Vielleicht ist es auch eine Art vornehme Zurückhaltung, um den anderen nicht damit zu brüskieren, "Damenkleidung" zu tragen.
Das kommt schon eher hin, Hansi. Es hängt sehr stark davon ab, wie der Mann gelesen wird. Die Leute stellen sich halt vor, dass ein männlich aussehender Mann im Rock peinlich berührt sein könnten, wenn man ihm unterstellt, dass er einen Damenrock trägt und es für einen selber unangenehm werden könnte, vor aller Publikum zurecht gewiesen zu werden.
Bei weiblichen Männern spielt das für die Leute eh keine Rolle mehr, da sie sich eh 1 und 1 zusammen zählen, dass solche keine Hemmung haben, Frauensachen anzuziehen. Bei stark männlich aussehenden Männer bleibt dagegen ein verschobenes Bild vor Augen, dass ess nicht in diesen Sachen vorstellen können.
Ich glaube, wenn Du 3 Männer zeigen würdest:
a) Kilt mit Tartanmuster
b) Kilt/ Utilitykilt mit Blümchenmuster
c) Damenrock (z.B. A-Line, Plissé) mit Schottenkaro
würden die meisten A+C für "Kilts" halten.
B kann nur Mas oder Jürgen testen. Wobei ich irgendwo gelesen habe, dass Jürgen sein Rock mit einem floralen Muster auch als Kilt bezeichnet wurde. Ich könnte mit dem Karorock rumlaufen und es würden trotzdem alle an mir einfach für einen Rock halten.

Das erklärt, warum früher ältere Damen gern zu Faltenröcke griffen - passend zur Haut!

Das kann jeder für sich selber ruhig amsüsant finden. Der Satz ist aber eigentlich gar nicht witzig. Genau das sind die kleinen Widersprüche des alltäglichen Lebens. Wen wird denn viel Haut zeigen zugestanden und wer muss sich denn ein Sacko und eine lange Hose überwerfen? weil die gängige Meinung ist, dass Männer mit Anfang 30 beginnen zu schrumpeln und wer wird mit junger straffer und reiner Haut in Verbindung gebracht und wer mit Falten und Hornhaut an den Füßen und einem behaarten Affen? Frauen sicherlich nicht. Wusstest du, dass Männer Krawatten tragen (müssen), damit man ihren faltigen Hals nicht sieht? Was glaubst du, warum Karl Lagerfeld einen Mörderkragen und Handschuhe trägt.