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Röcke und mehr... => Erfahrungsberichte => Thema gestartet von: popolus1 am 14.07.2016 08:27

Titel: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: popolus1 am 14.07.2016 08:27
Hallo zusammen.
Da meine Frau mein Interesse leider nicht teilt und ich aber dennoch gern meine Erlebnisse mit Jemandem teilen möchte, dürft nun ihr daran teilhaben. ;)

Bislang hab ich für mich selbst ein wenig Tagebuch geführt. Meine Stichpunkte hab ich nun ausformuliert und werde die für mich wichtigsten Begebenheiten hier chronologisch wiedergeben.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: popolus1 am 14.07.2016 08:42
Erster Rockkauf und das erste Mal in der Öffentlichkeit

Vor 2 Jahren begann man Interesse an Röcken. Zunächst begann ich einen eigenen Rock zum Ausprobieren selbst zu nähen. Als Grundlage verwendete ich eine alte Jeanshose.
Aufgrund meiner mangelhaften Fertigkeiten in diesem Bereich, war das Ergebnis etwas dürftig, aber immerhin ein Rock. Diesen trug ich dann, wenn ich alleine zu Hause war. Einmal bin ich auch fast erwischt worden, weil mein Sohn eher aus der Schule nach Hause kam. Er verschwand zum Glück so schnell in seinem Zimmer, dass er wohl nichts mitbekam.

Das befreiende Gefühl im Rock gefiel mir jedenfalls. Diese "Eigenproduktion" war jedoch keineswegs alltagstauglich. Also entschied ich mich, mir einen richtigen Rock zu kaufen.
Da noch keiner von meinen Versuchen in dieser Richtung erfahren sollte, fiel eine recht unkomplizierte Bestellung im Internet aus und ich wählte einen NKD-Laden, der etwas abseits lag, für meinen ersten Einkauf aus. Das Angebot war hier leider etwas dürftig.
Nachdem ich aber schon eine ganze Weile um die Ständer mit der Damenwäsche geschlichen bin, wählte ich dann den Rock, der mir am wenigsten feminin vorkam. Die Farbe weinrot war zwar nicht so ganz nach meinem Geschmack, ich wollte jedoch auch nicht ohne "Beute" nach Hause gehen.
Über die Größen hatte ich mich bereits zu Hause informiert, also nahm ich einen Rock in Größe 44/46 und probierte ihn in der Kabine an. Auf dem Weg dorthin war mir schon etwas seltsam zumute. Die wenigen Kundinnen, die auch in dem Laden waren, bekamen mich allerdings kaum mit und wenn dann gab es nur einen kurzen Blick und das wars.
Glücklicherweise passte der Rock auch gleich und so konnte ich den nächsten Schritt an die Kasse wagen. Es war schon ein seltsames Gefühl, so als ob man etwas Verbotenes macht. Ich hatte es mir nun einmal vorgenommen, also zog ich es auch durch.
Irgendwelche Ausreden, warum ich als Mann einen Rock kaufe, hatte ich mir damals noch nicht zurecht gelegt. Die Verkäuferin hat sich auch gar nicht dafür interessiert. Ihre einzige Frage galt nach einer Tüte zum Einpacken.
So ging der erste Rockkauf völlig problemlos über die Bühne. Den Rock hab ich dann auch erstmal zu Hause getragen, um ein Gefühl dafür zu bekommen.

Bei meinem nächsten Kundentermin trug ich den Rock dann während der Fahrt. Nicht weit von zu Hause zog ich mich um und hatte vor, auch mal auf dem Rastplatz auszusteigen und im Rock zur Toilette zu gehen. Beim Anblick der vielen Leute, die sich da auf dem Rastplatz tummelten, traute ich mich jedoch nicht aus dem Auto. Genauso erging es mir dann am nächsten Parkplatz. Erst als ich die Autobahn verlies, bog ich in einen Feldweg ein und zog mir dort wieder meine Hose an.

Nach dem Termin überlegte ich nun, wie ich mich mit dem Rock doch noch in die Öffentlichkeit wagen könnte. Ich zog mich erneut um und fuhr zum nächsten Einkaufszentrum und dort auf einen der hinteren Parkplätze. Dort fasste ich all meinen Mut zusammen, stieg aus und ging durch die Passage des Einkaufszentrum. Es schauten mich eine Menge Leute an und ich spürte förmlich, wie sie sich hinter mir umdrehten und ihre Blicke an mir klebten. Ich ging dann in einen kleineren Laden, sah mich dort kurz um, um dann recht zügig das Einkaufszentrum wieder zu verlassen.

Im Auto fühlte ich mich dann wieder sicher und begann das Erlebte zu verarbeiten. Die Aufregung lies dann auch bald wieder nach und ich wollte einen neuen Versuch wagen. Als ich in der nächsten, etwas kleineren Stadt ankam, steuerte ich wieder auf ein Einkaufszentrum zu. Hier standen bereits kaum Autos auf dem Parkplatz. Es viel mir deshalb schon leichter, einfach auszusteigen und hineinzugehen. Dort steuerte ich zielstrebig auf einen Eisstand zu, bestellte ein paar Kugeln und schlenderte dann an den Schaufenstern vorbei. Während ich mir das Eis schmecken lies, konnte ich nun auch in aller Ruhe die anderen Kunden dort beobachten. Optimal waren da die Schaufensterscheiben, in denen ich auch sehen konnte, was hinter mir geschah. Wider erwarten kam von den Meisten nur ein kurzer Blick und das wars auch schon. Wirklich interessiert hat sich keiner für mich oder meine Kleidung.
Beim Gehen nahm ich nun auch meinen Rock deutlicher wahr als vorher. Es war ein Vokuhila-Rock, also vorn kurz und hinten lang. Bei jedem Schritt bekam ich nun mit, wie das hintere längere Ende des Rockes immer sanft gegen meine Oberschenkel schlug. Das war mir vorher noch gar nicht aufgefallen.

Alles in allem war ich nun zufrieden mit meinem ersten öffentlichen Rocktragen.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Ce_Jäger am 14.07.2016 10:37
[...] Optimal waren da die Schaufensterscheiben, in denen ich auch sehen konnte, was hinter mir geschah. Wider erwarten kam von den Meisten nur ein kurzer Blick und das wars auch schon. Wirklich interessiert hat sich keiner für mich oder meine Kleidung.[...]
das ist das meisterlebte, beim Rocktragen :) - die größte Hürde ist man selbst...

Alles in allem war ich nun zufrieden mit meinem ersten öffentlichen Rocktragen.
dieses "ungeschriebene Gesetz" dass Röcke tragen für Männer "verboten" wäre hängt leider in unseren Köpfen - und es braucht einfach Zeit um die festgelaufene Gleichung "Rock=Frauenkleidung" aufzuklären.

Zu erkennen dass es gar nicht Verboten ist - ist denke ich der erste Schritt - danach ist der Rock einfach eine angenehme Erweiterung der Garderobe :)

Dass deine Frau dein Interesse am Rocktragen nicht teilt - vielleicht lässt sie sich mit einem besonders gelungenen Rock-Outfit überzeugen ? - Generell find ich geheimniskrämerei hierbei nicht besonders förderlich. Es ist ja eigentlich nichts verwerfliches, eigentlich ;)

gruß
Ce
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: cephalus am 14.07.2016 12:25
Hallo Populos,
der  Bericht hätte von mir sein können - nur habe ich das mit dem Auto oft wiederholt, bis ich mich wirklich in die Öffentlichkeit getraut habe und auch nach dem ersten öffentlichen  Auftritt  im großen Kreis  haben sich  die Autoepisoden wiederholt.
Das ganze liegt jetzt schon etwas zurück, hatte sich bei mir aber fast über 2 Dekaden gezogen  ::)
Was den Rock kauf im Sationären Handel betrifft habe in aber nach wie vor wenig Erfahrung - Röcke kaufe ich wie andere Kleidung auch, fast ausschließlich online - Erst irgendwo hin zu fahren und aus der begrenzten Auswahl etwas für die enge Kabine zu fischen ist mir zu anstrengend.
VG
Cephalus
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: popolus1 am 14.07.2016 14:45
Dass deine Frau dein Interesse am Rocktragen nicht teilt - vielleicht lässt sie sich mit einem besonders gelungenen Rock-Outfit überzeugen ? - Generell find ich geheimniskrämerei hierbei nicht besonders förderlich. Es ist ja eigentlich nichts verwerfliches, eigentlich ;)

gruß
Ce

Das glaube ich eher nicht. Außerdem möchte ich nur einfache und bequeme Alltagsröcke tragen. Alles andere wäre für mich Verkleidung und darin würde ich mich genau so unwohl fühlen, wie in einem Anzug.

Danke und Gruß
popolus
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: popolus1 am 14.07.2016 15:08
Hallo Cephalus,

die Autoepisoden gab es bei mir auch noch öfter. Ich habe nur in der Geschichte versucht, mich auf das wesentliche zu konzentrieren. Mittlerweile fahre ich auch nicht mehr auf jeden Rastplatz, um mich zu überwinden, sondern wenn ich mal eine Pause brauche, dann mache ich sie. Ich muss aber auch zugeben, dass das nicht immer ganz so einfach ist. Stehen da beispielsweise mehrere Autos mit Jugendlichen, dann mache ich vorsichtshalber einen größeren Bogen um sie oder fahre doch noch zum nächsten Rastplatz.
Wenn die Phase bei Dir zwei Dekaden dauerte, wie verhält es sich denn jetzt bei Dir?
(Bisher hab ich noch nicht soviel von Dir gelesen - oder schon wieder vergessen :( )

Da ich am Anfang mit der Größe noch nicht sicher war, wollte ich den Rock lieber direkt vor dem Kauf anprobieren. Außerdem wollte ich zunächst noch nicht, dass jemand etwas erfährt, bevor ich mir selbst noch nicht sicher bin.
Jetzt könnte ich mir schon vorstellen auch einen Rock im Netz zu bestellen. Wenn das Päckchen kommt, habe ich dann gleich wieder einen Ansatzpunkt für Gespräche mit meiner Frau zu diesem Thema.

Ansonsten hat die Suche in den Läden gleich den Vorteil, dass ich im Rock nicht ziellos durch die Gegend stürze. Ich will ja nicht, das jemand auf die Idee kommt, ich trage nur meinen Rock spazieren. ;)

LG popolus
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: cephalus am 14.07.2016 15:38
Wenn die Phase bei Dir zwei Dekaden dauerte, wie verhält es sich denn jetzt bei Dir?
(Bisher hab ich noch nicht soviel von Dir gelesen - oder schon wieder vergessen :( )

Hallo popolus,
Mein Beitragszähler steht bei 2700... ;)
Und ich befürchte ich habe mein Leben und meine Seele schon zu sehr ausgebreitet in der Öffentlichkeit.

Jetzt trage ich Röcke,  weder ausschließlich noch mit Fanatismus, ohne misionarische Ambitionen und ohne höheres Ziel, eifach zur gelegentlichen Abwechslung und im Sommer auch aus klimatischen Gründen.
Meine Frau kannte mich schon lange bevor wir ein Paar wurden im Rock kann sich aber nicht damit anfreunden. Daher trage ich Zuhause vielleicht nicht so oft Rock wie ich es sonst täte, bei Kleidern hat sie weniger Einwände.
Alles entspannt, auch wenn es gelegentlich auch Situationen gibt, denen ich aus dem Weg gehe, oder in denen mir ein Mehr an Aufmerksamkeit unrecht idt.

VG
Cephalus
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: popolus1 am 15.07.2016 07:27
Danke Cephalus für die Zusammenfassung. Ich hab mir in der Zwischenzeit auch noch ein paar Beiträge von Dir durchgelesen und der eine oder andere kam mir schließlich doch wieder bekannt vor. Ich konnte ihn nur nicht mehr richtig zuordnen. ;)
LG popolus
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: popolus1 am 15.07.2016 07:41
Jetzt folgt der zweiten Teil meiner kleinen Geschichte.

Wanderung zum Aussichtsturm

Mit meinem ersten gekauften Rock war ich noch nicht so ganz zufrieden. Zum einen passte mir die Farbe nicht so richtig und zum anderen war er recht enganliegend. Also schaute ich mich ein paar Wochen später beim SSV ein wenig um und fand dort zwei weitere Röcke. Einen in der Machart einer Jeans und den anderen schön locker und luftig. Der luftige Rock in blau hat ein paar bunte Blümchen, die mir wiederum nicht so wirklich zusagten, aber für 2€ konnte man da nicht viel falsch machen.
Ich probierte beide Röcke an, ohne überhaupt auf die anderen Kunden oder Verkäuferinnen zu achten. Allerdings versuchte ich mir diesmal ein paar Begründungen zurecht zu legen, was ich denn mit den Röcken wolle. Ich entschied für mich, dass die Röcke für meine Frau sein sollten, die zufällig die gleiche Kleidergröße hat wie ich. ;) Natürlich waren diese Überlegungen wieder völliger Unsinn. Ich hab die Röcke auf den Tresen gepackt, die Verkäuferin hat abkassiert und eingepackt, das war's.

Zufrieden mit meinem Einkauf wollte ich den luftigeren Rock kurze Zeit später bei einer kleinen Wanderung zum Aussichtsturm an einem See tragen. Zunächst musste ich nach dem Aussteigen eine Brücke überqueren. Dabei spürte ich schön den Wind an und zwischen meinen Beinen. Es war ein sehr angenehmes Gefühl. Dank des Unterrocks, an dem der Oberstoff seitlich befestigt war, flog der Rock auch trotz etwas stärkerem Wind nicht nach oben.
Kurz vor dem Ende der Brücke sah ich dann jedoch ein paar Arbeiter, welche die Böschung gemäht hatten und nun gerade Pause machten. Sie standen und saßen direkt neben dem Weg und ich musste jetzt im Blümchenrock an ihnen vorbei. Was sollte ich sonst machen? Zurücklaufen hätte wohl noch komischer ausgesehen, also Augen zu und durch.
Ich versuchte so normal wie möglich einfach weiter zu gehen. Jeder von den Arbeitern sah mich in diesem Moment an und einige fingen an miteinander zu tuscheln. Als ich an ihnen vorbei war, kamen dann auch ein paar lautere Kommentare, die ich allerdings nicht verstanden hatte. Ich ging einfach weiter, ohne mich noch einmal umzudrehen und war dann froh, als ich endlich außer Sichtweite war.

Kurze Zeit später hatte ich dann mein Ziel, den Aussichtsturm erreicht, den ich freudig bestieg. Weit und breit war zunächst auch niemand weiter in meiner Nähe zu sehen, was mich nach dem kleinen Zwischenfall erstmal beruhigte.
Nachdem ich die Umgebung ausgiebig bewundert habe, kam ein Mädchen auf einem Fahrrad angefahren und hielt genau unter dem Turm. Nun fiel mir auf, dass man zwischen den Brettern auch gut durch den Turm nach oben blicken kann und ich bereute meine Entscheidung, die Unterwäsche weggelassen zu haben. Ich wartete nun, bis sie nach oben kommt, um dann erst hinunter zu gehen. Aber sie kam nicht. Da ich sie auch nicht mehr sehen konnte, begann ich nun den Abstieg. Als ich fast unten angekommen war, sah ich wie der Junge kam, auf den sie offenbar gewartet hatte. Beide sahen mich nun mit meinem Rock und es geschah das Unerwartete. Plötzlich grüßte mich der Junge ganz nett und wünschte mir noch einen schönen Tag. Ich erwiderte das und ging anschließend zurück zu meinem Auto. Die Arbeiter waren zum Glück in der Zwischenzeit auch verschwunden.
An den freundlichen Jungen denke ich immer wieder gern zurück.

Den zweiten Rock, den ich kaufte, konnte ich in dem Jahr mangels Gelegenheit leider nicht mehr tragen. Nach dem Winter ist er dann offenbar etwas eingegangen ;) und passt nun nicht mehr. Es ist mein einziger Rock, dessen Bund sich nicht dynamisch anpasst. Aber vielleicht werde ich ja auch mal wieder etwas kleiner. Bis dahin wird er wohl erstmal ein "Schrankhüter" sein.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: popolus1 am 15.07.2016 13:58
Zum Wochenende gibt es gleich noch den 3. Teil meiner Geschichte.

Das erste Uppps und Sitzen im Rock

Im letzten Jahr begann ich bereits im Frühjahr einen Rock zu tragen. Ich kaufte mir dazu einen etwas unauffälligeren einfachen schwarzen Skaterrock. Da es früh noch etwas frischer war, habe ich mir extra noch eine warme blickdichte Feinstrumpfhose besorgt.

Nach meinem Termin in einer anderen Stadt zog ich mich im Parkhaus um und ging dann zunächst durch das fast noch menschenleere Stadtzentrum. Von den wenigen Leuten, denen ich begegnete, interessierte sich ein weiteres Mal keiner dafür, welche Kleidung ich trug.
Am Ende meines kleinen Stadtrundgangs ging ich wieder in das Einkaufszentrum, in welchem mein Auto stand. Dort wollte ich noch nach einem Jeansrock suchen.

Ich ging durch verschiedene Läden, fand aber keinen Rock, der mir zusagte. Als ob es das normalste der Welt wäre, ging ich also zu einer Verkäuferin und fragte sie nach einem einfachen Jeansrock. Zu meinem Outfit sagte sie überhaupt nichts. Meine Antwort, dass der Rock für mich sein sollte, verwunderte sie dann auch nicht mehr. Daraus habe ich für mich geschlussfolgert, dass es wohl das Einfachste ist, beim Rockkauf direkt schon einen Rock zu tragen. Damit sind die sonst befürchteten Fragen überflüssig und man braucht sich dementsprechend auch keine Ausreden einfallen lassen.
Jedenfalls blieb meine Suche an diesem Tag leider erfolglos.

Auf dem Rückweg war es nun schon deutlich wärmer, deshalb zog ich im Auto meine Strumpfhose aus.
Obwohl ich mitten in der Stadt keine Probleme hatte, im Rock herumzulaufen, fiel es mir noch immer schwer, auf einem belebten Rastplatz einfach so aus dem Auto auszusteigen. Ich kann mir diese Angst nicht so recht erklären, aber vermutlich liegt es daran, dass die Leute dort gerade nichts zu tun haben und so mehr auf die Umgebung achten können. Da fällt ein Mann im Rock dann sofort auf. Im Einkaufszentrum oder Stadtzentrum hingegen haben viele Leute offenbar keine Zeit und hetzen von Geschäft zu Geschäft oder zu einem Termin.

Letztlich musste ich jedoch trotzdem aussteigen, um meine Hose aus dem Kofferraum zu holen, damit ich mich wieder umziehen kann. Wegen der Strumpfhose hatte ich diesmal auch wieder die Unterwäsche weggelassen, was mir diesmal zum Verhängnis wurde. Genau in dem Moment, als ein Kleintransporter mit einigen Mitfahrern an mir vorbei fuhr, wehte ein Windzug meinen Rock nach oben und ich stand mit freiem Hintern an meinem Kofferraum.
Das wird mir wohl immer eine Lehre sein und ich werde mir besser überlegen, unter welchem Rock ich unbedingt etwas drunter ziehen sollte. Auch die Windstärke versuche ich nun im Vorfeld etwas im Auge zu haben, wenn ich mich für einen bestimmten Rock entscheide.

Bis dahin hatte ich es auch vermieden, mich irgendwo anders hinzusetzen, als in mein Auto. Das wollte ich nun ändern und fuhr deshalb bei meiner nächsten Fahrt mal zu McDonalds. Wie üblich gab es auch hier von den anderen Gästen und den Mitarbeitern dort höchstens mal einen Blick zu mir und meinem Rock. Ansonsten passierte wieder mal nichts.
Auch beim Sitzen hatte ich keinerlei Probleme. Der Stoff des Skaterrocks fiel schön locker zwischen meine Beine und verdeckte dabei sogar die Wäsche, die ich diesmal sicherheitshalber nicht "vergessen" hatte.

Außerdem besuchte ich auch diesmal wieder eine nahe gelegene Innnenstadt. Es war nur eine kleine Stadt, diesmal aber am Nachmittag und deshalb auch deutlich belebter. Neben dem Jeansrock, den ich noch immer suchte, wollte ich auch mal nach einem geeigneten Kleid für mich schauen. Ich ging dazu in verschiedene Läden und scheute mich auch diesmal nicht, die Verkäufer direkt anzusprechen.
Ein Einkaufserfolg blieb mir auch diesmal wieder verwehrt.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: androgyn am 15.07.2016 14:12
wehte ein Windzug meinen Rock nach oben und ich stand mit freiem Hintern an meinem Kofferraum.
Warum nimmst du keine Unterwäsche mit?  ???

Bis dahin hatte ich es auch vermieden, mich irgendwo anders hinzusetzen, als in mein Auto. Das wollte ich nun ändern und fuhr deshalb bei meiner nächsten Fahrt mal zu McDonalds
Was wolltest du ändern? Das du bei MC Doof Unterwösche gekauft hast oder dass du dich mit deinem Rock hinsetzen willst? Warst du zwischendurch zuhause Unterwäsche anziehen oder warst du an einem anderen Tag bei MC Doof? Fragen über Fragen....

Ein Einkaufserfolg blieb mir auch diesmal wieder verwehrt.
Hast du solche ungewöhnlichen Körpermaße?
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Asterix am 15.07.2016 15:56
Schön, dass du uns teilhaben lässt an deinen Anfängen. Ging mir vor ca. 11-13 Jahren ähnlich. Hatte dauernd Schiss...

Brauchst aber keine zu haben ;)


LG
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: elco am 15.07.2016 16:33
Na Asterix, bist du am Anfang unten herum auch Nekedei herumgelaufen? :D

Sowas will gut überlegt sein. Kommt für mich nicht in Frage. Als Exhibitionist wollte und möchte ich nicht auftreten. Ist keine so gute Werbung für Männer im Rock. Nur meine Meinung!

Jörg :)
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: MAS am 15.07.2016 17:02
Schön, dass du uns teilhaben lässt an deinen Anfängen. Ging mir vor ca. 11-13 Jahren ähnlich. Hatte dauernd Schiss...

Brauchst aber keine zu haben ;)


LG

Schiss und keine Bux unterm Rock! Das hab ich gern! Zum Glück gibt es da die Ständer mit den Plastiktüten für Hundebesitzer! ;D

LG
Michel

Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Asterix am 15.07.2016 18:26
Schön, dass du uns teilhaben lässt an deinen Anfängen. Ging mir vor ca. 11-13 Jahren ähnlich. Hatte dauernd Schiss...

Brauchst aber keine zu haben ;)


LG

Schiss und keine Bux unterm Rock! Das hab ich gern! Zum Glück gibt es da die Ständer mit den Plastiktüten für Hundebesitzer! ;D

LG
Michel




Na Asterix, bist du am Anfang unten herum auch Nekedei herumgelaufen? :D

MAS und elco: Ich hoffe, ihr meint das nur im Scherz. Ansonsten kann ich sehr sehr böse werden!


Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: MAS am 15.07.2016 18:58
MAS und elco: Ich hoffe, ihr meint das nur im Scherz. Ansonsten kann ich sehr sehr böse werden!

Aber siischer dat!  :D

Du hast einfach eine herrliche Steilvorlage für diesen Scherz geliefert, Asterix!
Nix für ungut!  :)

LG!
Michael
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: elco am 15.07.2016 20:48
Na Lego. Ein bisschen Spaß muss sein. :D

Jörg
Z. Zt. noch mit AUA-Fuß nach Hallux valgus OP auf dem Weg der Besserung. :)
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Asterix am 15.07.2016 21:18
Na Lego. Ein bisschen Spaß muss sein. :D

Jörg
Z. Zt. noch mit AUA-Fuß nach Hallux valgus OP auf dem Weg der Besserung. :)

Na LEgo ))) Klasse....

Gute Besserung!

Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: androgyn am 15.07.2016 22:10
Z. Zt. noch mit AUA-Fuß nach Hallux valgus OP auf dem Weg der Besserung. :)
Zuviel High-Heels getragen?  ;D
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: elco am 15.07.2016 23:18
Genau da. Unter 12 cm läuft bei mir nix. :D

Jörg
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Dr.Heizer am 16.07.2016 08:47
Genau da. Unter 12 cm läuft bei mir nix. :D

Jörg

Je höher die Schuhgröße, desto weniger steil ist der Anstieg des Winkels nach dem Ballen zur Ferse hin, um auf 12cm zu kommen. Ich habe mit Gr. 40-40,5 eher kleinere Füße, da sind 12cm schon relativ steil ;)

Populus, meine ersten Röcke kaufte ich auch ganz günstig, um zu probieren, wie es sich anfühlt. Die optik war mir damals nicht so wichtig. Heute schaue ich auch auf die Optiksowie Passform und seltsamer Weise sind einige der damals günstig gekauften Röcke geblieben, lassen sich neu kombinieren und ich trage sie huete eben auch mit Selbstbewusstsein und einer Selbstverständlichkeit. Reaktionen bleiben meist aus, selten hört man etwas und manchmal werde ich freundlich angesprochen.  :)
Unterwäsche finde ich sinnvoll, es müssen ja keine Boxershorts sein, denn ich will mir ja beim Hinsetzen auf einer Holzbank keinen Spreisel/Spreißel/Holzsplitter in die Kronjuwelen einpieksen ;)
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: popolus1 am 18.07.2016 07:45
wehte ein Windzug meinen Rock nach oben und ich stand mit freiem Hintern an meinem Kofferraum.
Warum nimmst du keine Unterwäsche mit?  ???
An dem Tag hatte ich früh noch eine Strumpfhose an. Darunter wollte ich nicht noch mehr drunter anziehen, sonst wäre ich ja mehr behost als berock gewesen. ;)

Ein Einkaufserfolg blieb mir auch diesmal wieder verwehrt.
Hast du solche ungewöhnlichen Körpermaße?
Auch wenn ich mir zuächst nur preiswerte Röcke kaufe, möchte ich dennoch einen Rock der mir gefällt und von dem zumindest ich der Meinung bin, dass er zu mir passt. :)
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: popolus1 am 18.07.2016 08:01
Na Asterix, bist du am Anfang unten herum auch Nekedei herumgelaufen? :D

Sowas will gut überlegt sein. Kommt für mich nicht in Frage. Als Exhibitionist wollte und möchte ich nicht auftreten. Ist keine so gute Werbung für Männer im Rock. Nur meine Meinung!

