Und sie gucken doch mehr als ich dachte.Offensichtlich sieht man mir im Rock doch deutlich mehr nach als ich vermutet habe. Zu diesem Schluss brachte mich meine Tochter, die hinter mir herging, als wir uns im Gedränge den Weg zum Bahngleis bahnten. Mensch Papa: Die haben dich ja fast alle angeguckt. Das waren wesentlich mehr Blicke, als ich auf mir gefühlt hatte.
Besonders auffällig war ich nicht gekleidet. Baseball cap (Yankees), weißes T-Shirt mit offenem Hawaiihemd und einem flatternden Maxirock in uni-beige.
Um die Beobachtung meiner Tochter besser einschätzen zu können, hat sie dann diskret mit der Handykamera mit etwas Abstand hinter mir gehend, die Reaktionen dokumentiert. Und tatsächlich muss ich feststellen, dass ich im Rock ein größeres öffentliches Ereignis bin, obwohl ich mich betont schlicht berocke.
Die Blicke, das sei gemäß der Video-Auswertung unbedingt erwähnt, sind zu weit über 90% als überrascht, neugierig oder freundlich zu bezeichnen. Erschrockene oder gar verstörte Blicke sind selten.
In Zukunft werde ich wohl meine Selbsteinschätzung, wie ich im Rock öffentlich wirke, mit einem höheren Korrekturfaktor verrechnen müssen. Und für die bunten Vögel unter euch bedarf die Selbsteinschätzung sicherlich einer noch stärkeren Korrektur.
Mein Gefühl, wie ich wirke, ist wohl zu einseitig beeinflusst von meiner Lässigkeit und meinem Wunschdenken nicht aufzufallen. Der Videobeweis hat es ans Licht gebracht. Mein Gefühl ist wieder mal kein objektiver Berater.
