Autor Thema: Im Rock auf der Arbeit  (Gelesen 403166 mal)

Offline JJSW

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1095 am: 26.04.2025 03:23 »
Wenn ich im Rock vor meinen Studierenden stehe, dann stehe ich da für gewisse Werte, die damit zu tun haben, Diversität zuzulassen und zu respektieren. Das wird auch gewürdigt.
Auch gestern bei einem Treffen der Bonner Initiative für Respekt und Zusammenhalt sagte eine Freundin, sie sei gleichermaßen dagegen, wenn Juden wegen ihres Jüdischseins, die ihr gegenüber sitzende Muslimin wegen ihres Kopftuches oder ich, weil ich Röcke trage als Mann, angefeindet würden. Damit drückt sie genau aus, was ich denke und fühle: Alle von einem gesellschaftlichen Durchschnitt abweichende Personen sitzen in gewisser Weise im selben Boot und sollten sich gegenseitig unterstützen. Und wenn ich für diesen Diversitätsbegriff einstehe und mir gesagt wird, das sei nicht Thema dieses Forums und es sei egal, wer in dieser Diskussion recht habe und sobald man wieder auf das Thema Rocktragen als Mann allein zurückkommt, jetzt werde wieder sinnvoll geschrieben, fühle ich mich hier Fehl am Platz.

Das sind nicht die Werte, die ich vertrete, wenn ich im Rock in der Öffentlichkeit unterwegs bin und warum es mir wichtig ist, auch auf der Arbeit Rock zu tragen. Bequemlichkeit, angenehmes Tragegefühl und mehr Auswahl in der Kleidung sind nicht unwichtig, aber treffen noch nicht den Kern der Sache, wie ich ihn verstehe.

Vielen Dank lieber Michael, mit dem letztem Beitrag hast Du es geschafft zum Thema zurückzukehren und ich fand ihn auch gut zu lesen.

(Manche längeren Texte lese ich nicht sofort, manchmal erst zwei Wochen später, vielleicht wenn ich z.B. nachts nicht schlafen kann oder ich genügend Zeit und Rute habe und emotional entspannt bin)

Und deutlich besser als Deine letzten ganz kurzen Texte davor.

Lars und Legardianes Reingrätschen fand ich jetzt auch nicht so toll, so etwas versuche ich zu vermeiden.
Vielleicht habe ich mich auch im Laufe des Themas nicht besser verhalten, ich meine, ein Teil deiner Kritik ging auch gegen mich.

Du kannst jedenfalls mehr und Interessanteres vom Rock tragen auf Arbeit berichten, wenn Du als Dozent vor studierenden Menschen stehst, in Deinen verschiedenen Projekten und Inialtiativen,
als ich es je könnte.

Meinen Leiterplatten, die ich repariere ist es schlicht egal, was ich trage, der Abteilungschef fragt nur, ob Die Teile endlich fertig sind und er hätte noch dies und das, was noch dringend raus muss, der Chef von der Qualitätssicherung frägt, ob die Prüfmittel alle kalibriert sind und alle Listen ordentlich geführt und der Fertigungsleiter will wissen, ob ich mit den Backups an den Maschinen- und Prüfstands-PCs vorankomme.

Denen ist es schlicht egal, welche Farbe mein Rock hat oder aus welchen Gründen ich Rock trage, Hauptsache die Arbeit ist gemacht.

(Auch in meiner Arbeit sitzen alle in einem Boot, manchmal meine ich aber, es könnten paar Kommandanten weniger und paar Ruderer mehr sein)


Also Cardigan oder Faltenrock könnte ich echt nicht bei der Arbeit tragen, das würde ich nur einsauen.
Dazu hab ich wohl die falsche Arbeit und meist kein Weinglas dabei  ;)

Mich würde z.B. mal  interessieren, ob noch mehr Leute im Forum gibt, die Rock auf der Arbeit tragen und ob es  nicht nur Lehrer und Büroarbeiter, sondern es auch noch weitere Industriearbeiter und Handwerker hier gibt.

