Aber mein Junge ist nicht trans.
sagt Nils Pickert im Interview. Und das ist meiner Meinung nach etwas Entscheidenes. Der Film, in dem man nicht mal wagt, dass ein Junge einen transidenten Jungen spielt, handelt über die ganz wenigen Jungen, die sich fühlen, in einer falschen Körper geboren zu sein. Das ist natürlich für sie, ihre Eltern und für die Gesellschaft, die es akzeptieren soll, äußerst relevant.
Aber für die Jungen, die einfach wünschen, einen Rock oder ein Kleid zu tragen, wie der Sohn von Nils Pickert, wird es immer schwieriger, denn ob man Gegner Schubladen oder Schubladendenken ist, trägt ein solcher Film dazu bei, dass man immer mehr Jungs im Kleid für transident hält.
Auch für uns, die auch mal Jungs waren, und die wir keinen Wunsch haben, Transfrauen zu sein oder als solche betrachtet, ist ein solcher Film ein Rückschritt. Wie leichter wäre es doch für alle, wären Röcke und Kleider einfach auch für Männer üblich. Also Thema: Ganz gewöhnlicher Junge wie der Sohn von Nils Pickert will ein Kleid tragen. Nur das Kleid macht ihn anders. Jungs und Männer in Röcken und Kleidern so natürlich wie Mädchen und Frauen in Hosen würde auch Transidenten helfen. Das Umgekehrte aber nicht.
Gruß
Gregor