Ich kann verstehen, dass die Community der Rockträger, die für sich schon einiges erreicht hat und trotzdem und immer noch gegen Vorurteile ankämpfen muss, die Azeptanz und das Verständnis für Männer im Rock in der Gesellschaft in Gefahr sieht, wenn andere Männer ihr Recht auf selbst bestimmte Kleidung noch weiter ausdehnen und zum Rock nicht nur eine Strumpfhose, sondern gleich auch Pumps anziehen.
Die Gefahr dass das Verständnis gänzlich kippen könnte; dass die Gesellschaft denken könnte: "seht nur, man reicht ihnen den kleinen Finger und lässt sie mit dem Rock rumlaufen und dann reißen sie einem die Hand ab und beschlagnahmen das ganze Arsenal der weiblichen Accessoires.
Sorry, das mag einigen von Euch so scheinen, als wolle man Eure gute PR-Arbeit torpedieren und Euch damit verunglimpfen, aber meiner Ansicht nach ist auch dies das gute Recht jedes Einzelnen, sich so zu kleiden, wie er/ sie möchte.
Der Großteil der "Männerrock-Bewerung" scheint Röcke eher als maskulines Accessoire verstehen zu wollen. Also: auch mit Rock "typisch männlich" sein wollen/ dürfen/ müssen.
Ich stelle das eher in Frage. Warum muss der Mann immer männlich sein? Und selbst im rosa Tütü noch das Ideal verkörpern/ den Eindruck erwecken, er könne mit bloßen Händen einen Bären töten?
Warum muss die Frau nicht immer weiblich sein? Warum wird bei ihr jedwede Rolle und jede Klamotte akzeptiert? Warum wird auch sie nicht "genötigt" immer nur Rock und schicke Schuhe zu tragen, sich zu schminken, sich zurecht zu machen?
Weil sie es sich wegemanzipiert hat, weil sie ungeschminkt im Blaumann rumlaufen darf, ohne dass gleich jemand unterstellt, das wäre eine "Lesbe".
Davon sind wir, meine Herren, Lichtjahre entfernt. In dieser ach so gleichberechtigten Gesellschaft ist eben nicht alles gleichberechtigt. Das fängt schon bei den Kleidervorschriften im Büro an und macht in der Freizeit nicht Halt.
Es ist an uns, für mehr (gesellschatliche) Rechte und Akzeptanz zu kämpfen. Und zwar in all der Vielfalt, die sich bietet. Der Rock kann nur ein Teilerfolg sein, aber noch nicht das Ende des Kampfes für mehr Vielfalt und Möglichkeiten in der männlichen Mode. Und dazu gehören eben auch hochhackige Schuhe.