Autor Thema: Warum wir mehr queere Vorbilder brauchen  (Gelesen 46562 mal)

Online high4all

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Re: Warum wir mehr queere Vorbilder brauchen
« Antwort #30 am: 24.11.2018 15:02 »
Zitat
Ich denke, das ist, was einige hier fühlen, dass ihnen ihre Heimat in diesem Forum allmählich aber fließend genommen wird.
Den Begriff "Heimat" im Zusammenhang mit einem Forum würde ich nicht überbewerten oder überfrachten. Veränderungen sind Normalität und ein Zeichen von Lebendigkeit. Jeder User hat dieselben Möglichkeiten, den Lauf des Forums zu beeinflussen. Das setzt jedoch voraus, sich regelmäßig einzubringen. Der Blick in die ach so gute alte Zeit, als angeblich "immer alles" besser war, hilft nicht weiter.

In meiner Heimatstadt gibt es übrigens jede Menge Veränderungen im Laufe der Zeit, trotzdem bleibt es meine Heimatstadt. Selbst dann, wenn sie mir "genommen" werden sollte und ich eine neue Heimat suchen müsste, ändert sich daran nichts.
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

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Re: Warum wir mehr queere Vorbilder brauchen
« Antwort #31 am: 24.11.2018 17:12 »
Die Alternative wäre ja dann, dass die, die sich verändern, das Forum verlassen, damit es Heimat bleiben kann für die, die sich nicht verändern. Will das hier jemand?

LG, Micha
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Re: Warum wir mehr queere Vorbilder brauchen
« Antwort #32 am: 24.11.2018 17:26 »
Die Alternative wäre ja dann, dass die, die sich verändern, das Forum verlassen, damit es Heimat bleiben kann für die, die sich nicht verändern. Will das hier jemand?

LG, Micha
In einem Beitrag zum konservativen Männerrock-Outfit lese ich diesen Satz:

Zitat
Wir haben eine Redensart: Sitten Folgen oder das Land verlassen.

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt?

Hajo

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Re: Warum wir mehr queere Vorbilder brauchen
« Antwort #33 am: 24.11.2018 22:03 »
Also, ich bleibe dabei: Ist nicht dieser gegenseitige Respekt der gemeinsame Nenner, für den wir hier alle einstehen wollen?

LG, Micha
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Offline Erwin

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Re: Warum wir mehr queere Vorbilder brauchen
« Antwort #34 am: 24.11.2018 23:56 »
Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom.

Was für ein schöner Satz. Ich liebe es..

Aber die Person sein, die du bist. Das ist, was ich will. Und ich denke, jeder wird es schaffen.
Jeder Mensch ist einzigartig und doch sehen wir alle gleich aus. Wir sind alle menschliche Wesen. Wozu also die Unterscheidung zwischen uns und ihnen?

Offline Morle

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Re: Warum wir mehr queere Vorbilder brauchen
« Antwort #35 am: 25.11.2018 00:25 »

Dass es Menschen gibt, die es ideologisch nicht auf die Reihe kriegen, Menschen die anders sind als sie selber oder als ihre Moralvorstellungen es zulassen, ändert daran ja nichts. Die Frage ist dabei, welche Fraktion stärker ist und die Mehrheit bildet. Leder haben derzeit religionistische und nationalistische Identitätsideologen Aufwind.

Evangelikale und Kreationisten als Trottel zu beschimpfen ist meines Erachtens aber auch nicht der richtige Weg, ein friedliches Miteinanderleben in einer gemeinsamen Gesellschaft zu fördern.

Lieber Micha,
ich schätze Deine sehr durchdachten Beiträge ungemein, ich habe von ihnen (und von Beiträgen anderer wie z. B. von Hajo, um nur einen zu nennen) viel gelernt, aber ich denke, Du stimmst mir zu, daß man nicht stets einer Meinung sein muß, sein kann. Diesmal ist´s von meiner Seite so:
Wer wie die Evangelikalen Andersdenkende pauschal und a priori als Feine, nicht nur als Gegner, ansieht, wer, von ihrer Ideologie infiziert, Abtreibungsärzte und -personal bedroht (auch mit Mord), wer als Kreationist die unleugbare und durch zahllose wissenschaftliche Beweise untermauerte Evolution leugnet, ist und bleibt für mich ein Trottel bzw. Volltrottel, punktum! Ich gehöre nicht zu denjenigen, die für alle und alles offen sind und dadurch Gefahr laufen, nicht mehr ganz dicht zu sein.

