Hi Wachkatze,
Stimmt, ich stehe auf den Schultern der vorhergehenden Frauengenerationen die genau dies gemacht haben.
Aber...
An mir ist es jetzt diese Erfolge zu verteidigen damit wir Frauen nicht wieder in das Weibchenschema zurückgepresst werden.
Leider haben das die meisten Frauen schon vergessen oder verdrängt. Oft habe ich das Gefühl, das einzige was sich die Mehrheit gemerkt hat ist, dass sie die Benachteiligten und Unterdrückten wären.
Das Problem ist, das viele Menschen nicht über ihre Geschichte nachdenken.
Geschichte ist ja sooo langweilig und unsexy...
Wir haben auch noch sehr viele Punkte wo der Kampf weitergeht.
Das geht von der unterschiedlichen Bezahlung, über nicht ausreichende Kinderbetreuung, über §218 bis hin zur PND usw...
Von so Kleinigkeiten wie Dauerangst bis hin zur "Jung und Sexy, aber bitte Hirn abschalten" der Medien.
Der Weg ist noch sehr weit, bis nicht mehr zwischen Typisch Mann und Typisch Frau unterschieden wird.
Es ist ein Mensch und Menschen sind unterschiedlich. <--
Das will ich haben!
Wenn mein Holder einen Spitzenrock tragen möchte.
Dann wäre es an mir ihn darin zu unterstützen und zur Seite zu stehen.
Egal wen ich dafür in Grund und Boden quatschen müsste!
Ich gehe mal davon aus, dass du ihn nicht nur nach aussen verteidigen und unterstützen würdest...
Selbstverständlich!
Diese Forum wäre längst obsolet, dächten alle Frauen wie Du, aber da bist Du leider eine Ausnahme.
Wir Frauen sind auch nur Menschen.
Für mich ist es einfacher ich war schon immer der "Alien" die "Andere".
Wenn du selber nie "dazugehört" hast, dann tritts du leichter einen Schritt beiseite und fragst schneller.
Was soll diese Regel?
Warum dieses "Das ist halt so!" "Das war schon immer so!"
Wirklich?
Moment, ich guck mal in mein Geschichtsbuch.
Genau das macht es eben so schwer seine Forderungen auf der Straße zu vertreten. Dafür braucht es Rückhalt, mindestens vom persönlichen Umfeld, besser noch von mehr Leuten.
Die Frauen vor 60 Jahren standen vergleisweise in großer Zahl auf, und hatten gemeinsame Interessen. Der einzelne hier ist damit nicht zu vergleichen. Er wird bestenfalls zum Spinner am nächsten Eck in der Fußgängerzone - ja ein paar stehen immer rum 
Du, unser Kampf ging schon vor rund 130 Jahren los.
Und so manche Suffragette ist wegen "Hysterie" in der Klappsmühle gelandet.
Meistens vom eigenen Mann oder der "lieben" Familie eingewiesen.
Und auch die Aktivistinnen der 70er Jahre haben oft mit Verlust ihrer Familie und Freunden gezahlt.
Aber in den 70ern war die Wut einfach so groß. Es ging einfach nicht mehr weiter.
Stell dir mal vor:
Du dürftest kein eigenes Bankkonto haben.
Du müsstest vor größeren Anschaffungen deine Mama oder deine Frau fragen.
Obwohl es dein eigenes Geld ist.
Deine Frau könnte einfach zu deinem Arbeitgeber latschen und für dich kündigen.
Und jeder fände es vollkommen normal und Ok.
Da würdest du auch vor Wut an die Decke klatschen!
Aber trotz allen Erfolgen, wenn ich mir heute dem "Kleinen Unterschied" von Frau Schwarzer mit seinen Fallstudien durchlese.
Vieles gerade im privaten Leben ist immer noch gleich.
In vielen der Fällen erkenne ich Bekannte und manches mal auch mich selber wieder.
Auch die Bücher von Frau de Bovier sind immer noch aktuell.(Oder schon wieder.)
*seufz*
Es ist noch ein langer Weg.
Für Männer wie für Frauen.
LG