Autor Thema: Süddeutsche Zeitung: Der rosarote Junge  (Gelesen 10430 mal)

chris-s

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Offline radix

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Re: Süddeutsche Zeitung: Der rosarote Junge
« Antwort #1 am: 05.11.2018 22:33 »
Hallo Chris,

vielen Dank für den interessanten Link! Die Geschichte ist sehr einfühlsam geschrieben und man muss förmlich mit-leiden mit der Mutter und ihrem Sohn, der unbedingt im Kleid zur Schule gehen möchte. Dass er dies letztlich auch tut, nötigt mir Respekt ab.

Auffällig ist, dass keine Rede von (s)einem Vater ist. Ob die Mutter alleinerziehend ist? Und was wäre, wenn der Vater präsent wäre? Würde der Junge dann immer noch im Kleid zur Schule gehen wollen oder würde er es aus Respekt vor dem Vater nicht machen?

Fragen über Fragen, auf die es keine eindeutigen Antworten gibt. Aber schön, dass durch diese Geschichte neue Verhaltensmöglichkeiten aufgezeigt werden, die Mut machen, es dem Jungen im Kleid gleichzutun.

Radix

Offline cephalus

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Re: Süddeutsche Zeitung: Der rosarote Junge
« Antwort #2 am: 05.11.2018 23:19 »
Hallo Radix,

auch ich finde den Artikel äußerst einfühlsam und nachvollziehbar geschrieben, auch aus Sicht eines Vaters, von zwei Jungs, die gerade im passenden Alter sind.
Und ja, ich möchte auch nicht ausschließen, dass das bei uns auch so passieren könnte.

Auffällig ist, dass keine Rede von (s)einem Vater ist. Ob die Mutter alleinerziehend ist? Und was wäre, wenn der Vater präsent wäre? Würde der Junge dann immer noch im Kleid zur Schule gehen wollen oder würde er es aus Respekt vor dem Vater nicht machen?

Aus einer Erzählung in Ichform, die die eigenen Gefühle beschreibt, zu schlissen, dass dass ein Elternteil nicht existent präsent ist, finde ich gewagt, genauso gewagt, wie den Geschlechtern bestimmte Verhaltensweisen oder Toleranz zu unterstellen.
Ich erlebe in meinem weiteren Umfeld z.B, dass tatsächlich eher die Männer "abweichenden" Verhalten der Söhne gegenüber toleranter sind, als die Frauen.
Eine Ausnahme? Das mag sein, aber auf jeden Fall stellt es festgefahrene Vorurteile in Frage.

VG
Cephalus

Offline MAS

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Re: Süddeutsche Zeitung: Der rosarote Junge
« Antwort #3 am: 06.11.2018 00:08 »
Die Geschichte erinnert an den Sohn von Heinz damaliger Lebensgefährtin, der auch stolz im Rock zur Schule ging und ausgelacht wurde. Er zog den Rock danach allerdings gar nicht mehr an.

LG, Micha
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Offline GregorM

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Re: Süddeutsche Zeitung: Der rosarote Junge
« Antwort #4 am: 06.11.2018 07:34 »
Schade, dass wir Menschen, die wir alle nach Freiheit streben und kämpfen, nicht uns selbst und anderen die Freiheit gönnen, wozu gehört, sich nur ein bisschen anderes zu kleiden, und dass auch die, die Uniformen hassen, und die dürften die meisten sein, sich doch selbst uniformieren lassen und von anderen verlangen, dass sie es auch tun.

Gruß
Gregor
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Gregor

Offline henri

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Re: Süddeutsche Zeitung: Der rosarote Junge
« Antwort #5 am: 06.11.2018 07:38 »
Hallo

Ja das war beim Sohn meiner Lebensgefährtin so. Schuld an den "blöden" Reaktionen, wenn ein Knabe in einem Rock oder Kleid zur Schule kommt, sind eigentlich nicht die Kinder, sondern die in ihren Köpfen festbetonierten Bilder der Gesellschaft von der Erziehung der Eltern. >:( >:(.....ein Knabe tut das nicht.......ein Knabe spielt nicht mit Puppen.....ein Knabe trägt keine rosa Kleider......ein Knabe weint nicht bei kleinen Verletzungen.....ein Knabe ist hart.....usw.usw.

henri
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Offline MAS

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Re: Süddeutsche Zeitung: Der rosarote Junge
« Antwort #6 am: 06.11.2018 07:58 »
Hallo

Ja das war beim Sohn meiner Lebensgefährtin so. Schuld an den "blöden" Reaktionen, wenn ein Knabe in einem Rock oder Kleid zur Schule kommt, sind eigentlich nicht die Kinder, sondern die in ihren Köpfen festbetonierten Bilder der Gesellschaft von der Erziehung der Eltern. >:( >:(.....ein Knabe tut das nicht.......ein Knabe spielt nicht mit Puppen.....ein Knabe trägt keine rosa Kleider......ein Knabe weint nicht bei kleinen Verletzungen.....ein Knabe ist hart.....usw.usw.

henri

Da jittet doch dat Leedsche vun de Bläck Fööss: https://www.youtube.com/watch?v=fVTxCqdCnrE

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Offline DesigualHarry

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Re: Süddeutsche Zeitung: Der rosarote Junge
« Antwort #7 am: 06.11.2018 12:16 »
Hallo!

