Gendermainstream taucht zur Zeit in mehreren Threads, deren Titel nichts damit zu tun hat auf. Zur besseren Ordnung stell ich meinen Kommentar dazu, da Röcke dabei nur ein Randthema sind, als eigenen Tread ein.
Was mich an Gendermainstream stört ist leicht zu erklären, und bezieht sich auf das, wie das sich mir darstellt.
Zunächst wird der aus der Fortpflanzungsbiologie hergeleitete Geschlechterbegriff durch einenanderen Geschlechterbegriff ersetzt indem er auf die beobachteten oder nur geglaubten Korrelationen dazu ausgeweitet wird, und die Biologie als nebensächlich deklariert wird. Ich dagegen halte die biologische Fortpflanzung für so wichtig, daß ich den biologischen Geschlechterbegriff für sinnvoll halte, während der davon abgekoppelte Geschlechterbegriff nur zu Blödsinn führt. Für die Art meiner Fortpflanzungsfähigkeit tut die Frage, ob ich Rock oder Hose trage nichts zur Sache.
Nun greifen die Genderisten anhand diesem Blödsinn den Geschlechtsbegriff inclusive dem biologischen an. Dabei beobachte ich eine auffällige Einseitigkeit. Es geht nämlich hauptsächlich darum, die Situation der biologischen Frauen zu verbessern. Daß ich bei einigem das, was diese als Verbesserung ansehen, als Verschlechterung ansehe, macht es nicht besser, weil es sich bei diesen Punkten nicht um Nullsummenspiele handelt. Das geht so weit, daß sie statt Gesellschaftszwänge und Ungerechtigkeiten abzubauen, sogar welche aufbauen, indem sie zum Beispiel Pflichtquoten des biologischen (!) Geschlechts, dort wo es Frauen nützt, schaffen, und somit für Frauen und Männer unterschiedliche Hürden zum Erreichen der Position erzielen. Faktisch schaffen sie also das Gegenteil von dem, wofür sie sich rühmen. Man kann Gendermainstream somit als verlogenen feministischern Sexismus ansehen.
Es überraschte mich deswegen nicht, daß ausgerechnet einer der eifrigsten, wenn nicht gar der eifrigste Gendermainstreambefürworter hier die Männer beschimpft, die sich ihre Röcke in der Damenabteilung kaufen, und sie ermahnt Männerröcke zu kaufen, als gäbe es da einen beachtenswerten Unterschied, und sich zu allem Überfluß erblödete, Männer (biologischer Geschlechtsbegriff) wegen der unterschiedlichen Behaarung der Geschlechter (biologischer Geschlechtsbegriff) als unterentwickelt im Vergleich zu Frauen (biologischer Geschlechtsbegriff) darzustellen.
Ich dagegen bin der Ansicht, daß man Geschlechtskorrelationen, die sich natürlich ergeben, nicht bekämpfen muß, aber daß man Einzelpersonen, die von den Korrelationen abweichen genausowenig in Richtung dieser Korrelationen zwingen darf. Jeder Mann soll frei entscheiden, ob er Rock oder Hose trägt. Wenn dann die Mehrheit der Männer aus freier Entscheidung immer noch Hosen trägt, sind sie an den daraus folgenden Unbequemlichkeiten selbst schuld. Weg mit den Zwängen!
Gruß,
Jo