Wenn ich zu manchen Themen und Diskussionen nichts beitrage, zeugt das nicht von Desinteresse, sondern das mir einfach meist die Zeit dazu fehlt.
Deswegen ist mir ein Forum auch deutlich lieber als ein Chat, da kann ich auch längere Texte paar Tage oder Wochen später in Ruhe lesen.
Und ich fühle mich nicht genötigt, auf alles sofort antworten zu müssen oder kann mal was unkommentiert stehen lassen.

Aber ist ja egal, was ich hier schreibe. Interessiert ja doch keinen.

Also ich meine auch das Du da Unrecht hast. Mich interessiert das meist schon. Wenn auch nicht immer sofort  ;)

Gruß
Herr Niemand Keinen
Laßt Euch nicht von Zweifeln plagen
und genießt das Röcketragen

Offline MAS

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1096 am: 26.04.2025 09:40 »
Danke, lieber Jürgen!

Nur bin ich der Meinung, das Thema nie verlassen zu haben. Ich erkläre es nochmal mit dem Schraubenschlüsselbeispiel: Wolfgang verwendete das Wort "Schraubenschlüssel", meinte aber nur einen 17er. Ich meinte aber alle Größen. Und da wir mit Schraubenschlüsseln arbeiten, sollten wir auch wissen, was wir mit "Schraubenschlüssel" meinen, damit wir immer den Schraubenschlüssel zur Hand haben, den wir gerade brauchen. Immer nur den 17er zur Hand zu haben, mag genügen, wenn man immer nur die Arbeit verrichtet, für die man ihn braucht, also wo er passt. Will man aber noch Schrauben mit anderen Größen öffnen oder anziehen, braucht man auch noch andere Schraubenschlüssel. Und zu sagen, diese anderen Arbeiten seien hier aber nicht wichtig, führte zu der Diskussion, ob diese verschiedenen Arbeiten hier auch wichtig sind oder nicht. Und ich sagte nun, dass bei meiner Arbeit in der Uni und in meinen Ehrenämtern, diese anderen Arbeiten ebenfalls sehr wichtig sind, weswegen ich eben Schraubenschlüssel verschiedener Größen brauche und nicht nur den 17er.

Zurück zum Rock: Wenn ich also Rock in der Öffentlichkeit trage, dann will nicht nicht nur als Mann im Rock respektiert werden und alle anderen Menschen mit ihren diversen Besonderheiten sind mir egal, sondern ich will, dass diese genau so respektiert werden, egal ob sie genderdivers sind, diversen Religionen angehören, sich divers kleiden oder sonst wie divers und von der Mainstreamnorm abweichend sind. Nur noch die Genderdiversen als für unser Thema wichtig anzusehen und sich dann auch noch von ihnen zu distanzieren, halte ich für kontraproduktiv für das, was ich mit öffentlichem Rocktragen erreichen will.

Davon abgesehen genieße ich das Tragegefühl, empfinde die meisten Röcke als bequem, genieße die größere Vielfalt (Diversität) der Kleidung in der Damenabteilung und durchaus auch, dass ich mich femininer kleiden kann, als wenn ich diese Auswahl nicht hätte. Durch letzteres passe ich dann schon unter den Begriff "Crossdresser", denke ich, auch wenn ich mich nicht als Frau kleide, sondern nur eben immer mehr Kleidung aus der Damenabteilung trage. Ein transgender Student (f->m) bezeichnete mich mal als Crossdresser, wogegen ich mich nicht wehrte, zumal das von ihm gar nicht negativ gemeint war, sondern ausdrücken wollte, dass wir im selben Boot sitzen. Und das tun wir. Neulich traf ich ihn nach einigen Jahren wieder, und wir waren sofort wieder auf derselben Wellenlänge miteinander. Diese Beziehung wäre so sicher nicht zustande gekommen, würde ich auf der Arbeit auf Röcke verzichten und mich immer nur "normal" männlich kleiden.