Und dann, wenn aus dem Bub ein Mann wird, nichts anderes kennt als hart zu sein, soll er plötzlich Gefühle zeigen...

manfred58

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Re: Süddeutsche Zeitung: Der rosarote Junge
« Antwort #8 am: 06.11.2018 19:41 »
Hallo

Winter in meiner Schulzeit. Ich habe es mir erlaubt mit einer Nylon Strumpfhose in der Umkleidekabine vor dem Sportunterricht aufzutauchen. War das ein Gelächter . Warum sie lachten wussten sie selber nicht , da bin ich mir sicher.
Also in Zukunft wurde gefroren wie ein echter Mann. >:(

Habe mir vor kurzem mal erlaubt jemanden zu fragen warum er denn über mein Outfit so amüsiert ist .

Dann kam nur " Weil Ähh,,,,ehm Ähhh , Rabarber , Rabarber ". Also nichts konkretes.
Es geht wohl  im Kopf eine Lampe an , auf der steht alemale lache.

Offline JJSW

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Re: Süddeutsche Zeitung: Der rosarote Junge
« Antwort #9 am: 06.11.2018 20:23 »
Schönen guten Abend

In den letzten Jahren lese ich immer wieder von Jungen, welche Röcke oder Kleider tragen wollen. In Kindergarten oder Schule.
Artikel im Internet oder Bücher.
Sicher noch zu wenige, um von einem Trend zu sprechen.
Meinen vollen Respekt an die jungen Leute, ich wünsche ihnen allen Eltern und Freunde, die sie darin unterstützen, die Kleidung tragen zu dürfen, die sie wollen.

Ich war in jungen Jahren nicht so mutig, bzw. dachte wohl nicht daran und solche Infoquellen wie Internet gab es auch noch nicht.
Auf den Geschmack kam ich viel später.

Grüßle
Jürgen
Laßt Euch nicht von Zweifeln plagen
und genießt das Röcketragen

Offline MAS

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Re: Süddeutsche Zeitung: Der rosarote Junge
« Antwort #10 am: 06.11.2018 21:11 »
Also ich hatte schon als kleiner Junge Bock auf Rock, habe mich aber geniert, es auszuleben.

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Offline steffish

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Re: Süddeutsche Zeitung: Der rosarote Junge
« Antwort #11 am: 09.11.2018 08:57 »
Anmerkung von mir:
Ich hatte in der Grundschule EINMAL zum Sportunterricht Strumpfhosen an und wurde ausgelacht.
Dananch tat ich das NIE wieder.
Als später ein anderer Schüler Strumpfhosen zum Sport trug war ich Einer von denen die am lautesten lästerten.

Soweit zur gesellschaftlichen Konditionierung.

Offline Barefoot-Joe

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Re: Süddeutsche Zeitung: Der rosarote Junge
« Antwort #12 am: 09.11.2018 09:41 »
Habe mir vor kurzem mal erlaubt jemanden zu fragen warum er denn über mein Outfit so amüsiert ist .
Dann kam nur " Weil Ähh,,,,ehm Ähhh , Rabarber , Rabarber ". Also nichts konkretes.
Es geht wohl  im Kopf eine Lampe an , auf der steht alemale lache.

Lachen ist oft auch eine Reaktion auf Unsicherheit. Wenn du mit Strumpfhosen auftauchst, rüttelst du am fragilen "Männerbild" der Jungs. Die wissen nicht, wie sie das einordnen sollen, das erzeugt Streß und da ist Lachen dann eine Möglichkeit, ihn wieder abzubauen.
Ich bin ein Mensch mit Irritationshintergrund.

Normality is a paved road: it’s comfortable to walk, but no flowers grow. - Vincent van Gogh

Offline cephalus

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Re: Süddeutsche Zeitung: Der rosarote Junge
« Antwort #13 am: 09.11.2018 11:12 »
Also ich hatte schon als kleiner Junge Bock auf Rock, habe mich aber geniert, es auszuleben.

LG, Micha

Bei mir war es nicht anders. Für einen kurzen Zeitraum habe ich das auch ausgelebt. Wenn die Nachbarstochter zum Spielen kam, und Rock oder Kleid trug (in ihren Augen tragen musste), haben wir zuerst unsere Kleidung getauscht.
Nach kurzer Zeit wurde das von unseren Eltern unterbunden.
Cephalus


Offline MAS

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Re: Süddeutsche Zeitung: Der rosarote Junge
« Antwort #14 am: 09.11.2018 12:38 »
Also ich hatte schon als kleiner Junge Bock auf Rock, habe mich aber geniert, es auszuleben.

LG, Micha

Bei mir war es nicht anders. Für einen kurzen Zeitraum habe ich das auch ausgelebt. Wenn die Nachbarstochter zum Spielen kam, und Rock oder Kleid trug (in ihren Augen tragen musste), haben wir zuerst unsere Kleidung getauscht.
Nach kurzer Zeit wurde das von unseren Eltern unterbunden.
Cephalus

Eure Eltern waren in Konventionen gefangen. Gut, dass Du Dich jetzt emanzipiert hast. Deine Freundin von damals sicher auch, aber für Mädchen ist das heutzutage kein großer Akt, für Jungs dagegen schon.

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