Lieber Michael,
schon gut, kann ja mal vorkommen, daß man Schreiber verwecheslt. Immerhin ist der Thread nun schon etliche Seiten lang und ich merke mir auch nicht immer, wer was geschrieben hat.
Necla Kelek kenne ich, habe vor einigen Jahren Bücher von ihr gelesen, eines habe ich sogar hier irgendwo im Regal. Eines steht jedenfalls fest, sie mußte schon damals feststellen, daß in ihrer Heimat alles plötzlich viel radikaler wurde, als sie diese besuchte.
Leider kann ich momentan die Videos noch nicht anschauen, da ich erst mal den Flash Player neu installieren muß und ich habe ehrlich gesagt, nach einem neu Aufsetzen des Systems die Nase von den Unmengen Updates, die jeden Tag heruntergeladen werden, gestrichen voll. Ich kann momentan nur mit Guthaben ins Net und die vielen Updates fressen dieses ständig auf. Bevor ich dann überhaupt nicht ins Net kann, müssen eben die Updates etwas warten.
Die Beiträge hingegen habe ich natürlich gelesen. Dabei fiel mir allerdings etwas auf, das Volk Israel habe angeblich auf zwei Messiasse gewartet, einen, der leiden muß und einen der das Volk befreit und zum Sieg führt. Nicht einer der Propheten des Tennach kündigt zwei Messiasse an, viel mehr prophezeit Jesaja, daß der Messias leiden werde und verworfen wird, das bedeutet aber nicht, daß es sich um einen anderen Messias handelt. In den anderen Prophezeiungen wird der Messias siegreich beschrieben. Genau das ist doch der springende Punkt, bei seinem ersten Kommen wird der Messias nicht erkannt und von seinem Volk verworfen. Bei seinem zweiten Kommen (und es ist immer noch einer und nicht zwei) wird das Volk Israel ihn endlich erkennen und IHN im Glauben annehmen.
Wenn du jetzt von mir Bibelstellen erwartest, wo Jesus sich vor das Volk stellte und sagte: Ich bin der Messias, oder Ich bin Gott, betet mich an, dann wirst du vergeblich warten, aber ich denke, das weißt du sowieso.
Aber das Volk und die Schriftgelehrten hätten an Jesu Taten und Werken erkennen müssen, wer er ist, ganz sicher kein einfacher Wanderprediger, wie es außer IHM noch andere gab. Auch daß Jesus mit Vollmacht von der Schrift sprach, sie auslegte, ihnen in der Synagoge erklärte: Heute hat sich diese Schriftstelle vor euch erfüllt.. etc. hätte ihnen klar machen müssen, daß vor ihnen der Messias stand.
Wenn das Volk, bzw. auch die Schriftgelehrten, tatsächlich glaubten, der Messias sei nur ein Mensch, dann dürften sie die Schriften eben doch nicht so ganz verstanden haben.
Jesaja 9,5: Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben; und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Ratgeber, starker Gott, Ewig Vater, Friedefürst. Klingt das nach einem sterblichen Menschen? Es kann kaum sein, daß das Volk Israel diese Prophezeiung nicht kannte.
In Johannes 14, Vers 8 sagt Philippus zu Jesus: Herr zeige uns den Vater, so genügt es uns. Vers 9 Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch, und du kennst mich nicht, Philippus? Wer mich sieht, der sieht den Vater; wie sprichst du denn: Zeige uns den Vater?…
Und hier: Johannes 20, 26 Und nach acht Tagen waren seine Jünger wiederum drinnen, und Thomas war bei ihnen. Da kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und tritt in ihre Mitte und spricht: Friede sei mit euch! 27 Dann spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! 28 Und Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! 29 Jesus spricht zu ihm: Thomas, du glaubst, weil du mich gesehen hast; glückselig sind, die nicht sehen und doch glauben!"
Und jetzt zu den Schriftstellen, wo Jesus eindeutig zu erkennen gibt, daß ER Gott ist.
Johannes 10,30-36: 30 Ich und der Vater sind eins.31 Da hoben die Juden wieder Steine auf, dass sie ihn steinigten. 32 Jesus antwortete ihnen: Viele gute Werke habe ich euch von meinem Vater gezeigt. Für welches Werk unter ihnen steinigt ihr mich? 33 Die Juden antworteten ihm: Wegen eines guten Werkes steinigen wir dich nicht, sondern wegen Lästerung, und weil du, der du ein Mensch bist, dich selbst zu Gott machst. 34 Jesus antwortete ihnen: Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben: "Ich habe gesagt: Ihr seid Götter"? 35 Wenn er jene Götter nannte, an die das Wort Gottes erging - und die Schrift kann nicht aufgelöst werden -, 36 sagt ihr von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst, weil ich sagte: Ich bin Gottes Sohn?
Johannes 8,53-59:
"53 Bist du größer als unser Vater Abraham, der gestorben ist? Und die Propheten sind auch gestorben. Was machst du aus dir selbst? 54 Jesus antwortete: Wenn ich mich selbst ehre, so ist meine Ehre nichts; mein Vater ist es, der mich ehrt, von dem ihr sagt, er sei euer Gott. 55 Und doch habt ihr ihn nicht erkannt; ich aber kenne ihn. Und wenn ich sagen würde: Ich kenne ihn nicht, so wäre ich ein Lügner, gleich wie ihr. Aber ich kenne ihn und halte sein Wort. 56 Abraham, euer Vater, frohlockte, dass er meinen Tag sehen sollte; und er sah ihn und freute sich.