Jörg :)

Naja, Exhibitionist ist schon ein wenig was anderes.
Wenn ich im Rock herumlaufe, möchte ich meine Freiheit schon ganz geniesen. ;)
Prinzipiell sollte der Rock ja auch die Unterwäsche verbergen. Wenn ihm das gelingt, sieht man auch gegebenenfalls die fehlende Unterwäsche nicht.
Mir ist natürlich bewusst, dass es Situationen geben kann, die da gefährlich werden können, deshalb taste ich mich da langsam heran und mache vorher auch zu Hause Versuche mit dem Spiegel.
Wenn die Gefahr besteht, zuviel zu zeigen, dann kommt natürlich auch ein extra Wäschestück unter den Rock. :)

@Asterix:
Danke für den Zuspruch. Der Schiss hat sich bei mir schon etwas gelegt.
Etwas Aufregung ist jedoch immer noch dabei, dafür trage ich sicher nicht oft genug Rock.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: popolus1 am 18.07.2016 08:22
Nach meiner Pause am Wochenende nun der 4. Teil.

Dienstreise mit Kollegen und Rocktest im Wind

Bei meiner nächsten Dienstreise war ich mit einem Kollegen unterwegs. Da ich nicht wollte, dass er etwas von meiner Leidenschaft mitbekommt, konnte ich meinen Stadtbummel nicht schon im Hotel mit einem Rock beginnen, wie ich es mir gewünscht hätte.
Nach meiner Routenplanung durch die fremde Stadt bot sich ein Toilettenhaus in der Nähe der S-Bahn-Station zum Umkleiden an. Leider musste ich feststellen, dass das Häuschen gesperrt war. In dem angrenzenden Park fand sich auch kein größerer Busch, hinter dem man sich unbemerkt hätte umziehen können. Mir blieb also nichts weiter übrig, als in Hosen ins Zentrum zu fahren.

Dort suchte ich dann das erste größere Kaufhaus auf und zog mich erstmal "ordentlich" an. Nun konnte meine Suche nach einem Jeansrock und einem Kleid weitergehen. Gleich im ersten Geschäft konnte ich mir diesmal sogar gleich beide Wünsche erfüllen.
Bei der Anprobe wollte ich mir das Kleid noch etwas ausführlicher im Vollbild betrachten, also ging ich im Kleid zu dem großen Spiegel vor der Kabine. Die dort anwesenden Kundinnen schauten sehr überrascht, als sie mich sahen und begannen dann gleich sich sehr angeregt zu unterhalten. Das tat meinem Kauf jedoch keinen Abbruch.

Mit zwei neuen Teilen in meiner Sammlung setzte ich nun meinen Einkaufsbummel in meinem schwarzen Skaterrock fort. In den engen Gassen im Zentrum war es auch wieder etwas windiger, obwohl es an diesem Tag sonst kaum Wind gab. So kam es, dass der Rock diesmal an einer roten Ampel nach oben geweht wurde. Da ich diesmal entsprechende Vorkehrungen getroffen hatte, war das kein Problem. Ich streifte den Rock nach unten und dann war es auch schon wieder gut. Von den benachbarten Passanten habe ich keine Reaktionen mitbekommen.

Die Rückfahrt zum Hotel hatte ich mit der Strassenbahn geplant. Der Rock legte sich beim Sitzen wieder fein gesittet zwischen die Beine. Zusätzlich hatte ich auch noch meinen Rucksack auf dem Schoss. Eine Station vor meinem Hotel fand sich auch ein Einkaufszentrum, damit ich wieder in Hosen dort ankommen konnte.

Meine windigen Erlebnisse im Rock nahm ich später zum Anlass, das Windverhalten meiner mittlerweile etwas gewachsenen Rocksammlung zu testen. An einem recht windigen Tag nahm ich meine Röcke mit und fuhr auf einen abseits gelegenen Feldweg. Als ich gerade dabei war einen Rock zu wechseln kam aus dem Nichts plötzlich ein Jogger. Ich war etwas erschrocken. Der Jogger lächelte aber nur und lief einfach weiter.
Im  Ergebnis habe ich festgestellt, dass letztlich nur der eine Rock bei stärkerem Wind abhebt. Kommt der Wind eher gleichmäßig von vorn, so zeichnet sich bei diesem Rock und auch bei dem Kleid eine leichte Wölbung auf der Vorderseite ab, wie sie bei enganliegenden Röcken ohnehin vorhanden ist.  Alle anderen Röcke waren eher windunempfindlich.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: androgyn am 18.07.2016 09:28
Ich weiß nicht, was ihr immer für Probleme mit dem Wind habt? Es gibt auch Tischdeckenbeschwerer  ;D

Als ich gerade dabei war einen Rock zu wechseln kam aus dem Nichts plötzlich ein Jogger. Ich war etwas erschrocken. Der Jogger lächelte aber nur und lief einfach weiter.

In dem angrenzenden Park fand sich auch kein größerer Busch, hinter dem man sich unbemerkt hätte umziehen können.
Heijeijei..bei deinem Pech erst mit deinem Kollegen und dann mit dem Jogger, wäre das hinterm Busch nicht so glimpfig ausgegangen. Da hätte niemand mehr gelächelt, sondern die 110 gerufen.  ::)

Dort suchte ich dann das erste größere Kaufhaus auf und zog mich erstmal "ordentlich" an.
Vor allen Leuten oder wo?  :o

Die dort anwesenden Kundinnen schauten sehr überrascht, als sie mich sahen und begannen dann gleich sich sehr angeregt zu unterhalten. Das tat meinem Kauf jedoch keinen Abbruch.
Eine Station vor meinem Hotel fand sich auch ein Einkaufszentrum, damit ich wieder in Hosen dort ankommen konnte.
Mein erster Kleidkauf verlief ähnlich. Ich bin raus aus der Kabine und dann stand so ein kleiner weiblicher Giftzwerg anfang 50 und fragte mich, was das soll ob ich ein Junge oder ein Mädchen wäre. Ich hab sie dann gefragt, ob sie da auch als Frau reinpasst. Die hat auf ihren Hacken sofort kehrt gemacht und ihren handzahmen Wuffi äh.. Mann geschnappt.  ;D  In der Stadt hätte dich dein Kollege doch auch im Rock sehen können, wieso dann wieder Hosen im Hotel?
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: high4all am 18.07.2016 10:04
Dort suchte ich dann das erste größere Kaufhaus auf und zog mich erstmal "ordentlich" an.
Vor allen Leuten oder wo?  :o

Schon mal was von Umkleidekabinen gehört, wie sie jedes ordentliche Kaufhaus besitzt?
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: androgyn am 18.07.2016 10:20
Dann muss man das auch so schreiben. Den Popolus würde ich keine Maschine programmieren lassen. Wer weiß, was das Ding sonst macht  ;D
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Asterix am 18.07.2016 10:33
Ich würde trotzdem versuchen, langsam dazu zu stehen, lieber populus...und es auch mit Unterhosen zu versuchen. Ist hygienischer, und nimmt auch nicht die Freiheit, wenn es solche sind, in denen du dich wohlfühlen kannst. Ich trage "Frauen-"Unterwäsche, welche angenehmer auf der Haut liegt, und schöner aussieht.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: high4all am 18.07.2016 11:14
Unten ohne ist nicht mein Ding. Wenn´s dumm läuft, stehst Du als Sittenstrolch da. Bei der Verallgemeinerung, die viele Leute so trefflich pflegen, stehen auf einmal alle Rockträger unter Generalverdacht.

Und wie Asterix schreibt: es gibt schöne und bequeme Damenunterwäsche.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: androgyn am 18.07.2016 11:46
Da müsste er noch die Unterwäsche wechseln, wenn seine Frau heim kommt.  ???
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: high4all am 18.07.2016 13:11
Da müsste er noch die Unterwäsche wechseln, wenn seine Frau heim kommt.  ???
Wenn er sowieso den Rock gegen eine Hose tauscht, damit Frau nichts mitbekommt, kann er bei der Gelegenheit Damenwäsche gegen Herrenwäsche tauschen. Das dauert höchstens eine Minute.

Noch besser: die Heimlichkeiten beenden.

Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: popolus1 am 18.07.2016 13:16
@ra:
Du brauchst mir nicht vorzuschreiben, wie ich meine Geschichten zu schreiben habe!
Mit etwas gesundem Menschenverstand kannst Du Dir Deine Fragen auch selbst beantworten.

@Asterix & high4all:
Damenunterwäsche ist nichts für mich. Es gibt da auch durchaus passable Wäsche für Männer.
Die anatomischen Besonderheiten in dem Bereich sollten meiner Meinung nach schon berücksichtigt werden.

"Heimlichkeiten beenden" ist gut gesagt. Da ich meine Beziehung nicht gleichzeitig beenden möchte, muss ich da erst noch den richtigen Weg finden.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: high4all am 18.07.2016 13:29
@Asterix & high4all:
Damenunterwäsche ist nichts für mich. Es gibt da auch durchaus passable Wäsche für Männer.
Die anatomischen Besonderheiten in dem Bereich sollten meiner Meinung nach schon berücksichtigt werden.
Das hat Asterix in seinem Vorschlag schon berücksichtigt. Und Mann kann durchaus fündig werden. Selbst Strings sind möglich ohne anatomische Probleme.

"Heimlichkeiten beenden" ist gut gesagt. Da ich meine Beziehung nicht gleichzeitig beenden möchte, muss ich da erst noch den richtigen Weg finden.
Der Weg kann steinig und mühsam sein. Trotzdem solltest Du darüber nachdenken. Aus diversen Schilderungen im von Partnerinnen von Transgendern (das ist noch eine ganz andere Hausnummer als nur Röcke zu tragen) weiß ich, dass ertappte Heimlichkeiten sehr schwer wiegen. Viele Frauen beschweren sich mehr über den Vertrauensverlust als über die Tatsache selbst.

Ein Patentrezept gibt es nicht, da jede Beziehung anders gestrickt ist. Es bleibt immer ein Restrisiko.

LG
Hajo
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: popolus1 am 19.07.2016 08:27
"Heimlichkeiten beenden" ...
Der Weg kann steinig und mühsam sein. Trotzdem solltest Du darüber nachdenken. ...

Am Nachdenken bin ich da schon eine ganze Weile.
Ich denke meinen Wunsch, auch Röcke tragen zu wollen, hab ich meiner Frau schon zum richtigen Zeitpunkt und mit handfestem Beispiel nahe gebracht. Seitdem versuche ich auch bei jeder passenden Gelegenheit auf Röcke zu sprechen zu kommen und die Vorzüge aus meiner Sicht aufzuzeigen.
Wenn wir wieder mal nur zu zweit im Garten sind, hab ich auch vor, einfach nochmal einen Rock anzuziehen.
Ich bin noch am Überlegen, ob ich diese Woche beim Packen der Urlaubssachen auch einfach ein paar Röcke von mir dazulege. Wäre interessant zu wissen, ob sie sie dann mit einpackt oder einfach liegen lässt. Im ersten Fall, wäre das Urlaubsoutfit dann quasi stillschweigend akzeptiert. :)
Ansonsten werde ich versuchen, bei meinen nächsten Ausflügen im Rock wohl einfach mal ein paar Bilder für sie zu machen.
Irgendwie wirds schon noch werden ... ;)

LG popolus
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: MAS am 19.07.2016 08:34
"Heimlichkeiten beenden" ...
Der Weg kann steinig und mühsam sein. Trotzdem solltest Du darüber nachdenken. ...

Am Nachdenken bin ich da schon eine ganze Weile.
Ich denke meinen Wunsch, auch Röcke tragen zu wollen, hab ich meiner Frau schon zum richtigen Zeitpunkt und mit handfestem Beispiel nahe gebracht. Seitdem versuche ich auch bei jeder passenden Gelegenheit auf Röcke zu sprechen zu kommen und die Vorzüge aus meiner Sicht aufzuzeigen.
Wenn wir wieder mal nur zu zweit im Garten sind, hab ich auch vor, einfach nochmal einen Rock anzuziehen.
Ich bin noch am Überlegen, ob ich diese Woche beim Packen der Urlaubssachen auch einfach ein paar Röcke von mir dazulege. Wäre interessant zu wissen, ob sie sie dann mit einpackt oder einfach liegen lässt. Im ersten Fall, wäre das Urlaubsoutfit dann quasi stillschweigend akzeptiert. :)
Ansonsten werde ich versuchen, bei meinen nächsten Ausflügen im Rock wohl einfach mal ein paar Bilder für sie zu machen.
Irgendwie wirds schon noch werden ... ;)

LG popolus

Lieber Popolus!

Du lässt also Deine Frau Deine Sachen einpacken?

Fragt
Der Michel
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: popolus1 am 19.07.2016 09:31
Lieber Popolus!

Du lässt also Deine Frau Deine Sachen einpacken?

Fragt
Der Michel

Ja. Jeder sucht seine Sachen zusammen und legt alles aufs Bett.
Meine Frau packt die Sachen dann in den oder die Koffer und ich packe dann alles ins Auto.
Natürlich helfen wir uns auch gegenseitig dabei.
Ich habs halt nicht unbedingt so mit dem zusammenlegen und darauf achten, was oben drauf muss, um nicht zu knittern usw.
Außerdem weiß so zumindest meine Frau, was alles schon eingepackt ist und wo das ist. ;)
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: BerlinerKerl am 19.07.2016 09:38
Mache ich übrigens genauso.
Jeder hat seine Aufgabe.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: popolus1 am 19.07.2016 09:50
Zum vorläufigen Abschluss meiner Geschichte folgen nun der 5. und 6. Teil

Outing und ein ganzer Tag im Rock

Nach mehreren kleineren Wanderungen und diversen Besuchen von Innenstädten und Einkaufszentren, hatte ich mittlerweile genügend Erfahrungen gesammelt, um zu wissen, dass ich gern einen Rock trage. Deshalb war nun für mich die Zeit gekommen, diese Vorliebe meiner Frau zu beichten.
Es stand bald unser Hochzeitstag an, an dem wir einen Ausflug machen wollten. Ich malte mir bereits aus, welche Freude mir das im Rock bereiten würde.

An dem Wochenende vorher waren unsere Kinder nicht zu Hause, also beschloss ich, meine Frau direkt im Rock zu empfangen, wenn sie mit den frischen Brötchen vom Bäcker kommt. Ich war ganz schön aufgeregt und bin im Kopf nochmal alle möglichen Argumente durchgegangen, warum ich Rock tragen möchte und weshalb ein Mann im Rock nichts schlimmes ist.

Im ersten Moment als sie zur Tür hereinkam, war meine Frau einfach nur verwundert und fragte, was ich da an hätte. Dann am Tisch fragte sie gezielter, warum ich das mache und das Gespräch nahm seinen Lauf. Am Ende hat sie sich zwar alle Argumente von mir angehört, machte mir allerdings sehr deutlich, dass sie mich nicht im Rock sehen will und erst recht nicht so mit mir auf die Strasse geht.
Auch der Vorschlag, dass sie die Reaktionen der andern Leute bei unserem Ausflug beobachtet, wo uns keiner kennt, sagte ihr leider nicht zu. So blieb mir erstmal nichts weiter übrig, als weiter nur allein die neue Freiheit zu genießen.

Damit ich das auch mal etwas länger auskosten kann, nahm ich mir extra einen Tag Urlaub, den ich die ganze Zeit im Rock verbringen wollte.
Bereits beim Frühstück auf einem Rastplatz kam ein fremder Mann an mir vorbei, der mich ganz freundlich grüßte. In Hosen hatte ich bisher noch nicht so eine Begegnung.
Im "Zielgebiet" angekommen, machte ich eine etwas größere morgendliche Wanderung, auf der ich nacheinander alle meine Röcke anzog, um zu sehen, wie sie sich bei längerem Laufen verhalten. Insbesondere bei meinem ersten, enger anliegenden Rock hatte ich die Befürchtung, dass er nach oben rutschen könnte. Dem war aber nicht so und auch mit den anderen Röcken war ich zufrieden.
Bei der Wanderung begegneten mir immer wieder einzelne Spaziergänger oder Paare, meistens mit Hund. Alle sind aber ganz normal an mir vorbeigegangen ohne zu Starren oder irgendwelche Bemerkungen zu machen.

Nachdem ich dann ein paar Kilometer hinter mir hatte und wieder am Auto war, war mein nächstes Ziel wieder mal ein Stadtzentrum. Ich parkte etwas abseits in der Nähe einer Strassenbahnhaltestelle und hatte wieder meinen kleinen schwarzen Skaterrock an.
Ich fuhr mit der Strassenbahn direkt ins Zentrum und ging dort durch die Fußgängerzone und durch ein paar Läden auf der Suche nach neuen interessanten Röcken.
Später besuchte ich dann McDonalds in der Fußgängerzone, um etwas zu essen. Natürlich setzte ich mich an einen Tisch vor dem Restaurant, damit ich die vorbeilaufenden Mädels im Rock besser sehen konnte und damit auch mich jeder sehen kann.
Dort bemerkte ich dann auch die allererste Reaktion auf meinen Rock an diesem Vormittag. An einem Nachbartisch saß ein junger Mann, vermutlich mit seiner Mutter. Nachdem er mich mitbekommen hatte, machte er seine Begleitung auf mich aufmerksam, welche daraufhin zu mir sah und den Kopf schüttelte. Die beiden unterhielten sich dann etwas angeregter, aber ich konnte leider nichts davon hören.
Weitere Reaktionen bleiben während der übrigen Zeit aus.

Auf dem Rückweg dann machte ich wieder eine neue Erfahrung. Als ich mich an der Strassenbahnhaltestelle setzte, bekam ich zu spüren, dass sich die Metallsitze in der Sonne ganz schön aufheizen können. Als nur noch der dünne Stoff der Unterhose zwischen mir und dem Sitz war, stand einem ordentlichen durchgebratenem Stück Fleisch nicht mehr viel im Wege.
Zuvor hatte ich immer darauf geachtet, mich auf die Rückseite des Rockes zu setzen, aber diesmal war ich wohl etwas abgelenkt. Ich hatte mich wohl zu sehr darauf konzentriert, den Mädels, die auf der Bahnsteigkante saßen, beim Hinsetzen keine ungewollten Einblicke zu bieten.
Jetzt beim Schreiben wird mir auch klar, warum die Beiden wohl auf der Bahnsteigkante saßen und nicht auf den zahlreichen freien Sitzen. ;)
Vermutlich hätte auch der Rock die Hitze nicht wirksam abgehalten.

Zum Abschluss des Tages begab ich mich nun an den Strand eines Badesees. Auf dem Weg vom und später wieder zum Parkplatz trug ich diesmal ganz minimalistisch nur mein Kleid. Von den anderen Badegästen, an denen ich vorbei lief, gab es sehr viele, die zu mir herüberschauten und auch ihre Freunde auf mich aufmerksam machten. Das bestätigt meine Vermutung, dass Menschen, die gerade nichts zu tun haben, eher auf einen ungewöhnlich gekleideten Mann achten, als Menschen, die gerade ein bestimmtes Ziel verfolgen.
Trotz der größeren Anzahl von Badegästen, die mich sahen, gab es jedoch keine Kommentare in meine Richtung. Gerade bei den vielen Jugendlichen dort, hatte ich mit einer solchen Reaktion gerechnet.

Jedenfalls war ich so ganz zufrieden und konnte nach ausgiebiger Erfrischung wieder die Heimreise antreten.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: popolus1 am 19.07.2016 10:20
neue Stadt und Fahrradtest

Nach dem schönen erlebnisreichen Tag im letzten Jahr, musste das in diesem Jahr nochmal wiederholt werden. Diesmal ging die Fahrt zunächst in eine andere Stadt.
Auf dem Hinweg besorgte ich mir ein wenig Verpflegung für den Tag. Mit meinem eng anliegenden Vokuhila-Rock in weinrot machte ich den Laden kurz nach der Öffnung unsicher.
Ich glaube, die paar Mitarbeiter und Kunden haben mich kaum mitbekommen, weil wieder jeder mit sich selbst beschäftigt war.
Lediglich der Frau an der Kasse ist meine Kleidung aufgefallen. Sie musste mich in der Schlange gleich mehrfach ausgiebig mustern. Gesagt hat sie jedoch nichts zu meinem Outfit.

Für den Stadtbummel entschied ich mich diesmal für den Jeansrock. Um die Kosten für meine Neuanschaffungen möglichst niedrig zu halten, klapperte ich mit der Straßenbahn ein paar A&V-Läden ab und hatte dabei gleich dreimal Erfolg. Ein grauer und ein schwarzer Stretchrock, sowie ein wunderschöner weiß-blauer Tellerrock gehören seitdem zu meinem Bestand.
Im übrigen verlief der Stadtbummel wie üblich fast ohne irgendwelche besonderen Ereignisse.
Einzige Auffälligkeit war in einem Kaufhaus beim Toilettenbesuch. Auf dem Weg musste man an ein paar Tischen vom Restaurant vorbei, die den Blick genau in Richtung des Weges hatten. Einem Mann, der gerade fleißig am Kauen war, dem fielen bei meinem Anblick fast die Augen raus.
Als ich von der Toilette zurück kam, fühlte er sich veranlasst, nach seiner Frau zu pfeifen und in meine Richtung zu zeigen. Die Frau blickte nur kurz zu mir und schien ansonsten wenig beeindruckt zu sein.

Als Hauptteil des Tages hatte ich diesmal vor, eine Fahrradtour um den Badesee vom letzten Mal zu machen. Dabei wollte ich gleich meine Rocksammlung auf Fahrradtauglichkeit testen. Die Tour mit mehreren Möglichkeiten zum Baden oder Rasten habe ich mir bereits vorher herausgesucht. Mangels Erfahrung ging ich vorsichtshalber in Hose zum Fahrradverleih.

Nachdem ich an der ersten Badestelle angekommen war, machte ich direkt die erste Pause und nach einem kleinen Bad ging es dann im Rock weiter. So probierte ich rings um den See nacheinander alle Röcke durch.
Ein Zwischenstopp war wieder ein Aussichtsturm mit einem sehr schönen Blick über den See.
Leider konnte ich den Turm aufgrund meiner Höhenangst nur zur Hälfte erklimmen, aber auch dort hatte man auf dem Zwischenpodest eine gute Aussicht. Zu dem Zeitpunkt hatte ich gerade meinen schönen neuen Tellerrock an. Einmal musste ich den Rock kurz festhalten, damit er sich nicht nach oben krempelt.
Einer unschönen Überraschung hatte ich aber schon wegen dem Auf- und Absteigen auf das Fahrrad mit entsprechender Kleidung vorgebeugt. ;)
Bei der Konstruktion des Turmes wurde aber überhaupt nicht an die rocktragende Bevölkerung gedacht. Bei einem einfachen Blick nach oben hatte jeder komplett freie Aussicht, da die Treppen und Podeste alle nur einfache Metallgitter waren. Als ich den Turm verlassen wollte, hatte ich damit ein kleines Problem, weil mitten auf der Treppe eine Gruppe stehen geblieben ist, die einfach nicht weiter ging. Aufgrund der Metallgeräusche beim Treppensteigen schauten natürlich alle erstmal hoch in meine Richtung. Die Gruppe hat mich dann vorbei gelassen und es hat auch keiner etwas zu mir gesagt.

Nach meinem letzten Zwischenstopp hatte ich dann nur noch den neuen grauen Stretchrock auf meiner Liste. Diesen zog ich auf der Rückfahrt an und wollte ihn dann kurz vor dem Fahrradverleih noch wechseln. An der Stelle jedoch, die ich dafür vorgesehen hatte, war nun am späten Nachmittag viel mehr los, als bei meiner Hinfahrt, so dass ich mich dort unmöglich umziehen konnte. So blieb mir nichts weiter übrig, als im Rock das Fahrrad zurückzugeben. Die beiden Betreiber schienen etwas verwundert über mein anderes Aussehen, haben aber kein Wort über meine Kleidung verloren.

