Autor Thema: Zurück von der Vernissage  (Gelesen 16023 mal)

Offline MAS

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Re: Zurück von der Vernissage
« Antwort #15 am: 22.03.2016 08:04 »
Mir ergeht es normalerweise ganz anders:

Am Samstagabend z.B. auf dem Heimweg vom Irish Spring Festival fragte mich bei uns im Bahnhof ein Jugendlicher: "Mögen Sie Männerröcke?" Und das, obwohl mein Rock, der kurze Faltenjeansrock, den ich letztens ein paar mal gezeigt habe, aus der Damenabteilung stammt. Das erlebe ich öfter, dass meine Röcke, egal aus welcher Genderabteilung, als Männerröcke wahrgenommen werden.

LG, Michael
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androgyn

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Re: Zurück von der Vernissage
« Antwort #16 am: 22.03.2016 12:06 »
Vielleicht liegts am Jeansstoff?

Offline BerlinerKerl

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Re: Zurück von der Vernissage
« Antwort #17 am: 22.03.2016 13:59 »
Vielleicht am Erscheinungsbild insgesammt??
Man(n) will ja nicht als Frau wahrgenommen werden.
Ich emanzipiere mich, wer kommt mit?

androgyn

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Re: Zurück von der Vernissage
« Antwort #18 am: 22.03.2016 15:03 »
Warum nicht? Weiblichkeit ist doch nichts minderwertiges. Im Gegenteil. Man bekommt sogar Drinks ausgegeben, ohne dass es die Typen merken  ;D


Offline MAS

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Re: Zurück von der Vernissage
« Antwort #19 am: 22.03.2016 15:23 »
Ich komme einfach so rüber, wie ich bin, ohne übertriebenen Wert auf Männlichkeit zu legen oder Angst vor Weiblichkeit zu haben. Wichtig ist mir meine Menschlichkeit!  :)

Es aber sicher komme ich eher als männlich als als weiblich rüber, auch mit Rock und Feinstrtumpfbeinkleid darunter.

Interessant finde ich aber, dass ich oft nicht als Mann im Damenrock rüber komme, sondern der offizielle Damenrock als Männerrock angesehen wird. So groß ist der Unterschied andscheinend gar nicht in den Augen der betreffenden Leute.

LG, Michael :)
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Offline DesigualHarry

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Re: Zurück von der Vernissage
« Antwort #20 am: 22.03.2016 15:25 »
Hallo!

Ich für meinen Teil möchte aber auch nicht als "normaler" Mann wahrgenommen werden. Im Gegenteil ich möchte mich ja mit meinem Rocktragen von diesem Weltbild lösen. Die Probleme ergeben sich einfach dadurch, dass vieles was Männer früher mal anhatten, jetzt fast ausnahmslos als Frauenbekleidung angesehen wird. Ich denke es ist ein eher schmaler Grad, den es zu finden gilt, dass man als Mann mit einem Rock Outfit eine Richtung einschlagen kann welche noch nicht von der Fraunwelt in eine Autobahn niedergewälzt worden ist.

Ich möchte weder das derzeitige Männerbild noch das derzeitige Frauenbild kopieren, sondern etwas neuartiges aus verschiedenen Kulturen und Subkulturen kreieren. Das macht die Sache für mich erst richtig spannend...

Solche Negativbeispiele gehe ich übrigens inzwischen gekonnt mit viel Erfahrung und Wissen bewusst aus dem Weg. ;D

androgyn

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Re: Zurück von der Vernissage
« Antwort #21 am: 22.03.2016 17:02 »
Man kann den schmalen Grad auch verlassen und auf der Hauptstraße entlang gehen.
Was für Negativbeispiele?

Offline Dr.Heizer

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Re: Zurück von der Vernissage
« Antwort #22 am: 23.03.2016 07:47 »
Ich komme einfach so rüber, wie ich bin, ohne übertriebenen Wert auf Männlichkeit zu legen oder Angst vor Weiblichkeit zu haben. Wichtig ist mir meine Menschlichkeit!  :)

Es aber sicher komme ich eher als männlich als als weiblich rüber, auch mit Rock und Feinstrtumpfbeinkleid darunter.

Interessant finde ich aber, dass ich oft nicht als Mann im Damenrock rüber komme, sondern der offizielle Damenrock als Männerrock angesehen wird. So groß ist der Unterschied andscheinend gar nicht in den Augen der betreffenden Leute.

