Larp-Spiele können in ganz unterschiedlichen "Settings" oder Epochen ablaufen.
Ich habe schon Römer gesehen, und es gibt Cyberspace Larps. Also alle Zeiten bis in die Zukunft.
Dabei erschafft man sich einen Charakter, und belebt ihn mit bestimmten Eigenschaften.
Mir war das immer alles zu kompliziert, darum mache ich momentan nur noch die Schankmaid, und habe beim Drachenfest die Gäste und Clansleute bewirtet.
Bei den Schlachten habe ich Wasser ausgeschenkt, abends beim Feiern auch schon mal ne Pulle Bier.
Zu einem solchen Charakter gehört nicht viel.
Schwieriger wird es, wenn man kämpfen will oder bestimmte Eigenschaften ausspielen, wie Magie oder Lesen/Schreiben/Rechnen.
Ja, ein "neugeborener" Charakter kann nicht lesen und schreiben, was immer wieder lustig ist wenn einem studierten Menschen jemand ein Blatt hinhält und der die "Zeichen" nicht entziffern kann.
Man kann in Larp-Tavernen gehen, und locker spielen, oder "Cons" besuchen, also Conventions, bei denen es mehr oder weniger vorgegebene "Plots", also Handlungsstränge gibt.
Ich war neulich auf dem "Drachenfest" (link oben) mit meiner Gruppe. Dabei besteht meine Schotten-Gruppe vornehmlich aus Kriegern, auch ein paar Frauen greifen gern zur Waffe. Falls ich kämpfe, ist ein Bogen die Waffe meiner Wahl, die anderen haben meist Schild und Schwert, oder Zweihänder.
Die Waffen sind aus Schaumstoff, aber mittlerweile ist die Technik beim Waffenbau so weit fortgeschritten, dass manche Larp-Waffen ziemlich echt aussehen.
Gekämpft wird dann mit einem Treffersystem. Trifft man den Gegner am Rumpf oder Beinen (Arme weiss ich nicht) muss dieser den Treffer ausspielen (er ist ja nicht in Wirklichkeit verletzt) dabei kommt es darauf an welche Waffe ihn getroffen hat und wie gut er gerüstet ist.
Früher dachte ich, das ich ja nur Rumgefuchtel mit Gummiwaffen. MIttlerweile sehe ich das anders: Ein guter Kämpfer hat die Reaktionen einer Katze, ist schnell und wendig, hat viel Erfahrung im Kampf mit Nahkampfwaffen oder dem Bogen, und beherrscht sein "Instrument"
Also so kinderleicht wie es aussieht, ist es nicht.
Als Gruppe üben wir außerdem das Zusammenspiel, wie Schildreihen, Angriff, Rückzug etc, also recht komplex.
Im Larp kann man sein, wer oder was man will. Magier, Schmied, Bauer oder Edelmann. Man muss sich nur entsprechend benehmen. Ein Edelmann kommt nicht in grober Kleidung daher, und ein Bauer in Samt und Seide ist unglaubwürdig.
Als Schotten spielen wir zum einen die wilden Raufbolde, aber unsere Gruppe ist sehr darauf bedacht sich einen guten Ruf zu schaffen. Treue und Ehre sind keine hohlen Worte, als Bündnispartner stehen wir zu unserem Wort, unsere Frauen sind ebenbürtig und stehen ihren Mann, egal ob in vorderster Reihe oder am Kochtopf.
Jessas, ich gerate ins Schwärmen, lol.
Auf dem Drachenfest haben wir 3 Tage non stop gespielt, gefeiert und gekämpft, und es war als wäre man mitten in einem Film.
Und unsere Männer sehen gut aus! Natürlich im Kilt.
