Autor Thema: Warum wir mehr queere Vorbilder brauchen  (Gelesen 46563 mal)

Offline MAS

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Re: Warum wir mehr queere Vorbilder brauchen
« Antwort #150 am: 05.12.2018 07:37 »

Ich habe den Eindruck, daß Personen, die sagen, daß ihr biologisches Geschlecht nicht ihr wirkliches Geschlecht sei, das traditionelle Geschlechterbild stärken und nicht schwächen, denn sie betonen ja gerade die Weiblichkeit von Rock und ähnlichem, indem sie darüber ihre Geschlechtlichkeit definieren.


Ja, das ist auch mein Eindruck.

Auch braucht man keine Begriffe wie "queer", "Trans*", "metrosexuell" oder "Crossdresser" oder weibliche Anteile, um als Mann einen Rock tragen zu können. Wer diese Begriffe braucht, der darf sie gerne für sich anwenden.

Wer diese Begriffe nicht braucht, für den kann es ganz interessant sein, sich mit diesen Begrifflichkeiten zu beschäftigen. Müssen muss man das aber nicht, um als Mann einen Rock tragen zu können.

Solidarisch sein, kann man mit allem und jedem, den Worten nach. Wahre Solidarität zeigt sich in "Solidarität zeigen" - und das ist richtig Arbeit. Viele von uns Besuchern hier im Forum sind erst einmal oder dauerhaft damit beschäftigt, sich selbst gegenüber sich solidarisch zu zeigen. Und wir kommen hier her, weil wir hoffen, von anderen selber Solidarität zu empfangen - und ein bisschen Heimat, die wir da draussen im wahren Leben vielleicht noch ein bisschen vermissen.

Dass das unter Umständen Arbeit mit sich bringt, zeigt sich ja hier im Forum. Da muss man sich schon die Finger wund tippen muss, um für Queers und ihre Daseinsberechtigung im Forum einzutreten. Gegenüber Schotten wäre das sicher nicht nötig gewesen.

Dein Argument, lieber Wolfgang, ist verständlich, erinnert mich aber doch eher an Menschen, die in anderen eher Konkurrenten als Mitmenschen sehen, in diesem Fall Konkurrenten um die Beliebtheit bei der "Normalbevölkerung". Ich würde mich eines solchen Konkurrnenzdenkens eher schämen. Ich könnte mir selber gegenüber nicht bestehen, wenn ich mich bei den "Normalos" einschmeicheln wollte, indem ich mich mit ihnen zusammen gegen andere Minderheiten wendete.

Aber Recht gebe ich Dir darin, dass man die genannten Begriffe nicht braucht, um Rock zu tragen. Nur wiederum, braucht man ihnen gegenüber auch keine solche Phobie aufzubauen, wie hier von einigen getan.
LG, Micha  
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Offline Skirtedman

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Re: Warum wir mehr queere Vorbilder brauchen
« Antwort #151 am: 05.12.2018 11:16 »
ZACK!!!

Und schon wieder reden wir offenbar maßlos aneinander vorbei!


Dein Argument, lieber Wolfgang, ist verständlich, erinnert mich aber doch eher an Menschen, die in anderen eher Konkurrenten als Mitmenschen sehen, in diesem Fall Konkurrenten um die Beliebtheit bei der "Normalbevölkerung". Ich würde mich eines solchen Konkurrnenzdenkens eher schämen. Ich könnte mir selber gegenüber nicht bestehen, wenn ich mich bei den "Normalos" einschmeicheln wollte, indem ich mich mit ihnen zusammen gegen andere Minderheiten wendete.


Welches Argument meinst Du denn? Ich kann beim besten Willen aus meinem von Dir zitierten Text nicht herauslesen, aus welchem Argument Du das herausliest und Deine Gedanken und Gefühle hineininterpretierst.