LG, Michael :)

Der Unterschied in der Wahrnehmung von Röcken als Männer- oder Damenrock liegt in erster Line bei der Wahrnehmung der Person, welche solche Kleidungsstücke trägt und in zweiter Linie am Rock selbst.
Wirkt man selbst nicht sonderlich feminin, geht mehr als Männerrock durch, als wenn jemand in seinem Erscheningsbild mehr feminin wirkt.

Bisher hat mich noch niemand nach Männer-oder Damenrock gefragt. Es ist einfach ein Rock, egal ob schwerer Jeansrock, kiltähnlicher oder leichter Baumwoll-/Viscoserock. Die Länge war bisher auch kein Kriterium, selbst Muster kann ich tragen. Es sollte eben allgemein einfach nur zum Tragenden passen und im Gesamtoutfit stimmig sein.

Ich sehe keinen schmalen Grat, den wir gehen. Es ist eher breite Wiese zwischen dem durch jahrelange Sehgewohnheiten dem männlichen und weiblichen Erscheinungsbild zugeordneten Wiesenrand. Dazwischen gibt es sehr viele Möglichkeiten und auch schon viele Frauen, welche sich auf der breiten Aue der Möglichkeiten frei bewegen. Diese werden auch zu einem hohen Prozentsatz beim Anblick sofort als Frau wahrgenommen. Manche Männer nutzen diese Möglichkeiten ebenso und bleiben dabei im Erscheinungsbild ganz Mann - so wie die Meisten von uns hier.  :)

Es gibt auch einige Beispiele, die ganz bewusst mit den fließenden Übergängen zur Wahrnehmung spielen,sich dann eher in eine anders wahrnehmbare Person wandeln oder es gar bewusst darauf anlegen, als Frau oder als Mann wahrgenommen zu werden, obwohl sie es nicht sind. Ich halte das nur in einem Fall für legitim: wenn sich jemand tatsächlich im falschen Körper fühlt. Bei allen anderen nenne ich sowas dann "verkleiden": vorgeben, etwas zu sein, was man nicht ist, um zum Beispiel vorsätzlich kostenlosen Eintritt zu erschleichen oder an Gratisgetränke zu kommen. Das ist für mich schon Betrug. ;)
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer

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Re: Zurück von der Vernissage
« Antwort #23 am: 23.03.2016 08:36 »

Ich sehe keinen schmalen Grat, den wir gehen. Es ist eher breite Wiese zwischen dem durch jahrelange Sehgewohnheiten dem männlichen und weiblichen Erscheinungsbild zugeordneten Wiesenrand. Dazwischen gibt es sehr viele Möglichkeiten und auch schon viele Frauen, welche sich auf der breiten Aue der Möglichkeiten frei bewegen. Diese werden auch zu einem hohen Prozentsatz beim Anblick sofort als Frau wahrgenommen. Manche Männer nutzen diese Möglichkeiten ebenso und bleiben dabei im Erscheinungsbild ganz Mann - so wie die Meisten von uns hier.  :)
Schmal wird die breite Wiese (um im Bild  zu bleiben) überwiegend durch unsere eigenen Vorstellungen. Die einengenden Hecken und Abgründe, die die Wiese zu einem schmalen Grat werden lassen, legen wir in der Regel selbst an.

Meistens bleiben wir hinter unseren Möglichkeiten zurück. Die Gründe dafür sind unterschiedlich.

Es gibt auch einige Beispiele, die ganz bewusst mit den fließenden Übergängen zur Wahrnehmung spielen,sich dann eher in eine anders wahrnehmbare Person wandeln oder es gar bewusst darauf anlegen, als Frau oder als Mann wahrgenommen zu werden, obwohl sie es nicht sind. Ich halte das nur in einem Fall für legitim: wenn sich jemand tatsächlich im falschen Körper fühlt. Bei allen anderen nenne ich sowas dann "verkleiden": vorgeben, etwas zu sein, was man nicht ist, um zum Beispiel vorsätzlich kostenlosen Eintritt zu erschleichen oder an Gratisgetränke zu kommen. Das ist für mich schon Betrug. ;)

Um als Frau durchzugehen, ohne dass es jemand merkt, musst Du (und ich und andere) schon einen großen Aufwand treiben. Da reicht ein Fummel aus der Damenabteilung ganz sicher nicht. Das "Passing" (wie es in Fachkreisen heißt) ist ein großes Problem für echte Transgender und wird in entsprechenden Foren ständig erörtert.