Ferdi war übrigens auch Techniker und bediente ein Gerät im Physikalischen Institut der Uni Bonn. Dabei trug er auch Rock, auch wenn das nicht immer so ganz praktisch war, wenn er auf dem Gerät herumklettern musste. Da muss man halt schauen, wenn man solche Arbeiten verrichten muss, ob ein Rock praktisch und sicher genug ist oder nicht. Wenn Röcke praktisch und sicher genug für die Arbeiten sind, sollte kein Kollege oder Vorgesetzter etwas dagegen haben. Und das ist ja bei Dir der Fall, Jürgen, so dass Du ganz zufrieden sein kannst.

Und ja, Jürgen, man muss nicht alle langen Texte hier im Forum sofort lesen oder überhaupt lesen und muss auch nicht antworten. Ich überfliege manches auch nur. Ich bezeichne die Texte, die mich weniger interessieren aber deshalb noch lange nicht als sinnlos oder überflüssig. Auch Bilder sehe ich mir gerne an und stelle ab und zu selbst welche ein, aber empfinde die Forderung nach immer mehr Bildern auch als stressig. Es kostet Zeit, ein Bild Picr hochzuladen und dann hier zu verlinken. Vorher muss man es verkleinern usw.

So, das muss jetzt mal reichen. Habe noch anderes zu tun. Ich bin jedenfalls froh, wenn meine Beiträge hier zumindest zwei Interessierte haben.

LG, Micha
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Offline cephalus

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1097 am: 26.04.2025 11:00 »
Grundsätlich überfliege ich alle Beiträge die gepostet werden, um an den stellen selbst einzuhaken, die mich selbst interessieren, oder zu erkennen ob irgendetwas grob in Ton oder Inhalt in die falsche Richtung läuft.
Aus diesem Grund waren mir die letzten Seiten dieses Themas nicht wirklich präsent.

Gerade habe ich aber doch einiges am Stück gelesen und fand interessant, wie unterschiedlich Inhalte bewertet werden und wie schnell man enttäuscht ist, nicht das zu erhalten, was man sich wünscht.
Das können Bilder, lange fundierte Texte, witziger Smalltalk oder Erfahrungsberichte sein, ganz nach eigenem Gusto.

Ich denke mir gerade, wäre es nicht entspannter einfach weiter zu lesen, oder zu warten, wenn man icht bekommt, was man will, als sich darüber aufzuregen?
Irgendwann kommen wieder Bilder, Modethemen, Erfahrungen und Gesellschaftsthemen, alles, immer meist in Wellen die jeder nach seinem Geschmack surfen kann.

Rock in der Arbeit (Bayern stellt es meist die Haare auf, wenn man AUF der Arbeit ist ;))
Ich arbeite nicht im Rock, auf Firmenfeiern hat man mich bis jetzt aber überwiegend im Rock gesehen. Genauso wie bei zwei Notfalleinsätzen währed meiner Freizeit.
War mein erster Auftritt im Rock noch ein phänomenales Spektakel, wurden die anderen Rockbegegnungen kaum zu Kenntnis genommen.

Vor ein paar Tagen, gab es wieder den Fall, dass ich spontan an einer Niederlassung in meiner Freizet vorbeigekommen bin, mit Rock.
Die meisten dort Arbeitenden sind relativ frisch, kennen mich zwar sicher alle, aber kaum im Rock.
Reaktionen auf den Rock: Keine.
Ich dachte schon man hätte es nicht bemerkt, bis mich eine Kolleging fragte, wo der denn her sei, er würde ihr gefallen.

Zumindest mancherorts, jedenfalls in meinem gesamten Umfeld, ist es so weitgehend akzeptiert/egal/ignoriert/toleriert oder was auch immer, was Mann trägt, dass man einfach machen kann, was man will ohne sich weitere Gedanken machen zu müssen.

