Ein paar Anmerkungen von mir:
Hoffen, dass die Gleichberechtigung schnell erreicht wird und vielleicht besser, noch weitergeht.
Tja schade. Die Wehrpflicht wird gerade eingefroren. DA hätte man mal Gleichberechtigung praktizieren können!
Wenn Frauen eine längere Lebenserwartung haben, wieso müssen sie dann auch nur bis 65/67 arbeiten?
Ebenso bedarf es einer Überprüfung, dass der Job eines Gleichstellungsbeauftragten nur von einer Frau wahrgenommen werden darf.
Von „Gendergerechtigkeit“ wird immer nur dann geredet, wenn Frauen meinen, zu kurz zu kommen.
Dass sie am Tisch als erstes bedient werden oder man ihnen die Tür aufhält (auch wenn der Mann die Hände voll hat) gilt als selbstverständlich.
Gleichberechtigung ist keine Einbahnstraße!
oder sollte hier (in abgewandelter Form) der Spruch aus der 'Farm der Tiere' gelten:
"Alle Menschen sind gleich, nur manche sind gleicher." 
Es wurde für die Frauen bereits vieles erreicht und sicherlich ist da auch noch manches zu optimieren, aber im Großen und Ganzen habe ich nicht den Eindruck, dass Frauen heutzutage zu kurz kommen.
Dass gewisse Bereiche von Frauen schlechter besetzt sind, als andere liegt meiner Meinung nach weniger daran, dass man Frauen den Zutritt verwehrt, sondern weil sie es nicht wollen. Wenn man darüber nachdenkt, im Parlament eine Frauenquote einzuführen, sollte man dies aber umgekehrt an anderer Stelle auch machen, z.B. eine Männerquote in Schule und Kindergarten. Komisch, dass dies niemand der Gleichstellungskämpfer(innen) einsieht, geschweige denn sich dafür einsetzt.
Hoffen, dass die Frauen, nachdem sie Männern - in der generellen Auffassung - 100 % ebenbürtig sind oder gar in der Praxis das starke Geschlecht werden, dann wieder zum Rock und Kleid greifen.
Erst dann wird das "Weibliche" Männern im Allgemeinen erstrebenswert, logisch und akzeptabel.
Warum sollten die Frauen, nachdem sie festgestellt haben, dass sie sowohl in Jeans, wie auch Rock; in Pumps wie in Sneakern; mit langen oder kurzen Haaren; usw. immer noch Frau sind und so wahrgenommen werden, etwas daran ändern? Wieso sollten sie sich auf ihre alte, klassische Moderolle beschränken müssen? Und warum sollten, wenn Frauen in Rock und Pumps wieder „Standard“ wären, die Männer automatisch nachziehen und es ihnen gleich tuen?
Wenn, dann haben wir eigentlich jetzt die bessere Ausgangsbasis, wo für die Frau sämtliche Rollenbilder in der Kleidung gefallen sind, es für den Mann ebenso einzufordern und umzusetzen. Genau das ist die logische Konsequenz: wenn Frauenkleidung androgyner, gar maskuliner wird, dann gilt das gleiche Recht für den Mann, sich androgyner, femininer zu kleiden.
Also Frauen, helft uns. Bitte weiterkämpfen und dabei Frauen - auch in der Kleidung - bleiben. Ohne Euch geht es für uns Männer nicht.
Ja, ohne Nachwuchs sterben wir aus – insofern sind beide Geschlechter von Nöten. Aber was die gesellschaftliche Entwicklung angeht, denke ich nicht, dass es wir da auf die kämpferische Unterstützung der Frauen hoffen dürfen. Im Gegenteil. Vielleicht müssen wir da (im übertragenen Sinne) auch mal beim Sommerschlussverkauf die Ellenbogen ausfahren und sagen „das ist mein Rock!“.
Um Erklärungen zu finden, weshalb Weibliches am Mann verachtet wird, greife ich nochmal zum Vergleich mit der Feudalzeit und nehme mir den König in Bauernkleidern, […]
Die Feudalzeit ist ein schönes Beispiel. Gehen wir mal weiter bis ins 18. Jahrhundert und zu den pompösen, effiminierten Kleidungsstilen von Louis 14-16 und wie es auch anderen Höfen gepflegt wurde. Ein Mann in Samt und Seide, mit hohen Schuhen. Perücke und Make-up war auch nur deshalb möglich, weil die Aristokraten keiner körperlichen Arbeit nachgehen mussten. Und viel Zeit für Beauty und Wellness aufbringen konnten. Das war den Bürgern, aber noch weniger den Bauern und Handwerkern kaum oder gar nicht möglich. Kartoffelernte im Dress vom Sonnenkönig? Undenkbar! Unpraktisch und lächerlich!
Mit der französischen Revolution wurden nicht nur die Köpfe, sondern auch all das aristokratisch verschwenderische und weibische für den Mann ad acta gelegt. Mal abgesehen von den Beaus, Macaronis und Dandys, welche auch durch Nichtstun und extrovagante Kleidung auffielen, wurde und blieb die Mode für den Mann bieder und zurückhaltend.
Wie ich an anderer Stelle schon schrieb: man hat bei Herrenkleidung immer den Eindruck, sie müsse besonders einfach und robust sein, um zur Not damit ins Felde ziehen zu können. Aber auch das hat sich eigentlich durch die Geschichte überholt.
Und wenn die Mehrheit der Frauen keine Lust mehr hat, Röcke zu tragen – wieso sollte es dem Manne verwehrt sein?
Warum soll er nicht ebenso törichten Idealen (früherer Weiblichkeit) folgen? Merken, wie die Füße nach zehn Stunden auf hohen Hacken schmerzen; dass eine Handtasche schick und bequem zu tragen ist, aber man darin nichts wieder findet; dass eine Feinstrumpfhose schick aussieht, aber nur von Zwölf bis Mittag hält; gepflegte und lackierte Nägel schön anzusehen sind, aber auch Zeit binden, wenn der Lack abblättert; überhaupt dass das Schminken und Lackieren fast anspruchsvoller ist als Modellbau; dass es lange dauert, sich den ganzen Pelz abzurasieren und wieviel Schmerzen es bringt, zu epilieren oder zu wachsen; dass bauchfrei nicht Bauch weg bedeutet und es ziemlich zugig werden kann; usw. usf.
Ich glaube nicht, dass
Alice Schwarzer (dt. Feministin) morgen sagt:
„So, nun sind ja alle Frauen emanzipiert und laufen in Hosen herum; nun wollen wir mal den Mann in den Rock stecken.“ Nee, da müsste sich schon ein
Anton Weißer finden, um für die Rechte der Männer zu kämpfen. Vermutlich aber hilft es nur, wenn jeder einzelne Mann Flagge zeigt und für veränderte Verhältnisse kämpft, bzw. neue Verhältnisse schafft.
Darauf zu warten, dass die BILD titelt „Ab sofort tragen Männer nur noch Rock!“; die BRAVO Schminktips für Jungs rausbringt („Stylt euch wie Bill Kaulitz“) und bei Deichmann auch im Herrenregal Pumps zu finden sein werden, . . . ich glaube, das werden wir nicht (mehr) erleben, wenn wir nicht dafür einstehen und kämpfen.