57 Da sprachen die Juden zu ihm: Du bist noch nicht 50 Jahre alt und hast Abraham gesehen? 58 Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham war, bin ich! 59 Da hoben sie Steine auf, um sie auf ihn zu werfen. Jesus aber verbarg sich und ging zum Tempel hinaus, mitten durch sie hindurch, und entkam so."
Als Vergleich 2. Mose 3,13-14: "13 Und Mose sprach zu Gott: Siehe, wenn ich zu den Kindern Israels komme und zu ihnen sage: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt!, und sie mich fragen werden: Was ist sein Name? - was soll ich ihnen sagen? 14 Gott sprach zu Mose: "Ich bin, der ich bin!“. Und er sprach: So sollst du zu den Kindern Israels sagen: "Ich bin", der hat mich zu euch gesandt. "
Mal kurz zu den Zeugen Jehovas. Wenn sie in ihrer Neuen Welt Übersetzung den Namen Gottes nur im AT mit Jehova widergegeben hätten, wäre das ja in Orndung, so stand es auch in der alten Elberfelder Bibel. Daß sie aber im Neuen Testament, wo der Name Gottes nicht ein einziges Mal geschrieben wird, Kyrios einfach mit Jehova übersetzen, ist eine Verfälschung der Schrift. Das Jüdische Volk wagte schon lange nicht mehr, den heiligen Namen Gottes auszusprechen, aus Angst, den Namen des Herrn zu Eitlem zu mißbrauchen. Selbst in der gesamten Septuaginta wird JHWH schon durch Kyrios ersetzt.
Johannes 8 Vers 58 übersetzen die ZJ in ihrer Bibel so: Ehedenn Abraham ins Dasein kam, WAR ICH. Das ist eine ganz klare Schriftverfälschung. Klar, sonst müßten sie ja zugeben, daß Jesus sehr wohl Gott ist. Für die Zeugen Jehovas ist Jesus aber der Erzengel Michael, also ein von Gott geschaffenes Engelwesen. In der gesamten Heiligen Schrift gibt es nicht den geringsten Hinweis darauf, daß Jesus mit dem Erzengel Michael identisch sei.
Noch eine schöne Schriftstelle die zeigt, wie die Neue Welt Übersetzung verfälscht.
Lukas 23, Vers 43: Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.
Die NW Übersetzung hingegen schreibt: Wahrlich, ich sage dir heute: Du wirst mit mir im Paradies sein.
Daß die Zeugen Jehovas diese Stelle so grob verfälschen, ist klar. Nach ihrer Lehre sind die Toten einfach tot, sie haben kein Bewußtsein und ruhen bis zur Auferstehung. Welchen Sinn hätte es da, wenn Jesus zu dem Schächer zu seiner Rechten sagt, daß er heute noch mit IHM im Paradies sein werde?
Die Toten befinden sich im Totenreich, dem Hades, oder Scheol. Das ist es übrigens, was mit Hölle übersetzt wird, nicht der Feursee, die Ewige Verdammnis. Qualen erleiden die ungläubigen Toten im Hades aber sehr wohl. Aber sie sind völlig machtlos, können nichts mehr tun, auch nicht zB. ihre noch lebenden Verwandten und Freunde warnen, was mit ihnen geschehen wird, wenn sie im Unglauben bleiben. Mit Paradies hingegen wird der Teil des Totenreiches bezeichnet, wo die erlösten Toten sich befinden, Jesus nennt es auch Abrahams Schoß. Zu und zwischen den beiden Teilen des Totenreiches gibt es keine Verbindung. All das leugnen die Zeugen Jehovas, für sie sind die Toten einfach tot.
@Rock aktiv: Ist das nicht eine etwas sehr naive Vorstellung von der Hölle, bzw. dem Totenreich? Dieses befindet sich nicht irgendwo unter der Erde, oder was du dir da auch immer vorstellst

. Da sind auch nicht der Teufel und seine Gefolgschaft die Heizer, deren Aufgabe es ist, die Toten zu quälen. Explodieren kann und wird da gar nichts.
Der Teufel/Satan/Luzifer, kommt auch im Alten Testament vor. Es wird sogar sein Sturz aus dem Himmel beschrieben, weil er sich Gott gleich machen wollte.
Noch was zum Zimmermann Jesus von Nazareth. Daß Jesus bis zu seinem Wirken den Beruf des Zimmermanns ausübte, wird in den Evangelien mehrfach bezeugt. Bis zu diesem Zeitpunkt verliert sich seine Spur nicht einfach, sondern die Zeit von Jesu Wirken war eben noch nicht gekommen. Die Evangelien sind schließlich kein Lebensbericht Jesu über seinen Werdegang von der Geburt an, bis zu seinem Tod am Kreuz.
Daß Jesus keine Fabelfigur ist, wird übrigens auch von etlichen Historikern bezeugt, unter Anderem von Tacitus, auch von Josephus Flavius und noch anderen römischen Historikern.
So, genug für heute,
liebe Grüße,
Hans