Eigentlich wollte ich heute nichts mehr schreiben, da ich heute bereits genug Input ins Forum gegeben habe.Da ist sicherlich viel Wahres dran, was Ihr beiden da schreibt!
Vor allem, wenn man das kommerzielle Konzept von "Fast Fashion" sich anschaut. Idiotisch und umweltschädlich ohne Ende. Vier Mal anziehen, zwei Mal waschen, dann wegschmeissen, weil es einem nicht mehr gefällt, oder weil es bereits auseinanderfällt.
Mit Eurer Gesellschaftskritik, besonders von Gregor fokussiert auch auf das Forum, fühle ich mich auch ein Stück weit mit kritisiert. Ist das, was Du schreibst, vielleicht mit ein Grund, weshalb man von Dir in letzter Zeit praktisch gar nichts mehr zu lesen bekommt?
Was mich angeht, schnell vorab: Ja, ich habe deutlich mehr anzuziehen, als ich wirklich bräuchte.
Was manchem als "innere Leere" vorkommen kann, ist bei mir quasi Hobby: Shoppen gehen! Ich habe sonst keine Hobbys, die nennenswert Geld kosten. Shoppen ist vielleicht auch eine Form von sein eigenes Erscheinungsbild ultimativ zu gestalten!? Mit "ultimativ" im Sinne von "bestmöglich" - immer noch eine Schippe Kick en plus mit auflegen.
Ich will darüber gar nicht philosophieren. Fakt ist, dass Kleidung für mich inzwischen mehr ist als nur Anziehen.
Und ich liebe die Vielfalt und die Möglichkeit, sich möglichst optimal für den Tag, die eigene Stimmung, aber auch den Anfordernissen der anstehenden Stunden gekleidet zu sein. Mit fünf Teilen jeder Kategorie (T- Shirts, Pullis, Hemden, Röcke, Kleider, Schuhe, Jacken, etc.) bräuchte ich mir keine großen Gedanken zu machen, was nun irgendwie optimal ist oder nicht. Anziehen, fertig.
Mit meiner Beschäftigung mit Röcken - auch schon vor Zeiten des Internets - habe ich aber Kleidung als eine Art Spielfeld kennengelernt, wo es für jedes Vorhaben, jede Situation, jedes Wetter Kleidungsstücke gibt, die ein Fitzelchen oder einen gewaltigen Vorteil haben gegenüber einem anderen aus der gleichen Kategorie. Und dieser Blick weitete sich bei mir allmählich ja von dem Blick auf Röcke auf weitere Kleidungsstücke wie Oberteile, Schuhe, Kleider etc.
Und so gibt es Phasen, in denen ich neue Stil- oder Funktionselemente für mich entdecke, die vorher mir nie in den Sinn gekommen waren. Und so gibt es Phasen, wo ich auch dem Shoppen mit Fokus auf ein bestimmtes Ziel fröne.
Also: es gibt Phasen, wo ich meinem Hobby, dem Shoppen, intensiver nachgehe. Da fallen dann auch immer mal einige Teile mehr an, als ich ursprünglich beabsichtigte, mir anzuschaffen. Ja, und das ist dann das, was meine Schränke schon sehr gut füllen lässt.
Mehr noch, z.T. packe ich die (weggepackten) überwinterten oder übersömmerten Saisonstücke gar nicht mehr gescheit zurück in den Schrank, weil die neuen Saisonteile mir im Sinn sind und ans Herz gewachsen sind.
Da ich zu denen hier im Forum gehöre, die nahezu täglich (bisweilen auch mehr) meine Outfits präsentiere, ist da nicht selten auch ein Stück dabei, das entweder seit langem erstmals wieder raus durfte, oder das ziemlich neu ist.
Zu meinen Shoppingphasen kann ich ergänzend aktuell sagen, dass bei jener der letzten Wochen auch wieder neue Stilelemente in meinen Kleidungsstil Einzug gefunden haben:
- ärmellose Winterwesten
- Winterpullover, die besser zu meinem Bauch passen
- ein paar gemusterte Blusen bestimmter Form (ja, Blusen, auch was neues für mich), die wiederum in Kombination nach einfarbigen Röcken schreien, die bei mir eher beige, grau, schwarz, vielleicht mal blau waren (und vieles oftmals Jeans, dick und schwer, wovon ich derzeit eher abgekommen bin).
Ja, solch ein Shoppen ist ein Luxusproblem, gewiss. Aber mit Freude am Gestalten verbunden. Und mit neuen, spannenden Erscheinungsbildern verbunden. Und so eine Phase ist gleichzeitig auch immer ein Stück Weiterentwicklung bei mir. Und neue, spannende Muster geben mir Freude, vor allem, wenn sie meinen Typ unterstützen in der Weise, wie ich mich eben gerne selber sehe.
Man kann dazu geteilter Meinung sein. Mein wahrer Luxus ist, dass ich mich derzeit von vormals gekauften Kleidungsstücken nicht trennen muss. Das Konzept "Fast Fashion" greift bei mir also nicht. Das Konzept "Weiterentwickeln" schon (ohne gerichtetes Ziel).
Neuland entdecken, eine typische Männerleidenschaft.