Zusammenfassend steht nun noch das Ergebnis meines "Tests" aus.
Die eng anliegenden Stretchröcke rutschen erwartungsgemäß beim Fahren nach oben. Wenn man auf dem Fahrrad unbedingt einen solchen tragen will, empfiehlt sich zumindest farblich passende Unterwäsche.
Mit den kurzen weiteren Röcken und dem Kleid gab es gar keine Probleme. Anstatt während der Fahrt hoch zu wehen, wurden diese durch den Fahrtwind fest an den Körper gedrückt.
Eine Enttäuschung war diesmal der Jeansrock. Die Unterseite des Rockes wurde durch die Sattelspitze so ungünstig nach oben gedrückt, dass ein Fahren fast schon unmöglich war.
Der Stretchrock, den ich auf der letzten Etappe zum Fahrradverleih an hatte, ist etwas länger als meine anderen Röcke und hat am unteren Ende auch nicht mehr die nötige Spannkraft. (gebraucht aus dem A&V) So rutschte dieser zwar bei jeder Aufwärtsbewegung etwas nach oben, aber anschließend gleich wieder nach unten. Deshalb stufe ich diesen für mich auch als fahradtauglich ein.

Mit dieser Geschichte bin ich nun zunächst am Ende meine Rockerfahrung angelangt. Sobald ich wieder - zumindest für mich - interessante Erfahrungen gemacht habe, gibt es wieder eine Fortsetzung. Demnächst stehen ein paar mehrtägige Dienstreisen an die Ostsee an - hoffentlich noch, solange es warm ist - und mein wichtigstes Ziel bezüglich Rock bleibt, meine Frau zu überzeugen bzw. einen Kompromiss mit ihr zu finden.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: androgyn am 19.07.2016 13:09
Auch der Vorschlag, dass sie die Reaktionen der andern Leute bei unserem Ausflug beobachtet, wo uns keiner kennt, sagte ihr leider nicht zu. So blieb mir erstmal nichts weiter übrig, als weiter nur allein die neue Freiheit zu genießen.

An einem Nachbartisch saß ein junger Mann, vermutlich mit seiner Mutter. Nachdem er mich mitbekommen hatte, machte er seine Begleitung auf mich aufmerksam, welche daraufhin zu mir sah und den Kopf schüttelte.
Genau aus diesem Grund glaube ich kaum, dass du deine Frau damit überzeugen kannst. Sie befürchtet genau diese Reaktionen, dass du dich vor ihr als Mann abwertest. Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass der Vorführeffekt oft ein anderer ist. Al ich mit meinem besten Freund unterwegs war, hörte er plötzlich auch  wie jemand in der Schlange zu seiner Frau sagte, "guck mal dort, Conchita"  ::)

Einem Mann, der gerade fleißig am Kauen war, dem fielen bei meinem Anblick fast die Augen raus.
Als ich von der Toilette zurück kam, fühlte er sich veranlasst, nach seiner Frau zu pfeifen und in meine Richtung zu zeigen.
"Hat wegen Ihnen auch schon jemand mal gepfiffen, um auf ihre Fettwampe aufmerksam zu machen?"

Ok, ok, ich weiß....Ihr seid alle nett.  ::)
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: BerlinerKerl am 19.07.2016 13:47
Ich bin mal auf dem Brocken war, fragte mich mal aus einer Gruppe ein Mann "Bist du Conchita?"
Antwort: "Nein der Bruder. Conchita hatte heute keine Zeit."

Aus der Gruppe kam applaus.

Überhaupt nicht schlimm.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: androgyn am 19.07.2016 18:52
Ich bin mal auf dem Brocken war, fragte mich mal aus einer Gruppe ein Mann "Bist du Conchita?"
Antwort: "Nein der Bruder. Conchita hatte heute keine Zeit."

Aus der Gruppe kam applaus.

Überhaupt nicht schlimm.
Das taking back Word, also das vereinahmen von Fremdzuweisungen ist oft die beste Strategie gegen Sprüche, weil das versuchte Lächerlichmachen an einem keinen Angriffspunkt mehr hat. Das muss aber auch im richtigen Moment sitzen.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: high4all am 20.07.2016 07:29
Das taking back Word, also das vereinahmen von Fremdzuweisungen ist oft die beste Strategie gegen Sprüche, weil das versuchte Lächerlichmachen an einem keinen Angriffspunkt mehr hat. Das muss aber auch im richtigen Moment sitzen.

Für alle, denen das zu hoch ist:

Er meint Schlagfertigkeit.

(Noch sprechen die meisten hier deutsch.)
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: androgyn am 20.07.2016 11:13
Für alle, denen das zu hoch ist:

Er meint Schlagfertigkeit.

(Noch sprechen die meisten hier deutsch.)

Nein. Mit taking back Word ist die Rücknahme eines Wortes gemeint, das man für sich als positive Bezeichnung verwendet um diesem die negative Konntierung zu nehmen. Zum Beispiel Schwuli.
Schlagfertigkeit ist quick-wittedness
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: high4all am 20.07.2016 11:23
Berliner Kerl war in der Situation schlagfertig.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: popolus1 am 22.07.2016 09:21
Kurz vor dem Urlaub, habe ich nun überraschenderweise doch noch etwas erlebt. Nur das Ende ist leider nicht so toll.

SSV und Stadtrundfahrt

Vorgestern in der Mittagspause kam ich an einem Laden vorbei, vor dem ein paar Röcke mit einigen Prozenten Rabatt hingen. Da hab ich gleich mal geschaut und auch wieder was passendes für mich entdeckt. Nach der Anprobe ging ich dann zur Kasse. Weil ich in Hosen war, war sich die Verkäuferin wohl nicht ganz sicher, ob ich das richtige Stück gekauft habe, denn sie kommentierte den Kauf mit den Worten "Oh ein Röckchen". Nachdem ich das mit einem kurzen "Ja" bestätigte, kassierte sie dann ab und reichte mir das Teil.

Von diesem Kauf inspiriert, ging ich dann gestern nach einem Termin in einer Nachbarstadt wieder einmal auf Tour. Im Auto zog ich meinen schönen weiß-blauen Tellerrock (momentan mein Lieblingsstück) an. Im Rock machte ich nun eine kleine Stadtrundfahrt mit Bus und Bahn und klapperte nebenbei gleich ein paar Läden ab.
Unterwegs gab es immer mal wieder ein paar Leute, die mich etwas länger musterten. Eine Wertung konnte ich den Blicken allerdings nicht entnehmen. Im Bus Richtung Schwimmbad stiegen dann auch ein paar Schüler ein, die gleich in meiner Nähe standen. Ich nehme an, dass sie sich wohl über mein Outfit lustig machten. Sie stießen sich immer mal wieder an, sahen kurz in meine Richtung und lachten dezent. Also zumindest fühlte ich mich nicht von Ihnen ausgelacht. Vielleicht fanden sie es auch einfach nur lustig.
Später bei einer älteren Frau, die mir schräg gegenüber saß, bemerkte ich, wie sie immer wieder zu mir herüberschielte. Gesagt hat sie allerdings nichts und auch ich wollte kein Gespräch anzetteln.

Zunächst suchte ich ein paar Second-Hand-Läden auf, die mit bis zu 70% Rabatt warben. Dort wurde ich allerdings nicht fündig. Erfolg hatte ich dann dafür bei H&M und 1982.
Bei H&M bekam ich einen Rock, der ähnlich dem Rock ist, den ich anhatte, der jedoch ein wenig länger ist. Beim setzen in meinem Lieblingsrock bemerkte ich nämlich mehrfach, dass er vielleicht doch etwas zu kurz geraten ist, da ich nicht immer auf der Rückseite des Rockes zu sitzen kam. Der Rock war von kanpp 20€ auf nur 3€ heruntergesetzt, also musste ich einfach zuschlagen. :)
Bei 1982 habe ich einen Rock gefunden, der meiner kurzen "Gartenhose" sehr ähnlich ist. Er hat annähernd die gleiche Länge (ca. 45cm), die gleiche Farbe (ein kräftiges Blau) und scheint ebenfalls aus einer glatten Mikrofaser zu sein. Für 5€ konnte ich auch hier nicht nein sagen.

Leider überraschte mich der Regen, bevor ich wieder mein Auto erreicht hatte. Also waren meine Sachen entsprechend nass. Ein zweites T-Shirt hatte ich nicht dabei, dafür aber noch einen weiteren Rock. Also zog ich mir den schwarzen Stretchrock an, den ich ebenfalls beim letzten Mal gekauft hatte.
Mit diesem bin ich dann Tanken gefahren und anschließend noch zu Globus Mittagessen. Das Tanken verlief völlig unauffällig. Beim Globus hingegen, gab es wieder einige Blicke zu ertragen. Am interessantesten war dabei ein Arbeiter in oranger Uniform, der direkt neben der Drehtür saß. Er starrte die ganze Zeit auf den Rock und folgte mir, soweit er mich sah mit seinem Blick. Es würde schon ganz gern wissen, was er sich wohl so gedacht hat. Sein Gesicht hat er in keinster Weise verzogen. Er hat auch seinen Kollegen nicht auf mich aufmerksam gemacht, so wie ich es sonst schon öfters erlebt und erwartet hatte.

Da ich nun in diesem Stretchrock ein ganzes Stück im Globus zu gehen hatte, bemerkte ich, wie dieser beim Laufen immer etwas weiter nach oben rutsche. Das versuchte ich so gut es ging, möglichst unauffällig, immmer wieder zu korrigieren. Ich weiß nicht, ob ich den Rock noch mal anziehen werde. Wenn überhaupt, dann werde ich wohl versuchen müssen, kleinere Schritte zu machen. Das ständige Zurechtzupfen ist jedenfalls keine Lösung für mich.

Zu guter letzt bin ich, kurz bevor ich mich wieder in meine Hose begab, noch auf einem Rastplatz auf Toilette gegangen. Wäre mein Bedürfnis nicht so dringend gewesen, dann wäre ich diemal vielleicht womöglich einfach wieder weiter gefahren. Genau vor dem Toilettenhäuschen standen ein paar Jugendliche und tranken dort Bier. Mein Drang war aber so groß, dass ich darauf keine Rücksicht nehmen konnte. Also stieg ich aus und ging dorthin. Die Jugendlichen musterten mich schon von weitem. Anstelle einer dummen Bemerkung kam jedoch von einem der Jugendlichen ein "Guten Morgen". Ich grüßte freundlich zurück und ging in das Haus. Beim Herausgehen stand die Gruppe noch da. Da aber keiner zu mir sah, ging ich einfach zurück zu meinem Auto.

Am Abend habe ich mich auf der Gassirunde noch mit meiner Frau unterhalten. Nachdem ich ihr von meinem Termin erzählte und wann ich wieder zurück war, viel ihr die zeitliche Diskrepanz auf, die da offenbar bestand. Ich antwortete ihr, dass ich noch etwas in der Stadt war und dort neue Röcke gekauft habe. Darüber war sie wohl ein wenig erstaunt und halt auch recht unzufrieden, dass ich das Thema für mich noch nicht aufgegeben habe.
Ich nutzte im Anschluss auch gleich die Gelegenheit, meine Frau auf den Urlaub anzusprechen. Da wir recht weit fortfahren, wird uns dort mit Sicherheit keiner kennen oder jemals wieder begegnen. Das reichte meiner Frau leider nicht als Argument. Sie will keinesfalls mit mir im Rock irgendwo gesehen werden. Außerdem hat sie mich überzeugt, dass unser Sohn wohl ein gewaltiges Problem mit mir im Rock hätte. Er kann es schon gar nicht verstehen, wenn ich Strings als Unterwäsche trage. Obwohl es eindeutig Strings für Männer sind, bezeichnet er diese als Frauenwäsche. Da er mich kaum in Unterwäsche sieht, ist das kein großes "Problem". Mit mir im Rock unterwegs zu sein oder mich so den ganzen Tag um sich zu haben, wäre wieder eine ganz andere Hausnummer.
Ich habe mich also überreden lassen und werde wohl nun die nächsten 3 Jahre bis zum Ende seiner Lehre darauf verzichten müssen, zu Hause oder gemeinsam unterwegs Röcke zu tragen.
Zumindest habe ich jetzt erreicht, dass mir kein Vorwurf der Heimlichkeit gegenüber meiner Frau mehr gemacht werden kann. Nach meiner nächsten längeren Dienstreise, die ich vorhabe, während der Freizeit komplett im Rock zu verbringen, kann ich ihr dann ja auch mal von diesem Erlebnis berichten.

Viele Grüße popolus (bin ab morgen dann erstmal im Urlaub :) )
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: MAS am 22.07.2016 09:36
Armer Popolus!

Trotzdem: Schönen Urlaub!

LG, Michel
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: androgyn am 22.07.2016 09:57
Wieso armer Popolus? Erzähl mal. Mir ist der Text schon wieder zu lang um die wichtigen Stellen rauszufischen.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: MAS am 22.07.2016 10:16
Wieso armer Popolus? Erzähl mal. Mir ist der Text schon wieder zu lang um die wichtigen Stellen rauszufischen.

Ja, das kostet Dich zu viel Zeit.

Aber ganz einfach: Weil seine Frau ihm das Rocktragen verbietet.

LG,
Michel
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: popolus1 am 22.07.2016 10:44
Danke Michel !

@rock aktiv:
Ich hab mir mit meiner Geschichte schon Mühe gegeben, diese in handliche Stückchen zu zerlegen.
Diesmal hab ich extra für Dich auch gleich in der ersten Zeile auf das Ende hingewiesen.
Hättest also nur da lesen brauchen, wenn Dich der Rest nicht interessiert.
Oder bist Du einfach nur sauer, weil ich kürzlich Deine mit Zitaten zerpflückten und damit nicht viel kürzeren Kommentare kritisiert habe?

LG popolus
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: high4all am 22.07.2016 10:44
Wie wäre es denn mit einem Gespräch "von Mann zu Mann" mit Deinem Sohn ohne die Gegenwart Deiner Frau? Der scheint mir schon alt genug für eine eigene Meinung zu sein und muss sich wohl nicht mehr von seiner Mutter bevormunden lassen.

Zitat
Außerdem hat sie mich überzeugt, dass unser Sohn wohl ein gewaltiges Problem mit mir im Rock hätte.

Du weißt es nicht und Deine Frau weiß es auch nicht (".... wohl ein ....  Problem hätte").

Gleich für die nächsten drei Jahre die Flinte ins Korn werfen halte ich für überzogen. Du tust weder Dir, Deiner Frau, noch Deinem Sohn einen Gefallen.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: androgyn am 22.07.2016 11:00
Außerdem hat sie mich überzeugt, dass unser Sohn wohl ein gewaltiges Problem mit mir im Rock hätte
Ich habe mich also überreden lassen und werde wohl nun die nächsten 3 Jahre bis zum Ende seiner Lehre darauf verzichten müssen, zu Hause oder gemeinsam unterwegs Röcke zu tragen.
Hallo Popolus,
hat sie euren Sohn nur vorgeschoben oder hast du ihn selber mal darauf angesprochen?
Was ändert sich denn nach den 3 Jahren? Willst du deswegen den Kontakt zu deinem Sohn abbrechen? Auch wenn er nicht mehr bei dir zuhause wohnt, wil man doch noch was gemeinsam unternehmen oder sich besuchen.


Nach meiner nächsten längeren Dienstreise, die ich vorhabe, während der Freizeit komplett im Rock zu verbringen, kann ich ihr dann ja auch mal von diesem Erlebnis berichten.
Deine Frau müsste es schon selber mit erleben. Erzählungen und selbsterlebtes helfen aus meiner Erfahrung wenig weiter.

VG
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: popolus1 am 22.07.2016 12:01
@high4all:
Da mein Sohn schon ein Problem mit meiner nicht sichtbar getragenen Unterwäsche - seiner Meinung nach "Frauenwäsche" - hat, glaube ich schon, dass Röcke für ihn ein größeres Problem sein könnten.
Außerdem hat er auch gewisse psychologische Auffälligkeiten, mit denen er schon länger in Behandlung ist. Wie groß sein Problem mit mir im Rock wäre, lässt sich deshalb nur schwer vorhersagen. Hier gehen unsere Meinungen auseinander, aber ich möchte da auch nichts im Alleingang riskieren.

Meine Frau wird in dieser Zeit wohl nicht um das Thema herum kommen. Da finde ich sicher Wege, das Ganze am Köcheln zu halten. Vielleicht schaffe ich es ja sogar, sie in den 3 Jahren weich zu kochen.
Da ich mit ihr noch viele Jahre zusammen verbringen möchte, ist sie ohnehin der Schlüssel zu meinem Ziel.

@rock aktiv:
Ich gehe davon aus, der er nach seiner Ausbildung zu Hause ausziehen wird. Besuche, die es dann geben wird, sind immer nur vorübergehend und ich habe sowieso nicht vor, generell auf Hosen zu verzichten. Insofern, sollte das dann kein Problem mehr darstellen.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Peter am 22.07.2016 12:51
Wieso armer Popolus? Erzähl mal. Mir ist der Text schon wieder zu lang um die wichtigen Stellen rauszufischen.

Was'n das für eine Einstellung: zu faul, die Beiträge anderer zu lesen, aber seinen Senf dazu abgeben müssen >:(
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: androgyn am 22.07.2016 12:55
Was'n das für eine Einstellung: zu faul, die Beiträge anderer zu lesen, aber seinen Senf dazu abgeben müssen >:(
Nennt sich Ressourceneinsparung. Und guck ni so grimmig.  ;D
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: cephalus am 22.07.2016 15:13
Mir ist der Text schon wieder zu lang um die wichtigen Stellen rauszufischen.

Das klingt irgendwie nach funktionalem Analphabetismus  :o
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Peter am 22.07.2016 15:18
Was'n das für eine Einstellung: zu faul, die Beiträge anderer zu lesen, aber seinen Senf dazu abgeben müssen >:(
Nennt sich Ressourceneinsparung.

Für diese Antwort hätte Tochter einen Monat kein Taschengeld bekommen und hätte so lange nachdenken können, wessen Ressourcen da stattdessen angefordert waren...
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: high4all am 22.07.2016 15:24
Ist Ressourceneinsparung die moderne Umschreibung von Faulheit? ::)
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: androgyn am 22.07.2016 15:29
Das klingt irgendwie nach funktionalem Analphabetismus  :o
Ich bin doch keine Analraupe  :o
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Asterix am 22.07.2016 16:31
Schade, dass eure Beziehung so schwierig ist, popolus...Was mir aber viel mehr zu denken gibt, ist Deine persönliche Herangehensweise. Sie gibt mir auch deswegen zu denken, weil ich genauso verfahren bin. Ängstlich, ohne Mut. Teilweise bis heute...Gegenüber der Verwandtschaft bin ich bis heute sehr sehr vorsichtig...  :'(

Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Barefoot-Joe am 24.07.2016 09:03
Hallo popolus,

Zitat
Ich nutzte im Anschluss auch gleich die Gelegenheit, meine Frau auf den Urlaub anzusprechen. Da wir recht weit fortfahren, wird uns dort mit Sicherheit keiner kennen oder jemals wieder begegnen. Das reichte meiner Frau leider nicht als Argument. Sie will keinesfalls mit mir im Rock irgendwo gesehen werden.

Und genau das ist der Kern des Problems. Deine Frau hat Angst vor den Anderen - davor, was sie denken und davor, was sie sagen könnten. Über dich und über sie. Wir wissen ja alle aus eigener Erfahrung, wie stark solche Ängste sein können und wie wenig man mit sachlichen Argumenten dagegen tun kann. Wir selbst können unsere Ängste überwinden, weil wir ein starkes Interesse am Rocktragen haben, aber unsere Partner können das nicht. Solange diese Ängste bestehen, wird deine Frau dich nicht in die Öffentlichkeit begleiten wollen und solange sie nicht positive Erfahrungen in der Öffentlichkeit macht, bleiben die Ängste bestehen - ein klassischer Teufelskreis.

Es gibt sicher mehrere Möglichkeiten, da herauszukommen, aber von dieser würde ich abraten:

Zitat
Meine Frau wird in dieser Zeit wohl nicht um das Thema herum kommen. Da finde ich sicher Wege, das Ganze am Köcheln zu halten. Vielleicht schaffe ich es ja sogar, sie in den 3 Jahren weich zu kochen.

Ich kenne deine Frau jetzt nicht und jeder ist anders, aber ich fürchte dass "weichkochen" eher dazu führt, dass deiner Frau das Thema Rock ziemlich schnell furchtbar auf die Nerven geht und du das Thema gar nicht mehr ansprechen kannst. Geschweige denn im Rock akzeptiert wirst.

Was bei dir der richtige Weg sein könnte, weisst du aber sicher selbst am besten, wir können da nur Ideen liefern. Ein paar Ideen von meiner Seite:

- Du scheinst einige sehr feminine Röcke zu haben - Skaterröcke, Vokuhilas und ähnliches sind schon sehr feminin und damit auch sehr auffallend. Die würde ich erstmal weglassen und stattdessen auf dezente Röcke setzen. Sprich: Schwarz, lang, unauffällig. Denim statt Tüll. Nichts schwingendes, keine Spitze..

- Nicht großartig um Erlaubnis fragen. Deine Frau hat vermutlich auch Angst davor, dass du kein Mann mehr bist, also sei ein Mann. Motto beim nächsten gemeinsamen Termin: "Ich zieh jetzt einen Rock an, wenn dir das nicht passt, dann bleib zu Hause". Das kann natürlich auch nach hinten losgehen...

- Die Ängste deiner Frau werden aus der ungewohnten Situation gespeist. Eine Strategie könnte daher sein, sie erst einmal zu Hause an das Bild zu gewöhnen. Das kann bei der ablehnenden Haltung deiner Frau aber nur funktionieren, wenn du dich am Anfang auf einen Rock (oder etwas rockähnliches) beschränkst, das gerade noch akzeptiert wird. Zur Not erstmal einen einfachen Rock über einer Hose. Oder einen Sarong.

- Eine zentrale Angst deiner Frau dürfte sein, dass du anders bist, dass du eben von der Norm abweichst. Um den Konflikt von den Röcken wegzubringen und gleichzeitig den Röcken den Weg etwas zu ebnen, könntest du erst einmal in anderen, "harmloseren" Dingen anders sein. Meine Frau hatte sich bspw. im Vorfeld schon an barfuß und Nagellack gewöhnt, so dass es für sie nicht mehr ungewöhnlich war, jemanden an ihrer Seite zu haben, der nicht der Norm entspricht. Ich denke ohne diese Entwicklung wäre die Situation bei mir ähnlich wie bei dir. Ob das für dich noch eine Möglichkeit ist, kann ich nicht sagen, ich wollte aber mal darauf hinweisen. Da du ja bereits einen Rock-Konflikt hast, könnte ein zusätzliches "abweichendes Verhalten" auch leicht nach hinten losgehen und zu "Jetzt spinnt er komplett" führen. ;)

- Bei eventuellen Diskussionen finde ich, dass das stärkste Argument immer noch ist: "Ich sage dir nicht, was du anziehen sollst, warum willst du mir das dann vorschreiben?". Alternativ, wenn's passt: "Mir gefällt es auch nicht, wenn du Hosen anhast, aber verbiete ich dir das? Nein? Warum willst du mir dann etwas verbieten?".

- Wenn du mit deiner Frau in Hosen unterwegs bist und ihr zufällig einen anderen Mann im Rock sehen oder treffen würdet, könnte das die Haltung deiner Frau positiv beeinflussen. Ebenso, wenn sie Promis im Rock sehen würde. Wer weiß, vielleicht sitzt beim nächsten Restaurantbesuch ja ein Mann im Rock am Nebentisch... ;) Wo wohnt ihr noch gleich? ;)

- Deine Frau hat doch bestimmt engere Freundinnen. Deren Meinung ist besonders wichtig, wenn du die auf deine Seite bringen könntest, wäre das ein wichtiger Schritt...

- Packe deine Koffer selbst. ;)

Zitat
Außerdem hat sie mich überzeugt, dass unser Sohn wohl ein gewaltiges Problem mit mir im Rock hätte. Er kann es schon gar nicht verstehen, wenn ich Strings als Unterwäsche trage.

Hast du mit deinem Sohn darüber geredet? Es wundert mich schon sehr, dass deine Frau dem Thema Rock so ablehnend gegenüber steht, aber dann mit deinem Sohn darüber redet. Selbst wenn sie es getan hat, könnte man auf die Idee kommen, dass sie es getan hat, um ihn auf "ihre Seite" zu ziehen.

Und deine Unterwäsche ist doch allein deine Sache. Die sieht man nicht in der Öffentlichkeit, also warum sollte das Frau und Sohn interessieren? Wenn dein Sohn allen Ernstes damit ein Problem hat, dass du einen Herrenstring trägst, wird es vielleicht Zeit für ein klärendes Vater-Sohn Gespräch. Ich trage auch Strings (aus beiden Abteilungen), weil sie einfach viel bequemer sind und ich nicht ständig auf Nähten sitze. Diese funktionalen Argumente hat jeder in der Familie akzeptiert.

Zitat
Mit mir im Rock unterwegs zu sein oder mich so den ganzen Tag um sich zu haben, wäre wieder eine ganz andere Hausnummer.

Das ist vor allem eins: Gewohnheit. Wir haben Angst vor dem Ungewohnten und die Angst verschwindet erst, wenn es für uns normal wird. Das gilt natürlich auch ganz besonders für Frau und Kind. Wenn du es schaffen würdest, dass du zu Hause im Rock herumlaufen kannst, wäre das ein wichtiger Schritt. Und sei es nur bei bestimmten Tätigkeiten oder zu bestimmten Zeiten. Sobald das dann zur Gewohnheit wird, kann sich das weiter entwickeln. Überhaupt denke ich, dass in deiner Situation eine Strategie der kleinen Schritte eher zum Erfolg führen würde.

