Wir Rheinländer nehmen den Spaß sehr ernst!

"Wir leben nicht mehr im Mittelalter"
Was soll das den für ein Argument gegen Emanzipation sein? Waren denn unsere Vorfahren im Mittelalter emanzipiert?
Ich habe recht oft mir emanzipierten Frauen zu tun, die auch viel Wert darauf legen, emanzipiert zu sein. Eine solche sagte mal, mein Rocktragen sei gut für den Feminismus.
Hier im Forum lese ich oft, es sei ein Ausdruck von Maskulinismus.
Ich sage, es ist gut für den Humanismus im Sinne einer Gleichberechtigung aller Geschlechter.
Wenn ich nun so täte, als wäre das Rocktragen
nur ein Spaß für mich, ohne weitere Motivationen, würde ich ja lügen. Und soll man die Menschen anlügen?
Ist Hosentragen für die Frauen auch
nur ein Spaß? Bzw. war es das vor 100 Jahren?
Und wenn es so wäre, und "die Gesellschaft" wollte Dir den Spaß verbieten oder es kämen hämische Bemerkungen? Was dann? Nicht für sein eigenes Recht am Spaß eintreten? Das wäre dann ja politisch und kein Spaß mehr.
Diese Frau Bittl persifliert auf sehr hohem Niveau, das die Frauen ihr erkämpft haben, für die das Hosentragen nicht nur Spaß, sondern Freiheitskampf war.
Ich habe die Erfahung gemacht, dass es wohl was bringt, mit Emanzipation zu argumentieren. Nicht bei reinen Spaßmenschen, aber schon bei Menschen, die weiter denken. Wer nur Brot und Spiele will, mag damit nichts anfangen können. Da spreche ich auch nur von Spaß und Bequemlichkeit und so. Man soll ja die Menschen da abholen, wo sie sich befinden.
Und ja, es macht mir Spaß, Röcke zu tragen. Aber ist das das Wichtigste.
Was verstehen wir überhaupt unter "Spaß"?
1. Lebensfreude?
2. Oberflächliche Unterhaltung?
Mir macht es Spaß im ersten Sinne. Und in diesem Sinn macht es mir auch Spaß über das alles ein bisschen tiefer nachzudenken.
Zur zweiten Möglichkeit fällt mir ein Buchtitel ein: "Wir amüsieren uns zur Tode!" Habe ich aber noch nicht gelesen.
LG, Michael