Vier-fünf Tage ohne Zeit für das Forum – sowas kommt auch bei Rentnern vor, glaube es oder nicht – und dann schon um 70 Beiträge mehr zu diesem Tema.
Ich habe bestimmt nicht alles mitbekriegt, aber zum Tines doch ein paar Kommentare:
Nach dieser sehr kurzen experimentellen Phase war für ihn alles, was irgendwie auch nur ansatzweise nach Mädchen aussah, erledigt. Es genügte eine Naht in lila und das ansonsten grau-braun-unfarbige Kleidungsstück war untragbar für ihn.
Seine süßen blonden Locken haben damals auch dran glauben müssen.
Hallo Tine,
ich bin grundsätzlich mit dir einig. Wir sollen als Eltern das Beste für unsere Kinder tun. Was das ist, kann vom Kind zum Kind abweichen, von der Situation abhängen, und vom Umfeld unterschiedlich sein. Auch muss der Zeithorizont berücksichtigt werden. Was wäre am besten jetzt und was auf die Dauer?
Dazu kommt natürlich, dass wir als Eltern die falsche Entscheidung nehmen können, wie sehr wie uns auch daran bestreben, die für das Kind optimale Lösung zu wählen.
Lass mich ein paar Szenarien aufstellen:
1. Ein Junge möchte zur Schule einen Rock oder ein Kleid tragen. Seine Eltern haben ihn gewarnt, geben aber nach. Resultat: Der Junge wird gepöbelt, und er erkennt, dass die Eltern Recht hatten, und auch selbst hat er erkannt, es war nichts für ihn. Er ist für beständig kuriert. Die Hänseleien hören nach einer kurzen Zeit von selbst auf. Problem endgültig gelöst.
2. Der gleiche Junge möchte zur Schule einen Rock oder ein Kleid tragen. Seine Eltern wollen davon nichts wissen. Sie überreden ihn, es zu unterlassen, oder sie verbieten es ihm regelrecht, denn sie wissen ja besser.
Er lebt mit dem Gedanken weiter, wie schön es doch wäre, im Rock oder Kleid zu gehen? Oder sich vielleicht sogar als Mädchen verkleiden?
Es wird bei ihm einen permanenten Drang, den er erst als erwachsener ausleben kann. Mit dem Risiko dafür, dass was in einem Tag hätte erledigt werden können, ihn das ganze Leben lang
verstärkt verfolgen wird.
Wir Rockträger könnten natürlich das als vorteilhaft finden. Aber wäre es nun auch so?
Ich allerdings ziehe es vor, dass ich Röcke aus Lust und Laune und nicht aus Drang träge. Dass ich es nicht muss, um mich überhaupt wohl zu fühlen, sondern dass sie für mich einfach eine Wahlmöglichkeit sind, wie bei den meisten Frauen Hose oder Rock oder Kleid sind.
3. Ein anderer Junge möchte zur Schule einen Rock oder ein Kleid tragen. Seine Eltern haben ihn gewarnt, geben aber nach. Resultat: Der Junge wird gepöbelt, aber für diesen Jungen ist das Gefühl, im Rock oder Kleid gehen zu können, doch wichtiger als die Hänseleien der anderen Schüler. Er wird trotzdem gerne damit weitergehen, und hoffentlich lebt er in einem Land, in einem Gebiet oder in einer Stadt, wo sich das Umfeld bald daran gewöhnen. Wäre es für ihn nicht besser, dass er noch als Junge, das, was er „benötigt“ und ihm nicht nur eine fixe Idee ist, haben kann?
Oder es gäbe in diesem Fall einen Kompromiss: Er könnte vielleicht damit leben, die Mädchensachen nur in der Freizeit und im Urlaub zu tragen und seine Hosen als eine Art Uniform zu akzeptieren, ob eine echte oder ein Anzug, wie in einigen Berufen bei Erwachsenen noch üblich.
Aber, eingeräumt, leicht ist es nicht. Und deshalb wohl auch so viele Beiträge dazu.
Viele Grüße
Gregor