Autor Thema: Im Rock auf der Arbeit  (Gelesen 367354 mal)

Offline Walter

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #450 am: 15.04.2023 22:07 »
Eine Frage an Hirti
Wie funktioniert deine Ehe bzw. dein privates Umfeld wenn sie Rock an dir nicht akzeptieren. Denke bei mir würde alles in Brüche gehen

Offline MAS

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #451 am: 17.04.2023 00:11 »
Ich finde, für´s Büro darf´s auch gerne etwas "konservativer" sein. Austoben und Ausprobieren gehört zunächst mehr in die Freizeit.

Was hat es eigentlich immer mit dem Büro als besonders schwierigem Ort für das Rocktragen auf sich?

Ich denke mal, was ich in meinem Büro trage, interessiert recht wenige Leute: Ich arbeite da am Schreibtisch und am Computer. Und wenn ich mal Besuch habe, dann ist es doch mein Büro und nicht das des Besuchs.

Oder handelt es sich hier generell um Großraumbüros mit ständigem Besuch von außerhalb?

LG, Micha
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Offline Silkman

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #452 am: 17.04.2023 06:40 »
Hi Micha,

letzteres...

meine Arbeitswelt sind 9 Lästermäuler (mit mir) in meinem Büro , 6 aus den anderen Büros, 2 aus dem Lager, 2 aus der Werkstatt und 0-2 Aushilfen die mir alle mehrmals täglich begegnen - Und wenn ein Kunde vorne auf die Klingel drückt (ja, die klassische Rezeptions-Glocke auf Holzklotz  ;) gehör ich zu denen, die springen müssen...

Und die Kundschaft ist international, eher älter, eher konservativ.

Und - auch wenn es erstmal so klingt - es ist KEIN Hotel...

So, in 2 Stunden ist wieder Showtime   :)

bis denne,
Jürgen

Offline Samson-911

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #453 am: 17.04.2023 07:13 »
Moin zusammen
Die Lästerei hat sich zum Glück bei mir gegeben. Und ich habe sehr viel Kontakt mit den Mitarebeitern
hier an der Uni. Angefangen von den Professoren bis zu den technischen Mitarbeitern.
Und natürlich werde ich anders angeschaut, doch hier an der Uni ist die Welt offen für alles.
Schon durch die Vielfelt der Nationalitäten und Konfessionen.
Für mich steht eher das eigene Abwägen, kann ich mich feminin gekleidet als Mann offen bewegen, im Weg.
Wenn diese Blockade m eigenen Kopf weg ist, so mein Erleben, ist doch der Weg frei.
Meine Hosen sind ganz unten im Schrank und verstauben, bei nunmehr gut 20 Röcken / Kleidern steht
bei mir die Frage: "Was trage ich Heute!!"
Ich wünsche einen guten Start in eine einröhrige Woche
VG Samson
Ich bin jetzt in einem Alter in dem ich nicht mehr sagen kann mach ich später


Offline MAS

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #454 am: 17.04.2023 08:59 »
Guten Morgen zusammen!

Jürgen, das ist freilich ein anderes Büro als meines. Meines habe ich für mich alleine, außer dass ich es mit zwei Kolleg*innen teile, wir aber fast nie gleichzeitig da sind und außer, dass ich auch schon mal eine Sprechstunde mit einem Studenten*einer Studentin darin halte. Aber ich habe ja auch vier Lehrveranstaltungen in der Woche, in welchen ich vor den Teilnehmenden stehe und unterrichte. Allerdings habe ich dabei noch nie negative Reaktionen auf mein Rocktragen erlebt.

Es ist eher wie bei Dir, Samson, dass auch ich meine Uni als offen und liberal erlebe.

LG, Micha
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Offline hirti

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #455 am: 17.04.2023 17:32 »
Hallo!

Mas,
Es gibt natürlich völlig unterschiedliche Bürosituationen:
Meine ist so dass wir ein Großraumbüro mit ca. 80 Mitarbeitern auf 2 Etagen haben. Nachdem ich meine Gespräche gern persönlich führe, bin ich dabei immer mal im Haus unterwegs und treffe auf viele Kollegen.
Im Haus befinden sich auch unsere Schulungsräume und wir teilen mit den Kunden die Kaffeeautomaten sodass ich auch täglich auf Kunden treffe.

