Hallo!
Es tat gut, bis Ostern auszusetzen, und den Blick auf das Wesentliche zu konzentrieren und sich auch wichtigen Dingen zu widmen. Röcke waren dennoch Bestandteil.
Ich werde aus der Praxis mit eigenen Erfahrungen, Ansichten aus dem Forum berichten und anhand von Literatur aus dem Internet untermauern. - Die Aufzählungen sind chronolgisch bis Karfreitag.
Eigene Erfahrungen anhand eines Beispiels:
Ich war letztens mit meiner besten Freundin zur Disco. Sie hatte mich vorher nicht im Rock gesehen und konnte es sich auch nicht richtig vorstellen.
- Ich hatte ein weißes Oberteil an, mit tief ausgeschnittenen Seiten. Man sah also viel Haut. Typisches, wie es oft Mädels tragen. Ist aber für Männer. Dazu meinen schwarzen Tulpenrock und darunter schwarze Strumpfhosen (Ja es war draußen frisch) und....ach du Schreck, schwarze 10cm Wedge-Heels.
Was ist passiert? Nichts!
Im Gegensatz zu Berliners Aussage, man komme als Mann im Rock nicht in Tanzlokale rein, habe ich nie die Erfahrung gemacht. Worauf beziehst du dich Berliner Kerl? Eigene Erfahrung oder Vermutung, weil Männer in Cargo-Short abgewiesen werden?
- Ich bin an den Türstehern ohne ein Murren vorbei gekommen. Von jedem Mädel wurde sogar der Ausweis verlangt. Von mir nicht. Soviel zum Thema, Rockträger werden als pervertiert pauschalisiert und gehören kontrolliert.
- Meine Freundin reagierte echt cool und war selbst überascht, wie gut ein Mann im Rock und hohen Schuhen aussehen kann. Sie betonte mehrmals, wie cool sie mein Outfit findet. Auch nachdem wir nachhause gingen, sagte sie es mir nochmal. Die anderen Frauen in der Disco fanden mich durchaus interessant, nachdem sie meinen Rock und meine Wedges entdeckt hatten. Von strahlen bis anstupsen ihrer Freundin war alles dabei. Natürlich ist es für sie etwas neues und von den "wie vom Blitz getroffen Blicken", darf man sich nicht abschrecken lassen.
Wie reagierten die Jungs und Männer? Ganz einfach. Die Pappnasen habe es nicht gecheckt. Höchstens ein paar Männer beim verlassen an der Garderobe. Und dann auch nur zuerst die Wedges. Die Augen wurden immer größer.
Wurde ich als weiblich, Tunte empfunden? Nein! Man muss nicht bei "maskuliner" Kleidung bleiben, um männlich zu wirken. Es muss zum Typ passen. Ganz einfach.
Mir hat ein Bunny hinten auf den Rock gekotzt. Als ich meinen Rock auf der Toilette ausspülte. (Zum Glück nur flüssiges nichts festes. Und er hat gott sei dank nicht gerochen und war danach wieder sauber) fragte ein Kerl, ob ich mir auf die Hose! gepinkelt hätte. Ich konnte die Hose! einmal um mich drehen und unter den Wasserhahn anheben. Klappt ja auch so super mit Hosen!

"Kannst du das auch?" fragte ich. Jedenfalls war er dann total verwirrt

Dachten einige, dass ich schwul bin? Vielleicht. Bestimmt. Ist doch lustig. Aber es juckt mich nicht. Auch wenn jemand fragen sollte, ob ich es bin, lasse ich die Antwort offen und stifte noch Verwirrung. Höchsten eine Gegenfrage, warum es ihn so brennend interessiert und er doch latent homosexuell ist? Ich betrachte schwule Männer durchaus als richtige Männer. Denn die Schwulen machen worauf sie Lust haben und haben die Geschlechterklischees längst überwunden. Daran sollten wir Vorbild nehmen.
Übrigens. Wie weit Männerdiskrimierung geht, habe ich festgestellt, als ich las, Frauen in Neon kommen bis 23Uhr kostenlos rein. Was ist mit Männern, die ein Neon-Shirt anhaben?
Die müssten trotzdem Eintritt bezahlen. Da die Männermode nichts besseres hergibt, kamen die Jungs in normalen Alltagssachen. Nur vereinzelte Frauen hatten Neonleegings oder Neonoberteile an.