Lieber MAS, Du erinnerst mich an folgende Szene:

Frau fragt Mann: "Du, Schaaatz? Sag mal, macht mich dieses Kleid zu dick?". Mann guckt und sagt: "Aber nein! Das kannst Du wunderbar tragen.". Frau, in einem aufgebrachten Ton: "Willst Du damit sagen, dass ich zu dick bin...!?"

Genau auf diese Weise interpretierst Du in Aussagen Dinge hinein, die so gar nicht gesagt worden sind. Auf welche Weise schafft man bloß, Worte so zu verstehen, dass alles Gesagte nicht als Botschaft empfangen werden, sondern alles, was nicht gesagt wurde als Botschaft vermutet wird?

Mein Text, auf den Du Dich beziehst, enthält keinerlei die Aussage, dass man sich gegen Minderheiten wendet. Auch war dies gar nicht der Anlass unserer ausufernden Diskussion hier im Diskussionsfaden. Das habe nicht nur ich hier im Verlauf der Diskussion bereits betont.

Das unterschwellige Gefühl aber hier im ganzen Diskussionsverlauf war in der Tat, dass eine gewisse Phobie (um bei Deinen Worten zu bleiben) zu empfinden war gegenüber denjenigen, die einfach nur Röcke tragen möchten, weil es ein Kleidungsstück ist und nichts weiter damit verbinden, ausser dass sie es hier genauso gleichberechtigt kundtun möchten, wie andere Ihre Begriffe kundtun möchten.

Ich finde es hochspannend, wie jeder versucht, mit Begriffen oder Vorwürfen gegen andere, sich abzugrenzen und das hinter den eigenen Grenzen liegende beginnt, lächerlich zu machen.

Du bist mit Deinem weltoffenen Herz ebenso in die Falle getappt. Du grenzt Dich vehement von "Normalos" ab. Für Dich scheint es fürchterlich zu sein, als "Normalo" zu gelten. Ist es nicht nachvollziehbar, dass es "Normalos" gibt? Darf nicht jeder selbst entscheiden, wem gegenüber er sich verbundener fühlt? Muß man jeden, der anders ist als man selbst mit Verdächtigungen und Beschuldigungen attackieren, die man in das Anders-als-man-selbst-sein auf diversen Metaebenen hineininterpretiert?

Kann man nicht akzeptieren, dass es unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Werten und Zielen gibt, ohne sie dafür zu verurteilen?

Wenn B gesagt bekommt, einige seiner Ziele seien nicht die Ziele von A, nein, sie liegen sogar in unterschiedlichen Richtungen, wurde damit B diskriminiert? Wenn B sagt, die Ziele von B seien aber wichtig für A, und A sagt, er wolle da aber nicht hin, ist das das Zeichen von Phobie? Müssen wir unbedingt alle an den gleichen Urlaubsort fahren. Kann sich nicht jeder selbst seinen Urlaubsort aussuchen? Und zwar ohne Vorwürfe. Sondern mit der Erkenntnis: "Ist halt so."

Und den Begriff "Phobie" hast Du selbst in meinen von Dir zitierten Text hineininterpretiert. Der stand weder versteckt darin noch war er Bestandteil der Diskussionsursache, er wurde nur hineingedeutet. Schade, dass Sätze nicht nur die Botschaft vermitteln, die sie im Sinne ihrer Worte bedeuten (das wäre schön, wenn das funktionierte), schade, dass da Metaebenen anfangen zu Wellen zu schlagen, die mehr über den Empfänger aussagen als über die Botschaft des Senders.

Edit: und wer sich mit wem konkurrenziert, darf bitte jeder für sich selbst entscheiden, ohne dafür ständig gerügt zu werden. Austauschen über Standpunkte kann man sich ja, dafür gibt es ja sowas wie ein Forum zum Beispiel, aber Austausch bitte ohne pauschal hineininterpretierte Beschuldigungen! Leben und leben lassen - und sich freuen, darüber austauschen zu können. Laßt uns doch freuen ohne den latenten Geruch von beleidigten Leberwürsten!