Sehr angenehm (manchmal vielleicht schon fast langweilig ;))

Offline MAS

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1098 am: 26.04.2025 20:57 »
Ich denke mir gerade, wäre es nicht entspannter einfach weiter zu lesen, oder zu warten, wenn man icht bekommt, was man will, als sich darüber aufzuregen?
Irgendwann kommen wieder Bilder, Modethemen, Erfahrungen und Gesellschaftsthemen, alles, immer meist in Wellen die jeder nach seinem Geschmack surfen kann.

Sehr gut geschrieben, lieber Cephalus!

Und auch sonst: Wie bei sonstigen Auftritten im Rock in der Öffentlichkeit macht man sich vor dem ersten Rocktragen auf, in oder bei der Arbeit sehr viele Gedanken und ist aufgeregt. Und dann geht es doch alles ganz schmerzfrei aus, und das Rocktragen wird zur Normalität.

LG, Micha
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Offline Uckermärker

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1099 am: 10.05.2025 00:04 »
Ich denke Gewohnheit kann Normalität schaffen.

Für mich selbst ist es jetzt Normalität Röcke und Kleider zu tragen *).

Für meine private, berufliche und öffentliche Umgebung ist es in dem Sinne "normal", weil mich keiner mehr anders kennt.

Aber es ist trotzdem nach wie vor völlig unnormal, weil alle anderen Männer hier nur Hosen tragen.

Ich glaube wir brauchen noch keine Angst haben, dass der Rock am Mann Normalität und so das Rock tragen langweilig wird. Ich sehe noch keine Anzeichen dafür, dass es mal soweit kommt.

Viele Grüße aus der Uckermark
Jens

*) Ich glaube freiwillig ziehe ich keine Hosen mehr an, ich finde sie einfach unbequem und fühle mich darin einfach nicht mehr wohl - was hier bei uns nur Frauen verstehen, die auch das Tragen von Kleidern und Röcken im Alltag genießen. Doch die meisten lieben ihre Hosen mehr und schütteln wahrscheinlich innerlich den Kopf ...
Gegen den Strom schwimmen & Anderssein wagen hält lebendig! Nur Mut!

Offline MAS

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1100 am: 10.05.2025 01:33 »
Genau diese oder zumindest ähnliche Gedanken kamen mir auch neulich: Ich trage täglich meine Röcke oder Kleider und es ist für mich ein alltägliches Tragegefühl. Aber ich sehe um mich herum nur Männer in Hosen, Frauen in Hosen und ab und zu Frauen in Röcken oder Kleidern. Ich identifiziere mich mit meinem biologischen männlichen Geschlecht und sehe das andere rocktragende Menschen sich mit ihrem weiblichen biologischen oder gesellschaftlichen Geschlecht identifizieren und dieses durch den Rock oder das Kleid betonen wollen.

Also bleibt mein Rocktragen bei aller Normalität und Alltäglichkeit auch für mich immer noch was Besonderes. Und irgendwie genieße ich das auch.

Aber in meinem beruflichen Alltag habe ich den Eindruck, dass mein Rocktragen von den Kolleg:innen als Teil meiner Persönlichkeit gesehen und respektiert wird. Zugleich bedeutet es aber auch, dass es zumeist eben nicht Teil ihrer Persönlichkeit ist. Es wird selten als Option für alle gesehen.

Und dennoch bin ich sehr zufrieden, denn soweit zu kommen habe ich mir vor 40 Jahren kaum vorstellen können. Vor 26 Jahren aber dachte ich, heute noch weiter zu sein. Zwischen diesen beiden Gefühlen bewege ich mich.

