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Es ist schon viel geschrieben dazu, natürlich ist sowas super unangenehm, zum Glück sind die aller meisten Leute ja positiv und unterstützend, wie auch hier.

Ich will mich nur kurz zum Thema ÖPNV in Berlin äußern, ich fahre hier regelmäßig U- und S-Bahn, wenn ich im Rock, Kleid und mit hohen Schuhen unterwegs bin, auch Abends und spät Nachts, und habe eigentlich noch keine ernsthaft unangenehme Situationen erlebt, ganz selten mal einen dummen Spruch, den ich kontere. Deutlich mehr positive Erlebnisse, Leute die auf mich zukommen und meinen Stil gut finden etc.

Letztlich ist man nirgends ganz sicher vor Idioten… gerade in Gruppe und mit Alkohol…

Ne kleine Überraschung hätte ich notfalls für ganz heftige Fälle auch dabei, aber noch nie gebraucht…

BTW: die Aussagen zum Thema „Stadtbild“ teile explizit ich nicht, ich bin froh in einer bunten und diversen Stadt zu wohnen!
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Erfahrungsberichte / Antw:Wenn ein toller Tag schon fast zum Albtraum wird
« Letzter Beitrag von Yoshi am Heute um 20:46 »
Ich als Frankfurter war natürlich auch schon des Öfteren im Rock auf dem Weihnachtsmarkt. Ist eigentlich kein Problem und in der Masse geht man sowieso unter. Letztes Jahr lud ich sogar paar Forenmitglieder zu einem Rocktreffen nach Frankfurt ein, um meine Heimat zu zeigen. Wir schlenderten zu viert im Rock über den Weihnachtsmarkt und da gab es keine erwähnenswerten Reaktionen bis auf paar übliche neugierige Blicke. Wir sind sogar auf dem Rückweg über die Zeil gelaufen, die um diese Uhrzeit voll von jugendlichen Migranten waren. Auch da gab es keinerlei Probleme.

Sehr zu empfehlen ist übrigens der Rosa Weihnachtsmarkt am Friedrich-Stoltze-Platz. Das ist der queere Weihnachtsmarkt, der ganz in der Nähe vom "normalen" Weihnachtsmarkt ist und den man an den rosafarbenen Lichtern erkennt. Das Publikum dort ist meist ziemlich locker. Es hat eine sehr entspannte und gemütliche Atmosphäre. Ich gehe jedenfalls gerne dorthin.

Die Konstablerwache kann spätabends natürlich gefährlich werden. Ganz in der Nähe ist nämlich das Regenbogenviertel und vor ein paar Jahren gab es hier vermehrt Angriffe auf die queere Community. Ein paar Fälle gingen auch durch die Medien, beispielsweise eine Pfeffersprayattacke auf eine Drag Queen und ein körperlicher Angriff auf einen schwulen Mann, dem der Kiefer gebrochen wurde. Es gab sogar einen TV-Bericht vom Hessischen Rundfunk, wo vor laufender Kamera queere Menschen angepöbelt wurden. Die rot-grüne Politik hat daraufhin aktiv gehandelt, um queere Menschen besser zu schützen. Die verstärkte Polizeipräsenz ließ die Angriffe drastisch zurückgehen und die Aufklärungsquote steigen.

Na ja, da unterscheidet sich halt Frankfurt nicht von anderen deutschen Großstädten. Jede Großstadt hat ihre Ecken, die zu später Stunde gefährlich werden können. Ich finde, da sollte jeder auf sein Bauchgefühl hören, mit was er sich sicher fühlt, welche Situation er lieber meiden möchte und was ihm etwas mulmig vorkommt. Das eigene Bauchgefühl ist da meistens richtig.
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Hallo Blumenrock, schön Deine persönlichen Ansichten dazu zu lesen.

Natürlich sind Deine Ansichten auch gepaart mit Deinen Erfahrungen.

Ich fahre nächste Woche mit dem Zug nach Frankfurt  und dann wieder zurück in den Abendstunden. Da ziehe ich keinen Rock an. Tagsüber ist das eine andere Sache.
Es ist traurig, das man diese Überlegungen anstellen muss. Trotzdem lasse Dich nicht entmutigen. Leider gehört es anscheinend dazu sich zu überlegen, was man anzieht. Über den Weihnachtsmarkt würde ich mich  mehr unauffälliger kleiden gegen Abend. Am besten Midirock, für Mini hätte ich keinen Mut.

