was mich stört an Deiner Argumentation ist, dass Du bereit bist, Dich von einer Gruppe von Menschen, mit denen Du Dich nicht identifizierst, zu distanzieren,
Wenn man mich fragt, distanziere ich mich gegebenfalls auch von Schotten in der Form, daß mein Kilt kein Bekenntnis zu Schottland bildet. Das heißt keineswegs, daß ich schottisch sein als etwas negatives bewerte. Ich bin nur nicht schottisch und habe auch nicht das Ziel als Schotte wahrgenommen zu werden, auch wenn der Kilt ein schönes angenehmes Kleidungsstück ist.
Ich mag klare Begriffsbildungen.
Gruß,
Jo
Ja klar, Jo, ich sage auch, dass ich kein Schotte bin, wenn man mich danach fragt. Und kein Köbes, nicht homosexuell, nicht transgender und wenn als Buddhist angesprochen, dann sage ich, dass der Rock damit aber nichts zu tun hat.
Klare Begriffsbildungen haben in manchen spachlichen Operationen ihre Notwendigkeit, in anderen können sie aber auch unnötig einengen. Da ist Ambiguität das Zauberwort.
Ich stolpere über Deine Wörter "rational" und "Normabweichung". Ersteres ist für Dich was gutes, zweiteres was schlechtes. Oder?
Ich habe gestern bei "aspekte" einen Beitrag über eine transgender Tänzerin gesehen, die lange brauchte, zu ihrer Transsexualität zu stehen. Sie wollte einfach nur als Frau angsehen werden, weil es normal ist, eine Frau zu sein, aber eine Normabweichung, transsexuell zu sein. So ein Problem haben Schotten, Kobesse und Buddhisten nicht. Deshalb halte ich es für vernünftiger, Transgendern und anderen Queers mit Mitgefühl zu begenen und jede Distanzierung zu vermeiden. Zu sagen, dass man nicht davon betroffen sei, ist da nach meiner Begrifflichkeit noch keine Distanzierung, aber sie als Normabweichung zu bezeichen schon.
LG, Micha