In meiner Funktion als Teamleiter kann es natürlich auch zu unerwarteten Gesprächen kommen:
Es kann etwas passieren das ich dann in einem unangenehmen Gespräch mit einem Mitarbeiter zu klären habe. Und dann vom angegriffenen Gegenüber entgegen geworfen zu bekommen "dich nehm ich sowieso nicht ernst weil du schaust aus wie ein Kasperl" ist eine Situation die ich für verzichtbar halte.

Auf der anderen Seite bin ich die oberste Instanz in meinem Kompetenzbereich und damit kann ich immer mal beratend oder klärend zu einem Gespräch dazu geholt werden wenn Kunden im Haus sind.
Da möchte ich natürlich auch nicht provozieren, dass man mich lieber nicht dazu holt, weil man dem Kunden nicht erklären will, wieso ich "so komisch daherkomme".

Deshalb habe ich im Moment besonders Spaß daran, meine Outfits ein wenig konservativer zu gestalten als ihr es vielleicht auf Grund meiner Kino-Abend-Bilder erwarten würdet.

Ach ja, in unserem Büro stehen nicht so viele Bäume wie am letzten Bild zu sehen sind. Wie einige goldrichtig erraten haben, habe ich es auf meinem Heimweg vom Büro gemacht. Das Büro find ich erstens nicht so hübsch als immer gleichen Hintergrund und zweitens käme ich mir doch ein wenig dämlich vor, wenn ich inmitten der Kollegen mein Handy aufstellen und für ein Selfie posieren würde.

Walter,
bei mir wäre vor vielen Jahren wegen meiner Röcke beinahe auch einmal alles in die Brüche gegangen. Inzwischen hasst meine Frau sie noch immer, hat aber glaub ich erkannt dass ich doch ein paar Vorzüge auch habe...  ;)

lg

Offline Zareen

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #456 am: 17.04.2023 18:44 »
Moin zusammen
...
Für mich steht eher das eigene Abwägen, kann ich mich feminin gekleidet als Mann offen bewegen, im Weg.
Wenn diese Blockade m eigenen Kopf weg ist, so mein Erleben, ist doch der Weg frei.
...
VG Samson
Ich sage es mal so: warum muss ich mir Gedanken machen, ob ein Rock, oder ein Kleid mich feminin kleidet? Das ist alles eine Frage m e i n e r  Definition. I c h kleide mich, wie es m i r gefällt. Schließlich machen das die meisten anderen auch. Ein unangepasstes Leben ist meistens leichter zu ertragen, weil es nur wichtig ist, wie i c h mich dabei fühle und nicht, was mein Chef, meine Frau, meine Kunden, meine Nachbarn, der Pastor, usw. dabei denken. Wenn ich die alle berücksichtige, dann bin ich nicht mehr, als ein Tropfen Schleim in einem Einheitsbrei. Mein Wert sinkt, ich werde austauschbar, und bin ein unbeachtetes Wesen unter vielen, mit dem dann auch alle machen können, was sie wollen.
Welchen Wert haben Uniformträger? Gerade in bewaffneten Auseinandersetzungen sind es olivgrüne bewegliche Ziele. Gepanzerte Polizisten sind einfach nur sich bewegende Menschen.
Beide sind letztendlich nur Befehlsausführer. Ich möchte damit sagen, daß unsere Welt daran krankt, daß die Individualität verloren gegangen ist. Denken wir an Momo. Da sind die grauen Herren der Zeitsparkasse, die abgewichsten Typen, die den arglosen, ihr Leben genießenden Menschen das Beste stehlen wollen, was sie haben: ihr Leben!
Wenn Du Dir sicher bist, ein Mann zu sein, sind Äußerlichkeiten wie Rock, oder Hose, T-Shirt, oder Bluse, Baumwollsocken, oder Feinstrümpfe, völlig egal. Wenn Du ein Mann bist, wirst Du Dich als Mann auch im Rock als Mann bewegen und auftreten.
Wenn nicht, werden die anderen es eh schnell mitbekommen, auch wenn Du Hemd und Hose trägst.
Ich meine, der Träger macht etwas feminin, oder maskulin, der Fetzen Stoff selbst ist neutral.
Die Gewöhnung an die Optik hat sich schon in so mancher Epoche um 180⁰ gewandelt. Da sollten die anderen Lästermäuler ihren Mund nicht zu voll nehmen und zu laut lachen, wer weiß, wie sie in 10 Jahren herumlaufen.
Wie war es denn bei uns früher? Jeans for ever und oben einen olivgrünen BW-Parka, oder die berühmre Schimanski-Jacke (eine US-Feldjacke) drüber. Und heute. Ausgeleierte Trainingshosen sind fast vorbei. Aber Es ist immer noch so, Mann = Hose und Frau = Hose&Rock - aber auch erst seit ca. Ende des Krieges.

