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Spass und Allgemeines / Antw:In welcher Stadt bin ich hier im Rock?
« Letzter Beitrag von Ludwig Wilhem am Gestern um 18:02 »
Hier noch einige Kasselbilder LG Ludwig

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 - dieses Bild stammt wie das Spiegelbild aus Grimms Welt- ein sehenswertes Museum

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Danke für den Beitrag, lieber rockfreund!

In dem ca. dreieinhalb Minuten langen (kurzen) Beitrag geht es ja hauptsächlich um den Modedesigner Pasqualetti und die Frage "Warum nicht mal ein Rock?" Das ist mehr als berechtigt.
Die historischen Hintergründe von Kleidung bei Männern und Frauen werden leider nur kurz und sehr oberflächlich angerissen.

Immer wieder kommen solche Audiobeiträge vor allem im Kulturbereich des Hörfunks, z.T. mit etwas mehr Tiefgang, z.B. hier:
https://www.swr.de/swrkultur/programm/genderfluide-mode-maenner-mit-roecken-und-perlenketten-als-zeichen-des-identitaetswandels-100.html
https://www.swr.de/kultur/gesellschaft/warum-werden-roecke-fast-nur-von-frauen-getragen-108.html

Leider wird das meist auf die GenZ und Genderfluidität verengt.
Es kommt - nach Meinung des Modeexperten Carl Tillessen vom deutschen Modeinstitut - darauf an, dass der Trend nicht nur auf die GenZ beschränkt bleibt, sondern die Gen X und Y auch erfasst wird. Tillessen sieht einen grundsätzlichen gesellschaftlichen Wandel.
Frau Prof. Anne Söll dagegen verweist kurz auf die historische Dimension (französische Revolution) und beschreibt die gesellschaftlichen Machtverhältnisse als Wurzel für den Unterschied von Männer- und Frauenkleidung.
Für Männer sei es gesellschaftlich nicht attraktiv, von Ihrer Macht etwas abzugeben und typisch weibliche Attribute anzunehmen. Deshalb sei typisch weiblich konnotierte Kleidung für Männer nicht von Interesse.

Es lohnst sich, beide  von mir verlinkten Podcasts dazu auch anzuhören.


Und wirklich mehr Hintergründe zum Thema gibt es in der Fachliteratur zur Modegeschichte.
Z.B. hier:
- "Angezogen - Das Geheimnis der Mode" von Prof. Barbara Vinken, ISBN 978-3-608-94896-7
- "VER-KLEIDEN" von Prof. Barbara Vinken, ISBN 978-3-7017-3570-9

Fr. Prof. Vinken beschreibt unter Berufung auf den britischen Modehistoriker John Carl Flügel - m.M.n. sehr präzise und nachvollziehbar - dass es mit der Umwälzung des Gesellschaftssystems durch die französische Revolution 1789 und des Aufstiegs des bürgerlichen Zeitalters zu einer qualitative Umkehrung der bisherigen Kleiderordnung gekommen ist. Ursprünglich, so Flügel, waren die Frauen das bescheidenere, schamhafter angezogene und bedecktere Geschlecht. Und Männer (Anm.: v.a. adelige Männer) das schönere und prunkendere Geschlecht. Der männliche Körper wurde durch Kleidung stark sexualisiert.

Die adeligen Männer trugen Kleidung, die danach im bürgerlichen Zeitalter den Frauen vorbehalten waren: Z.B. kurze Röcke, Beinlinge aus kostbarer Seide (Vorläufer moderner Strumpfhosen), Schuhe mit Absatz, generell schimmernde und edle Stoffe wie Samt, usw. Sie schmückten sich, trugen Perücken und trugen Rouge auf. Das galt bis zur französischen Revolution als maskulin.
Dagegen galt in der bürgerlichen, postrevolutionären Gesellschaft die Abkehr von der Kleidung des männlichen Adels als Ideal und verkörperte sich im männlichen Anzug. Gedeckte Farben, ähnliche Schnitte - alles im Grunde bis heute gleich geblieben. Der Mann sollte nicht durch Körper und Kleidung wirken, sondern Charakter, Geist und Leistung waren die männlichen Ideale. Die Sexualisierung des Körpers, das lustvolle Verdecken und Zeigen von Haut, transparente Stoffe, Ausschnitte usw. war ab da den Frauen vorbehalten.

Seit einigen Jahren ist jedoch ein Wandel im Gang. Nicht zuletzt durch die sog. Fitness-Welle. Männliche Körper werden wieder zur Schau gestellt. Und damit einhergehend auch eine langsame Abkehr von den Werten männlicher Kleidung. Das ist v.a. in der sog. Athleisureware zu beobachten. Knallige Farben (z.B. Auswärtstrikot der Herren DFB-Nationalmannschaft für die EM 2024 in rosa/lila, bunte Sportschuhe), enge und körperbetonte Schnitte (Lauftights, usw.).
Und seit einigen Jahren schon ist der Trend auf den Laufstegen bei Herrenkollektionen zu beobachten, dass ungefähr seit 3 bis 5 Jahren weibliche Kleidungsstücke und weibliche Techniken der Produktion eines reizenden Körpers übertragen werden: Kleider, Röcke, Nagellack, Schminke, Corsagen, Farbenprunk, Spiel von Haut und durchsichtigen Stoffen, Seide und glänzende Satins, Spitzen, Blumen, Schleifen, Handtaschen, Schuhe (Ballet Flats),...
Sicher, wir werden erst in ein paar Jahren rückblickend wissen, ob das auch tatsächlich in der Breite, im Mainstream (auf der Highstreet) ankommt. Eine Eintagsfliege ist es jedenfalls nicht mehr.
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Spass und Allgemeines / Antw:In welcher Stadt bin ich hier im Rock?
« Letzter Beitrag von MarkM am Gestern um 12:05 »
Lieber Ludwig,

