Und ich habe das subjektive Gefühl, es ist mehr ein Tabubruch als im Jahr 2002 (als ich angefangen habe in der Öffentlichkeit Röcke zu tragen).
Zwurg
Den Eindruck habe ich nicht.
LG, Micha
Den Eindruck habe ich auch nicht. Im Gegenteil, ...
Nunja, man sollte nicht alles schön reden.
Das problemlose Umfeld kann aber schnell umkippen, wenn man von diesem Umfeld zuviel auf einmal fordert.
Erlebnis: Ich, froh, endlich etwas braun zu sein, da passt altrosa bestens dazu, dazu diese Hitze und das betreffende Kleid ist tief ausgeschnitten, vorne wie hinten, ideal, einfach angenehm. Montagabend, Dorffest, ich Durst. Altrosa-Kleid von H&M von irgendwann mal früher, Gummizug, relativ hoch tailliert, optisch durch orange-braunes Gürteltäschchen etwas aufgelockert, Rockteil etwa knielang. Immer noch Dorffest, immer noch Durst, ich kreuze auf:
Den Einheimischen bleibt der Wein im Halse stecken, 200 Augenpaare auf mich gerichtet, Tuscheln, 200 weitere Augenpaare ergattern meinen Anblick, selbst aus den Boxen kommt kein Ton mehr raus, die Probleme der Welt scheinen vergessen.
Ich immer noch Durst, am ersten Stand was dagegen unternommen, die Lage normalisiert sich zunehmend, ich bleibe aber unter Beobachtung. Hüstenl, Kratzen, Augenreiben, Brille putzen vermeidend, trinke ich etwas schneller und beschließe, mir das Angebot der anderen Stände anzuschauen.
Alles problemlos, so wie sonst, war das hier gar nicht. Das versuchte ich mit dem zweiten Glas wegzutrinken. Mit Erfolg. Es folgte noch ein viertes. Und das dritte hab ich ausgegeben bekommen. Das musste ich mir aber erst noch ertanzen, auf der Tanzfläche = Bühne. Da waren mir die Augenpaare egal. Mir war peinlich, dass ich keine Tanzschuhe anhatte. Mit den Schlappen waren keine schnellen Drehungen drin, und den Takt traf (trat) ich auch nicht immer so gut damit. Das war aber egal. Die Dorfjugend wollte unbedingt mit mir tanzen. Und es hat Spaß gemacht. Es hätten meine Töchter sein können. Danke für das dritte Glas

Was sich so liest wie erdacht, war wirklich so. Die Situation hat sich zum Glück noch selbst gerettet. Am liebsten wäre ich aber vor dem ersten Glas gleich wieder weggelaufen. Es waren dann doch noch ganz nette Stunden. Und gute Weine.
So, liebe Mitdiskutanten, und jetzt wieder zurück zum Thema: Wenn man sich drauf einlässt, passen die Unterschiede zwischen Männern und Frauen ja doch manchmal ganz gut zusammen. Aber in der Kleidung braucht es diese nicht, haben die Frauen ja selbst vorgemacht!