Aber das sind alte Kamellen. Viele Male im Forum durchgekaut.
Trage was Du willst, und denke nicht darüber nach, ob Du Dich als Mann "feminin" bewegen kannst.
LG
Zareen
Mann-sein hängt nicht vom Tragen einer Hose ab.
Warum dann nicht Rock tragen? Nur Mut....

Offline Lars

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #457 am: 17.04.2023 19:05 »
Schön ge- und beschrieben!  8)
Was machen Verschwörungstheoretiker?
Die Nachrichten ein paar Jahre eher liefern als das Fernsehen.

Peter55Muc

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #458 am: 17.04.2023 19:36 »
Ich schwimme meistens in der Masse mit, tut auch gar nicht weh und macht mein Leben entspannter. Nur ab und zu verspüre ich die Lust mich femininer zu kleiden, ob nur mit FSH und Rock, oder ganz selten auch mal komplett enfemme, mit allen dum und dran.
Würde ich das immer machen, wäre es bestimmt nichts besonderes mehr für mich und ich würde den Spass daran verlieren. Ich gehöre halt nicht zu denen hier im Forum, die permanent  und am liebsten täglich, einen Rock tragen wollen.

Liebe Grüße Peter/ manchmal Laura 😜

Offline doppelrock

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #459 am: 18.04.2023 05:34 »
Guten Morgen zusammen!

Jürgen, das ist freilich ein anderes Büro als meines. Meines habe ich für mich alleine, außer dass ich es mit zwei Kolleg*innen teile, wir aber fast nie gleichzeitig da sind und außer, dass ich auch schon mal eine Sprechstunde mit einem Studenten*einer Studentin darin halte. Aber ich habe ja auch vier Lehrveranstaltungen in der Woche, in welchen ich vor den Teilnehmenden stehe und unterrichte. Allerdings habe ich dabei noch nie negative Reaktionen auf mein Rocktragen erlebt.

Es ist eher wie bei Dir, Samson, dass auch ich meine Uni als offen und liberal erlebe.

LG, Micha

Das Thema wurde ja schon an dutzenden Stellen besprochen.
Außerhalb der Schmetterlingswissenschaft gibt es zahlreiche Firmen, in denen der Mitarbeiter seinen Arbeitgeber und dessen Interessen gegen Entgelt vertritt. So hat der Arbeitgeber auch einen Einfluss auf Verhalten und Auftritt des Mitarbeiters. Manche sehen es lockerer, manche enger.

Aus solchen Ausnahmen wie @MAS im Staatsdienst lässt sich keine Regel für alle herleiten. Besonders in Unternehmen, wo sehr auf fachliche Qualifikation und Leistung geachtet wird, ist Schaulaufen und modische Selbstdarstellung nur eingeschränkt möglich, manchmal auch unangebracht.

Ich würde die Freiheitsmöglichkeiten grob nach Arbeitsplätzen unterscheiden, die Steuergelder und Gewinne erwirtschaften und solche, die Steuergeld kosten und keinen Gewinn bringen. Da muss eben jeder sein Umfeld genau beobachten und abwägen, wie weit er gehen möchte.

Dass man sich nicht nur über Äußerlichkeiten definieren sollte, kommt immer wieder zu kurz Viele sehen sich anscheinend eher als rein äußerliche Hülle und nicht als Gesamtheit mit Persönlichkeit und Fähigkeiten.

Offline Uckermärker

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #460 am: 18.04.2023 07:55 »
...
Wenn Du Dir sicher bist, ein Mann zu sein, sind Äußerlichkeiten wie Rock, oder Hose, T-Shirt, oder Bluse, Baumwollsocken, oder Feinstrümpfe, völlig egal. Wenn Du ein Mann bist, wirst Du Dich als Mann auch im Rock als Mann bewegen und auftreten.
...
Trage was Du willst, und denke nicht darüber nach, ob Du Dich als Mann "feminin" bewegen kannst.
LG
Zareen

Genau!!!

