Autor Thema: heute-show: Soldaten im Kleid  (Gelesen 685 mal)

Offline Uckermärker

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Antw:heute-show: Soldaten im Kleid
« Antwort #15 am: 17.10.2025 22:15 »
Nun ja, Soldaten im Rock schießen wahrscheinlich nicht.
So ist der Rock am Soldaten dann praktisch "wehrkraftzersetzend" ...


Ein Mann im Rock ist (wirkt wahrscheinlich) harmloser - was man natürlich von den römischen Gladiatoren nicht sagen kann.
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Offline doppelrock

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Antw:heute-show: Soldaten im Kleid
« Antwort #16 am: 17.10.2025 22:50 »
Also erstens ist das Satire und wie weit man das ernst nehmen muss, ist fraglich.

Satire, die man nicht ernst nimmt, hat ihr Ziel verfehlt.

Warum brauchten Narren früher wohl den Schutz der Narrenfreiheit, wenn es eh nicht ernst zu nehmen wäre, was sie von sich gaben?

Warum leben Satiriker in Diktaturen so gefährlich, wenn man nicht ernst nehmen würde, was sie sagen?

Von guter Satire kann man mehr über Missstände in der Gesellschaft lernen, als von manchem ernst formulierten Beitrag.

Satire hält uns den Spiegel vor bzw. den Menschen, die sie auf die Schippe nimmt.

LG, Micha

Satiriker leben in Diktaturen und Scheindemokratien gefährlich, weil sie unverblümt Wahrheiten aussprechen und damit Lügengebäude, die dem Machterhalt dienen, zum Einsturz bringen können.
"Des Kaisers neue Kleider / Der Kaiser ist nackt!"
Noch mehr als die Satire sagt der Umgang mit Satire über eine Gesellschaft aus. Etwa wenn das Weiterleiten eines Bildes mit der Einschätzung, man empfindet einen Politiker als Dummkopf, schon mit 4-5stelligen Strafen und Hausdurchsuchung geahndet wird.

Den Klamauk aus der Heute-Show bzw. die ganze Sendung kann ich nicht ernst nehmen, weil deren Spektrum nur von stumpf bis bösartig reicht, niemals aber intelligent gemacht ist. Ich halte es einfach für sinnlos, in solche Plattitüden Inhalte zu interpretieren, die garnicht vorhanden sind. Gut gemachter Humor trifft, OHNE verletzend zu sein.

Offline Skirtedman

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Antw:heute-show: Soldaten im Kleid
« Antwort #17 am: Gestern um 11:11 »
Nun ja, Soldaten im Rock schießen wahrscheinlich nicht.
So ist der Rock am Soldaten dann praktisch "wehrkraftzersetzend" ...


Ein Mann im Rock ist (wirkt wahrscheinlich) harmloser - was man natürlich von den römischen Gladiatoren nicht sagen kann.

Wieso sollen Soldaten im Rock wahrscheinlich nicht schießen?
Wer aus der Kombination 'Soldat' und 'Rock' auf sowas schließt, baut in seine Gedanken eine Menge Vorurteile ein.
Eine Feststellung z.B. widerlegt dies (auch wenn die nicht im heutigen Sinne geschossen haben), nämlich eben die Gladiatoren.

'Wehrkraftzersetzend' sah man lange Zeit, dass man keine Schwule in den Armeen haben wollte. Ich vermute, weil:
- sie tatsächlich weicher sein können und nicht schießen,
- sie die Wehrkraft zersetzen, weil sie andere Soldaten mit ihrem Begehren ablenken könnten.
Übrigens der selbe Grund, weshalb man auch keine Frauen in der Armee haben wollte. Wobei in puncto Frauen da mir noch andere potenziell gute Gründe einfallen würden.

Aber - ich als Hosenverweigerer - muss tatsächlich zugeben: in Hosen kann man leichter durchs Gebüsch robben. In diesem Punkt mag ein Rock wehrkraftversetzend sein.

Jedoch: Ich habe noch Bilder im Kopf, wo in den großen Kriegen auch Soldaten in Kilts im Kampfeinsatz waren.

Wobei beim Wort 'Kampfeinsatz' mir noch ein weiterer wehrkraftversetzender Faktor einfallen würde für einen Rock am Soldaten: Wenn es von eben auf jetzt zu einem ungeplanten Verteidigungsfall käme und die Kollegen im Rock sagen würden: "Moment, ich muss mir grad noch eine Hose anziehen!".
Dass Männer nur Hosen tragen, ist weder körperlich noch geistig gesund.
Wie tief muss der psychische Knacks wohl sein, dass Männer sich nicht endlich auch mehr Freiheiten gönnen!?

Offline Gofalski

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Antw:heute-show: Soldaten im Kleid
« Antwort #18 am: Gestern um 14:31 »
Hallo zusammen,

Das habe ich auf einer BW-Website gefunden:

"Der Dienstanzug für Frauen besteht aus einer dunkelblauen Jacke oder Bluse mit Kragen, die mit einer Krawatte oder einer Schleife getragen wird. Dazu gehört eine Hose oder ein Rock in derselben Farbe sowie schwarze Schuhe. In einigen Fällen kann eine Schirmmütze oder ein Barett Teil des Dienstanzugs sein.

Für den Gefechtsdienstanzug tragen Frauen eine tarnfarbene Kampfjacke oder einen Kampfanzug mit passenden Hosen oder Röcken. Diese Uniform wird in erster Linie bei militärischen Einsätzen, Übungen oder im Gelände getragen. Zur Ausrüstung gehören auch Stiefel und ein Helm.