Ein Nachwort zu Ezra Miller: er taugt in meinen Augen ganz und gar nicht als Vorbild für vorurteilsfreie, tolerante Weltanschauungen, Zitat gefällig? "Ich denke, das ist wichtig. Jeder, der noch nie einen homosexuellen Moment hatte, versucht wahrscheinlich, sich der Konfrontation mit dem richtigen Leben zu entziehen" (aus Wikipedia). Ich gönne ihm ja, daß er schwul sein so phantastisch findet, aber anderen, die noch nie damit geliebäugelt haben, zu unterstellen, sich der Konfrontation mit dem richtigen Leben nicht zu stellen, halte ich alles andere als für tolerant. Ich weiß, ich schieße mal wieder übers Ziel hinaus, aber so jemand ist für mich schlicht und ergreifend ein A....loch. Auch deswegen lehne ich es ab, diesen Typen als Vorbild in irgendeiner Hinsicht zu betrachten - er ist eben ein ausgereiftes Produkt der U.S.-Gesellschaft, die Toleranz noch nie mit Leben erfüllt hat.
Viele liebe Grüße an alle Forumsmitglieder,
Morle

Verzeiht bitte, liebe Leute, aber hinter die Geheimnisse des Zitierens, ohne anschließend außerhalb des Zitats zu schreiben, bin ich Dämel bis heute nicht gestiegen.
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Offline MAS

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Re: Warum wir mehr queere Vorbilder brauchen
« Antwort #36 am: 25.11.2018 09:16 »
Lieber Morle,

Du musst einfach unter dem letzten [/quote] schreiben, dann kommen Deine Sätze außerhalb des Zitates.

Du schätz auch Hajos Beiträge, wie Du schreibst. Nun ist aber Hajo evangelikal und Kreationist. Und nun? Meines Erachtens beweist das, dass nicht alle Evengelikale und Kreationisten Trottel sind. Zudem plappern meines Erachtens die meisten Menschen die Weltbilder nach, die die Menschen um sie herum haben. Das gilt für Kreationisten und Evolutionstheorieanhänger gleichermaßen. Die einen glauben ihren Theologen, die anderen ihren Biologen, aber so richtig die jeweiligen Beweise und Begründungen zu verstehen, ist eine andere Sache. Trottel gibt es überall, aber nirgends gibt es nur Trottel.

Richtig blöd finde ich es, wenn man intolerant wird.

Für den Schuunterricht allerdings muss man sich entscheiden, da kann man nicht naturwissenschaftliche und religiöse Theorien gleichermaßen vermitteln oder eben die einen im Biologie- und die anderen im Religionsunterricht. Das ist allerdings ein schwieriges Thema.

LG, Micha
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Grünspecht

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Re: Warum wir mehr queere Vorbilder brauchen
« Antwort #37 am: 25.11.2018 15:39 »
In einem Beitrag zum konservativen Männerrock-Outfit lese ich diesen Satz:

Zitat
Wir haben eine Redensart: Sitten Folgen oder das Land verlassen.

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt?

Als ich diesen Satz im o.g. Thread das erste mal gelesen habe, musste ich auch erstmal schlucken: "Wohin soll ich denn nun abgeschoben werden, aus dem Land, in dem ich geboren wurde, in dem ich aufgewachsen bin, in dem ich Steuern zahle?" - wahrscheinlich "Trans.....sexual Transylvaniaaaaaaah".

Aber Spaß beiseite - ich denke/hoffe, dass es nicht so hart gemeint war, wie es klingt.

Offline Jo 7353

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Re: Warum wir mehr queere Vorbilder brauchen
« Antwort #38 am: 25.11.2018 21:16 »
Wozu braucht man Vorbilder? - Um es nachzubilden.
Ich will aber kein "Queer" nachbilden!

Gruß,
Jo
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Offline Skirtedman

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Re: Warum wir mehr queere Vorbilder brauchen
« Antwort #39 am: 26.11.2018 00:03 »
Wozu braucht man Vorbilder? - Um es nachzubilden.
Ich will aber kein "Queer" nachbilden!

Gruß,
Jo

Nein, ich glaube, ganz so war es nicht gemeint. Vielleicht ist das Wort "Vorbild" ein wenig unpassend gewählt.

Im wahrsten Sinne des Wortes "Vorbild" gebe ich Dir aber recht. Für mich ist es auch kein Vorbild, weil ich eine deutliche Abweichung seiner Intention von meiner Intention herauslese, die wie bei Äpfeln und Blaubeeren allenfalls unter einem Oberbegriff wie "Obst" zusammenpassen.

Für manche der Forumsteilnehmer mag er als ein geeignetes Vorbild dienen, das ist m.E. nicht verwerflich.

Offline Skirtedman

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Re: Warum wir mehr queere Vorbilder brauchen
« Antwort #40 am: 26.11.2018 00:06 »
Die Alternative wäre ja dann, dass die, die sich verändern, das Forum verlassen, damit es Heimat bleiben kann für die, die sich nicht verändern. Will das hier jemand?