Letzten Sonntag kam ich auch mit S-Bahnen und Zügen durch Frankfurt durch und dort mit Wartezeiten, und auch in Abendstunden. Und ich war in der Nähe auch unterwegs auf Weihnachtsmärkten. Ich hatte mir diese Überlegungen nicht angestellt, die Du ansprichst.

Mein Outfit (für fortgeschrittene User bekannt aus dem anderen Thread):

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https://up.picr.de/50347923xe.jpg

Dort im anderen Thread gibt es auch ein Bild aus der S-Bahn mit diesem Rock.

Ich kann von keinen negativen Eindrücken berichten, die mir untergekommen sind.

Mich beschleicht ein wenig das Gefühl, dass man sich voreilig einreden lässt von einer imaginären Person namens "Gesellschaft", was geht und was nicht geht. Aber in Wirklichkeit geht viel mehr, als man sich das in seinen kühnsten Träumen auszumalen vermag.

Sicher, Johns Erlebnisse waren bestimmt nicht aufbauend. Und ohne diese einschneidenden Erlebnisse in irgendeiner Weise schmälern zu wollen, diese Situationen sind nicht an der Tagesordnung.

Und ja, John, Du warst natürlich auch bereits sensibilisert von Deiner Erfahrung in der Menge im Weihnachtsmarkt, die Du nicht recht einordnen konntest. Und ja, Dein Nervenkostüm musste dadurch bereits geschwächt und anfällig gewesen sein, als Du Dich daraufhin vorzeitig aus Deiner öffentlichen Präsenz entziehen wolltest und vorzeitig auf dem Heimweg warst. Das ist absolut verständlich und nachvollziehbar.

Und sicher sind (potenziell denkbar) eingeschlagene Zähne nicht durch bloßes Nachwachsen wieder ersetzbar. Aber die Gefahr davon ist trotz unangenehmer Einzelerfahrungen denkbar gering. Ich denke, in einem Hosenleben wäre bei mir die Gefahr eingeschlagener Zähne nicht geringer.

Freilich muss das jeder für sich selbst entscheiden. Ich kann nur aus meiner jahrezehnte-langen Erfahrung sprechen, dass man diese sich einschränkenden Überlegungen kaum bis gar nicht anstellen muss. Ich will auch nicht von einem "gesunden Maß" von Optik und Aussenwirkung sprechen. Ich glaube, Übung ist der beste Weg, sich vor weitergehenden Anfeindungen zu schützen. Ein Rückzug in die heimischen vier Wände ist keine Übung. Übung ist nur draussen im Miteinander mit den Menschen, die alle so verschieden sind, wie wir selbst von all den Menschen verschieden sind. Und meine kleine Botschaft ist, nicht zu resignieren.

Das sind meine zwei Outfits von den Weihnachtsmärkten der letzten zwei Tage, also gestern und heute (bis gerade eben):

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https://up.picr.de/50351640nl.jpg - https://up.picr.de/50352640ys.jpg

Das zweite Bild ist von genau heute. Und ich bin eben, also in den Abendstunden, noch dort gewesen. Vielleicht zur Auflockerung folgendes: Eine Bekannte, mit der (denen) ich für zwei Glühwein zusammenstand, sagte, ich hätte schöne Beine! Eine Freundin von ihr sagte, für sie wären die Beine zu dünn - aber wie jeder mag, so ihr Credo. Und ja, ich gebe der zweiten sogar eher Recht. Nunja, aber dieser Tage habe ich vermehrt Lust auf kurze Röcke. Liegt vielleicht auch an den warmen Temperaturen zurzeit.

Aber ich komme gar nicht auf diese Gedanken, wie Blumenrock sie formuliert hat:

Über den Weihnachtsmarkt würde ich mich  mehr unauffälliger kleiden gegen Abend. Am besten Midirock, für Mini hätte ich keinen Mut.

Sicher! Wähle das, worin Du Dich voraussichtlich am wohlsten fühlst.
Aber ich wähle aus einem breiten Spektrum das aus, worauf ich gerade Lust habe, unabhängig von 'Weihnachtsmarkt' oder 'Abendstunden'.

