Hallo Michael,hallo Maisn
(Wertneutrale reihennfolge)
mir geht es in Grunde nur darum: das ich keinen "Bock" habe, irgendwelchen Leuten zu "erklären" warum ich Kilt trage.
Klar durch "Reden" kommen Menschen zusammen....
und es hängt auch immer davon ab, wie gefragt wird.
Aber ich muss auch sagen, das ich in den 5 oder 6 Jahren seit ich Kilt trage, noch nie nach dem "Warum" gefragt wurde, schon aber zum Kilt selber ( z.B. Bezugsquellen,Preise, welcher Tartan/Clan usw.)
Für mich sind Erklärungen über das "Warum" auch immer eine "Art von Rechtfertigungen".
Sind nicht Rechtfertigungen auch eine Art von Entschuldigung dem Anderen gegenüber ?
Kein Mann muss oder sollte sich dafür Rechtfertigen , das er z.B. Kilt oder Rock trägt.
Oder sprecht ihr auf der Straße fremde Menschen an, und fragt, warum sie eine blaue- schwarze Jeans, einen Hut
oder sonst was tragen 
LG
Highlander
Ja, Highlander,
keine muss sich rechtfertigen, da stimme ich Dir zu. Aber ich breche mir auch keinen Zacken ab, wenn ich es tue. "Sich entschuldigen" heißt ja soviel wie "sich von Schuld frei sprechen". Wenn ich keine Schuld auf mich geladen habe, ist das doch ganz leicht. Sollte ich aber Schuld auf mich geladen haben, ist doch besser, wenn mich jemand darauf aufmerksam macht.
Und ja, mein Bruder fragte mal: "Wo ist denn Deine Krawatte?" Ich antwortete: "Ich mag keine Krawatten." Da war das Thema durch. Es ist also nicht immer nur der Rock, nachdem ich gefragt werde. Ich habe wohl auch mal einen Hutträger gefragt, ob er gerne Hut trage und ihm erklärt, dass ich Hüte unpraktisch finde und Mützen bevorzuge, weil man die auch mal eben in die Tasche stecken könne. Also warum sollte man da nicht auch mal nach dem Warum oder dem Woher oder dem "Wie kamst Du dazu?" fragen? Da ist doch nichts Schlimmes dabei, Interesse an seinem Mitmenschen zu zeigen, solange der Frage keine Vorschrift folgt, es doch besser anders zu machen. Dagegen würde ich mich verwahren.
Im Grunde ist es mir sogar lieber, es fragt micj jemand nach meinem Rock, als dass er sich nicht traut und sich seine Gedanken macht, die ich dann nicht beeinflussen kann. Früher, also vor 10 Jahren, bin ich selber auf die Leute zugegangen und habe sie gefragt, was sie von meinem Rocktragen hielten. Heute tue ich das nicht mehr, denn ich will mich und das Thema niemandem aufdrängen. Aber wenn jemand fragt, kann ich antworten, und das macht mir sogar Freude. Zu einer Frau, die hier in der Mensa das Essen ausgibt, habe ich ein wunderbares Verhältnis, also so mit herzlicher Begrüßung und Fragen nach dem Befinden usw., seit dem sie mich mal nach meinem Rock fragte. Hätte sie nicht gefragt, wäre das so nicht gekommen.
Es gibt ja auch Leute die kommen so nach einiger Zeit mit den Worten: "Was ich Dich schon lange mal fragen wollte, ..." Und ich finde es dann interessant zu erfahren, welche Gedanken sie sich schon darum gemacht haben. Letztens erzählte mir ein türkischstämmiger Kollege eine Türkin habe ihn gefragt, ob ich schwul sei. Er habe ihr erklärt, das ich das seines Wissens nicht sei, und sie gefragt, wo sie herkomme. Sie habe einen Ort am Schwarzen Meer genannt, und er habe gesagt, wenn sie mal nach Istanbul fahre, könne sie auch rocktragende Männer sehen. Da war ich überrascht. Und das alles hätte ich nicht erfahren, wenn mein Kollege mich nicht darauf angesprochen hätte.
So, ich habe noch viel Arbeit.
LG,
Michael
LG,
Michael