... und schade von der Regen.
Hab Sonne im Herzen und genieße die sonnigen Seiten des Lebens, auch wenn die Sonne selbst durch schwitzende Regenwolken verdeckt wird! Ich glaube, uns Rockträgern gelingt das ganz gut, da wir die Sonnenseite des Lebens gefunden haben!
Für mich persönlich begann das Rocktreffen im Grunde einen Abend zuvor mit Sonnenuntergang, Feuerwerk und einem der längsten Abende der letzten Zeit. Auch da verflog diese (die Zeit) wie im Nu. Und als ich um 06.30 Uhr dann zum Schlafen kam, musste ich dem Rocktreffen ein wenig Zeit zum Schlafen abknapsen. Immerhin war ich beim Anruf von Hannes schon gerade beim Einparken. Trotz aller Parkhinweise im Vorfeld hatte ich am Stadtrand geparkt, wo Parken noch kostenfrei ist. Drum wunderte ich mich erst um 11:30 h über die sinnfreie Ticketvergabe beim Weiberkram-Flohmarkt.
Von weitem sah ich schon einen beheelten sehnsuchtsvollen Blick, wann denn endlich der Flachschuhtiroler eintreffen würde. Bei der Begrüßung der drei Vorreiter hatte ich das erste Mal in meinem Leben die Erfahrung gemacht, dass ich mich recht klein fühlte, obwohl ich nicht unbedingt der kleinste war, glaub ich, aber die Kollegen standen alle eine halbe Treppenstufe über mir.

Die Kollegen waren schon durch mit dem Flohmarkt, der für mich ja gerade begann. Und das eilig zwischen Parkplatz und Flohmarkt eingeworfene belegte Brot, mein Frühstück, wollte noch nicht so recht runterrutschen. Deswegen regte mich das dort standardmässig (also immer, auch ohne Flohmarkt) ausgeschenkte Eulchen-Bier an, dem Speichelfluss nachzuhelfen. Nach einer ersten Übersichtsrunde im Schlosshof schlenderte ich den Kollegen nach in die "Halle", die dort aber schon genügend von der Vorhut inspiziert war. Zumal einer Hunger bekam und diesen nicht im Schlosshof sondern auf dem Marktfrühstück beheben wollte.
Also wieder raus in den Schlosshof, ich hatte kein Problem, mein Bierchen schneller als erwartet abzupumpen und bei der Glasrückgabe hörte ich in aufschwellender Lautstärke meinen Namen rufen und bevor ich meine Denkmuskeln mit einer Interpretation dieser Situation anstrengen konnte, hatte ich auch schon zwei Arme und den Rest von Sonja um den Hals hängen - das war eine echte und echt gelungene Überraschung.
Und so waren wir gegen 11:45 mit den "späten" Gästen (je später der Morgen, desto schöner die Gäste) mit Sonja und Jürgen, den Jungs mit der eingebauten Treppenstufe und mir vollzählig, aber noch nicht voll genug, was wir dann beim Marktfrühstück und immer wieder im Laufe des Tages versuchten nachzuholen.
Es war ein gemütlicher Tag. Und wenn es auch bisweilen den Anschein machte, es könnte ungemütlich sein, so war es trotz Regen gemütlich und kuschlig, feucht und fröhlich unter den wenigen Sonnenschirmen, die die Funktion als Regenschirm erfüllten. Wir Mainzer lassen keine Gelegenheit aus, um dies dann als Mainzer Mentalität und Lebensart zu verkaufen, dass man gerne ein bisschen zusammenrückt und gemeinsam das Leben genießt. Da werden dann auch gerne Sachsen, Binger oder Hessen infiziert. Und es entwickelten sich ein paar Gespräche, die schnell ein Sie zum Du verwandeln lassen und die mit unserer Kleidung bei weitem nichts zu tun hatten.
Aber auch Sonja, Jürgen und ich hatten uns schon genug zu erzählen, dass ich total den Fixpunkt 13.00 an der Nagelsäule vergessen hatte. Die MoHH-Fraktion hatte unter unseren Sonnenschirmen irgendwie keinen Platz gefunden - die Mainzer Lebensart mit dem Fremdkuscheln müssen wir nochmals üben

- sie nahmen dann auch erstmal Reißaus - mir wären ihre Schuhe auch zu schade gewesen, um sie von der Durchnässung bedroht zu sehen. Drum hatte ich ja meine Lacys angezogen, die ganz gut mit Feuchtigkeit umgehen können.
Nach den Schoppen hieß es shoppen für Jürgen, wobei er bei einer nahegelegenen Kleinsortimenterin ein passendes Kleid ergattern konnte.
Weil das Sitzfleisch Hunger hatte, ließen wir uns im Birkenambiente beim "Hans im Glück" (Vortour für Barefoot-Joe

) nieder mit Limonade (endlich wieder was Trinken!) und Salaten. Per elektronischem Wissenaustausch wurden wir dann bald auch wieder vollzählig. Und als wir danach dann die Treppenstufen zum Theater mit all unserer Männlichkeit bevöllkerten und unsere Haus- und Hoffotografin Sonja uns ablichtete, sah ich erstaunt, dass schon fast ein halber Tag verflossen war!
Nun noch eine Shoppen-Einlage für die höhergelegten Jungs, während der Rest die nächste Schoppen-Location erwanderten. Dazwischen noch eine Aufgabenerfüllung für eine anstehende Braut (mein Beileid hab ich ausgesprochen) - auch da hat Sonja ein Beweisfoto im Köcher.
Der Rest wurde ja schon geschildert. Nachdem uns die MoHHikaner

verlassen haben, erwanderten wir Flachfüssler noch kurz die Altstadt und bewässerten wir uns zum letzten Mal an diesem Tag beim Ausschank der Mainzer Winzer am Rhein mit Weinen vom Peter-Dhom. Auch hier wurden eingemainzerte Thüringer und Schwäbinnen mit Mainzer Gemütlichkeit zugeschüttet. Trotzdem wird Thüringen statt der Mainzer Sommerlichter nächstes Wochenende lieber die Bierbörse in Bonn frequentieren. Ich kenne da ja noch jemanden, der unser tolles Feuerwerk der Bonner Bierbörse opfern wird. Aber Feuerwerke werden überbewertet - und man kann solche ja auch im Fernsehen sehen.
So freue ich mich auf das anstehende Rocktreffen am nächsten Samstag und freue mich auch auf das Wiedersehen mit der MoHH-Fraktion. Echt aufweckte Jungs, die auch die Sonnenseite des Lebens in ihren Herzen tragen. Und um die Hüfte. Und an den Versen.
Danke für das Treffen! War ein toller Tag!