Ohne Hosen in Mainz

[Skirtedman]

Ich vermute mal, Mainz ist auch die ideale Stadt für jemanden, der es mal im Rock draußen probien will und noch etwas unsicher ist.
Die Mainzer haben sich sicher schon an Männer im Rock gewöhnt, da dort ab und zu welche unterwegs sind

Oh, wenn ich das damals gewusst hätte! Von 2001 bis 2004 hatte ich jobbedingt auch mal ne Unterkunft in Mainz und ich glaube, 2003 habe ich meinen ersten Rock erstanden. Jedenfalls kann ich mich nicht erinnern, dass ich damals nen Mann mit Rock in Mainz gesehen hätte.

Oh, dann hast Du in Mainz wohl nur geschlafen!?

[Skirtedman]

Ich möchte weder ausgelacht noch mit einem sarkastischen Spruch belächelt werden. Aus welchen Gründen auch immer.

Beste Grüße
Jan

Ich habe meine Freundin schwer beeindruckt, als ich förmlich ausgelacht wurde und dann anschließend von den Leuten gar zum Wein eingeladen wurde.

Ich habe mir angewöhnt, gemeinsam mit den Auslachenden zu lachen. Dann freue ich mich, dass sie was zu lachen haben, indem ich sie anlächele zeige ich, dass sie mich nicht verletzen konnten, dass ich selbst über mich lachen kann und so mancher Unsympath wurde auf einmal zum Sympath.

Ich bin nicht so wichtig, dass ich von allen Leuten ernst genommen werden muss.
Und die anderen Leute sind nicht so wichtig, dass ich ihr Lachen ernst nehmen muss.

[ChrisBB]

Hi,

ich glaube, dass das mit der Seriosität, die ein Anzug und die Krawatte ausstrahlen sollen, in den letzten beiden Jahrzehnten stark gelitten hat.

Und doch: In einer Bank oder beim Anwalt hätte man so seine Probleme, wenn die dort Beschäftigten in Jeans und T-shirt herum laufen, würden, inkl. Jeansrock.

Gewiß, die Hochachtung und die Ehrerbietung diesen Personen gegenüber hat sich reduziert.

Gruß,
ChrisBB

[high4all]

Der Herrenanzug ist nur eine Form der Uniform. Ich mag keine Uniformen.

Uniformierung kam mir in den Sinn, als ich einige Bilder von den Filmfestspielen in Cannes gesehen habe. Viele Schauspieler usw. sahen sich im Outfit zum Verwechseln ähnlich, einfach zum Gähnen bzw. Mitleid erregen.

Vor diesem langweiligen Hintergrund konnten die Damen gut glänzen. Was ich ihnen von Herzen gönne. Nur könnten die Herren ruhig kreativer sein.

[Skirtedman]

Ja, so eine Situation hatte ich auf meine Weise, vieles mit einem gemeinsamen Lachen oder Lächeln zu beantworten, auch schon einmal. Und ich kam damit prima aus der Situation heraus.

Wer beleidigen oder provozieren möchte, der legt es darauf an, zu Steigerung seines eigenen Egos die Verwundbarkeiten eines anderen auszunutzen. Wenn man aber signalisiert, dass man nicht verwundbar ist, steigt man oft bei Pöbelnden in der Anerkennung und gut ist.

Und wenn ich ihm in seinen Augen seine Ansicht nur bestätigen sollte, na und? Meist ist es für beide Seiten angenehmer, wenn man mit einem gemeinsamen Lächeln oder Lachen auseinander geht, anstelle von einem, der lautstark sein Missfallen äußert und der andere im Groll weiterzieht.

Ich muss nicht alle Welt belehren, was dahintersteckt. Und schwul zu sein, eine Tunte, eine Frau oder weiß Gott was, das ist für mich längst keine Beleidigung mehr. Wir sind doch alle Menschen. Und die Deppen auch.

[high4all]

Stressige Situationen lassen sich mit einem selbstsicheren, festen Auftreten oft vermeiden. Einfach dadurch, dass den Kritikern das Lachen im Hals stecken bleibt. Weil sie merken, dass das vermeintliche Opfer kein Opfer ist. Möglicherweise komme ich deshalb sehr selten in brenzliche Situationen.

[GregorM]

Weil sie merken, dass das vermeintliche Opfer kein Opfer ist. Möglicherweise komme ich deshalb sehr selten in brenzliche Situationen.

genau  das ist es, glaube ich, das bedeutet, dass gar nicht über einen gelacht wird. Ich erlebe es nie, und ich nehme mir auch nie die „Opferrolle“ an.

Gruß
Gregor

[MAS]

Im Julia treffen wir uns ja ohne Hosen in Mainz.

Wolfgang, hast Du eine Ahnung, ob die Freiluftsausstellung mit Portraits von Holocaustüberlebenden am Rhein bis dahin stehen bleibt?

LG, Micha

[Lars]

Wolfgang, hast Du eine Ahnung, ob die Freiluftsausstellung mit Portraits von Holocaustüberlebenden am Rhein bis dahin stehen bleibt?

Oh mein Gott, was kommt jetzt wieder für ein Thema? Kannst Du so ein Ding, was vermutlich die wenigsten interessiert und wahrscheinlich wieder zu ausuferndem Gesabbel einzelner Personen führt, bitte per PM klären?
 