Vorgestern habe ich mal aus Neugier eine meiner Jeans probiert und sofort wieder zur Seite gelegt - ich kam mir mittlerweile darin unmännlich vor - eingeengt - irgendwie gebändigt und ich mag dieses "Windelgefühl" einfach nicht mehr - vorbei ist eben vorbei.

So ist für mich jetzt das Tragen von Röcken alternativlos geworden *). Ich habe keine Lust mehr mich zu rechtfertigen - stelle mir nicht mehr die Frage - ob ich darf und es anderen Leuten passt.
Im Lockdown gab es glücklicherweise in der Damenmode mal eine schlichte Phase, da fand ich einiges neutrales - z.Z. ist mir vieles wieder zu sehr betont feminin.

So habe ich selbst Hand an die Nähmaschine gelegt **) und experimentiere nun mit Stilen, Schnitten***), Längen, Stoffen****), Farben.

Mit meinen selbst geschneiderten Röcken fühle ich mich nun ganz wohl und zufrieden.

LG

Jens

*) noch bequemer sind natürlich Kleider :-)

**) Neben dem Malen mein neues Hobby um meinen Kopf nach der Arbeit wieder frei zu bekommen. Meiner Frau gefällt es und ich habe auch für sie 2 schöne warme Röcke genäht ;-)

***) bei meinem letzten Rock habe ich es geschafft den Verschnitt auf stolze 0% zu reduzieren. Jeder Rock ein Ingenieurs-Werk!

****) MeetMilk ist ein echter Geheimtipp - leichter als Denim - fühlt sich an wie Wildleder - "winddicht" - nachhaltig
Gegen den Strom schwimmen & Anderssein wagen hält lebendig! Nur Mut!

Offline MAS

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #461 am: 18.04.2023 07:59 »
Ich denke, nicht jeder kann sich das aussuchen, eine Uniform (im weiteren Sinn oder auch im engeren) zu tragen oder auch nicht, wenn er einen bestimmten Beruf ausübt und ihn auch ausüben will. Andererseits sind die Grenzen oft auch nicht so eng, wie man es befürchtet. Aber nicht jeder ist gleich mutig, die Grenzen auszutesten.

LG, Micha
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Offline Delme-Didi

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #462 am: 18.04.2023 12:14 »
Moin moin,

Ich arbeite nach alter Bezeichnung im Sozialamt. Unser Haus ist für ca. 1/3 von Bremen zuständig. Auch wenn man immer davon ausgeht, dass wir Beamte nur rumsitzen, bin ich doch häufig im Haus unterwegs. Dabei muss ich dann  nicht nur durch ein Strom von Kunden für mich selbst sondern für alle Kollegen. Und an einigen Tagen ist es wie in der vollen Straßenbahn.

Aber ich und scheinbar auch die Kunden haben da wohl kein Problem. Hier und da wird mal ein dummes Gesicht gemacht, aber sonst nichts negatives. Im Gegenteil viel Interesse und Lob.
Grüße vom Delme-Didi

Offline Skirtedman

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #463 am: 18.04.2023 12:44 »
Achtung: off-topic!

Hi Jens,

Danke für den Stoff-Tipp - auch wenn ich selbst nicht nähe. Wenn ich richtig sehe, dann produziert "Mind the Maker" / "MeetMILK" Stoffe aus Tencel-Garnen. Ich habe auch verschiedene Tencel-Röcke bzw. andere Kleidungsstücke. Aus Tencel lassen sich jeansartige dünne, fließende Stoffe herstellen, aber auch viscose-artige oder jersey-glatte Stoffe herstellen und je nach Aufrauhung und Mischung mit Baumwolle, Polyester o.ä. auch interessante strukturierte Stoffe mit unterschiedlichstem "Griff".

Ich denke, Deiner Beschreibung nach könntest Du in erster Linie die Mini-Seersucker-Stoffe meinen: "Cana Seersucker"

Und noch was aus Deinem Beitrag - auch noch halb off-topic:
Zitat
Vorgestern habe ich mal aus Neugier eine meiner Jeans probiert und sofort wieder zur Seite gelegt - ich kam mir mittlerweile darin unmännlich vor - eingeengt - irgendwie gebändigt und ich mag dieses "Windelgefühl" einfach nicht mehr - vorbei ist eben vorbei.