Aber natürlich, John, Blumenrock und die anderen, ich kann ja verstehen, dass nicht jeder so routiniert sein kann wie ich. Aber es ist möglich, das zu werden. Lasst Euch nicht zu schnell verunsichern!

Und ja, das, was DesigualHarry schreibt, kann ich gewissermaßen ebenso unterschreiben.


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Erfahrungsberichte / Antw:Zu viel Weibliches?
« Letzter Beitrag von Rockbaron am Heute um 19:46 »
Diese Gedanken des zu viels und das Abwägen, wie viel man anderen "zutraut", kenne ich auch.

Am konkreten Beispiel der (Finger-)Nägel:
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Rechts ist der Look, mit dem ich vor einigen Jahren angefangen habe. Nach einer Zeit reinem Klarlacks kam nur eine Schicht eines dezenten, creme-milchigen oder -rosè-farbenen Lacks wie z.B. Allure oder Mademoiselle dazu. Kenner erkennen es, die meisten nicht. Einmal kam in den Jahren nur ein "Warum glänzt dein Finger so. Hast du dich verletzt?"
Nur zweimal war ich mutiger, da auffälliger, und trug den hellgrauen Lack. Auch da sagte niemand was dazu. Weder Verwandte noch Ärzte noch sonst wer.

Ich bin schon so jemand, der stärker darauf achtet, dass ich nicht zu feminin aus dem Haus gehe. Wie auch immer man das nun definieren will. Es kann sich innerhalb der nächsten Jahre freilich noch ändern, aber momentan würde ich nicht mit neonrosanen langen Gelnägeln, Minirock und High-Heels rausgehen. Einerseits, weil es mir nicht gefällt, andererseits, weil ich denke, dass es den Prozess des "Outings" erschweren würde.

Aber konkrete Ratschläge kann und will ich niemandem geben. Standardsatz: Das muss jeder für sich selbst herausfinden.
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Hallo!

Ab dem Zeitpunkt, wo man sich selber nicht mehr wohl fühlt mit dem was man anhat, zieht man sich bereits selber runter. Andere können nur auf das reagieren, was sie beim anderen spüren.

Keiner greift jemanden an, der auf einem Höheren Energie level ist. Das reinhören in sich selber, und dann die nötigen Schlüsse ziehen, ohne die Erfahrungen im Rock hätte ich das niemals so hinbekommen, so wie ich das Rocktragen heute geniessen kann.

Lg Harry!
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Lieber John 1697,

Ich finde das Kleid toll, was Du an hast. Ich kann mir allerdings vorstellen, das es auch aufgrund der roten Farbe und der Kürze Leute provoziert, die in ihrer engen Welt leben.
Ich trage noch keine Kleider, weil sie für mich die totale Weiblichkeit ausstrahlen, aus der es kein entringen gibt. Mit einem Rock kann ich immer noch durch männliche Oberkleidung Akzente setzen, das der Rock nicht ganz so vorsticht. Ich hatte mich heute mit einem  ehemaligen Kollegen getroffen, der es erst nicht wollte, das ich einen Rock anhabe. Dann stimmte er doch zu und sagte zum Schluss , ich könnte doch beim nächsten Mal einen Kitt anziehen. Er hätte gedacht, ich würde bunter rumlaufen. Ich hatte eine blaue Leggings an und einen blauen Wickelrock, der über das Knie geht.

Ich wollte z.b. keinen MIDI Blumenrock anziehen bei unserem Treffen. Das wäre mir zu auffällig gewesen.

Ich unterteile Kleidung nach Ying und Yang-Energie. Yang-Kleidung sind für mich z.B. Jeansröcke. Dein Kleid ordne ich zur Ying-Energie ein. Damit können insbesondere  Männer oft schwer zu Recht kommen. Ich weiß von Queerleuten, die sich vom
Mann zur Frau haben umoperieren lassen, auf manche provozierend wirken.

Mit Mainz hat mich auch geschockt. Habe ich in der Form bisher noch nicht erlebt.

Ich fahre nächste Woche mit dem Zug nach Frankfurt  und dann wieder zurück in den Abendstunden. Da ziehe ich keinen Rock an. Tagsüber ist das eine andere Sache.