Zitat
Ich habe mich also überreden lassen und werde wohl nun die nächsten 3 Jahre bis zum Ende seiner Lehre darauf verzichten müssen, zu Hause oder gemeinsam unterwegs Röcke zu tragen.

Was vermutlich passieren wird, ist dass der Druck so groß wird, dass du immer mehr Möglichkeiten suchst, auszubrechen - was deine Frau dann mitbekommen und negativ interpretieren wird.  Und was leider auch passieren wird, ist, dass sich bei dir der Gedanke immer mehr festbeißt, dass deine Frau dein Leben übermäßig bestimmt und dir etwas verbietet, was dich glücklich macht. Solche Gedanken fressen einen auf und deiner Frau sollte das bewußt sein. Wenn es nur um den Sohn geht, könnte sie ja den Rock auch akzeptieren, wenn ihr zu zweit unterwegs seid. Aber das geht ja auch nicht, woraus man schließen könnte, dass der Sohn gar nicht das Problem ist.

Zitat
Zumindest habe ich jetzt erreicht, dass mir kein Vorwurf der Heimlichkeit gegenüber meiner Frau mehr gemacht werden kann. Nach meiner nächsten längeren Dienstreise, die ich vorhabe, während der Freizeit komplett im Rock zu verbringen, kann ich ihr dann ja auch mal von diesem Erlebnis berichten.

Weiß sie das schon? Denn wenn nicht, ist das Heimlichkeit. Ich würde ihr davon auch gar nicht berichten. Das ist dein Erlebnis und wenn sie es mit dir teilen möchte, wird sie fragen. Frage dich mal selbst, ob ein unaufgeforderter Bericht bei ihr Freude darüber auslösen würde, dass du ein schönes Erlebnis hattest. Wenn nein und wenn eher unterkühlte Reaktionen zu erwarten sind, überlege dir gut, ob du dir das schöne Erlebnis kaputtmachen lassen willst. Rein psychologisch gesehen: Sie hat eine starke Ablehnung gegen den Rock an dir aufgebaut und wenn du ihr nun von einem tollen Erlebnis im Rock berichtest, führt das zu einer heftigen kognitiven Dissonanz, die sie nur auflösen kann, indem sie entweder ihre Ablehnung aufgibt, oder das schöne Erlebnis zerstört. Ich weiß nicht, was wahrscheinlicher ist, aber ich weiß, was für sie einfacher ist...

Ich drücke dir auf jedem Fall kräftig die Daumen. Wie auch immer das weiter verlaufen wird, es wird der richtige Weg sein. :)

Nebenbei bemerkt: Es sollte irgendwie einen Event für uns rocktragende Männer geben. Es wäre doch toll, wenn man sich mal für ein Wochenende unbeschwert unter Gleichgesinnten bewegen und Erfahrungen austauschen könnte. Ja, ich kenne den Stammtisch - aber das ist eine Weltreise für mich und lohnt sich daher nicht. Mir schwebt da eher ein ganzes Wochenende vor, am Besten in einer Jugendherberge.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: GregorM am 24.07.2016 13:41
Hallo Populus,

du hast es nicht so leicht, aber du bist nicht der einzige.

Die meisten Frauen ziehen Männer vor, die männlich sind und so erscheinen. Das ist ein Postulat meiner Seite, aber ich glaube an dessen Wahrheit. Auch dass Männer Frauen bevorzugen, die  weiblich sind und ihnen so erscheinen.

Wo eine Frau in Hosen weiblich erscheint oder es meistens tut, ist es mit Männern im Rock nicht so sehr der Fall – falls überhaupt. Zweifelslos hängt es mit Sehgewohnheiten zusammen, und hier haben sich Hosen bei Frauen als weiblich (genug) etabliert. Deshalb führen Argumente wie „wenn du Hosen tragen kannst, kann ich auch einen Rock tragen“ zu nichts. Aber nicht nur das. Einige Männer kaufen, wie es in vielen Beiträgern hier zu lesen ist, lieber alle ihre Sachen in Frauenläden oder –Abteilungen. Kein Wunder deshalb, dass jene Männer öfters nicht als männlich empfunden werden – was sie sich wohl auch nicht wünschen.
Ist die Frau strikt dagegen, sehe ich keinen anderen Ausweg als ein Kompromiss, wo der Mann IHR genug männlich im Rock erscheinen kann. Das heißt in meiner Welt Kilt oder vielleicht noch Männerrock.

Ein „maskuliner“ Rock aus der Damenabteilung könnte VIELLEICHT noch gehen, aber bei einer negativ eingestellter Ehefrau kaum. Skaterröcke erfüllen mit Sicherheit nicht das Kriterium. 

Ein Kilt lässt sich dagegen erklären und verteidigen und könnte auch den eigenen Kindern verständlich gemacht werden (und Familie Freunden/Freundinnen, Kollegen/Kolleginnen usw.).

Vielleicht nicht der Idealfall, aber könnte viel besser als praktisch nichts sein.
   
Es macht übrigens keinen Sinn, am Urlaubsort in Begleitung mit einer skeptischen Ehefrau eine Kleidung zu tragen, die negative Kommentare oder Geste hervorruft. Kommen Reaktionen, MÜSSEN sie positiv sein.

Einen schönen Urlaub wünsche ich dir.

Gregor

PS. Du darfst gerne mich als Beispiel nennen, falls nutzbar. Ich bin seit 50 Jahren seit glücklich verheiratet, trage seit fast 20 Jahren Kilts (und manchmal, wenn alleine, auch andere Röcke). Meine Frau akzeptiert, dass ich Kilts trage. Unsere Kinder, Familie und Freunde tun es auch. Es geht durchaus.

Das meiste steht auf meiner HP.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Barefoot-Joe am 25.07.2016 11:15
Hallo Gregor,

Zitat
Deshalb führen Argumente wie „wenn du Hosen tragen kannst, kann ich auch einen Rock tragen“ zu nichts.

Das hängt vom Kontext ab. Wenn der Kontext die Gewohnheiten der Gesellschaft sind, hast du Recht.

Wenn es aber erst einmal nur um Fairness in der Beziehung geht, dann führt das Argument unter Umständen doch zum Nachdenken und Sinneswandel. Denn es kann ja nicht sein, dass in einer Beziehung die Wünsche der einen Seite respektiert werden müssen, die der anderen Seite aber nicht. Wenn der Mann seine Frau lieber in Rock und Kleid sieht, es aber akzeptiert, wenn sie Hosen trägt, dann ist es doch nur fair, wenn umgekehrt akzeptiert wird, dass der Mann Röcke trägt, auch wenn die Frau ihn lieber in Hosen sehen würde.

Es kann doch nicht sein, dass sich derjenige, der bereits alle Freiheiten hat, seinem Partner die gleichen Freiheiten verbietet, oder?

Zitat
Ein Kilt lässt sich dagegen erklären und verteidigen und könnte auch den eigenen Kindern verständlich gemacht werden (und Familie Freunden/Freundinnen, Kollegen/Kolleginnen usw.).

Ich hätte es viel schwerer, einen Kilt zu verargumentieren als jeden anderen Rock. Was wäre denn da mein Argument? "Ich war in einem früheren Leben mal Schotte?" ;)  Klar, ich würde mir damit ein Inselchen erobern und könnten einen Kilt anziehen. Aber ist es das, was ich will? Geht es mir um den Rock oder um die Freiheit? Ich will nicht einen Kilt anziehen, ich will das anziehen, was mir gefällt. Ich will mir nicht bei 30 Grad im Schatten acht Quadratmeter Wolle um die Hüften wickeln, weil ich das irgendwie gegenüber anderen begründen kann - ich will dann einen Chiffonrock oder einen Mini anziehen, weil mir das so gefällt. :)

Wenn es am Anfang ein Kompromiss sein soll, dann würde ich einen Sarong empfehlen. Der läßt sich leichter begründen als der doch sehr spezielle Kilt, denn er wird weltweit getragen. Und vor allem kann man ihn beliebig zwischen Maxi und Mini verändern und so das Umfeld an die Optik gewöhnen.

Zitat
Es macht übrigens keinen Sinn, am Urlaubsort in Begleitung mit einer skeptischen Ehefrau eine Kleidung zu tragen, die negative Kommentare oder Geste hervorruft. Kommen Reaktionen, MÜSSEN sie positiv sein.

Absolut. Allerdings könnte die Ehefrau am Urlaubsort auch in einer toleranteren Stimmung sein. :)
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: eff am 25.07.2016 13:33
Hallo,

das Thema ist ein so komplexes, das meiner Meinung nach nur individuell gelöst werden kann. Die Aussagen von Barefoot-Joe kann ich vollkommen nachvollziehen bzw. bin auch seiner Meinung - insbesondere, was den ersten Abschnitt angeht. Wenn die "Fronten" jedoch festgefahren sind, was dann? Einer (in diesem Fall der Mann) gibt auf (und zieht nur noch Hosen etc. an) oder man ignoriert die Meinung des Partners (-in). Letzteres führt aber dann wohl bald zur Trennung. Etwas, was ich keinem wünsche.

Ich selber habe das Glück, dass meine Frau mich mit meiner Vorliebe unterstützt bzw. akzeptiert - wenn ihr auch Hosen an mir besser gefallen. Was ihr nicht an mir gefällt ist ein Kilt. Aber damit kann ich gut leben. Wenn Rock, dann sollte er männlich erscheinen - ähnlich dem, was Gregor geschrieben hat. Ich muss mich hier nicht wiederholen.

Übrigens - gestern Abend haben meine Frau und ich einen schönen ca. 3 km langen Spaziergang zur Eisdiele im Ort gemacht. Sie im Kleid, ich im Rock. Viele Leute - auch bekannte Gesichter. Reaktionen auf meinen Rock: Null. Vielleicht mal einen Blick.

Solche Beispiele von positiven Erlebnissen können vielleicht helfen - ich wünsche es jedenfalls.

Viele Grüße, Erwin

Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: high4all am 25.07.2016 14:04
Zitat
Wenn Rock, dann sollte er männlich erscheinen

Und ich habe gedacht, es kommt auf den Inhalt an und nicht auf die Verpackung. So wie bei Frauen, die Hosen tragen. Die werden trotzdem als Frauen angesehen.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: GregorM am 25.07.2016 14:42
Hallo Barefoot-Joe,

ich bin auch dafür, dass in einer Ehe oder sonstigem Verhältnis beide zu einer akzeptablen Lösung beitragen. Und mal meinte ich auch wie du, dass wenn ein Mann seiner Frau „erlaubte“, Hosen zu tragen, sollte sie auch ihm gönnen, einen Rock zu tragen. Nur habe ich erkannt, dass dabei keineswegs um Gleichgewicht die Rede ist. Frau in Hose ist überall völlig akzeptiert, und man muss sehr alt sein, um erlebt zu haben, dass Frauen mal nur Röcke und Kleider tragen durften. Mann im Rock aber ist noch SEHR außergewöhnlich.  Wo eine Frau  in Hosen nirgendwo deswegen negative Reaktionen erlebt, ist das nicht immer der Fall mit einem Mann im Rock. Deshalb lehnen einige Frauen ab, mit ihrem Mann im Rock gesehen zu werden, denn längst nicht alle Frauen haben an der extra Aufmerksamkeit Freude.

Ob ein Rock einfacher anderen zu erklären sei als ein Kilt? Es kann vermutlich individuell sein, und Nationalität könnte eine Rolle spielen, aber mit mir und dem Kilt klappt es, wogegen ich es mit einem leichten, flatternden Rock nicht geschafft hatte, weder bei meiner Frau, noch mit meinen Kindern, der Familie, den Freunden usw. Akzeptanz zu finden.

Wenn ich im Kilt unterwegs bin, bekomme ich oft Komplimente, im Männerrock oder Jeansrock eher selten, bzw. nie.

Nichts deutet daran, dass die Gesellschaft „erwartet“, dass ein Mann im Kilt Schotte sein sollte, kommt es vor. Ich bin ihr wohl einfach ein Mann, der aus irgendeinem Grund gerne einen Kilt trägt. Genau warum spielt ihr offensichtlich keine Rolle.  Ein bisschen exzentrisch könnte ich ihr vielleicht vorkommen, aber nicht, dass ich aus den Rahmen falle.

Ein Sarong? Ja, wenn die Klima dazu passt. Bei mir nicht. Ein Minirock? Aber sehr gern. Das doch nur wenn alleine unterwegs, und auf positive Reaktionen muss ich sowieso dann lieber verzichten. 

Gruß
Gregor
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Peter am 25.07.2016 16:21
Zitat
Wenn Rock, dann sollte er männlich erscheinen

Und ich habe gedacht, es kommt auf den Inhalt an und nicht auf die Verpackung. So wie bei Frauen, die Hosen tragen. Die werden trotzdem als Frauen angesehen.

Sei doch nicht so ignorant. Es wurde ausführlich der Zusammenhang und die Umstände Erläutert.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: androgyn am 25.07.2016 16:29
Hajo bekommt Höhenflüge, weil seine Frau alles an ihm akzeptiert und meint, es liege nur daran, ob man die richtigen Partnerin hat. Dass seine Ehe auf christliche Fundamenten besteht, wird aktiv ausgeblendet. Andere Frauen, die das Christentum nicht als Fundament ihrer Beziehung nutzen, hätten schon längst mit dem Gedanken der Trennung gespielt oder zumindest die gleichen Probleme wie bei Popolus gemacht.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: high4all am 25.07.2016 17:05
Da habe ich ja richtig "ins Schwarze" getroffen. ::)

Um mich vor Höhenflügen zu bewahren, genügt es, den einen oder anderen Beitrag zu lesen. Und schon sind mögliche Visionen und Träume in aseptive Teilchen von Erbsengröße zerlegt.

(Ausser ich lese Beiträge von Marcel oder Jürgen oder anderen Mutmachern.)

Für mich beeinhaltet Männlichkeit solche Eigenschaften wie Mut, Abenteuerlust, Risikobereitschaft, Kraft, Sinnlichkeit, Verlässlichkeit, Führungsanspruch, Besonnenheit, Bereitschaft zum Zupacken, organisatorische Fähigkeiten, Zielstrebigkeit.

Viele dieser Eigenschaften suchen Frauen bei Männern. Wenn sie diese gefunden haben, spielen Äusserlichkeiten eine geringere Rolle.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: androgyn am 25.07.2016 18:33
Für mich beeinhaltet Männlichkeit solche Eigenschaften wie Mut, Abenteuerlust, Risikobereitschaft, Kraft, Sinnlichkeit, Verlässlichkeit, Führungsanspruch, Besonnenheit, Bereitschaft zum Zupacken, organisatorische Fähigkeiten, Zielstrebigkeit.
Haben das alles Frauen nicht? Ich habe kein Führungsanspruch, organisatorische Fähigkeiten habe ich auch kaum. Risikobereitschaft, ohje ohje...da bin ich lieber ne Mimose. Mut? naja...auch nicht wirklich. Kraft? Oberarme wie He-Man hab ich auch keine.

Viele dieser Eigenschaften suchen Frauen bei Männern. Wenn sie diese gefunden haben, spielen Äusserlichkeiten eine geringere Rolle.
Wenn du ehrlich zu dir bist, glaubst du nicht deinen eigenen Zeilen.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: high4all am 26.07.2016 07:31
Von Frauen ist ausnahmsweise mal nicht die Rede, sondern von "Nichtfrauen".

Vielleicht kommen Männerröcke nicht aus dem Quark, weil sich Männer zuwenig ihrer Eigenschaften besinnen und auf Frauen starren wie das Kaninchen auf die Schlange.

Hat jemand den Mut und geht das Risiko ein, einen Rock zu tragen, um ein Abenteuer zu erleben? Oder beansprucht jemand die Führung über die Auswahl seiner Kleidung? Wer hat die Kraft, Verlässlichkeit und Besonnenheit, zielstrebig Röcke zu tragen, wenn ihm der Wind ins Gesicht bläst? Wer nutzt die Gelegenheiten zum Zupacken und organisiert sich einen Rock, um seine Sinnlichkeit zu demonstrieren?

In langjährigen Partnerschaften spielen Äusserlichkeiten eine untergeordnete Rolle. Aber das kannst Du nicht wissen, r.a.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: GregorM am 26.07.2016 08:45

Ich will mir nicht bei 30 Grad im Schatten acht Quadratmeter Wolle um die Hüften wickeln, weil ich das irgendwie gegenüber anderen begründen kann - ich will dann einen Chiffonrock oder einen Mini anziehen, weil mir das so gefällt. :)


Nur um ein mögliches Mißverständnis aus der Welt zu schaffen: Ein 8 Yard Kilt (7 m Stoffbreite mal rund 60 cm Länge) ist keine acht Quadratmeter, sondern nur um die Hälfte. Die meisten begnügen sich mit 4 oder 5 Yard, und dann hat man „nur“ um die 2,5 Quadratmeter Stoff.

Ein Kilt ist vom Typ Wickelrock, aber man wickelt nicht mehrmals die 3,5 bis 7 Meter Stoff um sich herum. Nur die beiden Schürzen vorne liegen doppelt und von Hüfte zur Hüfte, wo die Überlappung bei einem Damenwickelrock öfters kleiner ist.  Das Rest sind Falten, die beim Gehen Sommer und Winter wie eine Klimaanlage funktionieren.

Aber zugegeben, mit einem Chiffonrock kann ein knielanger Kilt im Sommer nicht konkurrieren. Auch nicht mit einem Minirock. Nur ist der Unterschied nicht so groß, wie man aus Barefoot-Joes Beschreibung ausleiten könnte.   

Und die Verbindung Kilt = Schottland. Könnte der Grund sein, dass viele Deutsche noch die Bezeichnung Schottenrock verwenden (erst 2010 taugte bei Duden das Wort Kilt auf)? Auf anderen Sprachen heißt das Ding längst Kilt (ob für Männer oder Frauen, ob kariert oder einfarbig). Selbst in Schottland scheint der Begriff "kilted Skirts" für Kilts für Damen auf dem Rückweg zu sein.   

Gruß
Gregor 
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: high4all am 26.07.2016 09:21
Ferner gibt´s die Möglichkeit, einen Kilt aus Acrylfaser für den Sommer zu verwenden. Die sind leichter, preiswerter und maschinenwaschbar.

Und man kann sich einen kürzeren Kilt besorgen. Entweder als Maßanfertigung oder aus der Damenabteilung. Wenn man nicht strengstens an der Tradition klebt bezüglich der Rocklänge oder Wickelrichtung.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: GregorM am 26.07.2016 10:53
Ferner gibt´s die Möglichkeit, einen Kilt aus Acrylfaser für den Sommer zu verwenden. Die sind leichter, preiswerter und maschinenwaschbar.

Und man kann sich einen kürzeren Kilt besorgen. Entweder als Maßanfertigung oder aus der Damenabteilung. Wenn man nicht strengstens an der Tradition klebt bezüglich der Rocklänge oder Wickelrichtung.

Kann ich zustimmen, Hajo.

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Minikilt by O’Neil of Dublin, Royal Stewart Muted Tartan

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Minikilt by O’Neil of Dublin, BlackWatch Tartan


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Minikilt, Heritage of Scotland, Heritage of Scotland Tartan

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Minikilt, Tartanista, MacGregor Tartan

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Traditioneller Kilt, kurz bestellt, Scottish Kilt Shop, Stewart Black Tartan

Und man kann natürlich auch einen kurzen Rock anziehen:

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Minirock, H&M

Im Fall Populus könnte das Problem sein, dass seine Frau ihn "männlicher" wünschte, und dass er das mit einem traditionellen Kilt lösen könnte.

Gruß
Gregor
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: high4all am 26.07.2016 11:18
Zitat
Im Fall Populus könnte das Problem sein, dass seine Frau ihn "männlicher" wünschte, und das er das mit einem traditionellen Kilt lösen könnte.

Einen Versuch wäre es wert!
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: androgyn am 26.07.2016 11:39
Hallo Gregor,

Zitat
Deshalb führen Argumente wie „wenn du Hosen tragen kannst, kann ich auch einen Rock tragen“ zu nichts.

Das hängt vom Kontext ab. Wenn der Kontext die Gewohnheiten der Gesellschaft sind, hast du Recht.

Wenn es aber erst einmal nur um Fairness in der Beziehung geht, dann führt das Argument unter Umständen doch zum Nachdenken und Sinneswandel.[...] Wenn der Mann seine Frau lieber in Rock und Kleid sieht, es aber akzeptiert, wenn sie Hosen trägt, dann ist es doch nur fair, wenn umgekehrt akzeptiert wird, dass der Mann Röcke trägt, auch wenn die Frau ihn lieber in Hosen sehen würde.
Was in die eine Richtung funktioniert, funktioniert noch lange nicht automatisch in die andere Richtung. Fast jeder hat schon mit dme Hosenargument argumentiert. Die miesten ohne Erfolg oder wenigstens nicht ohne Kompromisse einzugehen.
Umgekehrt werden von Frauen kaum Kompromisse erwartet und gefordert.

Zur Hose und Frauenmode
Interessant sind Minute http://br.de/s/1LH2wDd (http://br.de/s/1LH2wDd)
01:53 (Rock? omg!)
04:17 (Männer tragen Burkas)
06:41 (Mein Mann trägt nicht meine Hosen)
11:22 (Kein Dresscode für Frauen)
12:04 (Mann muss Anzug anziehen)
14:02 (Trophywifing)
16:25 (Damenhose? Auf keinen Fall!)
19:53 (Verlust des Status)

Es kann doch nicht sein, dass sich derjenige, der bereits alle Freiheiten hat, seinem Partner die gleichen Freiheiten verbietet, oder?
Ich glaub, es geht weniger um die Einschränkung, als um das wofür Röcke und Kleider für Frauen selber stehen. Weiblichkeit markieren.

Ich hätte es viel schwerer, einen Kilt zu verargumentieren als jeden anderen Rock. Was wäre denn da mein Argument? "Ich war in einem früheren Leben mal Schotte?" ;)  Klar, ich würde mir damit ein Inselchen erobern und könnten einen Kilt anziehen.
Es ist aber nunmal auch so, dass Frauen bei normalen Röcken annehmen, der Mann wäre lieber eine Frau.

Absolut. Allerdings könnte die Ehefrau am Urlaubsort auch in einer toleranteren Stimmung sein. :)
Du kannst Reaktionen aber nicht immer beeinflussen. Es brauch nur ein Lachen oder Spruch von jemanden kommen und dann ist es vorbei. Für manche reicht es schon aus, wenn ständig Leute hinterhergucken, dass sie vorher nicht so hatten. Weil Hinterhergeguckt zu werden ein weibliches Privileg ist.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: androgyn am 26.07.2016 11:41
Und man kann sich einen kürzeren Kilt besorgen. Entweder als Maßanfertigung oder aus der Damenabteilung. Wenn man nicht strengstens an der Tradition klebt bezüglich der Rocklänge oder Wickelrichtung.
Das hat den Vorteil nicht mit der Tradition in Konflikt zu geraten ;)



Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Barefoot-Joe am 26.07.2016 15:04
Hallo Gregor,

Zitat
ich bin auch dafür, dass in einer Ehe oder sonstigem Verhältnis beide zu einer akzeptablen Lösung beitragen. Und mal meinte ich auch wie du, dass wenn ein Mann seiner Frau „erlaubte“, Hosen zu tragen, sollte sie auch ihm gönnen, einen Rock zu tragen. Nur habe ich erkannt, dass dabei keineswegs um Gleichgewicht die Rede ist. Frau in Hose ist überall völlig akzeptiert, und man muss sehr alt sein, um erlebt zu haben, dass Frauen mal nur Röcke und Kleider tragen durften. Mann im Rock aber ist noch SEHR außergewöhnlich.  Wo eine Frau  in Hosen nirgendwo deswegen negative Reaktionen erlebt, ist das nicht immer der Fall mit einem Mann im Rock. Deshalb lehnen einige Frauen ab, mit ihrem Mann im Rock gesehen zu werden, denn längst nicht alle Frauen haben an der extra Aufmerksamkeit Freude.

Das sehe ich ganz genauso, deshalb habe ich das auch ausschließlich auf den Aspekt der Fairness reduziert. Mal ganz unabhängig von der Reaktion anderer sollte eben gleiches Recht für alle gelten. Meine Frau hat sich bspw. tätowieren lassen - und zwar sehr großflächig. Das ist auch sehr ungewöhnlich und fällt sehr auf. Soll ich ihr das jetzt verbieten, weil ich Angst vor den Reaktionen anderer habe? Nein, denn es ist ihr Körper und warum sollte ich ihr etwas verbieten, was sie glücklich macht? Aber genau das gilt dann eben auch umgekehrt. Man kann nicht ein Recht für sich beanspruchen und es dann dem Partner aus Angst vorenthalten.

Wenn eine Frau ihrem Mann aus Angst vor der öffentlichen Reaktion verbietet, Röcke zu tragen, dann macht sie das nicht, um ihn zu schützen, sondern weil ihr das eigene Wohlbefinden wichtiger ist als das ihres Partners... Das ist natürlich OK, wenn der Mann aus Liebe oder Nachsicht zurücksteckt, aber das muss dann in einer guten Beziehung eben auch mal umgekehrt passieren. Wenn immer nur einer zurücksteckt (was oft leider die Regel ist), ist das eben nicht fair.