So ist für mich jetzt das Tragen von Röcken alternativlos geworden.


Absolut das beschrieben, wie mir es auch erging.

Und deswegen war es für mich auch klar, dass über kurz oder lang ich das Hosenthema auch bei mir für den Broterwerb erledigen muss. Dieses sinnlose eingepackt sein belastet nur meinen Körper und meinen Geist. Wie will ich mit Eifer mich meiner Arbeit hingeben, wenn mich die Bedingungen dazu (Hosentragen) einfach nur ausbremsen?


Insofern war für mich das Rocktragen auch auf Arbeit irgendwann alternativlos. Es kostet Überwindung, das durchzuziehen. Ich in meinem Umfeld hatte es da sicherlich einige Portionen leichter als manch andere. Wobei ich es auch immer wieder mit Wirtschaftsbossen und Politikern bis hin zum Bundeskanzler zu tun bekam.

Meine verschiedenen Büro-Erfahrungen waren freilich andere, sehr viel lebhaftere als die von Michas Büro. Für Micha ist es eher ein Rückzugsort. Für die meisten dürften Büros eher Orte sein mit mehr oder weniger, eher mehr häufigen menschlichen Kontakten.

Micha, zu meiner Aussage noch so viel:
Ich finde, für´s Büro darf´s auch gerne etwas "konservativer" sein. Austoben und Ausprobieren gehört zunächst mehr in die Freizeit.
Was hat es eigentlich immer mit dem Büro als besonders schwierigem Ort für das Rocktragen auf sich?

Mit "für´s Büro" hatte ich es eher als Synonym gemeint, stellvertretend für "auf Arbeit".

Ich finde es aber spannend, wie daraufhin Ihr Eure unterschiedlichen Arbeitssituationen beschreibt. Weil: Arbeit ist nicht gleich Arbeit. Wo was geht, muss jeder selbst vor sich in´s Reine bringen - um es mal so auszudrücken.

Und natürlich hat nicht jeder Erwerbstätige die freie Wahl, über Rock auf Arbeit nachzudenken. Jemand, der tagein tagaus Stahlhallen auf Montage erstellt, der dürfte sich da überhaupt keine Hoffnungen machen auf den ersten Tag im Rock auf Arbeit.

@Delme-Didi:
Aber ich und scheinbar auch die Kunden haben da wohl kein Problem. Hier und da wird mal ein dummes Gesicht gemacht, aber sonst nichts negatives. Im Gegenteil viel Interesse und Lob.

Ein dummes Gesicht kannst Du aber auch provozieren mit einer besonders individuellen Frisur oder Brille. Man kann es eben nicht allen Recht machen. Und die, die es trotzdem versuchen, werden vielleicht manchmal schief angeguckt, weil sie so furchtbar wenig individuell sind. So geht es mir - mit Verlaub - z.B. oft mit männlichen Bankern so.

Offline doppelrock

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #464 am: 18.04.2023 14:21 »
Natürlich kann man zum x-ten Mal über "DIE" Hose schimpfen, die ach so sehr einengt. Ich weise immer wieder gern darauf hin, dass es auch gut aussehende Modelle gibt, die nicht zwicken. Und genauso gern noch einmal: Wenn die Oberschenkel scheuern oder kleben, liegt es nicht an der Hose, sondern an der Person.
Zumindest in meiner Größe gibt es eine riesige Auswahl angenehm tragbarer Hosen von Skinny bis Sarouel, von lang bis kurz.

Man kann den Leuten, die Hosen zur Arbeit tragen, genauso pauschal vorwerfen, dass sie feige sind - aber wem bringt das was und trifft das die Ursache überhaupt? Wohl eher nicht.

Manchmal ist es schön, sich auf die Arbeit konzentrieren zu können und nicht ständig mit Fragen nach Gender-Gaga gelöchert zu werden. Dafür muss manch einer aber erstmal das im vorigen Beitrag genannte Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer verstehen wollen.

Mir fällt gerade der Werbe-Gag von der Üstra ein. Mann mit Rock im Dienst war wohl doch nur eine Eintagsfliege, wie die gesamte Werbekampagne zum Anlocken der Frauen. Die Zahl der Bus- und Bahnfahrer mit Dienst-Rock scheint schnell wieder bei Null gelandet zu sein. Schade eigentlich, aber muss Gründe haben.


 

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