LG, Micha

ä ä ä - Eine typische Frau würde Dir jetzt antworten: "Micha, Du hast es nicht verstanden."

Offline Skirtedman

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Re: Warum wir mehr queere Vorbilder brauchen
« Antwort #41 am: 26.11.2018 00:20 »
Also, ich bleibe dabei: Ist nicht dieser gegenseitige Respekt der gemeinsame Nenner, für den wir hier alle einstehen wollen?

LG, Micha

Genau, da bin ich wieder ganz bei Dir.

Und dieser gegenseitige Respekt schließt mit ein, dass man sich gegenseitig auch immer mal wieder klar machen kann - und nicht nur gegenseitig, sondern auch gerichtet an alle Mitlesenden, denn immerhin agieren wir hier in einem öffentlich zugänglichen Medium - also, dass man sich gegenseitig auch immer mal wieder klar machen kann, wo die eigenen Grenzen liegen und dass nicht alle ausgeweiteten Grenzen, die sich manche erobert haben, jene Freiräume sind, die für alle das ultimative Ziel bilden sollte.

Jemand, der sich nicht all diese Freiräume nimmt, muss nicht automatisch "noch nicht soweit" oder zurückgeblieben sein, sondern möglicherweise genau an der Stelle, wo er sich wohlfühlt und gar nicht mehr für sich beanspruchen will - aus welchem Grund auch immer. Für einige war diese Position vielleicht der Einstieg, für andere ist es vielleicht da einzige Ziel. Und das darf nicht nur, nein, das soll auch immer präsent hier ausgesprochen werden, sonst geht eine wichtige Anlaufstelle im deutschsprachigen Internet verloren.

Ja, wir sind ein bunt gemischtes Völkchen, mit der gemeinsamen Grundlage, Alternativen zur Männerhose zu suchen oder zu haben. Auch geben wir sicherlich uns gegenseitig Inspirationen - und nicht jeder Inspirationsversuch muss mich inspirieren.

Nur in einem veganen Forum würde ich auch nicht immer wieder die neuesten Fleischgerichte posten, die ich lecker finde, obwohl beides was mit Essen zu tun hat.

Offline Skirtedman

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Re: Warum wir mehr queere Vorbilder brauchen
« Antwort #42 am: 26.11.2018 00:43 »
Ein Nachwort zu Ezra Miller: er taugt in meinen Augen ganz und gar nicht als Vorbild für vorurteilsfreie, tolerante Weltanschauungen, Zitat gefällig? "Ich denke, das ist wichtig. Jeder, der noch nie einen homosexuellen Moment hatte, versucht wahrscheinlich, sich der Konfrontation mit dem richtigen Leben zu entziehen" (aus Wikipedia). Ich gönne ihm ja, daß er schwul sein so phantastisch findet, aber anderen, die noch nie damit geliebäugelt haben, zu unterstellen, sich der Konfrontation mit dem richtigen Leben nicht zu stellen, halte ich alles andere als für tolerant.

Ja, ich bin im Grunde mit Dir da auch auf einer Linie - auch wenn das jetzt nur mich persönlich angeht und längst nicht auf alle hier Mitlesenden oder Beteiligten zutreffen muss. Denn der Rock am Mann muss definitiv nichts mit der sexuellen Neigung zu tun haben. Aber klar, dass es Männer gibt, die sich vehement von dieser Themenvermischung abgrenzen wollen, vielleicht sogar krampfhaft, oder müssen - weil das die Gesellschaft halt noch immer nicht bis in die letzten Winkel kapiert hat, dass das eine mit dem anderen nichts zu tun hat bzw. haben muss.

Also, die Formel "rocktragender Mann = schwul" ist genauso unsinnig wie "weißer Mann = blond". Wie ich schon geschrieben habe, ist Ezra Miller für mich auch kein Vorbild. Und zufälligerweise kenne ich ihn, sonst wäre er mir noch gleichgültiger gewesen, weil ich ihn vor einer Woche einen ganzen Nachmittag lang auf der Leinwand hatte.

Das Zitat, das Du hier kundtust: "Ich denke, das ist wichtig. Jeder, der noch nie einen homosexuellen Moment hatte, versucht wahrscheinlich, sich der Konfrontation mit dem richtigen Leben zu entziehen", wertest Du als, ich sag es mal, intolerant.

Nun, wenn er es aber so empfindet... ich muss es ja nicht befolgen. Hier fällt mir aber eine große Parallele zu mir ein. Denn ich sage immer wieder: "Jeder, der nicht mal drei, vier Tage im Ernst einen Rock getragen hat, der kann nicht beurteilen, wie angenehm das ist im Gegensatz zu Hosen und was ihm da entgeht."