Offline Skirtedman

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Re: Warum wir mehr queere Vorbilder brauchen
« Antwort #152 am: 05.12.2018 11:42 »
Und neben der Erkenntnis, wie leicht es ist, aneinander vorbei zu reden, und wie groß jeder dem Risiko ausgeliefert ist, Dinge herauszulesen, die nie gemeint waren, neben all diesen Erkenntnissen finde ich drei Diskussionsbeiträge in diesem Diskussionsfaden fundamental wichtig und wertvoll:

https://www.rockmode.de/index.php?topic=7011.msg106905#msg106905
https://www.rockmode.de/index.php?topic=7011.msg106936#msg106936
https://www.rockmode.de/index.php?topic=7011.msg106911#msg106911

Kann man nicht akzeptieren, dass es Menschen gibt, bei denen es genau so ist? Dürfen sie das nicht gleichberechtigt äussern neben all den anderslautenden Äusserungen und ohne Rügen und ohne erhobene Zeigefinger zu ernten und ohne Ereiferung von Missionaren, die glauben, eine bessere Lösung parat zu haben? Oder ohne ins Lächerliche gezogen zu werden?

Offline high4all

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Re: Warum wir mehr queere Vorbilder brauchen
« Antwort #153 am: 05.12.2018 11:52 »
Zitat
Kann man nicht akzeptieren, dass es Menschen gibt, bei denen es genau so ist? Dürfen sie das nicht gleichberechtigt äussern neben all den anderslautenden Äusserungen und ohne Rügen und ohne erhobene Zeigefinger zu ernten?

Freut mich außerordentlich, wie Du das formuliert hast.

Gruß von einem, der schon einige erhobene Zeigefinger hier erlebt hat.
Hajo
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Offline Skirtedman

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Re: Warum wir mehr queere Vorbilder brauchen
« Antwort #154 am: 05.12.2018 12:00 »
Lieber Hajo,

in unserem schönen Land, in dem die Männer keine Hosen tragen müssen, liegt Deine Festung ja in einem fernen Zipfel unseres Landes, wo man manchmal schon angestrengt hinschauen muss, um Deine Festung zu sehen, da muss man manchmal mit dem ausgestreckten Zeigefinger hindeuten, um Deine Festung zu erkennen. Und das geschieht nicht immer ohne Errötung, seien es die Augen, die zusammengekniffen werden und entzünden, oder seien es die Wangen. Manchmal sind es auch Deine Backen, die errötet sind...  
:D ;D ;)

Offline high4all

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Re: Warum wir mehr queere Vorbilder brauchen
« Antwort #155 am: 05.12.2018 12:35 »
Moin Wolfgang,

da eine Hand, außer beim Sägewerksbesitzer, vier Finger und einen Daumen hat, zeigen beim ausgestreckten Zeigefinger die drei übrigen Finger in der Regel auf den, der den Zeigefinger ausstreckt.

Den Hinweis auf meine Festung empfinde ich nicht als erhobenen Zeigefinger. Den enthielten Beiträge (über das Ziel des Forums) aus anderen Diskussionen in der Vergangenheit, die ich jetzt jedoch nicht ausgrabe. Mögen sie in Frieden ruhen.

Entzündungen der Augen solltest Du ernst nehmen und nicht verschleppen. Damit sie nicht zur Erblindung führen. Was sehr bedauerlich wäre.

Tschüss
Hajo
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Offline cephalus

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Re: Warum wir mehr queere Vorbilder brauchen
« Antwort #156 am: 05.12.2018 12:53 »
Hallo Leute,
ich denke, es ist besser das Thema an dieser Stelle zu beenden,  an der wohl alles relevante gesagt ist und die Meinungsverschiedenheiten in eine persönliche Ebene abdriften.

VG Cephalus


 

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