Und was treibst Du dann hier? Willst Du irgendeinen obskuren Kontrapunkt einnehmen, den niemand hier ernsthaft für sich in Erwägung zieht?
Mode ist keine reine Modeindustrie-Geldscheffelei sondern das Angebot auf die Nachfrage nach mehr Abwechslung. Die Dosis macht das Gift. Mode ist in erster Linie Lebens- und Daseinsfreude. Mit Modeverweigerung geht keine wie auch immer geartete mentale Überlegenheit einher, nur Ödnis. Das ist ungefähr so, als würde man behaupten, weil man kein Fisch sei, mache man sich nichts aus Wasser oder aus Schwimmen. Oder weil man kein Vogel sei, interessiere einen das Fliegen nicht, man bleibe lieber am Boden kleben.
LG
Masin
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Nun, es geht mir hier nicht darum eine "wie auch immer geartete mentale Überlegenheit" zu demonstrieren sondern meine Meinung zur Mode allgemein und speziell Männerrock zu äußern.
Ebenso möchte ich hinterfragen ob die Zauberformeln "alles kann, nichts muss" und "verwirkliche Dich selbst, hauptsache Dir geht es gut dabei" die Gesellschaft in der wir leben tatsächlich weiterbringen.
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"Mode ist in erster Linie Lebens- und Daseinsfreude"
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Das kann ich leider nicht bestätigen da ich Mode bis jetzt immer als Mode-Diktat wahrgenommen habe.
Wenn man nicht das trägt was gerade Mode ist, ist man ein Langweiler, einer dessen Leben stagniert und dadurch für andere Mitmenschen unattraktiv wird...
Aber genau das stimmt nicht.
Einer der sich nicht um die Mode kümmert hat dafür andere Dinge im Kopf die ihn weiter bringen und interessant machen.
Modeverweigerung ist also nicht gleichzusetzten mit Ödnis, mangelnder Bildung oder einem rückständigen Geist.
Und jemand der nicht das Geld hat sich ständig etwas Neues zu kaufen hat einfach Pech gehabt?
... Also soviel meinerseits zur Mode als "Daseinsfreude" und Retterin aus menschlichen Missständen, "strengen" Konventionen...
Mich stört weniger die Tatsache dass Männer Röcke tragen sondern wo. Warum sollen die Männer bei uns in Deutschland nun auch damit beginnen Röcke zu tragen, nur weil es die Männer in Amerika, Mexiko und in vielen anderen Ländern tun? Ist nicht die Kleidung die die Menschen länderbedingt tragen eine der wenigen Dinge, die heute noch einem Land seine Besonderheit schenkt?
Ich sehe es in gewisser Weise als respektlos gegenüber den anderen Kulturen an wenn man sich Bruchstücke herausnimmt, so als hätte man die anderen Kulturen verstanden und wäre damit berechtigt sich daraus nach Belieben seinen eigenen Brei zu pantschen.
Anstatt sich in die Gesellschaft zu integrieren in der man lebt meinen die "Leute von heute" sich mit aller Gewalt selbst verwirklichen zu müssen, aber das bringt die Gesellschaft aus meiner Sicht nicht weiter.
Ich nehme mich was das Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit angeht auch in sehr vielen persönlichen Dingen zurück, allein deswegen weil ich den Kindern kein unfunktionelles Vorbild sein möchte. Denn was man in seinen eigenen vier Wänden macht geht niemanden etwas an.
Wäre ich z.B. in einem Land in dem die Männer Röcke tragen dann würde ich auch als Mann in der Öffentlichkeit einen Rock tragen und in meinen vier Wänden eben Hosen.
"Funktionalität" ist für viele sog. moderne Menschen in dem Sinn ein Schimpfwort und wird mit Beschneidung der persönlichen Freiheit gleichgesetzt, aber wie funktioniert eine Gesellschaft denn sonst?
"alles kann, nichts muss" ist eine Illusion, niemand wurde gefragt ob er zur Welt gebracht werden möchte oder nicht.
Aus meiner Sicht wäre es viel sinnvoller wenn sich "die Leute von heute" wieder mehr zurücknehmen und sich in die Gesellschaft - und wenn auch nur äußerlich - einordnen würden.
"verwirkliche Dich selbst, hauptsache Dir geht es gut dabei" klingt gut, bringt aber die Gesellschaft auch nicht weiter wenn jeder in eine andere Richtung zieht.
Ich weiß dass ich abgeschweift bin.

mfG.:
Quark