Das ist sehr wohl vergleichbar mit Röcken zwischen Mann und Frau, wenn Männer im Sommer in ihren langen Hosen schwitzen dürfen und Frauen den Rock um ihre Beine wehen lassen können. Dafür dürfen die Männer den schönen Blick nackter Frauenbeine genießen. Wie toll. *gähn*
In der Zeit hatte ich einige Vorstellungsgespräche. Ich bin nicht immer in Anzug oder Hose hin.
Ich hatte auch mal Jacket und Hose durch ein schlichtes Kleid ersetzt. Um nicht zu freizügig zu wirken, trug ich natürlich schwarze Strumpfhosen darunter. So wie es eben Frauen dürfen. Probleme gab es keine und auch keine offensichtlichen Unterstellungen. Aber durchaus interessante Fragen.
In einer anderen Firma zog ich mir nach wenigen Tagen, als das Wetter schöner und wärmer wurde, einen Rock an.
Es kam weder eine Bemerkung vom Vorgesetzten noch von den Jungs, noch von den beiden sehr jungen Mädels, die dort arbeiten. Es schien, als sei es das Seblstverständlichste der Welt, wenn ein Mann einen Rock trägt.
Forendiskussionen:
Ihr wisst, ich vertrete richtige Männerröcke, wie kein anderer hier. Amok, Sandra Kuralte. I loving it.
Nein, ein Kilt stammt aus dem Militär, wie alle Männerkleidung und kann als reine Mode, wie man sie an Frauen sieht, so nicht in Betracht ziehen. Männersachen sind immer zweckgebunden ent-erotisiert, denn modisch. Ja, mir gefallen trotzdem auch Kilts.
Ich verteidige aber auch andere Stilrichtungen, wenn sie authentisch sind. Mode ist wie Musik. Und moderne Künstler, vermischen immer häufiger verschieden Genres miteinander.
Ich habe hier regelmäßig mitgelesen und sah mich doch wieder als Neuling. Mich hat vieles abgeschreckt.
Nicht unsere "Crossdresser - die hatten Sendepause - sondern unsere (hilflosen) Männerrockbefürworter, wie sich selber im Kreis drehen und wie sie in Selbstweifel und Hoffnung schwelgen. Auf der anderen Seite sich als selbstbestimmt fühlen, aber die Frau doch ein Wörtchen mitzureden hat, was bei ihrem Mann zu weit geht und somit doch unter der Fuchtel der Frau stehen.
Ja, das schreckt Neulinge ab, die vielleicht mehr als nur Rock tragen möchten. Diese aber in einem Crossresser-Forum fehl sind, weil sie sich nicht im falschen Körper fühlen. Wie sollen sie Mut fassen oder eine Orientierung finden, wenn sich sogar eingefleischte Rockträger unsicher fühlen, soziologische Gräben nur in eine Richtung aufreißen, sich ständig auf die Männlichkeit berufen (als wäre das nicht naturgegeben) und trotzdem keinen Schritt vorwärts kommen. Stimmt's M.L.?
Zurück zu meiner Freundin, die bemerkt, dass die Männer immer femininer werden und es prima findet. Männer die sich feminin kleiden, sind für sie modern und endlich in der Zukunft angekommen, wo die Frauen längst sind. Sie beteuert, dass es sehr langsam voran geht und noch einige Zeit dauern wird bis es so weit ist.
Sie würde auch ungern Schuhe bei den Herren kaufen, weil sie den Fuß einfach breiter und hässlicher wirken lassen, als wie er schon ist.
Der männliche Rockträger liegt zwischen 25 und 30 Jahren wo er beginnt Röcke zu tragen. Das war 1996 auch schon so. Sandra wird es am besten wissen. Das Männerbild war zu der Zeit durchaus noch ein anderes, was den anachronistischen Mann verkörperte. Sie machen es einfach, wenn sie es von sich aus wollen ohne jegliche Probleme zu haben. Das ist der Grund, warum in dem Forum kaum jüngere Männer vertreten sind. Also weit unter 40 Jahre. Und die älteren dienen nicht unbedingt als Vorild. Schon gar nicht mit ihrem ständigen Fingerzeig, "bleib männlich, mutiere nicht zur Frau" Belehrungen. Nunja, femininer werden die Jungs nicht, aber eher androgyn. Und die Definitionen werden hier auch vermischt. Worüber wir uns aufregen, wenn Rock mit Sexualität oder Travestie und Transgender vermischt wird. Und schon haben wir selber Scheuklappen auf.
https://arslibertatis.wordpress.com/tag/barbara-vinken/Da kommen wir auch schon zum Kilt. Das Männerbild ist stark im Wandel, wenn auch eher subtil.
