Ebenso trägt man Unsicherheit nach außen ,so das man unwillkürlich zum Opfer wird.
Eigentlich schade! Sollte Unsicherheit bei anderen nicht Hilfsbereitschaft hervorrufen?
LG, Micha
Tut es ja auch. Manchmal. In der überwiegenden Zahl der Fälle herrscht Ignoranz vor, gemäß dem Motto "Ach guckemal da ... aha... was kümmert´s mich? ... is halt so ... muss selbst mit klarkommen." - vor allem, weil sowas wie Kleidung, Haare oder aussergewöhnliche/r Rucksack/Tasche ja als ein selbstgewähktes Los interpretiert wird - es gibt ja Angebote "der Gesellschaft", solche Unsicherheiten von vornherein zu vermeiden.
Nun, Bei einigen wenigen löst Unsicherheit eines anderen aber weder Hilfsbereitschaft aus, noch irgendeine Form von Ignoranz oder passiver Toleranz/Akzeptanz, sondern ist genau ein Auslöser, sich entweder darüber lächerlich zu machen (z.B. in Form von skandalträchtigem Tuscheln, überlegenes Lächeln, zurückhaltendem Lacheln) oder damit offensiv in die Verletzlichkeit des anderen zu stoßen (z.B. in Form von lauthalsem Lachen, lautem Kommentare abgeben zu anderen Anwesenden, oder direktes Ansprechen mit der Absicht, der unsicheren Person in ihrer Unsicherheit noch eins drauf zu geben),
Offensives Ausnutzen einer Unsicherheit eines Mitmenschen dient dem Aufbau der eigenen Persönlichkeit, um sich und dem Mitmenschen und den anderen Anwesenden zu sagen, dass man selber alles richtig macht bzw. von den eigenen Schwächen abzulenken. Wird so in Gruppen auf die Unsicherheit eines anderen reagiert, so will meist der Regierende/die Reagierenden sich innerhalb der Gruppe profilieren, der Rest ist dann Gruppendynamik, je nach Struktur der Gruppe. - Fehlt die Gruppe und jemand reagiert trotzdem offensiv (die Unsicherheit ausnutzend), so sucht der Reagierende Rückhalt in der für ihn fremden Gemeinschaft und will sich ihr "näher" oder gar zugehörig fühlen.
Nimmt man sich, der Auslöser der Reaktion ist, also als der Unsichere, auf den ragiert wird, diese Reaktion sichtbar zu Herzen, so unterstütz man die Intention der Reaktion (wie oben versucht zu skizzieren) und gibt dem Ragierenden/den Reagierenden eindeutig Recht.
In beiden Fällen (in Gruppe oder ohne Gruppe) hat der Reagierende/die Reagierenden es meistens sowas von nötig, einen gewissen Rückhalt bei den anderen zu finden. Und das ist meistens sehr spannend zu beobachten, dass man genau über diese Bedürftigkeit zumindest milde lächeln kann. Oder wie wär´s mit lauthals drüber lachen? Mit dieser Gegenreaktion kann dann der Unsichere signalisieren, dass er sich ebenso über die Reaktion in ähnlicherweise verletzend lustig macht, oder sein Zurücklachen wird als Rechtgeben interpretiert, was dann aber sympathische Einordnung in die Absicht der Reaktion gedeutet werden kann, was die ganze Situation deeskaliert. Egal wie das Zurücklachen gedeutet wird, am Ende kann der Unsichere sagen, ich habe sicher die Situation gemeistert.
Im Grunde gilt das nicht nur für´s Röcketragen, sondern für alles, wo man mit Unsicherheiten für manche Offensiven verletzlich ist bzw. verletzlich zu sein scheint.
Kurzum: trag´s mit Fassung! Lächle zurück! Oder lache zurück! Und die Welt dreht sich weiter.