Ich habe aber die Vermutung, dass das Kopftuch bei den jungen Frauen immer mehr als Modeacessoire getragen wird. Auch wenn die Häufigkeit nicht zunimmt. Eine andere Vermutung ist, dass man seine Religion vors Loch schiebt, um sein Tun anderen plausibel zu begründen, weil sich solche aufgeladenen Symbole in den Augen unsere Mitmenschen schlecht unter Mode verkaufen lassen.
Hallo Nico,
dann dürfte es ja kein Problem sein, das modische Accessoire im Schwimmbad abzulegen und mit den andern Mädels der Klassen den Schwimmunterricht zu absolvieren.

Wenn ich ständig sagen würde, dass das nur Mode ist, kommt die berechtigte Frage, warum musst du das dann immer anziehen, das kannst du doch auch in der Freizeit tun.
Stimmt. Also ist es nicht nur Mode, sondern etwas anderes.

Die Leute haben kein Problem damit, wenn sich eine Frau in ihren 4 Wänden oder in der Freiezit ein Kopftuch überzieht. Sie haben ein Problem damit, wenn sie von einer Frau im Kopftuch bedient oder beraten werden.
Das wäre mir meistens ziemlich egal. Nicht egal ist es mir z.B. in einer Schule oder wenn die Dame mit Kopftuch vom Staat bezahlt werden möchte.
Und in der Freizeit darf sie gern tragen was sie will. Wenn es denn das ist, was sie will und nicht das, was Vater, Brüder oder die Mutter wollen.
Ich halte das Kopftuch, wenn es den freiwillig getragen wird, weniger für eine modische Marotte, denn einen Akt der Abgrenzung von der unmoralischen, sündigen und freizügigen westlichen Kultur. Das ist solange in Ordnung, solange man nicht von dieser westlichen Kultur und ihren Staaten durchgefüttert werden möchte.
Ich kannte eine sehr freundliche Frau mit Kopftuch. Sie war wirklich eine ganz liebenswürdige Person, sprach aber nach Jahrzehnten in Deutschland ungefähr so gut Deutsch wie ich Englisch nach einem oder zwei Schuljahren. Und wenn ich mir das zusammenreime, was sie so erzählt hat, hatte sie nur wenige Freiheiten, ganz abgesehen vom Kopftuch.
Eine Verschleierung kann genauso Zwang oder Selbstbestimmmung sein, wie der Zwang oder die Selbstbestimmung der Freizügigkeit bei Frauen in unserer westlichen Kultur. Mach dir darüber mal Gedanken 
Wenn Du auf modische Konventionen und ein verbreitetes Frauenbild abzielst, könntest Du natürlich recht haben.

Wenn du einen Mann sagst, dass er aus gesellschaftlichen Zwang Hosen trägt, wirst du zu 98% hören, dass er anzieht, was ihm gefällt.
Sei mir nicht böse, aber Hosen sind in vielen Lebenslagen einfach praktischer als ein Rock. Zumindest , wenn es um lange Hosen und lange Röcke geht oder um ganz kurze Hosen und ganz kurze Röcke.
Warum sollte ausgerechnet eine Frau mit Kopftuch dazu gezwungen werden? Wenn, dann mach sie es freiwillig, sei es wegen ihrem Glauben etc. so wie ein Christ erst nach der Ehe Sex hat. Für einen Nicht-Christen wird das lustigerweise auch unter einen Zwang verstanden als einer Selbstbestimmung bis nach der Ehe zu warten. Oder Asexualität, ist auch so ein Ding, was für viele nicht in den Kopf passt.
Sorry, aber dieses mit Sex warten bis in die Ehe halte ich nur dann für in Ordnung, wenn man mit 15 heiratet. Ich habe diese christiche Gehirnwäsche genossen und es hat mich einige Mühe gekostet, mich davon zu befreien.

Wenn ich mit einem Menschen, den ich liebe und der mich liebt, in beiderseitigem Einverständnis und voller Freude die Lust an unsern Körpern lebe, kann ein liebender Gott was dagegen haben? Wenn ich den Mist durchgezogen hätte, dann aus der Wirkung der Erziehung heraus, weil ich mich ständig sündig und schlecht gefühlt hätte und nicht, weil ich der Überzeugung war, dass es für mich stimmt. Und dann ist es Zwang.
Nur wenn es um Hosen geht, dann ist die Rede von Freiwilligkeit und dass er anzieht, was ihm gefällt. Nur, ist das wirklich so?
Es werden seit Jahren Kilts in den verschiedensten Farben und Formen verkauft. Wenn ein Mann Lust auf Rock hätte, könnte er ohne Schwierigkeiten einen Kilt kaufen, der als Männermode anerkannt ist, zumindest deutlich anerkannter als der Rock an sich.
Warum tun es dann so wenige? Vielleicht, weil es ihnen einfach in Hosen gut geht?

Viele Grüße
Tine