In älteren Beiträgen kann man lesen, wie sich noch Kilträger und Rockträger bekriegt haben.
Ein Rock ist ja soo unmännlich, nur der Kilt lässt den Mann Mann bleiben. Aufgefallen ist mir besonders, dass den Traditionalisten nicht mal in den Sinn gekommen ist, dass es sogar moderne Männerröcke und nicht nur Kilts gibt. Selbst ein Gaultier schien ihnen für ihre Sache nicht dienlich genug.
Heute bekriegen sich die Rockträger und "Crossdresser". Den Sieg werden sich in der alternativen Mode die Androgynen holen, während die angepasste Fraktion weiterhin in Erkärungsnot verharrt und bald vergessen sein wird. Egal wie männlich das Rocktragen propagiert wird. Es wird keine Nachahmer nur vom Sehen finden.
Wieviele laufen den im Kilt rum? Und das ist das männlichste Kleidungstück par excellence.
Dazu habe ich schon genügend Argumente von Männern gehört, dass Röcke unpraktisch seien (Natürlich nur vom Hörensagen von Frauen). Die schwören auf ihre olle Hose.
Röcke, High-Heels, Strumpfhosen, Kleider, Schösschen, werden NIE (wieder) in die mainstream Männermode gelangen. Was aber nicht unrealistisch und langsam zu erkennen, ist eine wachsende Akzeptanz in der Gesellschaft. Genauso wie die Subkulturen Punk, Gothik, Visual Key und ja auch die Queer-Szene akzeptiert und als normal gesehen wird. Unser Anliegen muss nur alltäglich und zur Normalität werden. Dazu kann auch Hugo beitragen, indem er sich endlich traut, im Rock auf Arbeit zu erscheinen. Als zu freizügig kann das alles nicht herhalten, solange Frauen sich im gleichen Maß und Rahmen kleiden dürfen. Zieh' einen leichten luftigen langen Rock an oder bei kürzeren Röcken schlichte Strumpfhosen darunter. Mit zweierlei Maß messen und Unterschiede bei den Geschlechtern machen, als gegeben hinzunehmen, dürfen wir nicht länger zulassen. Das ist Sexismus! Männerdiskriminierung. Dagegen müssen Männer sich endlich befreien und wehren. Und nicht nur auf der Welt zu sein, um den Frauen alles recht zu machen und den Bittsteller zu spielen.
Es macht die Annahme ihren Lauf, als von ca. 2000 bis 2011, Männer vermehrt Röcke trugen, dass es der Verdienst, der vorsichtigeren Männer war. Mitnichten. Sie konnten problemlos den Weg einschlagen, den andere für sie geebnet haben. Westbam hatte zu der Zeit die Rave Nation, eine Vorstufe zur Spaßgesellschaft, ausgerufen. Zu dieser Zeit waren Männerröcke auf der Loveparade und Zürcher Streetparade hip. Röcke tragen hat sehr viel mit Spaß und Wohlfühlfaktor zu tun. Kurz nach dem 11.September wurde die Rave Society von Publizisten und unfröhlichen Soziologen - merkwürdigerweise nur Männer - wieder abgesagt und die Menschen sollten sich wieder wichtigen und ernsten Themen widmen, die eine stabile Gesellschaft gewährleisten. Die "Raver", das Gro der Schwulen und Avangardisten zogen sich in geschlossene Räume zurück und tanzten zu Minimal Techno. Das war die Stimmungslage gegenüber der Welt. Dieses Bild zieht sich bis heute durch die Musiklandschaft. Damit hatte auch der Männerrock letztendlich abgedankt. Zum anderen spielen noch Faktoren mit rein, dass diese ganze Schwulenpartyszene für Heterosexuelle transparenter und zugänglich offener wurde. Dadurch floss heterosexuell-codierte Bekleidung stärker mit rein und lenkte das Straßenbild wieder in eine Richtung.