Zitat
Ob ein Rock einfacher anderen zu erklären sei als ein Kilt? Es kann vermutlich individuell sein, und Nationalität könnte eine Rolle spielen, aber mit mir und dem Kilt klappt es, wogegen ich es mit einem leichten, flatternden Rock nicht geschafft hatte, weder bei meiner Frau, noch mit meinen Kindern, der Familie, den Freunden usw. Akzeptanz zu finden.

In beiden Fällen hast du aber doch einen Rock an, bist ungewöhnlich gekleidet und fällst auf. Das Problem ist also sicher nicht, dass du einen Rock trägst. Das Problem ist die feminine Wirkung, bzw. die Angst vor Reaktionen oder vor dem was die Leute denken könnten.

Zitat
Wenn ich im Kilt unterwegs bin, bekomme ich oft Komplimente, im Männerrock oder Jeansrock eher selten, bzw. nie.

Weil die Leute Männer mit femininer Kleidung nicht einschätzen können und Angst davor haben, in ein sexuell besetztes Fettnäpfchen zu treten. Das hat nichts damit zu tun, dass den anderen der Kilt besser gefällt, sondern nur mit der extrem geringen Wahrscheinlichkeit, dass ein Kiltträger das aus sexuellen oder geschlechtsspezifischen Motiven macht.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Barefoot-Joe am 26.07.2016 15:09
Hallo Gregor,

Zitat
Nur um ein mögliches Mißverständnis aus der Welt zu schaffen: Ein 8 Yard Kilt (7 m Stoffbreite mal rund 60 cm Länge) ist keine acht Quadratmeter, sondern nur um die Hälfte. Die meisten begnügen sich mit 4 oder 5 Yard, und dann hat man „nur“ um die 2,5 Quadratmeter Stoff.

Ja, das war natürlich ein klein wenig übertrieben. ;) Danke für die Aufklärung. Mir ging es aber letztendlich auch nicht so sehr um die Ausführung des Kilt, sondern um die Freiheit unter allen Rockarten auswählen zu können statt nur unter Kiltvariationen.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: androgyn am 26.07.2016 15:18
Wenn eine Frau ihrem Mann aus Angst vor der öffentlichen Reaktion verbietet, Röcke zu tragen, dann macht sie das nicht, um ihn zu schützen, sondern weil ihr das eigene Wohlbefinden wichtiger ist als das ihres Partners...
Hallo Barfußlatscher,

ich bezweifel, dass ein Mann seiner Frau vermitteln kann, dass es ihm um uns Wohlbefinden geht, wenn ständig (abschätzige) Blicke oder vielleicht Sprüche (hintenrum) kommen.

Weil die Leute Männer mit femininer Kleidung nicht einschätzen können und Angst davor haben, in ein sexuell besetztes Fettnäpfchen zu treten.
Kawumm... ;D da stellt sich die Frage, wer mehr ein Problem mit seiner Sexualität hat. Der, der sich im Minirock und Strumpfhosen sexy fühlt und das auslebt oder der, der angst hat in ein Fettnäppchen zu treten und den Verdacht auf sich lenkt? ::)

Das hat nichts damit zu tun, dass den anderen der Kilt besser gefällt, sondern nur mit der extrem geringen Wahrscheinlichkeit, dass ein Kiltträger das aus sexuellen oder geschlechtsspezifischen Motiven macht.
Frauen haben daher ihre Sexualität aus Prinzip, oder? Frauen wird in Männersachen bspw. keine sexuelle Motivation unterstellt.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Barefoot-Joe am 26.07.2016 15:30
Hallo Nico,

Zitat
Umgekehrt werden von Frauen kaum Kompromisse erwartet und gefordert.

Meine Rede... ;)
Danke für den Link, werde ich mir gleich mal anschauen. :)

Zitat
Es ist aber nunmal auch so, dass Frauen bei normalen Röcken annehmen, der Mann wäre lieber eine Frau.

Ja. Und?
Bin ich für die Gedanken anderer verantwortlich?
Muss ich mir etwas verbieten, damit die anderen nicht von ihren eigenen Gedanken belästigt werden?
Wir absurd ist das denn? ;)

Mir ist das ehrlich gesagt völlig egal, was die anderen denken, aber ich freue mich, WENN sie denken. Denn das machen heute sowieso viel zu wenige. Nicht denken und Konformismus sind der Tod jeglichen Fortschritts. Da spiele ich nicht mit, da bin ich lieber einer von denen: https://www.youtube.com/watch?v=8rwsuXHA7RA (https://www.youtube.com/watch?v=8rwsuXHA7RA)

Zitat
Du kannst Reaktionen aber nicht immer beeinflussen. Es brauch nur ein Lachen oder Spruch von jemanden kommen und dann ist es vorbei. Für manche reicht es schon aus, wenn ständig Leute hinterhergucken, dass sie vorher nicht so hatten. Weil Hinterhergeguckt zu werden ein weibliches Privileg ist.

Ich weiß, ich kenne das aus eigener Erfahrung. Aber aus genau der gleichen Erfahrung heraus weiß ich auch, dass es Zeiten gibt, zu denen man seiner Frau besser nicht den neuen Rock präsentiert, und Zeiten, zu denen das sehr viel gefahrloser möglich ist. ;)
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: androgyn am 26.07.2016 15:36
Bin ich für die Gedanken anderer verantwortlich?
Muss ich mir etwas verbieten, damit die anderen nicht von ihren eigenen Gedanken belästigt werden?

Mir ist das ehrlich gesagt völlig egal, was die anderen denken,
ich meinte schon die eigene Frau.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Barefoot-Joe am 26.07.2016 15:37
Hallo Nico,

Zitat
ich bezweifel, dass ein Mann seiner Frau vermitteln kann, dass es ihm um uns Wohlbefinden geht, wenn ständig (abschätzige) Blicke oder vielleicht Sprüche (hintenrum) kommen.

Wir alle hier tragen Röcke, obwohl wir schon mal negative Kommentare oder Blicke erlebt haben. Weil uns das wichtiger ist, als die Meinung von ein paar Deppen. Das muss man seiner Frau natürlich ebenfalls vermitteln.

Zitat
Kawumm... ;D da stellt sich die Frage, wer mehr ein Problem mit seiner Sexualität hat. Der, der sich im Minirock und Strumpfhosen sexy fühlt und das auslebt oder der, der angst hat in ein Fettnäppchen zu treten und den Verdacht auf sich lenkt? ::)

Sehr gut erkannt. :) Aber diejenigen, die verklemmt erzogen wurden, sterben langsam aus und Genderthemen schaffen es heute immer öfter in den Mainstream. Ich habe da durchaus noch Hoffnung, dass die Gesellschaft irgendwann versteht, dass wir alle Menschen sind, egal, welches biologische Modell und welche Ausstattung. ;)

Zitat
Frauen haben daher ihre Sexualität aus Prinzip, oder? Frauen wird in Männersachen bspw. keine sexuelle Motivation unterstellt.

Stimmt, das passiert heute nur bei Männern. Wobei ich mal vermute, dass man das den ersten hosentragenden Frauen damals durchaus auch unterstellt hat.

Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Barefoot-Joe am 26.07.2016 15:43
Zitat
ich meinte schon die eigene Frau.

Da ist es mir natürlich nicht egal. Aber da kann ich ja auch kommunizieren und wir können gemeinsam Dinge besprechen und uns eine Meinung bilden. Das geht bei Fremden nicht und da ich mit denen auch keine direkte Beziehung habe, ist es auch nicht notwendig.

Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: cephalus am 26.07.2016 15:50


Sehr gut erkannt. :) Aber diejenigen, die verklemmt erzogen wurden, sterben langsam aus

Hach, welch woltuender Optimismus  ::)

Wenn ich an die Eltern und Kinder im Kindergarten meiner Söhne denke, erlebe ich das Gegenteil  :P
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Barefoot-Joe am 26.07.2016 16:09
Hallo Nico,

Zitat
Zur Hose und Frauenmode
Interessant sind Minute http://br.de/s/1LH2wDd (http://br.de/s/1LH2wDd)

Oh, das ist ja eine ganze Serie. :)
Vor allem den fünften Teil "Mode und Geschlechterrollen" finde ich hochinteressant:
http://www.br.de/mediathek/video/video/mode-und-geschlechterrollen-100.html (http://www.br.de/mediathek/video/video/mode-und-geschlechterrollen-100.html)
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Barefoot-Joe am 26.07.2016 16:15
Hallo cephalus,

Zitat
Hach, welch woltuender Optimismus  ::)
Wenn ich an die Eltern und Kinder im Kindergarten meiner Söhne denke, erlebe ich das Gegenteil  :P

So schlimm?

Ganz so schnell geht das natürlich nicht, die jetzigen Jungeltern wurden ja auch noch mit genau getrennten Geschlechterrollen aufgezogen und geben das weiter. Ich hatte letzt im Restaurant auch Eltern mit Zwillingen am Nebentisch: Junge in Blau spielt mit Raumschiff, Mädchen in Rosa spielt mit Puppe. Schön klassisch. Ich musste mich schwer beherrschen... ;)

Aber die Kinder kommen heute immer früher (und vor allem überhaupt) mit dem Thema Geschlechtsidentität in Berührung und stellen den ganzen Unsinn dadurch auch früher und häufiger mal in Frage. Schönes Beispiel hier: https://www.youtube.com/watch?v=-CU040Hqbas (https://www.youtube.com/watch?v=-CU040Hqbas)

Und es passiert ja immer mal wieder, dass ein Junge auch mal im Kleid in den Kindergarten gehen darf - das wäre zu meiner Zeit völlig undenkbar gewesen.
Hier: http://mama-arbeitet.de/standpunkt/jonas-im-kleid-in-schule (http://mama-arbeitet.de/standpunkt/jonas-im-kleid-in-schule)
Oder hier: http://ringelmiez.de/2016/01/20/ein-kleid-fuer-den-kleinen-sohn-und-warum-alle-soehne-kleider-tragen-duerfen-sollten/ (http://ringelmiez.de/2016/01/20/ein-kleid-fuer-den-kleinen-sohn-und-warum-alle-soehne-kleider-tragen-duerfen-sollten/)



Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: high4all am 26.07.2016 16:17


Sehr gut erkannt. :) Aber diejenigen, die verklemmt erzogen wurden, sterben langsam aus

Hach, welch woltuender Optimismus  ::)

Wenn ich an die Eltern und Kinder im Kindergarten meiner Söhne denke, erlebe ich das Gegenteil  :P
Leider muss ich Cephalus zustimmen. Mir scheint, dass die jungen Leute viel "stromlinienförmiger" sind als vor einigen Jahrzehnten. Und wenn ich an die sogenannten "Helikopter-Eltern" denke, bekomme ich Magendrücken.

Und in politisch ungewissen und unruhigen Zeiten hat das "Nichtauffallen" einen sehr hohen Stellenwert. Da kann unter Umständen schon ein Rucksack* für den Träger gefährlich sein, wenn er auf Leute mit Blockwart-Mentalität trifft.

*Einige der Attentäter in letzter Zeit haben Rucksäcke getragen.

Ob ein Rock für solche Leute ein Zeichen von Harmlosigkeit ist oder gar noch verdächtiger macht? Wer weiß?

Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: androgyn am 26.07.2016 16:21
Wir alle hier tragen Röcke, obwohl wir schon mal negative Kommentare oder Blicke erlebt haben. Weil uns das wichtiger ist, als die Meinung von ein paar Deppen. Das muss man seiner Frau natürlich ebenfalls vermitteln.
Rationale Argumente ziehen bei Frauen nicht. Frauen ist die Harmonie wichtiger als unser Bedürfnis. Mein bester Freund wollte zum Beispiel nicht mit mir an den See, weil ich im Bikini Blicke auf uns ziehen könnte und er sich dabei unwohl fühlt, obwohl er mal wegen einer verlorenen Wette selber einen Bikini tragen musste und die Freunde ihm sagten, dass ihm das steht. Komischerweise hat er kein Problem, wenn ich mit ihm im Rock und Absatzschuhen unterwegs bin.

Ich habe da durchaus noch Hoffnung, dass die Gesellschaft irgendwann versteht, dass wir alle Menschen sind, egal, welches biologische Modell und welche Ausstattung. ;)
Das sind wenige. Die meisten haben davon noch nie was gehört, geschweige denn Kontakt zu solchen Menschen. Das geht sogar so weit, dass sie Anspruch auf das binäre Modell erheben, weil es sich schließlich nur um Männer in Frauenkleidern handelt oder umgekehrt. Genauso wenig wie eine Blondine eine Blondine bleibt, auch wenn sie sich die Haare schwarz färbt.

Wobei ich mal vermute, dass man das den ersten hosentragenden Frauen damals durchaus auch unterstellt hat.
Das vermute ich nicht, weil nur weiche und sinnliche Stoffe mit Erotik assoziiert werden.
Oder anders gesagt. Frauen geben insgeheim ja auch zu sich in einem Kleid oder Dessous sexy zu fühlen. Hast du schon mal einen Mann gehört, der sich in Hosen oder Boxershorts sexy fühlt?
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: high4all am 26.07.2016 16:23
Ich hatte letzt im Restaurant auch Eltern mit Zwillingen am Nebentisch: Junge in Blau spielt mit Raumschiff, Mädchen in Rosa spielt mit Puppe. Schön klassisch. Ich musste mich schwer beherrschen... ;)
Na ja, es sollte weiterhin die Möglichkeit geben, dass Mädchen in Rosa mit Puppen und Jungs in Blau mit Raumschiffen spielen dürfen. Oder Mädchen in Rosa mit Raumschiffen und Jungs in Blau mit Puppen. Oder......

Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: high4all am 26.07.2016 16:32
Rationale Argumente ziehen bei Frauen nicht. Frauen ist die Harmonie wichtiger als unser Bedürfnis. Mein bester Freund wollte zum Beispiel nicht mit mir an den See, weil ich im Bikini Blicke auf uns ziehen könnte und er sich dabei unwohl fühlt, obwohl er mal wegen einer verlorenen Wette selber einen Bikini tragen musste und die Freunde ihm sagten, dass ihm das steht. Komischerweise hat er kein Problem, wenn ich mit ihm im Rock und Absatzschuhen unterwegs bin.
Ähhhhm...? Ist Dein bester Freund eine Frau?

Hast du schon mal einen Mann gehört, der sich in Hosen oder Boxershorts sexy fühlt?
Boxershorts sind für mich absolute Liebes- und Erotiktöter! Einfach gräßlich.

Bei knallenengen Hosen sieht´s etwas anders aus.

Aber gegen Miniröcke oder Minikleider kommen die nicht an. Das sieht auch für Frauen an Männern sexy aus, wie ich den Äusserungen einiger Frauen entnehmen konnte, die das gesagt haben.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: androgyn am 26.07.2016 16:34
Schönes Beispiel hier: https://www.youtube.com/watch?v=-CU040Hqbas (https://www.youtube.com/watch?v=-CU040Hqbas)
naja...ein schönes Beispiel ist das nicht gerade. Hier müpft ein kleines Mädchen auf, über das sich eh niemand mehr wundern würde, wenn es mit Autos spielt. Bei einem Jungen, der sich eine Barbie kauft, sieht das schon etwas anders aus. Das gleiche was in der Kleidung passiert, passiert auch bein Spielzeug. Es gibt neuerdings eine Astronauten und Polizeibarbie. Aber keinen Ken mit Lippenstfit und Rock.

Und es passiert ja immer mal wieder, dass ein Junge auch mal im Kleid in den Kindergarten gehen darf - das wäre zu meiner Zeit völlig undenkbar gewesen.
Ich vermute damals wäre die Zeit nicht schlechter gewesen, wenn man bedenkt, dass in den 70ern sogar das Spielzeug noch geschlechtsunspezifisch eingeteilt und unter den Geschwistern zusammen genutzt wurde. Also viel weniger Blau und Rosa als heute. Damals hats nur niemand gemacht, einen Jungen im Rock in den Kindergarten zu schicken.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: androgyn am 26.07.2016 16:42
Das sieht auch für Frauen an Männern sexy aus, wie ich den Äusserungen einiger Frauen entnehmen konnte, die das gesagt haben.
hmm. wir habe hier das Problem des Mondeffekts. Eine Aussage einer Frau wird auf alle anderen Frauen projeziert. Würden Frauen Männer in Miniröcken sexy finden, hätten die kein Problem damit, wenn ihr Partner Mini- und Damenröcke anzieht oder überhaupt Röcke. Und Männer würden längst Röcke tragen, wenn sie so den Frauen gefallen. ;) Die Leute haben ein bestimmtes Bild im Kopf über Männer und Frauen (vom Körperaufbau her). Und da sieht ein Mann im Minirock für sie unvorteilhaft bis lächerlich aus. Mir ist die Behauptung "Das sieht auch für Frauen an Männern sexy aus" zu pauschal.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: high4all am 26.07.2016 17:03
Ich habe nicht geschrieben, dass es für alle Frauen so aussieht.

Zitat
Die Leute haben ein bestimmtes Bild im Kopf über Männer und Frauen (vom Körperaufbau her). Und da sieht ein Mann im Minirock für sie unvorteilhaft bis lächerlich aus.

Das sieht so lange unvorteilhaft aus, bis das Kopfbild von der Wirklichkeit widerlegt wird.

Wie oft haben Frauen und Männer schon gesagt, dass es im ersten Moment komisch/unvorteilhaft/lächerlich aussah, einen Mann im Rock zu sehen. Später, als sie sich daran gewöhnt haben, sah es nicht mehr komisch/unvorteilhaft/lächerlich aus.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Barefoot-Joe am 26.07.2016 18:05
Hallo Nico,

Zitat
Rationale Argumente ziehen bei Frauen nicht.

Das ist ein Klischee, Nico.  Ich kenne etliche Frauen, die rationale Argumenten gegenüber sehr viel aufgeschlossener sind, als viele Männer. Man kann und sollte das wirklich nicht verallgemeinern.

Zitat
Das sind wenige. Die meisten haben davon noch nie was gehört, geschweige denn Kontakt zu solchen Menschen.

Jede Bergbesteigung beginn mit einem kleinen Schritt. Gesellschaftliche Veränderungen dauern nunmal sehr lange, da kann man keine Veränderung von jetzt auf gleich erwarten. Aber es bewegt sich in die richtige Richtung, das ist doch schon mal was.

Zitat
Das geht sogar so weit, dass sie Anspruch auf das binäre Modell erheben, weil es sich schließlich nur um Männer in Frauenkleidern handelt oder umgekehrt. Genauso wenig wie eine Blondine eine Blondine bleibt, auch wenn sie sich die Haare schwarz färbt.

Es gibt immer welche, die den Status Quo bewahren wollen, das ist völlig normal und auch zu erwarten. Aber die interessieren mich nicht. Mich interessieren diejenigen, die das System in Frage stellen und neue, positivere Wege aufzeigen. Solange das immer mehr werden, mache ich mir da keine Sorgen um die ewig gestrigen. Und genau genommen tragen wir alle dazu bei, dass das immer mehr werden: Jedesmal, wenn wir auf die Straße gehen und uns jemand im Rock sieht, geben wir demjenigen einen Impuls in diese Richtung.

Zitat
Das vermute ich nicht, weil nur weiche und sinnliche Stoffe mit Erotik assoziiert werden.

Leder, Gummi, Stacheldraht? ;) OK, das verstehen jetzt nur diejenigen, die in den 80ern groß wurden ;)
Erotik ist nicht der Stoff, es ist das Spiel mit Erwartungen, mit dem Verhüllen und Enthüllen. Klar ist Seide sinnlicher als Latex, aber erotisch kann beides sein.

Zitat
Oder anders gesagt. Frauen geben insgeheim ja auch zu sich in einem Kleid oder Dessous sexy zu fühlen. Hast du schon mal einen Mann gehört, der sich in Hosen oder Boxershorts sexy fühlt?

Das hängt von den Hosen ab. ;) Denk mal an Leggings oder FSH. Das sind auch Hosen - nur eben keine für Männer übliche Bekleidung. Sich sexy fühlen entsteht aus Grenzüberschreitungen, aus dem Nicht-Alltäglichen, aus Dingen, denen ein Hauch des Verbotenen anhaftet.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: cephalus am 26.07.2016 19:46
Hallo cephalus,

Zitat
Hach, welch woltuender Optimismus  ::)
Wenn ich an die Eltern und Kinder im Kindergarten meiner Söhne denke, erlebe ich das Gegenteil  :P

So schlimm?

Ganz so schnell geht das natürlich nicht, die jetzigen Jungeltern wurden ja auch noch mit genau getrennten Geschlechterrollen aufgezogen und geben das weiter. Ich hatte letzt im Restaurant auch Eltern mit Zwillingen am Nebentisch: Junge in Blau spielt mit Raumschiff, Mädchen in Rosa spielt mit Puppe. Schön klassisch. Ich musste mich schwer beherrschen... ;)

Aber die Kinder kommen heute immer früher (und vor allem überhaupt) mit dem Thema Geschlechtsidentität in Berührung und stellen den ganzen Unsinn dadurch auch früher und häufiger mal in Frage. Schönes Beispiel hier: https://www.youtube.com/watch?v=-CU040Hqbas (https://www.youtube.com/watch?v=-CU040Hqbas)

Und es passiert ja immer mal wieder, dass ein Junge auch mal im Kleid in den Kindergarten gehen darf - das wäre zu meiner Zeit völlig undenkbar gewesen.
Hier: http://mama-arbeitet.de/standpunkt/jonas-im-kleid-in-schule (http://mama-arbeitet.de/standpunkt/jonas-im-kleid-in-schule)
Oder hier: http://ringelmiez.de/2016/01/20/ein-kleid-fuer-den-kleinen-sohn-und-warum-alle-soehne-kleider-tragen-duerfen-sollten/ (http://ringelmiez.de/2016/01/20/ein-kleid-fuer-den-kleinen-sohn-und-warum-alle-soehne-kleider-tragen-duerfen-sollten/)

Ganz ehrlich sind nicht immer unbedingt die Eltern das Problem.
Du kannst beliebig dagegen arbeiten, deinem Kind nicht nur die Freiheit lassen sich zu entscheiden, sondern auch, ungewöhnliche Optionen auzeigen und trotzdem wiegt das Feedback der übrigen Umgebung schwerer, als die Aussagen der Eltern.
Diese Erfahrungen habe ich jetzt wiederholt gemacht.

VG
Cephalus
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: androgyn am 26.07.2016 22:17
Latex betont den Körper und gibt ihm einen glänzenden Schimmer. Aus was sind denn Leggins und FHS? Aus Nylon. Und was ist Nylon? Ein sinnlicher Stoff. FHS betonen außerdem die Beinform und ist mit das naheste am Körper, neben Unterwäsche was man tragen kann als jede Männerhose.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: JJSW am 27.07.2016 00:04
Es gibt immer welche, die den Status Quo bewahren wollen, das ist völlig normal und auch zu erwarten. Aber die interessieren mich nicht. Mich interessieren diejenigen, die das System in Frage stellen und neue, positivere Wege aufzeigen. Solange das immer mehr werden, mache ich mir da keine Sorgen um die ewig gestrigen. Und genau genommen tragen wir alle dazu bei, dass das immer mehr werden: Jedesmal, wenn wir auf die Straße gehen und uns jemand im Rock sieht, geben wir demjenigen einen Impuls in diese Richtung.

Genau. Deswegen war ich heute wieder im Rock in der Stadt unterwegs. Reaktionen gab es keine besonderen, doch den einen oder anderen Blick gab es schon ::)

Gruß
Jürgen
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: MAS am 27.07.2016 00:41
Es gibt immer welche, die den Status Quo bewahren wollen, das ist völlig normal und auch zu erwarten. Aber die interessieren mich nicht. Mich interessieren diejenigen, die das System in Frage stellen und neue, positivere Wege aufzeigen. Solange das immer mehr werden, mache ich mir da keine Sorgen um die ewig gestrigen. Und genau genommen tragen wir alle dazu bei, dass das immer mehr werden: Jedesmal, wenn wir auf die Straße gehen und uns jemand im Rock sieht, geben wir demjenigen einen Impuls in diese Richtung.

Genau. Deswegen war ich heute wieder im Rock in der Stadt unterwegs. Reaktionen gab es keine besonderen, doch den einen oder anderen Blick gab es schon ::)

Gruß
Jürgen

Dabei ist es aber auch nicht immer falsch, den Status quo bewahren zu wollen. Wenn ich mir diesen Film so ansehe, wird es mir auch unheimlich zumute: http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/2762480/Sch%C3%B6ne-neue-Welt (http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/2762480/Sch%C3%B6ne-neue-Welt)
Nein, es geht da fast nicht um Kleidung.

LG, Michael
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: JJSW am 27.07.2016 01:07
Dabei ist es aber auch nicht immer falsch, den Status quo bewahren zu wollen. Wenn ich mir diesen Film so ansehe, wird es mir auch unheimlich zumute: http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/2762480/Sch%C3%B6ne-neue-Welt (http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/2762480/Sch%C3%B6ne-neue-Welt)
Nein, es geht da fast nicht um Kleidung.