Die Uniformen der Bundeswehr sind funktional und an die spezifischen Anforderungen des Dienstes angepasst. Die Unterschiede in den Uniformen zwischen Männern und Frauen sind meistens auf Passform und Schnitt zugeschnitten, um den anatomischen Unterschieden Rechnung zu tragen."

Es scheint also zumindest für Frauen zulässig zu sein mit Röcken durch Gelände zu krabbeln. Da sich die Unterschiede in den Uniformen nur "meistens auf Passform und Schnitt" beziehen könnte das ja auch für Männer gelten. Ich gehe trotzdem mal davon aus, dass hier eine Ausnahme gilt.
Die bescheuerte Ansprache von Hegseth wäre doch ein guter Anlass, das mal zu hinterfragen. Gleichberechtigung der Geschlechter, auch in der Armee, ist ja keine Einbahnstraße.

Die Bilder von schottischen Soldaten im Kilt habe ich auch noch vor dem inneren Auge, sie kommen - glaube ich - aus dem berühmten englischen Dokumentar-Propaganda-Film zur Schlacht an der Somme.


Offline doppelrock

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Antw:heute-show: Soldaten im Kleid
« Antwort #19 am: Gestern um 17:50 »
Eigentlich erschreckend, wie sehr Kriegshandlungen verharmlost werden durch eine vermeintliche Auswahl bei der Bekleidung.
ich möchte nie an einer Ostfront oder sonstwo für Oligarchen und Waffenschmieden mein Leben riskieren. Auch eine angebliche Auswahl der Bekleidung macht es nicht weniger tödlich. In der Ukraine soll die Überlebenszeit etwa 4-5 Stunden betragen, in anderen Kriegen an der Front um 3 Wochen. Es ist kein Spaziergang, bei dem man einfach nach Lust und Laune zwischen Rock und Hose wählen kann. Manche Leute hier erwecken den Eindruck, dass sie genau das glauben.
Eine Parade-Uniform mag in anderen Gelegenheiten getragen werden, in der Schlacht zählt nur Überleben und für die Kleidung bedingungslos Funktion.
Die Klamauksendung zeigt auf ihre Art, was aus der Bundeswehr und der Gesellschaft geworden ist.

Offline MAS

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Antw:heute-show: Soldaten im Kleid
« Antwort #20 am: Gestern um 18:29 »
Nichts ist doch lächerlicher als Militär im Kleidchen.

Das, lieber Timper, erinnert mich an eine Szene aus "Asterix der Gallier", in welcher Asterix und Obelix über die Römer in ihren Kleidchen, ähm, Tunicae, lustig machen. Es ist eine Frage der Kultur. In einer Kultur, in der nur Männer in Hosen als seriös gelten, magst Du recht haben. Aber ob z.B. Alexander oder Julius Cäsar das auf sich hätten sitzen lassen, wage ich zu bezweifeln.
Und auch heute gibt es zumindest weibliche Uniformen mit Rock - ja, der Mann in dem Sketch trug einen Rock, kein Kleidchen - und in manchen Kulturen auch männliche. Und in ihrer Kultur wirken sie keineswegs lächerlich. Auf uns dagegen schon mitunter, weil wir Röcke oder "Kleidchen" eben anders zu bewerten gewohnt sind.

Unpraktisch für viele militärische Aufgaben sind Röcke und Kleider dagegen schon.

LG, Micha
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Offline Gofalski

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Antw:heute-show: Soldaten im Kleid
« Antwort #21 am: Gestern um 19:09 »
Eigentlich erschreckend, wie sehr Kriegshandlungen verharmlost werden durch eine vermeintliche Auswahl bei der Bekleidung.
 Es ist kein Spaziergang, bei dem man einfach nach Lust und Laune zwischen Rock und Hose wählen kann. Manche Leute hier erwecken den Eindruck, dass sie genau das glauben.

Die Klamauksendung zeigt auf ihre Art, was aus der Bundeswehr und der Gesellschaft geworden ist.

Lieber doppelrock, ich hoffe, dass Du nicht auch mich mit "Manche Leute hier" gemeint hast. Ich bin mir der unmenschlichen Schrecken des Krieges sehr bewusst. Allerdings denke ich, dass ein Soldatenkult inklusive prächtiger Uniform und Marschmusik, wie wir sie aus der preußischen Tradition kennen, auch  eine verharmlosende Funktion hatte. Piefke hieß übrigens der preußischen Leiter der Militärkapelle im Krieg 1866, daher der Spitzname in Österreich.

Du hast Recht mit der Formulierung "Klamauksendung" zumindest für den Abschnitt der hier diskutier wird. Allerdings zeigt er nicht, was aus der Bundeswehr, sondern nimmt die neuesten Blüten des amerikanischen Militarismus aufs Korn, denke ich.

LG

Offline MAS

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Antw:heute-show: Soldaten im Kleid
« Antwort #22 am: Gestern um 21:58 »
Beidem stimme ich zu,
1.) dass Krieg eine schreckliche Sache ist, und keine harmlose Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.
2.) dass in Satire-Sendungen auch Klamauk vorkommt.

Und sicher ist das Hauptthema dieses etwas albern dargestellten Sketches dieser neue alte Militarismus, Rassismus und Sexismus in den USA unter der derzeitigen Administration, die hoffentlich bald Geschichte sein wird. Die Hoffnung habe ich, indes, mir fehlt das Vertrauen, dass das so leicht funktioniert. Und klar, gefällt so manchem diese Satire gerade deswegen nicht.

LG, Micha
 

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