Es liegt also nicht daran, dass ein paar wenige Männer über die Stränge schlagen. Denn diese machen keinen Mai. Es sind die Homosexuellen bzw. Transgender, Subkulturen und Avangardisten, die Trends und Modetrends setzen, und nicht wir unaufälligen Heterosexuellen, die leise um Akzeptanz bitten und uns den Rest unseres Lebens dem Familienleben aufopfern. Für mich poralisiert der französische Verein HEJ ebenso zu wenig, um für ihr Anliegen ernst und wahr genommen zu werden. Es müsste schon im Format des CSD oder der Loveparade aufgezogen werden. Die fing auch mal klein an, mit 300 Partygängern.
Desweiteren wird hier ja immer gebetsmühlenartig behauptet, dass die Frauen nie Männer sein wollten, auch als sie die Hoen übernahmen. Dem ist nicht so. Frauen orientieren sich immer an der Männermode, um auf Augenhöhe mit Männern zu sein. Das einzige Tabu, was noch besteht ist, dass Frauen nicht die Souveränität zugesprochen bekommen, wie es der damalige Adel hatte. Nun wird gesagt, wir leben nicht mehr in der Renaissance. Aber dann dürften wir weder Anzüge (Uniformen) noch Jacken tragen, die schließlich aus den Armeen dieser Zeit stammen.
Da es diese Klassenaufteilung nicht mehr gibt, frage ich mich ernsthaft, was einen dazu bewegt zu sagen: Männer sollen sich in Kleidung, wie es einst das Bauernvolk trug, kleiden, aber nicht wie der Adel.
Beide waren männlichen Geschlechts. Selbst die damaligen Soldaten waren bunt und prunkvoll gekleidet.
Lange Beine in hohen Absätzen und Röcken resp. Wämster, dazu Seidenstrümpfe und das verschönerte Geschlecht in Schleifen und Bändern waren starker Ausdruck damaliger Männlichkeit.
http://www.dw.de/barbara-vinken-die-modeexpertin/av-17193480Modesoziologie
Es wird immer gepredigt, sobald ein Mann mehr, als nur ein Rock trägt, will er als Frau wahr genommen werden.
Dabei taucht immer wieder der Satz "Erweiterung der Männergarderobe" auf. Toll. Ein einziges Kleidungsstück, was bisher den Frauen vorbehalten war/ist, kann nun wirklich nicht als Erweiterung der Garderobe gezählt werden. Als Erweiterung der Möglichkeiten, zähle ich nicht nur Röcke. Auch wenn ich persönlich nicht mehr tragen möchte. Die Hose gegen einen Rock tauschen. Nun gut. Leuchtet ein. Was ist aber mit den Männern die NUR flache Schuhe gegen hohe Schuhe eintauschen, nur Nylons tragen oder Abwechslung in der Garderobe haben möchten? Dafür aber keinen Rock tragen? Die soll es sogar öfters geben, als reine männliche Rockträger. Für einen mag der Rock bereits eine vollkommene Erweiterung sein. Für den anderen gehört eben mehr oder gar anderes dazu.
Die wenigen Homosexuellen, die ich kenne, haben keine Probleme mit ihrem Umfeld.
Dagegen hört man immer mal, dass Homosexualität bei den 50 jährigen aufwärts, nicht so akzeptiert ist, weil sie sich in einem Umfeld bewegen, der noch aus konservativen Zeiten stammt, Familie, Verwandtschaft usw.
Dazu kommt möglicherweiße eine Selbtprophezeiung.
So ähnlich ist das mit den Rockträgern, die sich nicht raus trauen, oder das Rocktragen nur in ihrer Freizeit oder Abwesenheit ihrer Frau ausleben können. Das ist nicht emanzipiert und ein fremdbestimmtes Leben. Ich bin mir sicher, die jüngeren werden kaum Probleme bekommen oder groß Aufklärungsarbeit leisten müssen, wenn sie selbstverständlich Röcke tragen.
Sobald mehr als nur Rock am Mann sichtbar ist, ist er ein Crossdresser. Nuja. Jeder, der aus der Damenabteilung Röcke kauft, ist ein Crossdresser. Wobei hier zwischen Crossdresser und Freestyler unterschieden werden sollte. Frauen sind daher per Definition außnahmslos Crossdresser.
Weibisch wird ein Kleidungsstück erst, wenn wir es unabdingbar den Frauen überlassen. Das ist mit den Strumpfhosen passiert, das ist mit den Louis XVI Absätzen passiert und das ist mit den Röcken passiert.