LG, Micha
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Offline Peter58Muc

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1101 am: 10.05.2025 07:29 »
Guten Morgen Micha,
Trägst du tatsächlich täglich Rock auf der Arbeit, oder gibt es bei dir auch Tage an denen du lieber eine Hose trägst ? Ich frage deshalb, weil ich mir denke, dass es bei dir und Wolfgang bestimmt für euer Umfeld inzwischen ungewohnt wäre, euch auch mal wieder in Hosen zu sehen.
Ist es dann aber nicht auch ein Zwang, täglich Röcke tragen zu müssen, weil einen die anderen inzwischen so kenne und man sich das ja auch über die Jahre hart erkämpft hat.
Ich fände es toll, wenn man wie die Frauen, Rock ,Hosen, Kleider tragen könnte, wie einem gerade danach ist.

LG Peter

Offline MAS

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1102 am: 10.05.2025 08:26 »
Lieber Peter,

in den letzten elf Jahren trug ich Hosen nur, wenn sie mir praktischer erschienen, z.B. im Winter bei Gartenarbeit. Oder wenn es mir zu Hause im Rock zu kalt war.

Ob die lieben Mitmenschen sich so an mein Rocktragen gewöhnt haben, dass ich ihnen in Hosen ungewohnt wäre, darüber habe ich noch nie nachgedacht. Obwohl, es ist schon ein paar mehr Jahre her, an einer früheren Arbeitsstelle im BIM e.V. - in dessen Vorstand ich jetzt bin - dass mich eine Kollegin, die im Frühling neu dazu kam, im Herbst erstmals in Hosen sah und das komisch fand. Das war dann für mich tatsächlich der Anlass, auch im Winter Röcke zu tragen, mit Strumpfhosen/Leggings darunter. Das war aber noch immer abwechselnd mit Hosen, bis ich irgendwann darauf einfach keine Lust mehr hatte. Der Zwang ist dann vielleicht eher ein innerer, dass ich einen Tag in Hosen, ohne praktischen Grund, als verlorenen Tag empfinde, das Rocktragen zu genießen.

LG, Micha
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Offline cephalus

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1103 am: 10.05.2025 09:03 »
Hallo zusammen.

Ich fände es toll, wenn man wie die Frauen, Rock ,Hosen, Kleider tragen könnte, wie einem gerade danach ist.

Ich habe für mich diesen Punkt erreicht.
Das bedeutet nicht, dass ich keine Rücksicht auf Situationen oder besondere Befindlichkeiten meiner Mitmenschen nehme, was gerade angemessen erscheint oder nicht.
Genaugenommen machen das Frauen genauso, nur dass bei mir weitaus häufiger die Wahl auf einröhriges fällt, als bei den meisten Frauen.



Und dennoch bin ich sehr zufrieden, denn soweit zu kommen habe ich mir vor 40 Jahren kaum vorstelleVor 26 Jahren aber dachte ich, heute noch weiter zu sein. Zwischen diesen beiden Gefühlen bewege ich mich.


Ich bin weiter gekommen, als ich mir vor 5 Jahren vorstellen konnte und wüsste auch gerade nicht, was ich noch erreichen könnte/wollte.

Ich will das Spiel mit der Kleidung, dem Ausdruck,  der Abwechslung und der Mode.
Die von anderen angehängten sozialen und gesellschaftlichen Aspekte finde ich eher nervig.

Offline MAS

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1104 am: 10.05.2025 10:01 »
Ich bin weiter gekommen, als ich mir vor 5 Jahren vorstellen konnte und wüsste auch gerade nicht, was ich noch erreichen könnte/wollte.

Ich will das Spiel mit der Kleidung, dem Ausdruck,  der Abwechslung und der Mode.
Die von anderen angehängten sozialen und gesellschaftlichen Aspekte finde ich eher nervig.

Na ja, lieber Cephalus, vor 40 Jahren dachte ich nicht, jemals in der Öffentlichkeit Kleider und Röcke zu tragen, aber als ich dann doch 1999 damit anfing, dachte ich, zehn oder zumindest zwanzig Jahre später, sei das normal für Männer, auch Röcke und Kleider zu tragen. Das ist es, was ich meinte mit: "Vor 26 Jahren aber dachte ich, heute noch weiter zu sein."