LG, Michael

Stimmt, das hab ich auch gesehen. Und ich finde es auch unheimlich. Eine Dystopie, die nun Realität werden soll. Aldous Huxley und George Orwell sind aktueller denn je. Und die große Gefahr ist, das immer weniger Menschen immer mehr Geld (und damit die Macht) haben. Die Schere zwischen arm und reich klafft immer weiter auseinander.

Also ich finde auch nicht jeden Fortschritt begrüßenswert. Aber zumindest in der Männermode könnte es mal einen Rock, bzw. Ruck geben :)

Grüßle
Jürgen


Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Barefoot-Joe am 27.07.2016 09:14
Hallo cephalus,

Zitat
Ganz ehrlich sind nicht immer unbedingt die Eltern das Problem.

Ich denke, die Eltern sind immer das Problem - nur eben auch die Eltern der Kinder, die entsprechend konservativ erzogen werden. Kindern an sich sind Geschlechterrollen ja völlig egal. Solange die Eltern ihnen nicht mit "Das macht ein Junge" nicht ein Rollenverhalten aufdrücken, spielen sie problemlos auch Mädchenrollen.

Zitat
Du kannst beliebig dagegen arbeiten, deinem Kind nicht nur die Freiheit lassen sich zu entscheiden, sondern auch, ungewöhnliche Optionen auzeigen und trotzdem wiegt das Feedback der übrigen Umgebung schwerer, als die Aussagen der Eltern.

Ich weiß, ich habe auch zwei Kinder durch Kindergarten und Pubertät gebracht. Natürlich spielen die externen Einflüsse immer eine größere Rolle, als das was man sagt, die Kinder müssen sich ja in die Gesellschaft einfügen. Und wir können sie letztendlich nur in eine bestimmte Richtung schubsen, laufen müssen sie dann alleine. Was aber viel wichtiger als Aussagen der Eltern sind, ist das, was die Eltern vorleben. Und wenn meine Kinder von uns etwas mitgenommen haben, dann, dass nur tote Fische mit dem Strom schwimmen. ;)
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Barefoot-Joe am 27.07.2016 09:35
Hallo Jürgen,

Zitat
Genau. Deswegen war ich heute wieder im Rock in der Stadt unterwegs. Reaktionen gab es keine besonderen, doch den einen oder anderen Blick gab es schon ::)

Prima! :) Ich werde mich auch gleich auf den Weg in die Stadt machen - berockt natürlich. :) Gestern war ich im Maxirock bei der goldenen Möwe, da gab es auch einige Blicke. Ich weiß zwar nicht, was die Leute denken, aber die Reaktionen, die ich mitbekommen habe, waren durchweg freundlich. Ich hätte ja Lust, mal jemanden mitzunehmen, der die Leute fragt, was sie so denken. ;)

Gerade habe ich Karten für ein Konzert in einer Kirche bekommen. Ist aber erst im Novemer. Das wird bestimmt spannend, wenn ich da in Rock oder Kleid erscheine... ;)
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Barefoot-Joe am 27.07.2016 09:44
Hallo Michael,

Zitat
Dabei ist es aber auch nicht immer falsch, den Status quo bewahren zu wollen.

Da hast du natürlich Recht. Wenn die angestrebte Entwicklung negative Folgen hat, ist der Status Quo sicher die bessere Wahl. Leider ist die Triebfeder des Fortschritts heute nicht der Wunsch nach einer besseren Gesellschaft ist, sondern schlicht das Geld und da nimmt man Kollateralschäden gerne mal in Kauf.

Aber ich denke, durch das Tragen von Röcken sind Nachteile für die Gesellschaft eher nicht zu erwarten. ;)
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: androgyn am 27.07.2016 12:50
Kindern an sich sind Geschlechterrollen ja völlig egal. Solange die Eltern ihnen nicht mit "Das macht ein Junge" nicht ein Rollenverhalten aufdrücken, spielen sie problemlos auch Mädchenrollen.
Sobald das Eltern bei ein oder zwei Jungs machen ist es den anderen Kindern nicht mehr völlig egal. Kinder wollen keine Außenseiter sein und sich integrieren.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Asterix am 27.07.2016 17:43
Kindern an sich sind Geschlechterrollen ja völlig egal. Solange die Eltern ihnen nicht mit "Das macht ein Junge" nicht ein Rollenverhalten aufdrücken, spielen sie problemlos auch Mädchenrollen.
Sobald das Eltern bei ein oder zwei Jungs machen ist es den anderen Kindern nicht mehr völlig egal. Kinder wollen keine Außenseiter sein und sich integrieren.

Ach, was Kinder wollen...ich glaube, dass Kinder keine Außenseiter sein "wollen", weil sie einfach Angst haben...
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Barefoot-Joe am 28.07.2016 09:13
Hallo Asterix,

Zitat
Ach, was Kinder wollen...ich glaube, dass Kinder keine Außenseiter sein "wollen", weil sie einfach Angst haben...

Jedes Kind ist als Individuum immer erst einmal Außenseiter und möchte in eine Gruppe eingebunden werden. Das ist ein Urbedürfnis. Dass es sich aber seinem biologischen Geschlecht gemäß verhalten muss, ist anerzogen - entweder durch die eigene Erziehung oder durch die der Gruppenmitglieder. Man sieht das eigentlich sehr schön bei kleinen Kindern, denn in den ersten Jahren ist das Geschlecht völlig irrelevant, auch im Kindergarten. Dort gibt es in der Regel nicht einmal Geschlechtertrennung auf der Toilette. Je älter die Kinder aber werden, umso stärker wird getrennt und umso stärker muss das Kind die Erwartungen an das eigene biologische Geschlecht erfüllen, um dazuzugehören.

Die Angst vor dem Nicht-Dazugehören ist also gar nicht das Problem. Das Problem entsteht erst durch die geschlechtsabhängige Erwartungshaltung der Gruppe und die wurde und wird durch durch das jeweilige soziale Umfeld geprägt.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Barefoot-Joe am 28.07.2016 09:54
Mal ein kleiner Erfahrungsbericht: Ich war gestern mit der Familie auf einer Segway-Tour und natürlich stellte sich da erst einmal die Frage, was ich da anziehe. Bei vorangehenden Touren hatte ich immer Hosen an, aber da Segway Fahren nun wirklich keine besonderen Anforderungen an das Beinkleid stellt - praktisch steht man ja nur auf einer Plattform mit Rädern - habe ich dieses Mal einfach normale Kleidung angezogen. Nur welchen Rock? Es war recht windig und ehe mir der Rock ständig hochweht, habe ich eben schweren Herzens den leichten Sommerrock im Schrank gelassen und stattdessen einen blauen Cargo-Rock aus etwas festerem Stoff angezogen, dem Windböen nichts ausmachen. Dazu ein T-Shirt und wie immer schuhlos.

Am Treffpunkt angekommen trafen wir auf die Veranstalter - zwei Mädels (einmal Hose, einmal Kleid) und einen jungen Mann (ebenfalls Hose ;) ) - die uns die Segways kurz erklärten. Mein Outfit war dabei völlig egal, keine Kommentare, keine Blicke. Netterweise floß da ein kleiner Bach, so dass ich mir vor dem Start noch wunderbar erfrischend die Füße kühlen konnte. :)
Die Tour ging dann erst durch die Stadt dann über Wanderwege hinauf zur Burg Windeck und wieder zurück. Besondere Ereignisse gab es dabei nicht - es ist einfach schön, mit den Segways so durch die Natur zu fahren und auch mal etwas rasanter kurvige Waldwege entlang zu sausen. Nach einer steilen Auffahrt legten wir auf einer Burg eine kleine Rast ein und machten ein paar Fotos, danach ging es wieder bergab und durch die Stadt zu unserem Ausgangspunkt. Natürlich sind wir gerade in der Stadt, in der wir auch Park und Marktplatz durchquerten, ziemlich aufgefallen, aber das galt mit Sicherheit nur dem ungewöhnlichen Transportmittel.

Alles in allem eine tolle Sache, bei der Rock die Rolle spielte, die ich erwartet: Gar keine. ;) Wer noch nie Segway gefahren ist, dem kann ich nur empfehlen, das mal auszuprobieren. Es macht jede Menge Spaß und ist in vollem Umfang rockverträglich. :)
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: MAS am 28.07.2016 09:57
Wer noch nie Segway gefahren ist, dem kann ich nur empfehlen, das mal auszuprobieren. Es macht jede Menge Spaß und ist in vollem Umfang rockverträglich. :)


Ich musste sogar erstmal nachgucken, was das überhaupt ist. Ah ja: https://de.wikipedia.org/wiki/Segway_Personal_Transporter (https://de.wikipedia.org/wiki/Segway_Personal_Transporter).

LG, Michael
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: cephalus am 28.07.2016 11:12
Man sieht das eigentlich sehr schön bei kleinen Kindern, denn in den ersten Jahren ist das Geschlecht völlig irrelevant, auch im Kindergarten.

Das erlebe ich gerade ganz anders.
Bis zum Kindergarten  (Krippe ) war es egal, jetzt ist es wichtig.

Wenn mein größerer z.B. Nagellack will, dann bewusst um eine Grenze zu übertreten und Reaktionen zu provozieren.
Mit seinen langen Haaren wollte er das nicht mehr, die mußten ab.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: androgyn am 28.07.2016 11:53
Die Sackkarren sehe sowas von scheiße aus.
Ich fahr lieber richtige Fahrräder. http://img.photobucket.com/albums/v236/campled/2013%20RCL%20Bikes/IMG_0438.jpg (http://img.photobucket.com/albums/v236/campled/2013%20RCL%20Bikes/IMG_0438.jpg)

Wenn mein größerer z.B. Nagellack will, dann bewusst um eine Grenze zu übertreten und Reaktionen zu provozieren.
Macht der das?  :o
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Barefoot-Joe am 29.07.2016 07:38
Zitat
Die Sackkarren sehe sowas von scheiße aus.
Ich fahr lieber richtige Fahrräder.

Dein gutes Recht. :) Aber wen interessiert's wie das aussieht, wenn es Spaß macht?
Und immerhin kann mir da der Rock nicht in die Speichen kommen... ;)
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: popolus1 am 08.08.2016 14:15
Vielen Dank erstmal für die netten und oft hilfreichen Kommentare.
Nach meinem Urlaub bin ich von der Menge so überwältigt, dass ich mir das erstmal in Ruhe zu Gemüte führen muss. Ich werde dann ggf. etwas später auf die Vorschläge usw. eingehen.
Die Mittagspause ist rum und es hat sich auch einiges an Arbeit angesammelt. ;)
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: popolus1 am 12.08.2016 09:57
Hallo Barefoot-Joe,

vielen Dank für Deine ausführlichen Bemerkungen und Hinweise.

Zitat
Meine Frau wird in dieser Zeit wohl nicht um das Thema herum kommen. Da finde ich sicher Wege, das Ganze am Köcheln zu halten. Vielleicht schaffe ich es ja sogar, sie in den 3 Jahren weich zu kochen.
Ich kenne deine Frau jetzt nicht und jeder ist anders, aber ich fürchte dass "weichkochen" eher dazu führt, dass deiner Frau das Thema Rock ziemlich schnell furchtbar auf die Nerven geht und du das Thema gar nicht mehr ansprechen kannst. Geschweige denn im Rock akzeptiert wirst.
Ich habe nicht vor, das ganze zu übertreiben. In der kalten Jahreszeit steht es auch für mich nicht zur Debatte und im letzten Jahr kamen wir vielleicht 4-5 Mal auf das Thema zu sprechen.


- Du scheinst einige sehr feminine Röcke zu haben - Skaterröcke, Vokuhilas und ähnliches sind schon sehr feminin und damit auch sehr auffallend. Die würde ich erstmal weglassen und stattdessen auf dezente Röcke setzen. Sprich: Schwarz, lang, unauffällig. Denim statt Tüll. Nichts schwingendes, keine Spitze..
Mein Interesse gilt nur Röcken, die (in meinen Augen) nicht zu feminin daherkommen. Spitze, Tüll, Pailetten und sonstige Verzierungen fallen da schon von vornherein aus.
Bei den Farben halte ich mich überwiegend an schwarz, grau, blau (mit weiß). Ausnahmen sind bisher nur ein gelber Rock und einer in dunklem weinrot.
Bei den Mustern hab ich bisher auch nur eine Ausnahme mit Blümchen, ansonsten im wesentlichen einfarbig.
Insgesamt sieht meine Sammlung daher schon ziemlich dezent aus.
Längere Röcke kann ich mir nicht so richtig vorstellen, da ich glaube, dass diese nicht luftig genug sind und mich in der Bewegung noch mehr einschränken als Hosen.
Falls meine Frau noch nicht in meinem Kleiderschrank gestöbert hat, kennt sie bisher auch nur den schwarzen Skaterrock.


- Nicht großartig um Erlaubnis fragen. Deine Frau hat vermutlich auch Angst davor, dass du kein Mann mehr bist, also sei ein Mann. Motto beim nächsten gemeinsamen Termin: "Ich zieh jetzt einen Rock an, wenn dir das nicht passt, dann bleib zu Hause". Das kann natürlich auch nach hinten losgehen...

- Die Ängste deiner Frau werden aus der ungewohnten Situation gespeist. Eine Strategie könnte daher sein, sie erst einmal zu Hause an das Bild zu gewöhnen. Das kann bei der ablehnenden Haltung deiner Frau aber nur funktionieren, wenn du dich am Anfang auf einen Rock (oder etwas rockähnliches) beschränkst, das gerade noch akzeptiert wird. Zur Not erstmal einen einfachen Rock über einer Hose. Oder einen Sarong.
Hier warte ich auf Gelegenheiten, bei welchen wir nur zu zweit sind. Entweder im Garten oder bei einem gemeinsamen Ausflug.
Zu Hause sind meist noch die Kinder oder die Schwiegermutter da. Die möchte ich aber erst mit im Boot haben, wenn meine Frau schon drin sitzt. ;)
"Rock über Hose" ist für mich keine Alternative und was ich bisher an Sarongs gesehen habe, kommt mir alles zu feminin daher.


- Eine zentrale Angst deiner Frau dürfte sein, dass du anders bist, dass du eben von der Norm abweichst. Um den Konflikt von den Röcken wegzubringen und gleichzeitig den Röcken den Weg etwas zu ebnen, könntest du erst einmal in anderen, "harmloseren" Dingen anders sein. Meine Frau hatte sich bspw. im Vorfeld schon an barfuß und Nagellack gewöhnt, so dass es für sie nicht mehr ungewöhnlich war, jemanden an ihrer Seite zu haben, der nicht der Norm entspricht. Ich denke ohne diese Entwicklung wäre die Situation bei mir ähnlich wie bei dir. Ob das für dich noch eine Möglichkeit ist, kann ich nicht sagen, ich wollte aber mal darauf hinweisen. Da du ja bereits einen Rock-Konflikt hast, könnte ein zusätzliches "abweichendes Verhalten" auch leicht nach hinten losgehen und zu "Jetzt spinnt er komplett" führen. ;)
Weitere harmlosere Änderungen, fallen mir keine ein, die für mich in Frage kommen würden.
Vom typischen Mannsbild mit Zigaretten, Bier und Fußball weiche ich ohnehin schon ab.
Lediglich den "Bierbauch" habe ich mir mit reichlich Cola zugelegt. ;)


"Ich sage dir nicht, was du anziehen sollst, warum willst du mir das dann vorschreiben?"
Das könnte ich auf jeden Fall bei meinem nächsten Versuch anbringen.


- Wenn du mit deiner Frau in Hosen unterwegs bist und ihr zufällig einen anderen Mann im Rock sehen oder treffen würdet, könnte das die Haltung deiner Frau positiv beeinflussen. Ebenso, wenn sie Promis im Rock sehen würde. Wer weiß, vielleicht sitzt beim nächsten Restaurantbesuch ja ein Mann im Rock am Nebentisch... ;) Wo wohnt ihr noch gleich? ;)
Gute Idee. Da könnte ich mich vielleicht mal mit Dr. Heizer absprechen. Der wohnt fast um die Ecke.
Ich gehe zwar nur ungern auf andere Leute zu, aber vielleicht käme meine Frau mit ihm ins Gespräch. :)


- Deine Frau hat doch bestimmt engere Freundinnen. Deren Meinung ist besonders wichtig, wenn du die auf deine Seite bringen könntest, wäre das ein wichtiger Schritt...
...
Hast du mit deinem Sohn darüber geredet?
Mit anderen möchte ich nicht vorher darüber reden, bevor ich nicht meine Frau überzeugt habe.
Wenn ich das geschafft habe, kommt beim Rest der Familie die Schocktherapie, die mich beim Besuch dann einfach mal im Rock antreffen werden. Das Gespräch kommt dann danach.
Ansonsten käme es ja wieder einem "um Erlaubnis fragen" gleich.


Wenn du es schaffen würdest, dass du zu Hause im Rock herumlaufen kannst, wäre das ein wichtiger Schritt. Und sei es nur bei bestimmten Tätigkeiten oder zu bestimmten Zeiten. Sobald das dann zur Gewohnheit wird, kann sich das weiter entwickeln. Überhaupt denke ich, dass in deiner Situation eine Strategie der kleinen Schritte eher zum Erfolg führen würde.
Die Vorgehensweise ist gut. Davor setze ich halt noch das Rocktragen nur in Gegenwart meiner Frau - ohne die übrige Familie.


Zitat
Ich habe mich also überreden lassen und werde wohl nun die nächsten 3 Jahre bis zum Ende seiner Lehre darauf verzichten müssen, zu Hause oder gemeinsam unterwegs Röcke zu tragen.
Was vermutlich passieren wird, ist dass der Druck so groß wird, dass du immer mehr Möglichkeiten suchst, auszubrechen - was deine Frau dann mitbekommen und negativ interpretieren wird. 

Zitat
Nach meiner nächsten längeren Dienstreise, die ich vorhabe, während der Freizeit komplett im Rock zu verbringen, kann ich ihr dann ja auch mal von diesem Erlebnis berichten.

Weiß sie das schon? Denn wenn nicht, ist das Heimlichkeit. Ich würde ihr davon auch gar nicht berichten. Das ist dein Erlebnis und wenn sie es mit dir teilen möchte, wird sie fragen. Frage dich mal selbst, ob ein unaufgeforderter Bericht bei ihr Freude darüber auslösen würde, dass du ein schönes Erlebnis hattest.
... überlege dir gut, ob du dir das schöne Erlebnis kaputtmachen lassen willst.
Ich habe vor, meiner Frau von den meisten zukünftigen Erlebnissen zu berichten. Wenn sie beim Sachen packen, den oder die Röcke sieht, verrate ich ihr mein Vorhaben. Ansonsten erfährt sie es danach von mir.
Damit möchte ich erreichen, dass sie bei einer gemeinsamen Unternehmung den Rock zumindest erstmal testhalber akzeptiert.
Ich gehe davon aus, dass sie nicht begeistert davon sein wird, dass ich einen Rock getragen habe. Auf der anderen Seite kann ich mir aber auch nicht vorstellen, dass sie mein "schönes Erlebnis" kaputtmachen könnte.
Viel zermürbender empfinde ich es, ihr meine Freude nicht mitteilen zu können.
Lange Zeit hatte ich diese Freude ja nur für mich allein. Mittlerweile kann ich jetzt hier Euch daran teilhaben lassen.


Ich drücke dir auf jedem Fall kräftig die Daumen. Wie auch immer das weiter verlaufen wird, es wird der richtige Weg sein. :)
Danke und liebe Grüße.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: popolus1 am 12.08.2016 10:46
Hallo Gregor,

sicherlich wünscht sich meine Frau, dass ich etwas männlicher daherkomme.
Mit solchen Dingen wie kein Bier zu trinken, kein Fußball zu spielen oder zu gucken,
hat sie sich bereits abgefunden bzw. findet das sogar oft gut.
Bei Feiern haben sich auch alle daran gewöhnt, dass ich mit den übrigen Damen Sekt, Wein oder Bowle trinke, während die anderen Männer mit ihrem Bier am Grill stehen.

Zitat von: Hajo
Für mich beeinhaltet Männlichkeit solche Eigenschaften wie Mut, Abenteuerlust, Risikobereitschaft, Kraft, Sinnlichkeit, Verlässlichkeit, Führungsanspruch, Besonnenheit, Bereitschaft zum Zupacken, organisatorische Fähigkeiten, Zielstrebigkeit.
Wenn ich die Kriterien von Hajo heranziehe, zeige ich dagegen schon mehr männliche Merkmale.
Auch habe ich zu Hause und im Garten schon einige handwerkliche Leistungen recht gut bewältigt, auch wenn ich kein Profihandwerker bin. ;)

Ein Kilt wäre sicher ein Rock, der meiner Frau noch eher zusagen würde, als meine Modelle aus der Damenabteilung. Mir selbst kommen die Kilts aber meist zu derb daher, fast wie die "offiziellen" Männerröcke.
Die Bilder von Dir (Gregor) in den leichteren Kilts wären schon eher was für mich. Jedoch bin ich kein Freund von Karomustern.
Der dunkle Kilt (auf dem zweiten Bild hier auf Seite 5) sieht dagegen fast schon wie mein schwarzer Skaterrock aus. Hier ein Bild davon, welches ich im Netz gefunden habe:

Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.


Ich finde, dieser Rock ist schlicht, unauffällig und nicht zu feminin.
Deshalb habe ich mich damals auch in diesem Rock meiner Frau gezeigt.

Der Minirock auf Deinem letzten Bild (hier auf Seite 5) gefällt mir von den gezeigten am besten. :)

Liebe Grüße popolus
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: popolus1 am 12.08.2016 10:55
@Barefoot-Joe + Gregor

Ich finde auch, dass das Argument "Wenn du Hosen trägst, kann ich auch Röcke tragen" überholt ist,
da es mittlerweile längst üblich ist, das Frauen Hosen tragen.
Das eine ist in der Gesellschaft akzeptiert, das andere hingegen nicht.
Besser in Bezug auf die Fairness finde ich dagegen das Argument "Ich sage dir nicht, was du anziehen sollst, warum willst du mir das dann vorschreiben?".
Ich denke, das werde ich dann demnächst auch mal so benutzen.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: popolus1 am 12.08.2016 11:00
Zitat
ich bezweifel, dass ein Mann seiner Frau vermitteln kann, dass es ihm um uns Wohlbefinden geht, wenn ständig (abschätzige) Blicke oder vielleicht Sprüche (hintenrum) kommen.

Wir alle hier tragen Röcke, obwohl wir schon mal negative Kommentare oder Blicke erlebt haben. Weil uns das wichtiger ist, als die Meinung von ein paar Deppen. Das muss man seiner Frau natürlich ebenfalls vermitteln.

Da sollte ich unbedingt dran denken, bevor ich im Rock mit meiner Frau auf die Strasse gehe.
Dass so etwas vorkommen kann, ist ja klar und das wäre dann sofort eine Steilvorlage für ihren Kommentar "Das hab ich Dir doch gleich gesagt!", den ich in so einer Situation dann erwarten würde.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: MAS am 12.08.2016 11:24
@Barefoot-Joe + Gregor

Ich finde auch, dass das Argument "Wenn du Hosen trägst, kann ich auch Röcke tragen" überholt ist,
da es mittlerweile längst üblich ist, das Frauen Hosen tragen.
Das eine ist in der Gesellschaft akzeptiert, das andere hingegen nicht.
Besser in Bezug auf die Fairness finde ich dagegen das Argument "Ich sage dir nicht, was du anziehen sollst, warum willst du mir das dann vorschreiben?".
Ich denke, das werde ich dann demnächst auch mal so benutzen.

Ich finde trotzdem nicht, dass der erst genannte Argument überholt ist. Denn die gesellschaftliche Akzeptanz ist ja nciht vom Himmel gefallen, sondern hat sich historisch entwickelt. Ohne Anfang aber keine Entwicklung.

Frauen sie meinen, ihr Hosentragen sei ja auch akzeptiert, kann man sagen, dass sie sich auf der Leistung der Frauen ausruhen, die das ermöglicht haben. Ich ale rocktragender Mann arbeite dagegen daran, dass künftige Männergenerationen von meiner Leistung profitieren können. Eine meiner Urgroßmütter war in ihrem Umfeld die erste hosentragende Frau. Was sie kann, kann ich auch.

LG!
Michael
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: popolus1 am 12.08.2016 15:10
Hallo Michael,

gesellschaftspolitisch kann ich Deiner Argumentation zustimmen.
In der Diskussion mit meiner Frau taugt dieses Argument jedoch nicht,
da die beiden Verhaltensweisen in der jetzigen Zeit nicht vergleichbar sind.
Während meine Frau sich wie ein Großteil aller Frauen kleiden möchte,
möchte ich ja genau das Gegenteil.
Sich gegenseitig Vorschriften zur Kleidung zu machen ist da eher vergleichbar.
Schließlich möchte ich erreichen, dass ich das anziehen kann, was ich möchte.
Mein Ziel ist nicht, gesellschaftlich etwas zu ändern.
Das ist bestenfalls ein positiver Nebeneffekt.

Gesellschaftspolitisch könnte ich mir jedoch vorstellen, damit zu argumentieren,
dass es mittlerweile wieder viele Männer mit längeren Haaren gibt,
die diese zu einem Pferdeschwanz oder sogar zu einem Dutt zusammenbinden.
Trotz typischer Damenfrisur werden sie immer noch für Männer gehalten.