Das kann mit den Hosen von Heute auf Morgen genauso passieren. Mit dem Kilt ebenso. Warum wird der Kilt nicht weibisch belegt? Richtig, weil Schotten ihn weiterhin tragen und dem weiblichen crossdressing, der Travestie entgegen wirken, obwohl auch Frauen Schottenröcke im Tartan tragen.
http://www.br.de/fernsehen/bayerisches-fernsehen/sendungen/lesezeichen/barbara-vinken-106.htmlSolange Männer etwas tragen und es authentisch ist, kann es perse nicht weibisch werden oder lächerlich aussehen. Bestenfalls wieder als männlich akzeptiert und erstrebenswert. So setzt H4all ein klares Statement, wo viele, egal ob sie es selber tragen würden/können oder nicht, weit weit entfernt sind. Er ist das Pendant zu Chanel, die zeit ihres Lebens nichts anderes gemacht hat, als Männerkleidung ins weibliche zu übersetzen.
Als männlicher Freestyler will man noch lange nicht als Frau erscheinen wollen. Egal, wieviel man aus der Damenabteilung übernimmt oder nicht. Da gibt es den kleinen Unterschied. Zum Imitat einer Frau wird man erst, wenn sich jemand mit sekundären Sexualmerkmalen, wie Silikonbrüste und Perücke ausstaffiert und sich ggf. sich typisch webliches Verhalten antrainiert. Das machen Crossdresser. In der jüngsten Kleidung und Mode handelt es sich viel mehr um ein androgynes Erscheinungsbild, was erreicht werden soll. Zudem finde ich die Bezeichnung Crossdresser überflüssig.
Mich erschreckt immer wieder, wie Männer demonisiert werden, und jeglichen modischen Gesschmack abgesprochen wird, solange es nicht eindeutig aus der Herrenabteilung stammt, mit sinnlosen Slogan drauf oder erdfarbenen Farben. Oder mehr dahinter stecken muss, wenn Männer ihr Geschlecht zum Audruck bringen.
Kann man denn nicht mal sagen: "Ein hübscher (junger) Mann, in Rock, High-Heels", statt "Der will als Frau wahrgenommen werden oder gar eine werden"? Das Wort Männlichkeit dient nur als konstruierte Abgrenzung für alles andere, was Männer nicht haben und tragen. Der "echte" Mann und nur das ist ein richtiger Mann, ist bürgerlich-demokratisch und hat es nicht nötig schön zu sein, sich modisch zu entfalten. Sein Ich hat im Hintergrund zu stehen und das Sein liegt in der Sachlichkeit und den Taten begründet, die in den Vordergrund rücken. Aus diesen Gründen geht es in der Männermode nicht voran und fällt immer wieder in alte Muster zurück.
Soziale Aspekte
Ich bin der Ansicht, dass wir Männer einen großen Beitrag an Gleichberechtigung und Selbstbestimmung leisten als uns lieb und bewusst ist. Wir zeigen homosexuellen Menschen, die sich nicht trauen, sich zu outen, dass es problemlos möglich ist, zu seinem Geschlecht und zu ihrer Sache zu stehen. Wir machen auch versteckten Crossdressern und Trangendern Mut, so zu leben und sich so zu kleiden, wie sie es möchten.
Im Gegenzug haben wir es den öffentlich lebenden Transvestiten zu verdanken, dass weiblich belegte Kleidung an Männern toleriert wird. Was machen nun Männer, die ständig ihren Männlichkeitswahn und ihre Heterokarte herzeigen und der Meinung sind, Röcke an Männern gehen nur in blau grau und schwarz, wenn es nicht gerade Tartanmuster ist? Nunja, sie treten Frauen in den Arsch und demonstrieren, dass Weiblichkeit und Souveränität miteinander nicht vereinbar sind. Und solange sich Männer im Rock permanent von Schwulen, Crossdressern und Transgedern zu distanzieren versuchen, werden sie es weiterhin schwer haben, überall problemlos Röcke zu tragen.
Es ist schon paradox, wenn Männer sich beschweren, dass Frauen sich immer weniger feminin kleiden, aber im Gegenzug eine Frau im Kleidchen und hohen Schuhen nicht ernst nehmen und als Tussi abstempeln. Ich weiß auch, woran es liegt. Es ist schlicht der Sex, der die Menschen dazu animiert, sich zu kleiden, wie sie sich kleiden. Dagegen muss es aber letzlich nicht immer zum Sex kommen. Es ist eben die Lust und Phantasie am Anziehen.