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Offline Asterix

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Re: Zurück von der Vernissage
« Antwort #24 am: 23.03.2016 11:19 »
vorgeben, etwas zu sein, was man nicht ist, um zum Beispiel vorsätzlich kostenlosen Eintritt zu erschleichen oder an Gratisgetränke zu kommen. Das ist für mich schon Betrug. ;)

Betrug ist es für mich eher, gewisse Menschen zu bevorzugen und andere zurückzustellen.
"Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen" (Giovanni Bosco)

Offline Asterix

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Re: Zurück von der Vernissage
« Antwort #25 am: 23.03.2016 11:20 »
Um als Frau durchzugehen, ohne dass es jemand merkt, musst Du (und ich und andere) schon einen großen Aufwand treiben. Da reicht ein Fummel aus der Damenabteilung ganz sicher nicht. Das "Passing" (wie es in Fachkreisen heißt) ist ein großes Problem für echte Transgender und wird in entsprechenden Foren ständig erörtert.

An sog. echte Transgender glaub ich nicht. Erörtern warum, werde ich allerdings jetz nicht.
"Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen" (Giovanni Bosco)

androgyn

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Re: Zurück von der Vernissage
« Antwort #26 am: 23.03.2016 11:26 »
Es gibt schon einige, die sich im falschen Körper fühlen. Nur weil für dich ein Modetick im Vordergrund steht, heißt das noch lange nicht, dass das auf alle anderen auch zutrifft. Jemand, der nur der Mode wegen, Frauenkleider anzieht, wird keine körperlichen Strapazen auf sich nehmen und sich einer OP unterziehen.

PS: Deiner These widersprechen FzM Transsexuelle. Warum sollten sich Frauen zu einem Mann angleichen lassen wollen, wenn es gesellschaftlich akzeptiert ist, dass Frauen unbehelligt Männersachen tragen können, wenn es angeblich keine Transsexualität gibt? hm?

Offline MAS

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Re: Zurück von der Vernissage
« Antwort #27 am: 23.03.2016 11:33 »
vorgeben, etwas zu sein, was man nicht ist, um zum Beispiel vorsätzlich kostenlosen Eintritt zu erschleichen oder an Gratisgetränke zu kommen. Das ist für mich schon Betrug. ;)

Betrug ist es für mich eher, gewisse Menschen zu bevorzugen und andere zurückzustellen.

Nein, das ist Diskriminierung.

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androgyn

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Re: Zurück von der Vernissage
« Antwort #28 am: 23.03.2016 11:36 »
Zitat
vorgeben, etwas zu sein, was man nicht ist, um zum Beispiel vorsätzlich kostenlosen Eintritt zu erschleichen oder an Gratisgetränke zu kommen. Das ist für mich schon Betrug.
Ich kann doch nix dafür, wenn die so blöd sind und mir freiwillig was ausgeben. Ich hab nicht darum gebeten.

Zitat
Um als Frau durchzugehen, ohne dass es jemand merkt, musst Du (und ich und andere) schon einen großen Aufwand treiben. Da reicht ein Fummel aus der Damenabteilung ganz sicher nicht. Das "Passing" (wie es in Fachkreisen heißt) ist ein großes Problem für echte Transgender und wird in entsprechenden Foren ständig erörtert.
Ich wundere mich immer sehr,  wenn jemand sagt, wie am Wochenende das Mädel, obwohl sie mich schon paar mal gesehen hat. "ich dachte ernsthaft, du bist ne Frau."

androgyn

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Re: Zurück von der Vernissage
« Antwort #29 am: 23.03.2016 11:45 »

Betrug ist es für mich eher, gewisse Menschen zu bevorzugen und andere zurückzustellen.

Nein, das ist Diskriminierung.

LG, Michael
Er meinte Ladysnight und Freigetränke for Ladys only etc. Das wird merkwürdigerweise nicht als Diskriminierung anerkannt. Witzigerweise finden Feministinnen Ladysnights diskriminierend, weil es die Frau an die Geldbörse des Mannes bindet und so aussehen lässt, dass Frau den Eintritt oder das Getränk nicht selber zahlen könnte. Diskriminierung kann man demnach verschieden auslegen. Auch mit Anzügen. Feministinnen haben sich vor kurzen darüber beschwert, dass immer nur Busen und  Beine unterm Rock von Frauen abfotografiert werden und der restliche Teil der Frau fehlt. Bei Männer passiere sowas nie. Männer werden nicht aufs Äußere reduziert, während bei Frauen immer darauf geachtet wird, was sie anzieht, ob und wie viel Haut sie zeigt oder wie ihre Frisur sitzt. Und wir beschweren uns gleichermaßen darüber, dass wir als Männer uns unter der langen dunklen Angestelltenburka verstecken und schwitzen müssen und weniger Spielraum haben.


 

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