Es ist traurig, das man diese Überlegungen anstellen muss. Trotzdem lasse Dich nicht entmutigen. Leider gehört es anscheinend dazu sich zu überlegen, was man anzieht. Über den Weihnachtsmarkt würde ich mich  mehr unauffälliger kleiden gegen Abend. Am besten Midirock, für Mini hätte ich keinen Mut.

Im Sommer ziehe ich gerne bunte Blumenröcke an auch gegen Abend. Das kann z.B. auch provozieren.

Aber dies sind alles meine persönliche Ansichten.

Viele Grüße
Blumenrock
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Erfahrungsberichte / Antw:Zu viel Weibliches?
« Letzter Beitrag von cephalus am Heute um 15:59 »
Du könntest Dein Selbstbild überdenken. Ob da eventuell etwas mehr Platz für "Weibliches" sein könnte.

Könnte ich, heute war ja sogar genug Platz da ;)

Vor vielen Jahren, waren mir Rock und lange Haare schon zuviel.
Darüber bin ich weg, und es liegt nicht daran, dass jetzt nur noch ein Bruchteil der Haarmenge meinen Kopf ziert.

Aber, ich gebe zu, alles was sonst so an Ideen aus der entsprechenden Ecke aufkommt, bereitet mir als Extra erstmal Probleme, z.B. Schmuck.
Obwohl sich dadurch in meinen Augen oft ein stimmigeres Gesamtbild ergibt.
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Erfahrungsberichte / Antw:Zu viel Weibliches?
« Letzter Beitrag von high4all am Heute um 15:03 »
Und trotzdem fand ich irgendwie Nägel und Kleid zusammen etwas viel für mein Selbstbild.
Du könntest Dein Selbstbild überdenken. Ob da eventuell etwas mehr Platz für "Weibliches" sein könnte.
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Erfahrungsberichte / Antw:Zu viel Weibliches?
« Letzter Beitrag von Skirtedman am Heute um 13:41 »
Hm. Was war denn das "Zuviel" für Dein Selbstbild?

Dass Du zu tief in die "Damenwelt" eingedrungen bist?
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Erfahrungsberichte / Zu viel Weibliches?
« Letzter Beitrag von cephalus am Heute um 13:04 »
An anderer Stelle, wohl vor ca. 1,5-2 Jahren hatte ich mal über meine Nägel, Nagelstudio und Gelnägel berichtet.

Mein Nagelproblem ist damit behoben, Nachteil bleibt der regelmäßige Besuch im Nagelstudio.
 
In meinem derzeitigen Studio kennen sie mich mittlerweile, vermutlich einer der wenigen, wenn nicht der einzige Stammkunde zwischen all den Kundinnen, und sie wissen, was ich will: Klar, kurz unauffällig.

Wenn habe ich bislang gelegentlich einen Kommentar für meine immer besonders gepflegten Nägel bekommen, nie für Gelnägel – das bemerkt kaum jemand.

Irgendwie kam es mir bisher immer komisch vor, als Mann in ein Nagelstudio zu gehen und dabei auch noch einen Rock zu tragen.
Nicht logisch, aber irgendwie für mich zu viel.

Heute saß mir der Schalk im Nacken, bzw. ich hatte keine Lust mich extra nochmal umzuziehen, und ich bin in einem Strickkleid ins EKZ gefahren und in mein Nagelstudio gegangen.

ALLE Nageldamen haben mich beim Reinkommen gemustert und begrüßt. In der Regel laufen die Termine sehr kommunikationsarm ab, heute war meine Nageltante von Anfang an sehr gesprächig, um innerhalb von 5 Minuten auf mein Kleid zu kommen:

Dass es mir stehen würde, gut aussähe, sehr ungewöhnlich sei, und ob ich öfters Kleider trüge.
Nach kurzer Zeit wurde die Kundin links von mir auf das Gespräch und mich aufmerksam und mischte sich zustimmend ein, während sie ihre Cateye-Nägel erhielt, die Kundin zu meiner Rechten wandte sich gefühlt entsetzt und angewidert ab.

Und trotzdem fand ich irgendwie Nägel und Kleid zusammen etwas viel für mein Selbstbild.



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