Liebe Grüße Popolus
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: MAS am 12.08.2016 15:16
Hallo Michael,

gesellschaftspolitisch kann ich Deiner Argumentation zustimmen.
In der Diskussion mit meiner Frau taugt dieses Argument jedoch nicht,
da die beiden Verhaltensweisen in der jetzigen Zeit nicht vergleichbar sind.
Während meine Frau sich wie ein Großteil aller Frauen kleiden möchte,
möchte ich ja genau das Gegenteil.
Sich gegenseitig Vorschriften zur Kleidung zu machen ist da eher vergleichbar.
Schließlich möchte ich erreichen, dass ich das anziehen kann, was ich möchte.
Mein Ziel ist nicht, gesellschaftlich etwas zu ändern.
Das ist bestenfalls ein positiver Nebeneffekt.

Gesellschaftspolitisch könnte ich mir jedoch vorstellen, damit zu argumentieren,
dass es mittlerweile wieder viele Männer mit längeren Haaren gibt,
die diese zu einem Pferdeschwanz oder sogar zu einem Dutt zusammenbinden.
Trotz typischer Damenfrisur werden sie immer noch für Männer gehalten.

Liebe Grüße Popolus

Lieber Popolus!

Dein Argument, dass Du nur anziehen willst, was Du möchtest, kann aber auch daneben gehen. Deine Frau könnte sagen: "Wenn jeder machen würde, was er möchte, hätten wir nur Chaos. Ich ziehe auch nicht an, was ich möchte, sondern was sich gehört und akzepiert ist."

Bei mir ist es so, dass das Argument der gesellschaftpolitischen Wirkung mir auch selber Ansporn gibt. Ich will ja nicht nur selber genießen, sondern auch bewirken, dass auch andere genießen können. Das ist dann auch nicht nur Nebeneffekt, sondern wichtige Motivation, die nicht so egoistisch ist.

LG!
Michael
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: popolus1 am 12.08.2016 15:25
Dein Argument, dass Du nur anziehen willst, was Du möchtest, kann aber auch daneben gehen. Deine Frau könnte sagen: "Wenn jeder machen würde, was er möchte, hätten wir nur Chaos. Ich ziehe auch nicht an, was ich möchte, sondern was sich gehört und akzepiert ist."
Genau das entspräche ja "Wenn du Hosen trägst, kann ich auch Röcke tragen".
Deswegen möchte ich davon weg und eher dahin, dass ich selbst entscheiden möchte, ohne das mir jemand Vorschriften macht.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: cephalus am 12.08.2016 15:28
Wie schon an anderer Stelle geschrieben, Argumente helfen i.d.R. nicht gegen Emotionen.

Zwar sieht meine Frau auch (noch) nicht alles so, wie ich es gerne hätte, aber in vielen Bereichen kann ich kritikfrei oder unterstützt das machen was ich will.
Oft ist es meine Frau die mir die Zweifel nimmt, wenn ich plötzlich an der Haustüre stehe und mein Outfit doch als zu "kreativ" für die Umwelt betrachte.

Wie kam's dazu?
Im Wesentlichen durch eine gaaaanz langsame Gewöhnung, vorsichtiges Experimentieren zuhause, dann mal draußen, immer ein maskulines Erscheinungsbild, und vor allem 90% der Zeit Durchschnittskleidung.
Und gelegentlich mal einen Akzent setzen.

Nach über 10 Jahren sieht meine Frau Kleidungsstücke als normal an und schlägt sie selbst vor, bei denen die Mehrzahl  der Frauen wohl eher nachdenklich schauen würde.

Sie findet es super, dass ihr Typ nicht so langweilig normal ist.

Vielleicht geht der Weg ja auch bei Dir, Popolus?
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: MAS am 12.08.2016 15:50
Wie schon an anderer Stelle geschrieben, Argumente helfen i.d.R. nicht gegen Emotionen.

Zwar sieht meine Frau auch (noch) nicht alles so, wie ich es gerne hätte, aber in vielen Bereichen kann ich kritikfrei oder unterstützt das machen was ich will.
Oft ist es meine Frau die mir die Zweifel nimmt, wenn ich plötzlich an der Haustüre stehe und mein Outfit doch als zu "kreativ" für die Umwelt betrachte.

Wie kam's dazu?
Im Wesentlichen durch eine gaaaanz langsame Gewöhnung, vorsichtiges Experimentieren zuhause, dann mal draußen, immer ein maskulines Erscheinungsbild, und vor allem 90% der Zeit Durchschnittskleidung.
Und gelegentlich mal einen Akzent setzen.

Nach über 10 Jahren sieht meine Frau Kleidungsstücke als normal an und schlägt sie selbst vor, bei denen die Mehrzahl  der Frauen wohl eher nachdenklich schauen würde.

Sie findet es super, dass ihr Typ nicht so langweilig normal ist.

Vielleicht geht der Weg ja auch bei Dir, Popolus?

10 Jahre sind aber auch eine lange Zeit. Ich weiß nicht genau, aber bei mir bzw. meiner Frau hat es kein Jahr gedauert, meine ich mich zu erinnern. Und bei Jürgen und Sonja ging es auch von 0 auf 100 in 3 Sekunden.

LG!
Michel

Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: popolus1 am 16.08.2016 08:21
10 Jahre sind auch mir deutlich zu lange, ich hoffe da schon auf eine deutlich kürzere Zeitspanne.
Das 1 Jahr ist allerdings schon rum, das kann ich nicht mehr toppen.

Gestern nach dem Bad im Pool kam mir wieder eine (hoffentlich) gute Idee. Da zog ich mir erstmal nur ein TShirt über. Die schmutzige Gartenhose anzuziehen, wäre nach dem reinigenden Bad nicht sinnvoll gewesen. Außerdem wollten wir kurz darauf nach Hause fahren. Für die lange Jeanshose war es mir noch zu warm. Deshalb blieb ich dann beim Aufräumen und Sachen packen nur im TShirt.
Meine Idee ist nun, ein paar längere TShirts im Schrank zu suchen und diese dann auch im Garten längere Zeit solo (ohne Hose) zu tragen. Das ist dann ja schon fast wie im Kleid. Bin ja mal gespannt, wie das so bei meiner Frau ankommt.
Nach einer Weile kann ich die Tragezeit dann immer weiter ausdehnen und letztendlich das TShirt durch ein dezentes Kleid ersetzen.

@Hajo:
Ich glaube Deine Idee (vor einer Weile), mit schäbigen Männerklamotten rumzulaufen, würde wohl nicht ganz so klappen. In letzter Zeit bin ich offenbar schon des öfteren in Jogginghosen einkaufen gewesen.
Das ist meiner Frau zwar aufgefallen und sie hält es nicht gerade für angemessen, aber ein großes Problem stellt das wohl nicht für sie dar.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Barefoot-Joe am 16.08.2016 10:08
Hallo popolus,

Zitat
Mein Interesse gilt nur Röcken, die (in meinen Augen) nicht zu feminin daherkommen. Spitze, Tüll, Pailetten und sonstige Verzierungen fallen da schon von vornherein aus.

Es sind ja nicht nur die Verzierungen, es ist auch der Schnitt. Skaterröcke und Vokuhilas finde ich schon sehr feminin, überhaupt alles, was Weite hat und / oder luftig daherkommt. Oder zu kurz ist. Meine Frau hat bspw. vor allem mit der Länge ein Problem. Je kürzer der Rock umso größer die Bedenken. Einen schlichten Jeans-Mini sieht sie bspw. problematischer als einen Maxi mit Blumenmuster. Aber deine Frau wird da natürlich wieder andere Vorstellungen haben.

Zitat
Bei den Farben halte ich mich überwiegend an schwarz, grau, blau (mit weiß). Ausnahmen sind bisher nur ein gelber Rock und einer in dunklem weinrot.

Klingt ganz nach meinem Kleiderschrank. An sehr auffällige Muster habe ich mich auch noch nicht herangetraut.

Zitat
Längere Röcke kann ich mir nicht so richtig vorstellen, da ich glaube, dass diese nicht luftig genug sind und mich in der Bewegung noch mehr einschränken als Hosen.

Das kann ich nicht bestätigen, aber es hängt vom Rock ab. Wenn der Rock unten weit genug ist und das Material nicht zu schwer ist, schränkt so ein Maxi überhaupt nicht ein. Der Tchibo Rock in Korale, den Ludwig gezeigt hat, ist bspw. sehr leicht und luftig, der schränkt überhaupt nicht ein. Ich finde einen Maxi auch sehr entspannend, weil man sich überhaupt keine Gedanken machen muss, wie man sitzt. So ab 20 Grad werden mir Maxis aber auch zu warm, da wäre die Alternativ dann ein Sarong, wenn es lang sein soll. Die sind ja meist aus sehr leichtem Stoff und entsprechend luftig.

Zitat
Falls meine Frau noch nicht in meinem Kleiderschrank gestöbert hat, kennt sie bisher auch nur den schwarzen Skaterrock.

Ich habe in etwa den gleichen und der kommt bei meiner Frau so gar nicht an. Zu feminin, zu auffällig, weil er weit fällt, große Falten wirft und schwingt. Ich mag ihn ja, weil er so unkompliziert ist.

Zitat
Zu Hause sind meist noch die Kinder oder die Schwiegermutter da. Die möchte ich aber erst mit im Boot haben, wenn meine Frau schon drin sitzt. ;)

Ich hatte die Kinder tatsächlich zuerst im Boot und das "Ja und?" meiner Tochter hat einiges zur Verbesserung beigetragen. Die Schwiegermutter kam erst sehr spät, weil sie nicht bei uns wohnt. Da habe ich gar keine Umstände gemacht und bin einfach wie selbstverständlich mal im Rock erschienen, als ich etwas bei ihr abgeben musste. Bisher keinerlei Kommentare. ;)

Zitat
"Rock über Hose" ist für mich keine Alternative und was ich bisher an Sarongs gesehen habe, kommt mir alles zu feminin daher.

Rock über Hose könnte ja auch "Maxishirt über Hose" sein. Oder "Rock über Leggings". Beides hat halt erstmal einen höheren WAF und wäre ein Mittel zur Gewöhung an den Anblick. Sarongs gibt es ja auch in sehr männlich, wie bspw. den Tuxedo-Style des Herstellers aus Sri Lanka, von dem gerade der Link gepostet wurde.

Zitat
Vom typischen Mannsbild mit Zigaretten, Bier und Fußball weiche ich ohnehin schon ab.
Lediglich den "Bierbauch" habe ich mir mit reichlich Cola zugelegt. ;)

Hätte deine Frau denn lieber dieses typische Mannsbild? Vielleicht hilft es, ihr zu erklären, dass du gerade deshalb nicht so bist, weil deine weibliche Seite damit auch nichts anfangen kann. Wenn sie versteht, dass diese weibliche Seite etwas positives ist, versteht sie vielleicht auch, dass sie sich irgendwie auch ausdrücken will.

Anstelle deiner Frau würde ich mir über die Cola deutlich mehr Sorgen machen, als über die Röcke... ;)

Zitat
"Ich sage dir nicht, was du anziehen sollst, warum willst du mir das dann vorschreiben?"
Das könnte ich auf jeden Fall bei meinem nächsten Versuch anbringen.

Ich würde es natürlich nicht so drastisch formulieren, aber man kann ja mal dezent darauf hinweisen, dass das unfair und fernab jeder Gleichberechtigung ist.

Zitat
Gute Idee. Da könnte ich mich vielleicht mal mit Dr. Heizer absprechen. Der wohnt fast um die Ecke.
Ich gehe zwar nur ungern auf andere Leute zu, aber vielleicht käme meine Frau mit ihm ins Gespräch. :)

Das muss ja vielleicht gar nicht mal sein. Es reicht vielleicht schon, wenn sie ihn sieht und merkt, dass es da noch andere gibt. Wir können uns ja strategisch in der Stadt verteilen, dann fallt ihr alle paar Meter über einen... ;)


Zitat
Mit anderen möchte ich nicht vorher darüber reden, bevor ich nicht meine Frau überzeugt habe.

Aber vielleicht verstehen dich andere besser und können dann deine Seite mit vertreten? Schon jemand, der im Beisein deiner Frau sagt "Na und? Kann doch jeder anziehen, was er will?" würde vermutlich einiges bewegen. Oder ein "Ich finde das prima, dass er sich nicht um Konventionen kümmert". Ich hatte das alles schon, bspw. als ich meine Frau beim Frisör oder von der Arbeit abgeholt hatte. Witzigerweise finden die anderen das nämlich immer Klasse, nur die eigene Frau hat Bedenken. ;)

Zitat
Wenn ich das geschafft habe, kommt beim Rest der Familie die Schocktherapie, die mich beim Besuch dann einfach mal im Rock antreffen werden. Das Gespräch kommt dann danach. Ansonsten käme es ja wieder einem "um Erlaubnis fragen" gleich.

Ich würde da gar nicht drüber sprechen, das wird nur als Unsicherheit ausgelegt. Du hast halt einen Rock an statt einer Hose. Na und? Ist doch ein ganz normales Kleidungsstück, was gibt's darüber groß zu reden?
Je normaler der Rock für uns ist, umso sicherer kommen wir rüber und umso mehr wird es akzeptiert. Und der Rock sollte einfach so normal sein, dass er völlig selbstverständlich und keiner Erwähnung wert ist.

Zitat
Ich habe vor, meiner Frau von den meisten zukünftigen Erlebnissen zu berichten. Wenn sie beim Sachen packen, den oder die Röcke sieht, verrate ich ihr mein Vorhaben. Ansonsten erfährt sie es danach von mir.

Ich kenne deine Frau ja nicht, deshalb kann ich das nicht einschätzen. Ich denke halt nur, dass du dafür dann keine positive Reaktion bekommen wirst und dich das runterziehen wird. Ich würde da bestenfalls, wenn es gerade passt, erwähnen, dass ich auch mal einen Rock anhatte und das es keinen interessiert hat. Je nach Reaktion würde ich dann mehr oder gar nichts mehr darüber erzählen.

Zitat
Auf der anderen Seite kann ich mir aber auch nicht vorstellen, dass sie mein "schönes Erlebnis" kaputtmachen könnte.

Ich drücke dir die Daumen und bin gespannt... :)

Zitat
Viel zermürbender empfinde ich es, ihr meine Freude nicht mitteilen zu können.

Nanu? Du kannst ihr sagen, dass du einen Rock anhattest, aber nicht, dass es dir gefallen hat?

Zitat
Lange Zeit hatte ich diese Freude ja nur für mich allein. Mittlerweile kann ich jetzt hier Euch daran teilhaben lassen.

Gibt's denn keinen Rocker in deiner Nähe, mit dem du mal ein Bier trinken gehen kannst? So zu ausquatschen und gegenseitig motivieren?
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: MAS am 16.08.2016 10:20
Zitat
Längere Röcke kann ich mir nicht so richtig vorstellen, da ich glaube, dass diese nicht luftig genug sind und mich in der Bewegung noch mehr einschränken als Hosen.

Das kann ich nicht bestätigen, aber es hängt vom Rock ab. Wenn der Rock unten weit genug ist und das Material nicht zu schwer ist, schränkt so ein Maxi überhaupt nicht ein. Der Tchibo Rock in Korale, den Ludwig gezeigt hat, ist bspw. sehr leicht und luftig, der schränkt überhaupt nicht ein. Ich finde einen Maxi auch sehr entspannend, weil man sich überhaupt keine Gedanken machen muss, wie man sitzt. So ab 20 Grad werden mir Maxis aber auch zu warm, da wäre die Alternativ dann ein Sarong, wenn es lang sein soll. Die sind ja meist aus sehr leichtem Stoff und entsprechend luftig.




Ja, schaut Euch mal die Fotos von JJSW oder auch von mir an, mit unserem langen Jeansrock. Ja, wir haben dasselbe Modell. Der ist unheimlich luftig, wenn auch der Stoff nicht so dünn ist.

LG, Michel
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Barefoot-Joe am 16.08.2016 10:24
Hallo Michael,

Zitat
Dein Argument, dass Du nur anziehen willst, was Du möchtest, kann aber auch daneben gehen. Deine Frau könnte sagen: "Wenn jeder machen würde, was er möchte, hätten wir nur Chaos. Ich ziehe auch nicht an, was ich möchte, sondern was sich gehört und akzepiert ist."

Ich lese da: "Ich habe Angst davor, aufzufallen und mache deshalb lieber das, was alle machen als das, was mir am Herzen liegt."

Wohin es führt, wenn die Menschen nur das machen, was sich gehört und akzeptiert ist, haben wir in der Vergangenheit ja mehrfach erlebt. Es hat sich auch mal gehört und war akzeptiert, sich Sklaven zu halten oder Hexen zu verbrennen. Warum machen wir das eigentlich heute nicht mehr? Achja, weil es mutige Menschen gab, die eine Vision hatten und sich gegen etwas stellten, das sie als Unrecht empfanden. Und hier haben wir es nicht mal mit solch dramatischen Themen zu tun, sondern nur mit einem Stück Stoff. Das zu erwartende Chaos dürfte daher kaum zu bemerken sein.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: MAS am 16.08.2016 10:56
Hallo Michael,

Zitat
Dein Argument, dass Du nur anziehen willst, was Du möchtest, kann aber auch daneben gehen. Deine Frau könnte sagen: "Wenn jeder machen würde, was er möchte, hätten wir nur Chaos. Ich ziehe auch nicht an, was ich möchte, sondern was sich gehört und akzepiert ist."

Ich lese da: "Ich habe Angst davor, aufzufallen und mache deshalb lieber das, was alle machen als das, was mir am Herzen liegt."

Wohin es führt, wenn die Menschen nur das machen, was sich gehört und akzeptiert ist, haben wir in der Vergangenheit ja mehrfach erlebt. Es hat sich auch mal gehört und war akzeptiert, sich Sklaven zu halten oder Hexen zu verbrennen. Warum machen wir das eigentlich heute nicht mehr? Achja, weil es mutige Menschen gab, die eine Vision hatten und sich gegen etwas stellten, das sie als Unrecht empfanden. Und hier haben wir es nicht mal mit solch dramatischen Themen zu tun, sondern nur mit einem Stück Stoff. Das zu erwartende Chaos dürfte daher kaum zu bemerken sein.

Da bin ich natürlich voll Deiner Meinung, Joe!

Aber ich meine beobachtet zu haben, dass die meisten Menschen ihre heutigen Freiheiten irgendwie als normal nehmen, aber nicht darum kämpfen würden, wenn es sie nicht gäbe. Das hat mir auch schon mal eine Kollegin in Bezug auf das Hosentragen gesagt: Sie nehme es als gegeben hin, heute Hosen tragen zu dürfen, würde aber nicht darum kämpfen, wenn es anders wäre. Die meisten Menschen passen sich der Mehrheit ihres Umfeldes an und richten sich danach aus.

Das ist aber auch wirklich normal: Beopbachte mal, wie oft Du etwas als normal hinnimmst, was so allgemein üblich ist, obwohl Dein Verstand sagt, dass es eigentlich anders sein müsste. Mit geht es z.B. so in Bezug auf Fleisch essen: Mien Verstand sagt, dass es besser wäre, keines zu essen, aber ab und zu esse ich doch welches, weil es so normal ist in unserer Gesellschaft. Oder Auto fahren. Gut, ich habe kein Auto mehr, aber hätte ich eines, würde ich auch ab und zu damit fahren, weil es so normal ist bei uns.

LG, Michel
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Barefoot-Joe am 16.08.2016 12:52
Hallo Michel,

Zitat
Aber ich meine beobachtet zu haben, dass die meisten Menschen ihre heutigen Freiheiten irgendwie als normal nehmen, aber nicht darum kämpfen würden, wenn es sie nicht gäbe.

Ja. Wir machen das leider alle und wir merken es oft nicht einmal. Das ist wie bei dem Gleichnis mit dem gekochten Frosch (auch wenn das eigentlich falsch ist): Wenn man uns Freiheiten langsam eine nach der anderen wegnimmt, merken wir das nicht. Und solange man uns vermeintlich gute Gründe gibt oder wir uns selbst gute Gründe einreden können, wehren wir uns auch nicht dagegen.

Zitat
Das hat mir auch schon mal eine Kollegin in Bezug auf das Hosentragen gesagt: Sie nehme es als gegeben hin, heute Hosen tragen zu dürfen, würde aber nicht darum kämpfen, wenn es anders wäre.

Sie würde sich vermutlich wehren, wenn man es hier ab morgen verbieten würde. Aber wenn man ihr erzählt, dass es unmodern ist oder dass Röcktragen viel sicherer ist, würde sie es wohl problemlos akzeptieren und sogar vor anderen verteidigen.

Zitat
Das ist aber auch wirklich normal: Beopbachte mal, wie oft Du etwas als normal hinnimmst, was so allgemein üblich ist, obwohl Dein Verstand sagt, dass es eigentlich anders sein müsste.

Du kennst mich nicht, Michel. ;) Ich bin ziemlich berüchtigt dafür, dass ich Dinge, die ich als falsch erkenne, konsequent nicht mehr hinnehme. Mitunter zum Leidwesen meines sozialen Umfelds... ;) Nachdem mir bspw. klar wurde, was Schuhe anrichten, habe ich einfach keine mehr angezogen. Als mir bewußt wurde, dass mich willkürliche soziale Normen zu Hosen zwingen, habe ich Röcke angezogen. Die ganze Familie ist Vegetarier, keiner gehört einer Religion an, wir mahlen unser Getreide selbst, kaufen Bio und fahren ein Elektroauto. Und das sind jetzt nur ein paar Beispiele.. ;)

Zitat
Mit geht es z.B. so in Bezug auf Fleisch essen: Mien Verstand sagt, dass es besser wäre, keines zu essen, aber ab und zu esse ich doch welches, weil es so normal ist in unserer Gesellschaft.  Oder Auto fahren. Gut, ich habe kein Auto mehr, aber hätte ich eines, würde ich auch ab und zu damit fahren, weil es so normal ist bei uns.

Aber du hast es doch in der Hand, es jederzeit zu ändern? Wir haben uns in der Familie bspw. lange mit dem Thema Fleisch beschäftigt und nachdem uns klar wurde, was wir da anrichten, kann das Fleischessen heute noch so normal sein - keiner von uns würde freiwillig jemals wieder Fleisch essen. Aber ich bin mir durchaus bewußt, dass wir da Ausnahmen sind. Es ist nicht jedermanns Sache, überall gegen die Strömung zu schwimmen.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: popolus1 am 16.08.2016 14:09
Hallo Barefoot-Joe,

ich versuche mich jetzt etwas kürzer zu halten, damit wir hier nicht das Forum sprengen. ;)

Ob ein Rock nun feminin wirkt oder nicht, ist letztlich immer eine subjektive Ansicht.
Ich empfinde den Skaterrock nicht als feminin. Wie meine Frau das sieht, kann ich noch nicht abschätzen, da sie den Rock bisher prinzipiell ablehnt ohne auf einzelne Eigenschaften einzugehen.
Der Vokuhila fällt wahrscheinlich auch nicht sofort als solcher auf, da der "Überstand" gerade mal 5cm beträgt.

Für längere Röcke habe ich hier zwar schon einige Vorschläge bekommen, da war bisher aber noch nichts dabei, was für mich momentan in Frage kommt. Ich möchte halt gern kurze Röcke tragen.
Sollte ich später mal mit meiner Frau nach Kompromissen suchen, kann ich dann immer noch auf etwas längeres zurück kommen.

Rock über Hose könnte ja auch "Maxishirt über Hose" sein. Oder "Rock über Leggings". Beides hat halt erstmal einen höheren WAF und wäre ein Mittel zur Gewöhung an den Anblick.
WAF (=Weiblicher Akzeptanz- bzw. Zustimmungsfaktor) musste ich erstmal nachschlagen. ;)
Bei allen Varianten mit Rock dürfte der WAF bei meiner Frau sehr niedrig sein.
Maxishirt über Hose ist wohl die erfolgversprechendste Variante.
Die gleiche Idee, allerdings ohne Hose, kam mir gerade dieses WE im Garten. Auf der Strasse müsste dann die Hose wieder dazu kommen.

Zitat
Hätte deine Frau denn lieber dieses typische Mannsbild?
Ich denke schon, dass meine Frau mich mit meinen Eigenschaften meist ganz gut findet.
Hin und wieder gibt es halt auch Situationen, wo ihr wahrscheinlich ein "richtiger Kerl" lieber wäre - natürlich ohne die damit verbundenen negativen Eigenschaften. ;)

Zitat
Es reicht vielleicht schon, wenn sie ihn sieht und merkt, dass es da noch andere gibt. Wir können uns ja strategisch in der Stadt verteilen, dann fallt ihr alle paar Meter über einen... ;)
Das ist ja eine ganz nette Idee. Die Umsetzung dürfte sich aber nicht gerade einfach darstellen.
*Geistesblitz* Da muss ich dranbleiben beim nächsten Stuttgarter Rockertreffen. Wir haben Freunde bei Stuttgart, die wir an diesem Wochenende besuchen könnten. Wenn wir unser Essen und unsere Unternehmungen nach dem Rockertreffen ausrichten, sollten die Begegnungen vorprogrammiert sein.