Du bist ja wirklich fleißig unterwegs. Diesmal ist es Kassel mit Resten aus Ausstellungen der documenta: der Rahmenbau bzw. "Landschaft im Dia" und der vertikale Erdkilometer. Das Familienbild ist an der Orangerie entstanden. Einen schönen Sommer und interessante Reisen wünsche ich Dir!

Herzlich MarkM
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Spass und Allgemeines / Antw:In welcher Stadt bin ich hier im Rock?
« Letzter Beitrag von Ludwig Wilhem am Gestern um 11:07 »
Tja, seid ihr nie unterwegs? hier und heute eine leichte Stadt mit einigen Bildern. LG Ludwig

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Auf was für einen Pubkt zeige ich?
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Erfahrungsberichte / Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Letzter Beitrag von Albis am 04.07.2025 23:56 »
@Uckermärker: Na, ich habe nicht das Ziel Stadtgespräch zu werden. Möglicherweise bin ich das aber schon, ohne es zu wissen. Jedenfalls habe ich auch schon die Erfahrung gemacht, dass mir manche Menschen freundlicher und aufgeschlossener begegnen, wenn ich eher auffällig unterwegs bin. Auf Arbeit (auch im alten Job) war ich bislang nur in schlichten Röcken.

LG, Albis
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Erfahrungsberichte / Antw:Phishing for Kompliments
« Letzter Beitrag von Modernfashion am 04.07.2025 16:11 »
Ich habe in den nun bald drei Jahren, in denen ich fast ausschließlich Röcke und Kilts trage (traditioneller schottischer Kilt, Royal Stuart Tartan sowie Utilitykilts von utilikilts.com), zahlreiche Komplimente erhalten, die ich hier nicht alle aufführen kann.

Vor ein paar Tagen gab es aber ein Kompliment, das doch etwas ungewöhnlich war und deshalb positiv heraussticht:

Ich war in meinem weiteren Wohnumfeld unterwegs und trug einen dunkelroten Leinenrock, ein dazu farblich passendes T-Shirt sowie weinrote kurze Socken und Schnürboots aus Stoff in schwarz.

Eine Frau war gerade damit beschäftigt, ihr Auto am Straßenrand zu beladen.

Sie sprach mich an und lobte mein Outfit.
Sie meinte, sie habe mich schon öfter gesehen (im Rock) und ihr gefiele mein Kleidungsstil
Sie habe kürzlich ihrem Ehemann auch einen kurzen, schwarzen Rock gekauft.
Ich habe sie dann gefragt, ob er den Rock schon getragen habe und falls ja, wie seine Erfahrungen seien.
Sie meinte, dass er noch abnehmen wolle, bevor er den Rock tragen werde.
Ich habe ihr dann gesagt, dass sie ihm von vielen positiven Reaktionen berichten könne, die ich häufig Rock tragend erhalte.

Es wäre ja toll, wenn es in meiner räumlichen Nähe künftig noch einen Rockträger gibt!
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Tja,  Männer sind meist nicht so flexibel  ;) ::)

Von dem was ich in seinem Instagramaccount gesehen habe, gefällt mir vieles und ich könnte mir auch vorstellen einiges davon zu tragen, wenn ich wieder ein paar kg ablege.

Ok, nach den Preisen habe ich noch nicht gesehen,  die sind ja gerne mal herausfordernd in dieser Brnche :-\
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Treffen und Veranstaltungen / Antw:Heute bis Sonntag in Rudolstadt
« Letzter Beitrag von JJSW am 03.07.2025 18:16 »
So wir sind nun auch in Rudolstadt gelandet. Festivalbändel haben wir schon. Mal sehen, was der Abend noch bringt.

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Gruß
Sonja und Jürgen
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Zitat
Dabei geht er aber noch einen Schritt weiter und tut so, als gäbe es keinen Unterschied zwischen Frauen- und Herrenmode. Einem seiner Models zog er in Mailand zum Rock ein ärmelloses, gehäkeltes Oberteil mit Neckholder an. Als hätte der Träger sich am Schrank seiner Freundin bedient. Ein anderes Model trug ein Tank Top zu einer baggy, weitausgestellten, kettchengeschmückten Hüfthose mit großer Handtasche und Sixpack. So männlich, so weiblich, so beides. Niccolo Pasqualetti fügt also nicht ein weiblich gelesenes Kleidungsstück in seine Männerkollektion ein, sondern ganz viele.

Mit den hervor gehobenen Elementen dürften sich allzu viele Männer schwer tun. Selbst hier im Forum, in dem sich modisch über den Tellerrand hinausblickende Männer tummeln, wollen viele sich mit weiblich gelesenen Kleidungsstücken und Accessoires nicht anfreunden.

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