Hallo!
Gut 2 1/2 Jahre ist es nun her, als ich zum erstenmal im Rock auf die Strasse bin. Zeit mal ein bischen zu resümieren.
Rock trage ich inzwischen die meiste Zeit. Ausnahmen sind teilweise in der Arbeit, und in meinem Heimatort. Was die Arbeit anbelangt, so dürften eventuell die Ausnahmen in der Zukunft immer mehr abnehmen.
In meinem Heimatort sind es meine Eltern auf die ich einfach Rücksicht nehmen muss. Hier ist die "Angst" meiner Eltern einfach (noch) zu gross, dass etwas "passieren" könnte. Aber da kann ich mich gut in deren Situation hineinversetzen, und habe damit keine allzu grossen Probleme, vorallem da ich im Elternhaus jederzeit Rock tragen kann.
Ich selber spüre praktisch keine Angst oder Nervosität mehr, wenn ich im Rock unterwegs bin. Nachdem ich nun schon unzählige Male im Rock unter Leuten war, und deren Reaktionen kennengelernt habe, besteht dazu auch kein Grund. Angst war auch in meinen "Anfangstagen" nie wirklich ein Problem, zu gross waren damals noch meine Körperliche Beschwerden.
Wie ich ja schon öfters geschrieben habe, ist der Hauptgrund des Rocktragens meine Krankheit. Im speziellen der aus dieser Krankheit entstehende Hitzestau. Eigentlich ist das Problem eine massive "Überproduktion" von Wärme die durch das tragen von normalen Hosen zum Hitzestau führt. Im Rock ist dieser Überschuss von Wärme natürlich auch vorhanden, aber durch die spezielle Form von einem Knielangen Rock kann sich diese Wärme nicht mehr in mir stauen, sondern wird wunderbar an die "Ausenwelt" abgegeben.
Was aber in der lezten Zeit vermehrt hinzukommt ist der "Kick" beim Rocktragen, wie man so schön sagt. Was für die einen ein Bungee Jump sprung ist, oder einen hohen Berg zu besteigen, ist für mich das Rocktragen.

Obwohl ich in meiner Vergangenheit eher ein Ängstlicher und Schüchterner Typ war, macht es mir einfach Spass ein bisschen aus der "Reihe" zu tanzen. Oder ein bisschen den "mysteriösen" Typ im Rock zu spielen. Ich war immer schon ein Fan vom Individualissmus der 60 -70- und 80iger Jahre. Vielleicht kommt dieser Spass aus dieser Ecke.

Interesse an Mode ist zwar generell bei mir vorhanden, allerdings nichts vom derzeitigem Mainstream - egal ob Mann oder Frau. Derzeitige Männermode ist sowieso Uninteresannt. Wesentlich besser schaut es bei den Frauen aber auch nicht aus. Sie hätten zwar eine Unüberschaubare Auswahl an Kleidern, um sich zu Individualiesieren, aber kaum eine nimmt sich diese Freiheit. Manchmal habe ich auch den Eindruck, dass die Modeszene einfach viel zu "freizügig" ist. Was einem da bei so mancher Modezeitschrift begegnet - nicht zum erstenmal musste ich mich am Cover vergewissern, dass ich nicht aus versehen ein Männermagazin in der Hand halte. Ich finde das einfach nur Schade, Mode oder Stil ist für mich definitiv was anderes als möglichst viel Nackte Haut zu zeigen.

Meine Interessen in Sachen Mode liegen in den Subkulturen. Gothic, Punk, Fantasie oder Rocker Style. Hier ist das Angebot an Interessanten Styles für Männer schon wesentlich höher, obwohl der Rock nur in der Gothicszene beim Mann akzeptiert ist. Hier findet man Interessanterweise schon mal die gleich grosse Auswahl an Männerröcken wie bei den Frauen.
In diesen Szenen findet man auch viele Frauen die wirklich ihren eigenen Style haben.

O.K. Viele Probleme die viele von uns hier mit dem Rocktragen haben, kenne ich einfach nicht. Deshalb kann ich mich da auch nicht so reinversetzen oder Ratschläge geben. Aber für mich ist das Rocktragen ein riesengrosser Wendepunkt in meinem Leben. Mein Leben hat nun genau die Richtung in der ich immer gehen wollte. Ein bisschen "anders" zu sein, aber trozdem unglaublich viel Spass am Leben zu haben.
Rock am Mann ist aus meiner Sicht absolut kein Problem, wenn man sich an die Regel maskulin oder wenigstens Unisex hält. Dabei darf man maskulin nicht mit dem heutigen Mainstream vergleichen, sondern kann ganz tief in die "Trickkiste" aus der Vergangenheit, als der Begriff Maskulin mit dem Begriff Cool gleichzusetzen war, greifen.

So, dann mal schauen was die nächsten Jahre das Leben noch für Überaschungen bereit hält.
