Hallo!
gute Beiträge sind hier zu lesen, dennoch glaube ich auch noch etwas ergänzen zu können.
Ich habe schon viel über das Eurythmiekleid geschrieben, das Männern vorbehalten ist!
Die Frauen dürfen auch Eurythmiekleid tragen, aber als Damen-Kleid!
Es gibt also das Kleid für Mann oder Frau. Das Kleid für den Mann muß größer sein. Es hat aber auch eine andere Form, wobei wegen der Weite ein Mann manchmal auch in ein Damen-Kleid paßt.
Der Herr aber hat einen Stehkragen und einen Stoff, der etwas derber ist als bei der Dame. In der Regel paßt zu einer Frau und ihrer glatten Haut eine zarte Seide. Beim Mann darf der Stoff gröber sein und muß nicht so gut "fließen".
Allgemein könnte man sagen, da sind die Unterschiede dem Körper der Menschen, als Mann oder Frau, angepaßt.
Das Eurythmiekleid dient nicht nur einem selbst, für Bequemlichkeit, Gesundheit oder angenehmes Empfinden, es ist oft auch Kostüm in einer Aufführung, in der man eine Rolle spielt (Märchen-Eurythmie). Vielleicht nicht sinnvoll, aber möglich, daß ein Mann eine Frauenrolle übernimmt oder umgekehrt.
Die Eurythmie kann man allein oder in einer Gruppe machen, mit oder ohne Zuschauer. Dennoch ist es immer gut, wenn man das Kleid trägt, oder zumindest einen Kittel, der auch schon helfen kann, das körperliche herunterzudrücken (vgl. der Mensch als geistliches Wesen).
Nackt ist man vor Gott unvollkommen. Es ist also keine gute Option, nackt zu sein, um in der Welt zu wandeln. Straßenkleidung aber ist "häßlich" oder "unbequem", also wenig für die Eurythmie geeignet!
Ist Straßenkleidung nur für die Eurythmie ungeeignet, oder allgemein für das Leben?
Die meisten Tätigkeiten könnten wir doch in einem schönen Kleid verrichten, ohne Behinderung. Aber auch wenn wir an das Mädchen denken, das nicht klettern soll, Behinderung kann Bereicherung sein. Ich finde immer die Geste schön, die Frauen in einem langen Ballkleid annehmen, wenn sie eine Treppe hinauf gehen. Auch der Knicks war eine wunderschöne Freundlichkeit, käme aber ohne Kleid kaum zur Wirkung.
Für mich als ehemaliger Waldorfschüler war, schon als Kind, das Eurythmiekleid immer Experimentierfeld. Das Kleid hatte etwas Geheimnisvolles, denn die Eurythmie hat einen unendlich weiten Horizont, der in die Welt des Übersinnlichen reicht.
Meine Frau, die Gewandmeisterin ist, sagt immer, "das Kleid macht was mit einem!".
Ich hörte mal, daß Kleider auch dafür eingesetzt worden sind, die Menschen auf ihre Aufgabe in der Welt vorzubereiten:
Der Junge soll Mann werden und hart arbeiten, also bekommt er derbe Hosen an, während das Mädchen Mutter werden soll; es hat also was Zartes und Schönes zu tragen, das zu ihrer Aufgabe als Mutter paßt, die für Wäsche und Kochen zuständig ist.
Ein Psychologe sagte einmal, daß ein Mann, der eine Frau sieht, unbewußt innerhalb einer Zehntelsekunde eine Frau abschätzt:
Ist sie schön?
Ist sie gesund (guter Haarwuchs)?
Hat sie ein gebärfreudiges Becken, das seine Nachkommen hervorzubringen kann?
Ist ihre Brust ausreichend für das Stillen?
Der nächste Schritt ist die Prüfung ihrer geistlichen Fähigkeiten.
Welche Tugenden besitzt sie?
Erst dann folgen bewußte Fragen. Eltern bereiteten ihre Tochter vor, einen Mann zu finden, vielleicht auch nur unbewußt oder aus Tradition. Ein Mädchen hatte, vielleicht nur gelegentlich, ein fußlanges Kleid zu tragen, das eng im Schritt war. Warum? Damit es nicht auf die Idee kam zu Rennen oder zu klettern! Die „Behinderung“ hatte also einen Zweck.
Feministinnen schlagen Alarm, wenn sie derartiges hören, doch wenn sie zu wenig mit der geistlichen Welt vertraut sind, können sie viel zerstören, auch gegen die Frau!
Daß Frauen Mütter werden müssen, ist doch eigentlich klar, wenn wir nicht aussterben wollen. Daß Mädchen, die Fußball spielen oder Männerberufen nachgehen, nicht unbedingt liebende Mütter werden, ist aber eigentlich auch ziemlich klar!
Meine These nun, die ich mir erlauben möchte zu äußern:
Wenn Jungen und Männer fast ausschließlich von derben Frauen in Männerkleidung umgeben sind, versuchen sie einen Ausgleich zu schaffen; dahingehend, Kleider oder Röcke zu tragen, um das Zarte wieder zu bekommen, daß die „Frauen“ verloren haben.
Ich bin der festen Überzeugung, daß Jungen und Männer weniger ein Verlangen danach hätten sich zart zu kleiden, wenn unsere Mädchen und Frauen noch so zart wären, wie wir das aus dem 19. Jahrhundert kennen.
Liebe Grüße, und jetzt bin ich gespannt über Antworten.