Hallo Hajo,
ich argwöhne, dass eine gewisse Prüderie hinter solchen Aussagen steckt. Die Furcht davor, dass die Kronjuwelen unversehens öffentlich sichtbar werden, ist sehr groß. Bei Männern und Frauen.
Ich denke auch, aber ich finde das ehrlich gesagt absurd. Im Schwimmbad ist auch alles sichtbar, da stört das keinen, aber kaum ist ein Stück Stoff drüber, bricht Panik aus.

Frauen können mit Cameltoe durch die Gegend laufen, da kräht kaum ein Hahn danach, aber bei Männern muss selbst die Möglichkeit ausgeschlossen werden, dass man etwas erahnen könnte. Mich beschleicht da irgendwie der Verdacht, dass dahinter die übliche Vorverurteilung des Mannes steckt, quasi der Neandertaler, der seine Triebe nicht unter Kontrolle hat und dessen Waffe man wegsperren muss...
Natürlich ist es bei sehr kurzen Röcken bei Unachtsamkeit möglich, dass mehr zu sehen ist, als gewünscht. Ein "Glocken-Gate" (in Anspielung auf Nipple-Gate) sozusagen.
Ja, aber kein Mann geht hin und zeigt seine Glocken absichtlich. Wenn da mal Unterwäsche zu sehen wäre, warum ist das gleich ein Problem? Und warum nur beim Mann? Im Grunde ist das eine Form sexueller Diskriminierung, allerdings frage ich mich, wer denn die Regel überhaupt aufgestellt hat - existiert die wieder einmal nur in unseren Köpfen?
Ich lasse mich jedenfalls nicht davon abhalten, im Minkleid oder Minirock herumzulaufen. Wenn da einer was sieht, dann weil er absichtlich hingeschaut hat und dann ist er selbst schuld.

Mit der richtigen Geh- und Sitztechnik ist ein geübter Rockträger durchaus in der Lage, Miniröcke zu beherrschen und nur das preiszugeben, was ungefährlich ist. Nämlich seine schönen Beine.
Ganz meine Meinung. Dass man sich in Miniröcken nicht bückt und Manspreading traininert, ist doch selbstverständlich. Aber vielleicht ist es ja genau das, was die anderen befürchten. Dass man sich als Mann im Minirock wie ein Mann benimmt...
