LG, Micha
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« Antwort #29 am: Heute um 16:36 »
Vermutlich hätte sie es sich niemals gewünscht, geschweige denn vorstellen können, dass Du die tatsächlich auch anziehen könntest / würdest.

Doch durchaus - sie hat dann von aussen für das angenehme Gefühl an den Beinen gesorgt.

Ich hätte mich damal nie getraut mir selbst eine zu kaufen, aber meine Beziehungen waren schon immer relativ offen und experimentierfreudig ;)


 

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