Offline MAS

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Re: Warum wir mehr queere Vorbilder brauchen
« Antwort #43 am: 26.11.2018 07:38 »
Also, ich bleibe dabei: Ist nicht dieser gegenseitige Respekt der gemeinsame Nenner, für den wir hier alle einstehen wollen?

LG, Micha

Genau, da bin ich wieder ganz bei Dir.

Und dieser gegenseitige Respekt schließt mit ein, dass man sich gegenseitig auch immer mal wieder klar machen kann - und nicht nur gegenseitig, sondern auch gerichtet an alle Mitlesenden, denn immerhin agieren wir hier in einem öffentlich zugänglichen Medium - also, dass man sich gegenseitig auch immer mal wieder klar machen kann, wo die eigenen Grenzen liegen und dass nicht alle ausgeweiteten Grenzen, die sich manche erobert haben, jene Freiräume sind, die für alle das ultimative Ziel bilden sollte.

Jemand, der sich nicht all diese Freiräume nimmt, muss nicht automatisch "noch nicht soweit" oder zurückgeblieben sein, sondern möglicherweise genau an der Stelle, wo er sich wohlfühlt und gar nicht mehr für sich beanspruchen will - aus welchem Grund auch immer. Für einige war diese Position vielleicht der Einstieg, für andere ist es vielleicht da einzige Ziel. Und das darf nicht nur, nein, das soll auch immer präsent hier ausgesprochen werden, sonst geht eine wichtige Anlaufstelle im deutschsprachigen Internet verloren.

Ja, wir sind ein bunt gemischtes Völkchen, mit der gemeinsamen Grundlage, Alternativen zur Männerhose zu suchen oder zu haben. Auch geben wir sicherlich uns gegenseitig Inspirationen - und nicht jeder Inspirationsversuch muss mich inspirieren.

Nur in einem veganen Forum würde ich auch nicht immer wieder die neuesten Fleischgerichte posten, die ich lecker finde, obwohl beides was mit Essen zu tun hat.

Eben, Wolfgang! Genau das schrieb ich ja vorher an Gregor, bevor dann der Gedanke des Heimatverslustes aufkam.

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Re: Warum wir mehr queere Vorbilder brauchen
« Antwort #44 am: 26.11.2018 07:40 »
Ein Nachwort zu Ezra Miller: er taugt in meinen Augen ganz und gar nicht als Vorbild für vorurteilsfreie, tolerante Weltanschauungen, Zitat gefällig? "Ich denke, das ist wichtig. Jeder, der noch nie einen homosexuellen Moment hatte, versucht wahrscheinlich, sich der Konfrontation mit dem richtigen Leben zu entziehen" (aus Wikipedia). Ich gönne ihm ja, daß er schwul sein so phantastisch findet, aber anderen, die noch nie damit geliebäugelt haben, zu unterstellen, sich der Konfrontation mit dem richtigen Leben nicht zu stellen, halte ich alles andere als für tolerant.

Ja, ich bin im Grunde mit Dir da auch auf einer Linie - auch wenn das jetzt nur mich persönlich angeht und längst nicht auf alle hier Mitlesenden oder Beteiligten zutreffen muss. Denn der Rock am Mann muss definitiv nichts mit der sexuellen Neigung zu tun haben. Aber klar, dass es Männer gibt, die sich vehement von dieser Themenvermischung abgrenzen wollen, vielleicht sogar krampfhaft, oder müssen - weil das die Gesellschaft halt noch immer nicht bis in die letzten Winkel kapiert hat, dass das eine mit dem anderen nichts zu tun hat bzw. haben muss.

Also, die Formel "rocktragender Mann = schwul" ist genauso unsinnig wie "weißer Mann = blond". Wie ich schon geschrieben habe, ist Ezra Miller für mich auch kein Vorbild. Und zufälligerweise kenne ich ihn, sonst wäre er mir noch gleichgültiger gewesen, weil ich ihn vor einer Woche einen ganzen Nachmittag lang auf der Leinwand hatte.

Das Zitat, das Du hier kundtust: "Ich denke, das ist wichtig. Jeder, der noch nie einen homosexuellen Moment hatte, versucht wahrscheinlich, sich der Konfrontation mit dem richtigen Leben zu entziehen", wertest Du als, ich sag es mal, intolerant.

Nun, wenn er es aber so empfindet... ich muss es ja nicht befolgen. Hier fällt mir aber eine große Parallele zu mir ein. Denn ich sage immer wieder: "Jeder, der nicht mal drei, vier Tage im Ernst einen Rock getragen hat, der kann nicht beurteilen, wie angenehm das ist im Gegensatz zu Hosen und was ihm da entgeht."


Ich meine, es muss nichts miteinander zu tun haben, aber es darf miteinander zu tun haben.

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