Hallo zusammen,
verfolge mit viel Interesse die Beiträge in den einzelnen Foren. Dabei fällt mir auf, dass bei manchen doch sehr das Vorurteil verbreitet ist, Frauen hätten es doch sooo viel leichter im Leben als Männer.
Zugegeben: Frauen haben in Punkto Mode mehr Auswahl als Männer, sowohl was die Modell- als auch die Farb- und Materialvielfalt anbelangt.
Deswegen (oder weil es im einen oder anderen (Staats-) Unternehmen eine sog. "Frauenquote" gibt, die ja nur die zweifelsohne vorhandene Überzahl der Männer in (Führungs-)Positionen reduzieren soll) jetzt aber so zu tun, als ob Frauen im Leben generell immer und überall auf der Überholspur wären und nichts anderes im Sinn hätten als den Geschlechterkampf pur, getreu dem Motto "nieder mit den Männern und ihren Rechten" halte ich gelinde gesagt für etwas daneben.
Ich denke jeder Mensch, egal ob Mann oder Frau, egal ob jung oder alt, steht generell im Leben immer im Spannungsfeld zwischen den eigenen Bedürfnissen und denen seiner Mitmenschen/Umwelt. Dass jeder dabei auch einmal zurücksteckt, sprich: seine eigenen Bedürfnisse nicht immerzu hemmungs- und rücksichtslos ausleben kann, bedarf meines Erachtens keiner besonderen Erwähnung.
Ich glaube auch, dass die wenigsten Menschen das Glück haben, nur das tun und lassen zu können, worauf sie "Bock" haben. Die meisten haben Pflichten, egal wie die im einzelnen aussehen.
Es ist auch völlig normal, dass jeder Mensch von seiner Umwelt, sei es nun bewußt oder unbewußt, beobachtet und bewertet wird. Dass dabei die jeweilige Bewertung überhaupt nichts mit dem jeweils Bewerteten zu tun haben muss, dass sie geradezu falsch und ungerecht(fertigt)sein kann, ist auch nicht ungewöhnlich; und ob ich dabei als Mann einen Rock trage oder nach gängiger Kleiderordnung korrekt gekleidet bin, spielt dabei auch keine Rolle, denn viele bilden sich ein Urteil, ohne dass sie es einem mitteilen.
Zugegeben: Leider ist es fast immer noch so, dass man(n) (im Rock) bei der beobachtenden und bewertenden Umwelt in der "falschen" Schublade landet. Aber auch was das anbelangt, gibt es doch gerade in diesen Foren hier viele positive und ermutigende Berichte über die ganz und gar nicht unfreundliche Reaktion der Umwelt.
Nun muss sicher jede(r) für sich selbst entscheiden, wieviel ihm/ihr die eventuell (oder sehr wahrscheinlich sogar) falsche Bewertung durch "irgendeine(n) XY" wert ist, aber ich vermute schon, dass der/die eine oder andere, der/die sich von seiner/ihrer Umwelt unterdrückt fühlt, sich in Wirklichkeit von seiner/ihrer eigenen Angst unterdrücken läßt, dass die anderen sich ein Urteil über ihn/sie bilden könnten, dass nichts mit der Realität zu tun hat.
Aber genau das passiert tagtäglich und zwar völlig unabhängig davon welche Kleidung ich als einzelner trage.
Sich davon frei zu machen, insbesondere wenn man/frau sich davon eingeengt oder seiner legitimen Freiheit beraubt fühlt, ist eine Aufgabe, die Frauen und Männer gleichermaßen betrifft und beiden Geschlechtern gleichermaßen gut täte.
Von Gesetzes wegen ist es meines Wissens nach keinem Mann verboten, einen Rock (oder was auch sonst immer) in der Öffentlichkeit zu tragen.
Und zur größeren Vielfalt in der Frauenabteilung muss ich mal `ne Bemerkung loslassen: Meines Wissens nach ist der Markt eine Sache von Angebot und Nachfrage. Warum macht ihr Männer den "Modefuzzis" nicht unmissverständlich klar, dass ihr andere Wünsche habt, als die die sie zu befriedigen bereit sind?
Aber, wer hätte es gedacht?:
Glücklicherweise gibt es ja noch die Frauenabteilung, nebst Anweisung wie man(n) sich darin am unauffälligsten verhält (siehe "Fundsache").
Männer mögen wohl auch den "einfachsten" Weg, so wie die Frauen eben auch?! Das finde ich jetzt wieder beruhigend.
so long,
Liebe Grüße von ANAP