Danke, Gregor, ich lese gerade Deinen Beitrag, der mir eine Brücke zu meinem Beitrag hier liefert, denn ich wollte gerade tatsächlich mit Blick auf totalitäre Staaten meinen Beitrag anfangen.
Demokratien gegenüber stehen totalitäre Staaten.
In totalitären Staaten werden oft zwar auch Wahlen abgehalten, die sind aber praktisch immer nur eine Farce. Auch wenn China bereits 1949 ein Wahlrecht für Frauen eingerichtet hat, so sind bis heute chinaweite Wahlen keine echten Wahlen. Zumindest sind sie keine freie Wahlen. Und freie Wahlen sind eine Voraussetzung für demokratische Systeme.
In totalitären Staaten ist es gesünder, kein Wort gegen das Regierungssystem und die Regierung zu sagen.
In demokratischen Staaten wird man selten benachteiligt, gar verfolgt oder getötet, wenn man die Regierung massiv kritisiert.
Und so, wie Wahlen nicht gleich Wahlen sind, sind auch Demokratien nicht gleich Demokratien.
Schauen wir auf Bestrebungen, wie sie in z.B. Ungarn, der Türkei oder auch Polen gehandhabt werden/wurden, so fallen da einem durchaus Einwände ein, dass das Demokratieverständnis jener Länder von dem Demokratieverständnis der deutschen Verfassung bedenklich abweicht.
Und natürlich war die Demokratie der Deutschen Demokratischen Republik eine deutlich andere als in der Bundesrepublik Deutschland. Der Begriff "Demokratie" war in der DDR gemessen an der der BRD in der Tat nur eine Farce. Wer das anders deutet, dem sei eine genaue historische Analyse noch mal angeraten.
Und ich kann mir kaum vorstellen, dass sich Menschen in Deutschland, die nicht in einer Endlosschleife irgendwem auf den Leim gegangen sind, sich wirklich die Demokratie einer DDR zurücksehnen oder sich die Demokratie nach russischem Vorbild herbeisehnen. Das können wirklich nur ein paar zementierte Köpfe sich herbeiwünschen, nämlich die, die sich einen fundamentalen Vorteil davon versprechen auf Kosten vieler anderer.
Demokratie ist für alle Menschen eines Landes da. Dass das sehr schwierig ist, und längst nicht immer gut funktioniert, ist klar. Es ist aber auch Teil der Demokratie, dass darüber gesprochen und gestritten wird. Und neu versucht wird, irgendwas besser zu machen.
Demokratie bürdet aber den Bürgern auch mehr Eigenverantwortung auf. Eigenverantwortung, ihr Leben zu gestalten, die Chancen zu nutzen, gleich welche Chancen man sucht. Es gibt Menschen, die mit soviel Eigenverantwortung sich überlastet fühlen. Die gehen dann schnell solchen Kräften auf den Leim, die den demokratischen Zusammenhalt zerstören wollen, und dienen Einzelinteressen, die daraus Profit schlagen wollen.