Leicht angenervte Grüße aus Berlin,
Lars

[Lars]

Es kam noch die Frage, ob Mainz ein besonderes Pflaster für rocktragende Männer ist. Und wenn ja, warum?
Diese Frage ist wahrscheinlich nicht genau zu beantworten.
Was macht Mainz so besonders? Es gibt zwei starke Lokalmatadore, die in der Stadt sehr präsent sind. Unterstützt wurden sie in den letzteren zwei Jahren von einer weiteren Person, die ihren Wirkungskreis normalerweise in einer Stadt mit der zwanzigfachen Einwohnerzahl hat, sich aber häufigst in Mainz aufgehalten hat. Da kann es also sein, daß jeder Mainzer schonmal einen Mann im Rock gesehen hat, vielleicht sogar mehrfach. Und das bleibt im Gedächtnis ...
Weiterhin gab es letztes Jahr ein teilnehmerstarkes Treffen an prominenter Stelle zu einer prominenten Veranstaltung, nämlich den Mainzer Sommerlichtern. Und eine weitere Veranstaltung, der Weinmarkt im Stadtpark, wurde auch ausgiebig von uns infiltriert  wenn das mal nix ist ...
Das gibt es in keiner anderen Stadt, wage ich mal zu behaupten.
Aus jahrelanger Erfahrung weiß ich aber zu berichten, das Mann sich im Rock in jeder Stadt in Deutschland völlig frei bewegen kann. Ob in Berlin, Köln, Hannover, Hamburg, Wuppertal, Düsseldorf, Lüneburg, Dinkelsbühl oder sonstwo, es ist völlig egal ... fühlt euch frei und zieht an, was ihr wollt und wo ihr wollt ... 
 
Viele Grüße aus Berlin,
Lars

[Skirtedman]

Im Julia treffen wir uns ja ohne Hosen in Mainz.

Wolfgang, hast Du eine Ahnung, ob die Freiluftsausstellung mit Portraits von Holocaustüberlebenden am Rhein bis dahin stehen bleibt?

LG, Micha

Oh. Ich meine gelesen zu haben, dass das nur bis Ende Juni, vielleicht bis zum Johannisfest, da stehenbleibt.

Edit: Und für die, die´s interessiert, nachgeguckt: bis Montag, 10. Juni.

[Skirtedman]

Was macht Mainz so besonders? Es gibt zwei starke Lokalmatadore, die in der Stadt sehr präsent sind. Unterstützt wurden sie ... ... ...
Das gibt es in keiner anderen Stadt, wage ich mal zu behaupten.
Aus jahrelanger Erfahrung weiß ich aber zu berichten, das Mann sich im Rock in jeder Stadt in Deutschland völlig frei bewegen kann. Ob in Berlin, Köln, Hannover, Hamburg, Wuppertal, Düsseldorf, Lüneburg, Dinkelsbühl oder sonstwo, es ist völlig egal ... fühlt euch frei und zieht an, was ihr wollt und wo ihr wollt ... 
 
Viele Grüße aus Berlin,
Lars

Als Mainzer kann ich das nur unterstützen. Der beste Ort, als Mann Röcke oder Kleider zu tragen, ist der Ort, an dem Ihr gerade seid! Jederzeit.

[MAS]

Im Julia treffen wir uns ja ohne Hosen in Mainz.

Wolfgang, hast Du eine Ahnung, ob die Freiluftsausstellung mit Portraits von Holocaustüberlebenden am Rhein bis dahin stehen bleibt?

LG, Micha

Oh. Ich meine gelesen zu haben, dass das nur bis Ende Juni, vielleicht bis zum Johannisfest, da stehenbleibt.

Edit: Und für die, die´s interessiert, nachgeguckt: bis Montag, 10. Juni.

Schade, aber danke, Wolfgang!

LG, Micha

[high4all]

in Neukölln, Marxloh, Chorweiler oder im Düsseldorf Oberbilk-Viertel würde ich nicht im Rock rumlaufen.

Beste Grüße
Jan

Frage: Hast Du alle diese Viertel schon persönlich (in Hosen) besucht? Oder kennst Du sie von Hörensagen?

Ünbrigens: In Wien, Amsterdam, Klagenfurt, Tübingen, München, Oldenburg (Oldb.) kannst Du Dich trauen.

[Lars]

in Neukölln, Marxloh, Chorweiler oder im Düsseldorf Oberbilk-Viertel würde ich nicht im Rock rumlaufen.

Zufällig kenne ich alle genannten Stadtteile und man kann sich in JEDEM völlig frei fühlen und im Rock rumlaufen.
In Neukölln und auch in Chorweiler (habe 10 Jahre im quasi benachbarten Merkenich gewohnt) bin ich oft berockt rumspaziert.
Und ausgerechnet in Neukölln, mittendrin, habe ich erst neulich zwei richtig schöne Begegnungen gehabt, wo sich Leute sehr entzückt zu meinem Outfit geäußert haben und es zu angenehmen Gesprächen kam.
Glaube mir, es geht überall ... wenn man seine selbst auferlegten Schranken abgebaut hat. Das ist unter Umständen ein länger dauernder Prozess, der individuell sehr verschieden ablaufen kann. Aber ich schrieb ja auch: Aus jahrelanger Erfahrung ... Daran kannst Du erkennen, wie lange ich gebraucht habe, um so manche Schranke zu demontieren ...
 
Viele Grüße,
Lars