Vielleicht tatsächlich weniger zum Heilen des aktuellen Beinbruchs, aber zur Prävention vor weiteren Beinbrüchen.
Und lies mal, was ich aus der genannten Fenrsehsendung lerne:
https://www.rockmode.de/index.php?topic=7535.msg117249#msg117249Ich kenne dieses Stammesdenken von klein auf. In der Grundschule gab es zwei Banden auf dem Schulhof, die Krieg gegeneinander geführt haben. Es wurde niemand verletzt, aber es gab eine starke Gegnerschaft. Ich wurde aufgefordert, mich einer der beiden Gruppen anzuschließen. Das tat ich nicht. Ich wählte die Rolle eines Sanitäters, rannte zwischen den beiden Gruppen hin und her und fragte, ob jemand Hilfe brauche.
In der Mittelschule waren die meisten Mitschüler*innen sehr mit ihrer jeweiligen Klasse identifiziert. Ich dagegen hatte Freunde auch in den beiden Parallelklassen. Als in der Oberstufe die Klassenverbände aufgelöst wurden, haben viele darunter gelitten. Für mich hat sich nicht viel verändert, und wenn, dann eher zum Positiven, weil ich so auch mal mit den Freunden aus den beiden ehemaligen anderen Klassen zusammen in einem Kurs war.
Beim Offiziersanwärterlehrgang waren wir zwei Klassen, die "Hörsäle" hießen. In unserm Hörsaal machte sich nach und nach ein Elitedenken breit. Nach unserem Hauptmann Kopp nannten wir uns die Kopptails und beschimpfen die anderen als Fraggles. Da heißt, nicht wir, denn ich machte da nicht mit. Der andere Hörsaal war auch nicht so drauf, sondern wunderte sich eher über unseren, aber so ein wenig färbte es ab. Aber mein bester Kamerad in der Zeit war im anderen Hörsal. Wenn wir uns trafen, sprachen wir über diese komischen Marotten. Am Ende des Lehrgangs gab es eine gemeinsme Feier, und die beiden Hörsäle verbrüderten sich wieder. War also alles nur Spiel? Teils teils. Ich brauchte micht jedenfalls mit niemandemzu verbrüdern, weil ich mich mit niemandem entbrüdert hatte.
Ich bin ja recht buddhistisch beeinflusst. Dem Buddhismus wird oft vorgeworfen, negativ und pessimistisch zu denken, in dem er so viel Gewicht auf die Überwindung des Leidens legt. Als Ursachen des Leides sieht er Gier, Hass und Verblendung an. Ich hielt mal einen Vortrag darüber, da wurde mir von einigen Zuhörerinnen negatives Denken vorgehalten. Ich habe ganz früher auch mal gedacht, der Buddhismus sei mir zu pessimistisch und negativ eingestellt. Aber da kannt ich ihn noch nicht so gut. Inzwischen kann ich Gier, Hass und Verblendung als Ursachen sehen, entwickele ihnen gegenüber aber keinen Hass, denn das wäre kontraproduktiv. Ich schaue diese negativen Potentiale, die auch in mir sind, mit einem Mitgefühl an. Ich verstehe, dass ich hassen kann, dass ich Gier entwickeln kann (was ich oft auch tue, wenn ich etwas haben will), kann aber zunehmend gelassen damit umgehen und diese Gefühle beobachten und loslassen. Das ist aber eine Übung, die weiter praktiziert werden muss. In gewissen Situationen kann der Zorn oder die Wut hochkommen, und zwar, genau wie im ersten Teil von "Warum wir hassen" gesagt wurde: Wenn ich mich ungerecht behandelt fühle. Da heißt es: In mich gehen, ruhig atmen, mich nicht so wichtig nehmen, und freundlich die eigenen Interessen vertreten. Das ist gar nicht so einfach, aber es fühlt sich gut an, wenn es klappt.
LG, Micha