Die zwei Moderatorinnen scheinen wohl einen Ausstoß von 1 Stunde Podcast alle 2 Wochen zu haben. Vermutlich machen sie das nicht beruflich. Also ist das wohl ein Podcast von Privatpersonen. Dieser Podcast-Reihe haben sie den Titel "Mitgemeint" gegeben.
Themenschwerpunkt dieser Podcast-Reihe scheint wohl eher der Frauen-Gleichstellungsgedanke zu sein, vielleicht mit einer erhöhten Affinitiät zu queeren Aspekten. Es gibt eine einzelne Podcast-Episode, wo wohl deren Beweggrund näher angekündigt wird, das kann wer mag sich eine Stunde lang anhören.
Mehr ist über die beiden und den Podcast nicht herauszubekommen. In der verlinkten Episode erzählt die eine, dass sie übers Wochenende zuhause war, in Fulda. Und am Ende der Episode geben sie noch einen Veranstaltungstipp für in den Schlosskeller, aber ohne die Stadt zu nennen.
Ich nehme an, es sind zwei Studentinnen und/oder frische Absolventinnen, die in Darmstadt leben.
Jetzt zu unserem Thema:
Sie sagen, sie beiden hätten (vermutlich jede für sich) für diese Episode "Das Rock-Dilemma - Gender & Mode" viel vorbereitet und recherchiert.
Leider bleiben da sehr viele Genauigkeiten auf der Strecke. Besonders, wenn es um bestimmte Zeitpunkte geht oder um bestimmte Beispiele, da fällt dann sehr häufig nach einer Denkpause die Floskel "was weiß ich..."
Also die Recherchen gut aufbereitet und als Notizen während des Gesprächs zu verwenden, Fehlanzeige.
So bleibt also vieles sehr schwammig und (für mich) wirklich neues bleibt da bei der historischen Aufbereitung der Antwort auf "Warum Männer keine Röcke tragen" nicht übrig.
So wie die beiden Damen ihre Recherche aus der Lameng wiedergegeben haben und das, was ihnen davon hängengeblieben ist,
versuche ich jetzt mal aus der Lameng ihre Antwort grob zusammenzufassen bzw. herauszuinterpretieren:
Röcke und Kleider waren für alle da. Immer. Erst als das mit den Rüstungen für Männer aufkam, kam man auf die Hose, die man unter diese Rüstung als Scheuerschutz anzog. "Ja, und die fanden das bequem und benutzten seitdem Hosen (auch ohne Rüstung)". Frauen waren keine Ritterinnen, also fehlte ihnen auch nicht die Hose.
Aber es wurden fortan parallel immer noch von Männern auch durchaus Röcke und Kleider getragen, was aber durch den Fall des Feudalismus fortan verpönt war (da fiel einer eine konkrete Jahreszahl ohne weiteren Bezug ein: 1789).
Seitdem bedeutet Rock oder Kleid am Mann: Die Infragestellung des männlichen Geschlechts = der männlichen Identität.
Frauen indes war es nie verboten, Hosen zu tragen. Man hat es einfach nicht gemacht.
Dass das seit 100 Jahren anders ist, freut die beiden Moderatorinnen.
Achja, Männern ist es auch nicht verboten Röcke zu tragen - womit sie tatsächlich (in gewissem Maße) Recht haben.
Den beiden gefällt es sehr, wenn Männer Röcke tragen.
Bei vielem, was sie da herleiten, sind grobe Unschärfen oder auch falsche Aussagen enthalten.
Falsch im Podcast, richtig in Wahrheit, dass Frauen tatsächlich bisweilen verboten war, Hosen zu tragen.
Falsch im Podcast, richtig in Wahrheit, dass tatsächlich auch schon sehr lange vor den Ritter-Rüstungen es Hosen gab.
Und als Quintessenz, warum Männer auch heute noch keine Röcke tragen, bleibt, weil damit ihr Geschlecht Mann infrage gestellt wird.
Meine Anmerkung: Dass sowas sich ändern kann, zeigt ja die Geschichte. Bestes Beispiel: Frau und Hose.
Anfangs waren Frauen in Hosen auch verpönt. Mittlerweile haben wir alle gelernt, dass man das weibliche Geschlecht einer Frau nicht mehr in Frage stellen muss, weil sie Hose trägt.
So wird man sicher auch lernen können, dass durch Rock oder Kleid am Mann sein Geschlecht nicht infrage gestellt werden muss.
P.S.: Danke für den Hinweis, Modernfashion.
Jeder, der ein bisschen Zeit hat, kann sich diese 53 Minuten unterhalten lassen. Da es ein Podcast von Privatpersonen ist, ist die Informationsdichte gewohnsheitsgemäß nicht sehr hoch.
Achja, und eine hat vermutlich den BR-Beitrag über Markus Muth gesehen. Fällt mal beiläufig ein Hinweis drauf (älterer Mann, Bart, teilt den Kleiderschrank mit seiner Frau), ohne sich konkret daran zu erinnern, weil sie ihn mit einem nur vage erwähnten "Engländer" ('jedenfalls englischsprachig') verwechselt...