Hallo Leute,
ich wollte eigentlich keine Markendiskussion auslösen! Aber wenn wir schon mal dabei sind ...
Zu Mercedes gekommen bin ich, nachdem ich mir für meinen Astra 1998 einen Ersatz beschaffen wollte, und der sollte eine Nummer größer ausfallen. Aber bei Opel war das damals die Lopez-Zeit (alles klapperte bei einem neuen Vectra für 50.000 Mark!), bei VW waren die Verkäufer nach der Einführung der neuen Karosserieform für den Passat zu hochnäsig, ... jedenfalls kam ich irgendwie zu Mercedes, sehe dort einen angeblichen Jahreswagen stehen der falsch ausgezeichnet war, aber der Verkäufer war dennoch bereit auf dieser Basis zu verhandeln, und heraus kam dass ich ein Auto kaufte das 4 Monate alt war, neu über 60.000 Mark gekostet hat, und ich dafür 42 % weniger bezahlt habe - und für meinen Astra Benziner mit 250000 Kilometer bot man mir auch noch 4000 Mark.
In all den Jahren die ich den jetzt habe, war ich mit dem Wagen sehr zufrieden: Verschleißteile wie Bremsbeläge, Scheibenwischer, ... sind bei Mercedes sehr günstig und leicht zu wechseln, Wartungskosten hielten sich im Rahmen, Reparaturen hatte ich bislang eine einzige für 220 Euro (Luftmassenmesser), und der Verbrauch war für ein Fahrzeug dieser Größe für mich überraschend niedrig. Mittlerweile hat der 480.000 drauf, wurde halt überwiegend dienstlich durch mich im Außendienst genutzt. Jetzt braucht ihn meine Frau, um von hier rund 35 Kilometer ins Büro zu kommen.
Als wir uns letztes Jahr für meinen neuen Job einen Zweitwagen zulegen mussten, wollte ich der Ungewissheit wegen nicht viel investieren. Bei 3000 Euro lag daher meine Vorgabe. Gedacht hatte ich zuerst an ein kleineres Auto, auch wenn mir der Verbrauch relativ egal war weil mein Chef die Benzinkosten übernimmt. Aber durch die Abwrackprämie war der Markt leergefegt, vernünftige Kleinwagen absolut überteuert. Durch die Zufriedenheit mit meinem vorhandenen Mercedes schaute ich dann auch bei solchen Fahrzeugen. Ich fand einen, preislich ein Stück drüber, den ich dann noch ein wenig drücken konnte: für knapp über 3000 Euro bekam ich so einen C 200 Benziner, letzte Serie W202, ordentlich ausgestattet und insgesamt im Top-Zustand, 10 Jahre alt und 160.000 auf der Uhr. Jetzt hab ich in 11 Monaten 60000 Kilometer gefahren, Verbrauch durchweg unter 8 Liter, und hab bisher mit der nun abgeschlossenen Reparatur einen Gesamt-Reparaturaufwand von ca. 400 Euronen hingelegt.
Achso, aufgrund der hohen Fahrleistung, das Auto wir ja tagsüber nie kalt, habe ich meinen eigenen Wartungsplan: im Herbst eine günstige Oldie-Inspektion bei Mercedes (liegt glaube ich regulär bei rund 300 Euro, ist bei mir aber etwas teurer weil ich auf das beste Winteröl bestehe), und im Frühjahr mache ich einen Ölwechsel in einer befreundeten Werkstatt, der mir seine Bühne zur Verfügung stellt. Ansonsten halte ich bei meinem Auto grundsätzlich Augen und Ohren offen, tausche Verschleißteile wie Filter und Zündkerzen nach Bedarf selbst.
Über Autoclub möchte ich hier nun nicht auch noch eine Diskussion auslösen. Nur soviel: ich habe 7 Jahre für einen solchen gearbeitet, bin nach der Kündigung aus Trotz rausgegangen, und habe bei der ersten Panne mit dem Motorrad (Steinschlag im Kühler) sofort wieder eine "Neuaufnahme im Schadenfall" gemacht. Da meine Fahrzeuge mittlerweile alle etwas in die Jahre gekommen sind (1. Mercedes 14 Jahre, Motorrad 13 Jahre, 2. Mercedes 11 Jahre) und ich derzeit nicht auf Neuwagen umsteigen möchte, lasse ich das vorerst auch so. Wenn unsere Bundesregierung mal eine klare Linie für alternative Antriebe geschaffen, die Hersteller das umgesetzt haben, die Preise für diese neue Technik auf ein vernünftiges Niveau gesunken sind und die Infrastruktur stimmt, werde ich vielleicht auch wieder neue Fahrzeuge kaufen und den Autoclub kündigen.
Gruß
Jürgen