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1105 am: 10.05.2025 14:39 »
2015 hab ich so richtig angefangen mit Röcke zu tragen.
Bin ganz zufrieden mit dem, was ich erreicht hab  in den zehn Jahren :)

Gruß
Jürgen
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Offline hirti

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1106 am: 12.05.2025 08:20 »
Hallo!

Die Tragehäufigkeit von MAS beeindruckt mich doch.
Obwohl ich viele deiner Beiträge gelesen habe, war mir das nicht bekannt, dass du doch fast immer Röcke trägst. Dabei hilft sicher auch dein gutes Fingerspitzengefühl bei der Auswahl deiner Outfits dass du dir deine Glaubwürdigkeit und Sicherheit nicht durch total überzogene verrückte Stylings untergräbst.

Bei mir ist gerade ein wenig Rock Flaute in der Arbeit.
Das heißt nicht, dass ich gar keine trage, aber doch bedeutend seltener.
Das wirtschaftliche Umfeld erfreut ich aktuell einer gewissen Angespanntheit, und ich möchte nicht so gern in einem überraschenden Krisengespräch mit der Geschäftsleitung landen und dabei durch ein in deren Augen lächerliches Outfit von meiner Kompetenz ablenken.

Ich fühle es wie meine Vorredner und bin recht zufrieden und eigentlich sogar total überrascht von dem was ich erreicht habe, aber als bedingungslose modische Freiheit ist es trotzdem nicht zu bezeichnen.
Ich hatte übrigens nicht erwartet als ich vor über 20 Jahren begonnen habe, Röcke zu tragen, dass das jemals Normalität für Männer werden könnte. Vielleicht, weil ich damals schon Freude an besonderen Outfits hatte, von denen ich nicht annahm, dass sie meine Geschlechtsgenossen an sich selber begeistern würden.

Offline MAS

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1107 am: 12.05.2025 08:44 »
Lieber Hirti,

das ist bei mit allmählich gewachsen. Als ich 1999 mit den öffentlichen Rocktragen in Deutschland anfing, trug ich Röcke nur in der Freizeit, 2000 dann auch in der Uni, aber nicht bei der Arbeit als Hilfskraft, 2001 dann auch bei dieser Arbeit. Dann durch die Jahre bei wechselnden Arbeitgebern und Vorgesetzten immer selbstverständlicher.

Meine Stile entwickelten sich von einfach Rock statt Hose immer mehr dazu, dass ich die einzelnen Kleidungsstücke mehr oder weniger aufeinander abstimmte und nach und nach auch mehr andere Kleidungsstücke aus der Damenabteilung integrierte.

Aber bisher war ich noch nie im Kleid auf/in/bei der Arbeit. Beim Ehrenamt schon, aber nicht beim Hauptamt. Und die ganz luftigen Rock-Blusentop-Kombinationen trug ich bisher nur an sehr heißen Sommertagen eher an Casual-Tagen, also wenn ich keine Lehrveranstaltung hatte, sondern nur z.B. Klausuraufsicht. Aber auch das kann sich ändern. Ich schaue dann auch immer mal, wie luftig sich die Frauen zu tragen trauen. Und dann denke ich immer mehr, wenn eine Frau im luftigen Outfit ihrer Arbeit nachgehen darf, dann darf ich als Mann das auch.

Ich schaue schon auf die Reaktionen meiner Mitmenschen, und wenn ich was neues ausprobiere, wie vor ein paar Wochen rote Stiefeletten oder wie meinen kurzen Jeansrock mit Blumen- und Vogelstickerei, dann bin ich immer gespannt auf Reaktionen. Aber da keine kommen oder eher mal Komplimente, bin ich dann bald auch wieder sicherer. Ob ich dann auch mal Kleid auf/in/bei der Arbeit trage oder eine Bluse mit Lochstickerei oder anderes, was bisher doch eher der Freizeit vorbehalten ist, bleibt abzuwarten.

LG, Micha   
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