Zitat
Aber vielleicht verstehen dich andere besser und können dann deine Seite mit vertreten? Schon jemand, der im Beisein deiner Frau sagt "Na und? Kann doch jeder anziehen, was er will?" würde vermutlich einiges bewegen. Oder ein "Ich finde das prima, dass er sich nicht um Konventionen kümmert". Ich hatte das alles schon, bspw. als ich meine Frau beim Frisör oder von der Arbeit abgeholt hatte. Witzigerweise finden die anderen das nämlich immer Klasse, nur die eigene Frau hat Bedenken. ;)
So richtig weiß ich nicht, wen ich da einbeziehen sollte. Eventuell unsere Tochter oder unsere Freunde aus Stuttgart.

Zitat von: Barefoot-Joe
Zitat von: popolus1
Wenn ich das geschafft habe, kommt beim Rest der Familie die Schocktherapie, die mich beim Besuch dann einfach mal im Rock antreffen werden. Das Gespräch kommt dann danach. Ansonsten käme es ja wieder einem "um Erlaubnis fragen" gleich.
Ich würde da gar nicht drüber sprechen, das wird nur als Unsicherheit ausgelegt. Du hast halt einen Rock an statt einer Hose. Na und? Ist doch ein ganz normales Kleidungsstück, was gibt's darüber groß zu reden?
Je normaler der Rock für uns ist, umso sicherer kommen wir rüber und umso mehr wird es akzeptiert. Und der Rock sollte einfach so normal sein, dass er völlig selbstverständlich und keiner Erwähnung wert ist.
Ich habe nicht zwingend das Bedürfnis, über den Rock zu sprechen. Ich bin mir allerdings sicher, dass es Gesprächsbedarf von Seiten der Familie gibt.

Zitat von: Barefoot-Joe
Zitat von: popolus1
Viel zermürbender empfinde ich es, ihr meine Freude nicht mitteilen zu können.
Nanu? Du kannst ihr sagen, dass du einen Rock anhattest, aber nicht, dass es dir gefallen hat?
Das Rocktragen und die Freude darüber gehören für mich zusammen. Also entweder sage ich alles oder nichts davon.

Zitat
Gibt's denn keinen Rocker in deiner Nähe, mit dem du mal ein Bier trinken gehen kannst? So zu ausquatschen und gegenseitig motivieren?
Hier aus dem Forum ist wohl Dr. Heizer am nächsten dran an Ostthüringen. Oder gibt es hier noch jemand aus Ostthüringen, der nicht in der Landkarte verzeichnet ist?
Ansonsten wüsste ich nur einen Mitarbeiter bei einem Kunden, der zumindest früher immer mal Rock getragen hat.
Das Forum ist für mich aber auch schon ganz in Ordnung.
Hier kann ich meine Erfahrungen mit anderen teilen und bekomme auch immer wieder einen guten Tipp. :)

Liebe Grüße popolus
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: MAS am 16.08.2016 14:52

Zitat
Mit geht es z.B. so in Bezug auf Fleisch essen: Mien Verstand sagt, dass es besser wäre, keines zu essen, aber ab und zu esse ich doch welches, weil es so normal ist in unserer Gesellschaft.  Oder Auto fahren. Gut, ich habe kein Auto mehr, aber hätte ich eines, würde ich auch ab und zu damit fahren, weil es so normal ist bei uns.

Aber du hast es doch in der Hand, es jederzeit zu ändern? Wir haben uns in der Familie bspw. lange mit dem Thema Fleisch beschäftigt und nachdem uns klar wurde, was wir da anrichten, kann das Fleischessen heute noch so normal sein - keiner von uns würde freiwillig jemals wieder Fleisch essen. Aber ich bin mir durchaus bewußt, dass wir da Ausnahmen sind. Es ist nicht jedermanns Sache, überall gegen die Strömung zu schwimmen.


Lieber Joe,

ich habe einfach auch Angst, zu extremistisch und dadurch intolerant zu werden. Ich setze eher auf E- statt auf Revolution.

Aber Deine Konsequenz, bei der Du trotzdem friedlich geblieben bist, beeindruckt mich!

LG, Michel
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: MAS am 16.08.2016 14:56
Oder gibt es hier noch jemand aus Ostthüringen, der nicht in der Landkarte verzeichnet ist?

Ich kenne einen Rainer in Jena, weiß aber gerade nicht, ob ich seine Mailadresse finden würde, da wir lange nicht gemailt haben. Ich treffe ihn normalerweise auf dem Rudolstadt-Festival im Juli, wo wir dieses Jahr aber nicht waren.

LG,
Michel
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Barefoot-Joe am 16.08.2016 14:58
Hallo popolus,

Zitat
WAF (=Weiblicher Akzeptanz- bzw. Zustimmungsfaktor) musste ich erstmal nachschlagen. ;)

Ups, sorry. Ich wollte noch ein Sternchen dranmachen und es drunterschreiben...

Zitat
Die gleiche Idee, allerdings ohne Hose, kam mir gerade dieses WE im Garten. Auf der Strasse müsste dann die Hose wieder dazu kommen.

Das könnte funktionieren, ich bin gespannt. :)

Zitat
Hin und wieder gibt es halt auch Situationen, wo ihr wahrscheinlich ein "richtiger Kerl" lieber wäre - natürlich ohne die damit verbundenen negativen Eigenschaften. ;)

Vielleicht musst du einfach bei passenden Gelegenheiten immer mal wieder den echten Kerl raushängen lassen, damit sie weiß, dass er noch da ist. :) Frauen nachschauen, über andere Autofahrer fluchen und so... ;)

Zitat
*Geistesblitz* Da muss ich dranbleiben beim nächsten Stuttgarter Rockertreffen.

Stuttgarter Rockertreffen? Mit Rock wie Hose oder Rock wie laute, melodische Geräusche? ;)

Zitat
Wir haben Freunde bei Stuttgart, die wir an diesem Wochenende besuchen könnten. Wenn wir unser Essen und unsere Unternehmungen nach dem Rockertreffen ausrichten, sollten die Begegnungen vorprogrammiert sein.

Und wenn ihr dann noch wißt, wo ihr essen geht, könnten da auch noch ein paar im Restaurant sitzen. So ganz zufällig. ;)

Zitat
Ich habe nicht zwingend das Bedürfnis, über den Rock zu sprechen. Ich bin mir allerdings sicher, dass es Gesprächsbedarf von Seiten der Familie gibt.

Das könnte natürlich sein. Hmm, wir hatten doch gerade bei Nico die Idee, das einfach mal in einem Brief zu formulieren. Vielleicht wäre das ja auch für deine Situation hilfreich?

Zitat
Ansonsten wüsste ich nur einen Mitarbeiter bei einem Kunden, der zumindest früher immer mal Rock getragen hat.

Es muss ja keiner sein, der selbst Röcke trägt. Nur jemand, der dich versteht. :)
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Barefoot-Joe am 16.08.2016 15:09
Hallo Michl,

Zitat
ich habe einfach auch Angst, zu extremistisch und dadurch intolerant zu werden. Ich setze eher auf E- statt auf Revolution.

Das passiert nur, wenn man versucht, andere zu missionieren und das machen wir aus Prinzip nicht. Es sind unsere Entscheidungen. Die sind erst einmal nur für uns richtig und nicht für andere. Wenn andere sich dafür interessieren und fragen, erklären wir das gerne, aber wir hüten uns davor anderen unsere Entscheidungen aufzudrängen oder als richtig zu verkaufen. Jeder muss seinen eigenen Weg finden.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: MAS am 16.08.2016 15:20
Hallo Michl,

Zitat
ich habe einfach auch Angst, zu extremistisch und dadurch intolerant zu werden. Ich setze eher auf E- statt auf Revolution.

Das passiert nur, wenn man versucht, andere zu missionieren und das machen wir aus Prinzip nicht. Es sind unsere Entscheidungen. Die sind erst einmal nur für uns richtig und nicht für andere. Wenn andere sich dafür interessieren und fragen, erklären wir das gerne, aber wir hüten uns davor anderen unsere Entscheidungen aufzudrängen oder als richtig zu verkaufen. Jeder muss seinen eigenen Weg finden.

Ja, aber wenn ich Fleischessen für falsch halte, weil darunter vor allem bei der Massentierhaltung die Tiere leiden und weil es sie viele negative ökologische und ökonomische Folgen hat, dann will ich doch, dass generell damit aufgehört wird, und nicht nur selber darauf verzichten. Und ich müsste auch auf Käse (wegen des Labs) und Lederprodukte verzichten. Und alle anderen ebenso, denn es würde keinen Effekt haben, wenn nur ich es tun würde.

Um die damit verbundene Frustration zu vermeiden, esse ich zwar fast kein, aber nicht gar kein Fleisch mehr. Und ich "missioniere" auch fast nicht, aber nicht gar nicht. Ich suche immer gesunde Mittelwege.

Was mich wurmt ist, dass es zwar einerseits immer mehr Vegetarier gibt, aber der Fleischkonsum trotzdem noch steigt. Ja, essen die Karniphoren jetzt um so mehr?

Aber, wir kommen von den Rockerlebnissen weg.

LG,
Michel
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: JJSW am 16.08.2016 17:18

Aber, wir kommen von den Rockerlebnissen weg.
LG,
Michel

Genau. Aber das Vegetarier/Carnivoren ist nicht uninteressant. Da wär es eventuell gut, einen neuen Thread aufzumachen. Könnte genauso interessant wie die Religionsthemen werden, vielleicht ;)

Zu den Rockerlebnissen schreib ich vielleicht auch noch was. Später. Woher nehmt Ihr bloß die viele Zeit zum Schreiben? Hab nun endlich Feierabend. Das Wetter ist schön, jetzt will ich aber erst noch mal raus. Im Rock oder doch im Kleid?

Grüßle
Jürgen
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Barefoot-Joe am 16.08.2016 18:51
Hallo Michl,

Zitat
Ja, aber wenn ich Fleischessen für falsch halte, weil darunter vor allem bei der Massentierhaltung die Tiere leiden und weil es sie viele negative ökologische und ökonomische Folgen hat, dann will ich doch, dass generell damit aufgehört wird, und nicht nur selber darauf verzichten.

Natürlich. Der Punkt dabei ist aber, dass du das gar nicht erreichen kannst. Du kannst nur dich selbst ändern, aber nicht andere Menschen. Die müssen sich nämlich selbst überzeugen. Dabei kannst du ihnen helfen, indem du sie neugierig machst und zum nachdenken anregst und das geht am Besten, indem du es ihnen einfach positiv vorlebst. Wenn du ihnen nämlich ihr Fleisch madig machst, dann führt das sofort zu einer Abwehrhaltung und billigen Vegetarierwitzen, mit denen sie die kognitive Dissonanz auflösen. ;)

Zitat
Und ich müsste auch auf Käse (wegen des Labs) und Lederprodukte verzichten.

Möchstest du gleich perfekt sein? Warum? ;) Das ist doch gar nicht nötig.

Was ist besser? Sich zu wünschen auf der Spitze des Berges zu stehen, aber aus Angst vor dem langen Aufstieg gar nicht erst loszulaufen oder einfach mal den ersten kleinen Schritt machen? Alle großen Dinge beginnen mit kleinen Veränderungen. :)

Zitat
Und alle anderen ebenso, denn es würde keinen Effekt haben, wenn nur ich es tun würde.

Richtig. Aber das ist wie mit dem Männerrock. Wir bleiben doch auch nicht bei Hosen, nur weil wir es nicht schaffen, nächste Woche alle Männer Röcke tragen. Wir machen es einfach, weil es UNS gut tut, weil WIR es für richtig halten und weil umso mehr auf die gleiche Idee kommen werden, je öfter sie uns begegnen. Wir verändern nicht die Welt, wir verändern nur uns selbst. Aber indem wir das tun und es zeigen, bringen wir alle anderen zum Nachdenken und DAS führt dann zu größeren Veränderungen.

Zitat
Um die damit verbundene Frustration zu vermeiden, esse ich zwar fast kein, aber nicht gar kein Fleisch mehr. Und ich "missioniere" auch fast nicht, aber nicht gar nicht. Ich suche immer gesunde Mittelwege.

Dann bist doch doch auf dem Weg. Ist doch prima. :) Kleine Schritte sind auch Schritte und es gibt ja auch keinen Preis für den schnellsten. Wenn dir das Thema am Herzen liegt, wirst du automatisch immer weniger Fleisch essen. Wenn nicht, dann eben nicht. Es ist allein dein Weg und deine Verantwortung. :)

Zitat
Was mich wurmt ist, dass es zwar einerseits immer mehr Vegetarier gibt, aber der Fleischkonsum trotzdem noch steigt. Ja, essen die Karniphoren jetzt um so mehr?

Der Fleischkonsum steigt nicht, er sinkt (bspw. hier: http://www.bvdf.de/in_zahlen/tab_05 (http://www.bvdf.de/in_zahlen/tab_05) ). Dafür ist aber der Fleischexport deutlich angestiegen, weil kleine regionalen Produzenten wegsterben und sich das auf Großproduzenten verlagert, die billiger anbieten können. Sie erzeugen dabei riesige Überschüsse, die dann billig ins Ausland verramscht werden. (-> http://www.shz.de/deutschland-welt/wirtschaft/rekord-deutschland-produziert-so-viel-fleisch-wie-nie-id12657201.html (http://www.shz.de/deutschland-welt/wirtschaft/rekord-deutschland-produziert-so-viel-fleisch-wie-nie-id12657201.html) )

Aber stimmt, wir schweifen ein wenig ab... ;)
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: MAS am 16.08.2016 19:08
Lieber Joe,

ja, danke, ich meine ja auch, auf einem richtigen, eben einem mittleren Weg zu sein. Sonst würde ich es schon ändern.

Der Vergleich zum Rocktragen hinkt aber etwas, da Hosentragen nicht solche Schäden verursacht wie Fleischkonsum.

Aber letzterer sinkt tatsächlich? Ach so, in Deutschland. Immerhin. Global steigt er aber. Vor allem in Indien und anderen Ländern mit Wirtschaftswachstum steigt er. Indien hat eine hervorragende fleischlose Küche und religiös begründete Tradition des Lakto-Vegetarismus oder gar des völligen Vegetarismus (was man so "Veganismus" nennt), aber die Inder wollen jetzt Steaks. Lassen wir das Thema jetzt hier aber lieber.

Ich wollte eigentlich nur erklären, dass wir Menschen, so auch ich, die Verhaltensweisen der Menschen rundherum oft als Maß für unser eigenes nehmen. Das ist eben Parallelisierung, was auch wichtig für Gemeinschaftsbildungen ist. Das Verhalten ist viel älter als alle unsere Kulturen und demzufolge viel basaler. Kritisch über das Verhalten nachzudenken und sich anders zu verhalten als die Mitmenschen drumherum ist kontraintuitiv und fordert, wenn man es doch macht, viel Kraft, slsbt dann, wenn man vor dem Verstand das Richtige macht.

Ich war heute übrigens mal wieder im Kleid unterwegs und habe das sehr genossen!

LG,
Michel
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: DesigualHarry am 16.08.2016 20:19
Hallo!

Es kostet einfach Zuviel Energie, dass was man selber als gut empfindet anderen beizubringen....Man ist ständig im Hamsterrad und bremst seine eigene Entwicklung aus. Menschen lernen wenn sie wollen ganz von alleine von anderen Menschen die etwas Interessantes machen. Ich bin ausschließlich für mein Leben verantwortlich, was andere machen kann ich nicht im außen kontrollieren, aber durch mein eigenes Leben habe ich die Macht eine schönere Welt um mich herum zu schaffen.

Es gibt so unendlich viel zu entdecken, aber mein Weg muss nicht auch eurer Weg sein. Die Freude die ich durch mein Individuelles tun erfahre, könnt ihr vielleicht nicht mit dem gleichen tun erfahren, aber ihr werdet meine Freude trotzdem spüren können. Stundenlang kann ich einen Maler zuschauen, kann seine Freude spüren, aber niemals möchte ich so sein wie er. Im Anblick einer wunderschönen Frau möchte ich dankbar verweilen, aber in diesem Leben bin ich auch dankbar dafür ein Mann zu sein. Liebend gerne ziehe ich mir einen Rock an, aber niemals möchte ich so sein wie jemand anderer im Rock. Ich bin ein Teil von allem, ich bin nicht das ganze, aber wohlbehütet eingebettet im alles was ist.

Liebe grüße
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: androgyn am 16.08.2016 21:13
Du kennst mich nicht, Michel. ;) Ich bin ziemlich berüchtigt dafür, dass ich Dinge, die ich als falsch erkenne, konsequent nicht mehr hinnehme. Mitunter zum Leidwesen meines sozialen Umfelds... ;) Nachdem mir bspw. klar wurde, was Schuhe anrichten, habe ich einfach keine mehr angezogen. Als mir bewußt wurde, dass mich willkürliche soziale Normen zu Hosen zwingen, habe ich Röcke angezogen.
Hallo Barfusstreter,
du könntest du dich auch fragen, warum die nicht nackt gehst, zumindest im Sommer? Weil Kleidung auch nur willkürliche soziale Norm ist. Bei den Buschmännern ist es das nicht.

Die ganze Familie ist Vegetarier, keiner gehört einer Religion an, wir mahlen unser Getreide selbst, kaufen Bio und fahren ein Elektroauto. Und das sind jetzt nur ein paar Beispiele.. ;)
Barfuss latschen und Getreide fressen, da ist sofort klar, dass es sich um einen Ökofreak handelt. ;D Ist doch klar, dass deiner Frau deine Röcke nicht interessieren, wenn ihr eh schon von vornherein aus der Reihe tanzt. Popolus ist kein Ökologe.  ;)


Zitat
Mit geht es z.B. so in Bezug auf Fleisch essen: Mien Verstand sagt, dass es besser wäre, keines zu essen, aber ab und zu esse ich doch welches, weil es so normal ist in unserer Gesellschaft.  Oder Auto fahren. Gut, ich habe kein Auto mehr, aber hätte ich eines, würde ich auch ab und zu damit fahren, weil es so normal ist bei uns.

Rock über Hose könnte ja auch "Maxishirt über Hose" sein. Oder "Rock über Leggings". Beides hat halt erstmal einen höheren WAF und wäre ein Mittel zur Gewöhung an den Anblick.
WAF ist der Womsn accepting Factor?

Anstelle deiner Frau würde ich mir über die Cola deutlich mehr Sorgen machen, als über die Röcke... ;)
Das letzte mal als ich Cola getrunken habe, war ich 13.

Vielleicht hilft es, ihr zu erklären, dass du gerade deshalb nicht so bist, weil deine weibliche Seite damit auch nichts anfangen kann. Wenn sie versteht, dass diese weibliche Seite etwas positives ist, versteht sie vielleicht auch, dass sie sich irgendwie auch ausdrücken will.[7quote]Er hat doch keine weibliche Seite. Sagt er doch selber, dass er keine femininen Röcke mag.

Ich hatte das alles schon, bspw. als ich meine Frau beim Frisör oder von der Arbeit abgeholt hatte. Witzigerweise finden die anderen das nämlich immer Klasse, nur die eigene Frau hat Bedenken. ;)
Die haben auch Bedenken bei ihrem eigenen Mann ;)

Gibt's denn keinen Rocker in deiner Nähe, mit dem du mal ein Bier trinken gehen kannst? So zu ausquatschen und gegenseitig motivieren?
Im Rockerclub ;)


Bei Feiern haben sich auch alle daran gewöhnt, dass ich mit den übrigen Damen Sekt, Wein oder Bowle trinke, während die anderen Männer mit ihrem Bier am Grill stehen.
Stimmts also dich, dass man schon Getränke gendert. Mir hat auch mal jemand gesagt, dass er wegen seinem Apirollo oder wie das heißt, sich dumme Sprüche anhören musste, weil ihm kein Bier schmeckt und er "Mädchengetränke säuft".

Zitat von: Hajo
Für mich beeinhaltet Männlichkeit solche Eigenschaften wie Mut, Abenteuerlust, Risikobereitschaft, Kraft, Sinnlichkeit, Verlässlichkeit, Führungsanspruch, Besonnenheit, Bereitschaft zum Zupacken, organisatorische Fähigkeiten, Zielstrebigkeit.
Wenn ich die Kriterien von Hajo heranziehe, zeige ich dagegen schon mehr männliche Merkmale.
Das was Hajo aufzählt, beschreibt nicht die soziale Männlichkeit . Männlich ist, so viel Finanzkraft abzudecken, um bestmöglichst eine Familie ernähren zu können. In gewissen Positionen kommst du ohne, dass du Frau und Kinder hast, nicht hoch. Ein Penner ist für die Gesellschaft auch unmännlich, obwohl er männliche Sachen trägt und auch wie ein richtiger Kerl stinkt.  ::)

Mir selbst kommen die Kilts aber meist zu derb daher, fast wie die "offiziellen" Männerröcke.
Mein offizieller Männerrock ist aus ganz dünnen Stoff.

Gesellschaftspolitisch könnte ich mir jedoch vorstellen, damit zu argumentieren,
dass es mittlerweile wieder viele Männer mit längeren Haaren gibt,
die diese zu einem Pferdeschwanz oder sogar zu einem Dutt zusammenbinden.
Trotz typischer Damenfrisur werden sie immer noch für Männer gehalten.

Liebe Grüße Popolus
Über die wird sich auch oft lustig gemacht. Knödelmänner. Nicht täuschen lassen.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: MAS am 16.08.2016 21:31
Hallo!

Es kostet einfach Zuviel Energie, dass was man selber als gut empfindet anderen beizubringen....Man ist ständig im Hamsterrad und bremst seine eigene Entwicklung aus.

Dazu fiel mir letztens ein: Eine schnelle Lok wird langsamer, wenn ein Zug hinten dran hängt. Aber ohne die Lok kämen die Wagons gar nicht von der Stelle.

LG,
Michel
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: JJSW am 16.08.2016 22:49

Ich war heute übrigens mal wieder im Kleid unterwegs und habe das sehr genossen!

LG,
Michel

Mein lieber Michel, da warst Du heute nicht der Einzige. :)

Ich war im Kleid Einkaufen, Getränke holen. Da hörte ich: "Papa, der Mann trägt ja ein Kleid!" Der Vater des ca. 5 jährigen Mädchens sagte nichts und wendete sich dem Kühlregal zu.
Kenn ich schon, nix besonderes mehr.

Dann machte ich einen kleinen Spaziergang, so 9 km an der Enz entlang Richtung Innenstadt und zurück.
Auf meinem Spaziergang kamen mir je weiter es Richtung Stadtmitte ging immer mehr Leute entgegen. Viele schauten kurz, zeigten sonst keine Reaktionen, manche grüßten artig.
Dann zwei Mädels, deren Geschwätz und Kichern schon von Weiten zu hören war.
Als sie mich sahen wieder Gelächter und Gekicher, dann fragten sie mich: "Woher hast Du das Kleid?"
(Was meinen die wohl jetzt, ob ich das Kleid gestohlen hätte ?!?)
"Das hab ich mir gekauft"
"Ja aber Du bist doch ein Mann" "Ja was meint Ihr?" "Mann!" "Frau?" (So ne doofe Nuss)
"Klar bin ich ein Mann" "Ja und warum trägst Du ein Kleid?"
"Ja ist bequem und mir gefällts"
 "Ja, dann sollst Du aber auch Stiefel dazu tragen und Schminke"
"Nein, mir gefällt es so"
Beim Weitergehen riefen sie noch: "Gehen wir in den Puff, **** und so"
"Nö, kein Bock, haut ab" und fertig.

Dann weiter in die Innenstadt. Viele Leute, Mütter, kleine Kinder, Rentner, Deutsche, Migranten, Osteuropäer, Türken.
Paar Blicke, das wars, mehr nicht.
Hab mich paar Minuten hingesetzt. So kurz bekleidet muß man ganz artig damenhaft hinsitzen, nix mit breitbeinig und so.

Dann wurde es Zeit für den Rückweg. Kam ich dann an einer Bank vorbei, auf der 4 junge Damen saßen. Als ich vorbei lief, Pfeifen und Schmatzen. Muß ja schon ewig hergewesen sein, das mir irgendwelche Mädels hinterherpfiffen
Jetzt: Gehst Du weiter oder drehst Dich um uns schaust, wie sie reagieren?
Da ich gute Laune hatte, drehte ich mich um und sagte "Hallo, was ist los mit Euch?"
Da fragte eine "Wie gehts?"
Ich sagte "Gut, wie gehts denn Euch?"
"...."
Die vier saßen bloß auf der Bank und guckten und brachten keinen Ton mehr heraus. Ich dehte mich um und ging weiter, kein Geräusch, kein Glucksen oder Kichern war zu hören.

Auf dem Rückweg noch einigen Leuten begegnet, keine besonderen Reaktionen.

Im Rock oder Kleid mach ich noch lieber Spaziergänge, als wie früher in Hosen, ich hab auch das Gefühl, mein Kleid ist etwas weiter geworden und sitzt lockerer. Wird die Wampe also doch weniger.

Irgendwie macht Schönes Wetter und Kleid tragen gute Laune.  ::) ;D

Grüßle
Jürgen
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: MAS am 16.08.2016 23:31
Das, Jürgen, ist das laut Gregor deutsche Phänomen der kichernden Mädchen.

Wir haben in NRW zum Glück noch Ferien, so dass die Schüler*innen, die sonst gegen 13 Uhr immer in Grüppchen am Bahnhof rum stehen, nicht da sind, wenn ich gegen 13 Uhr da vorbei komme. Die kichern zwar nicht immer, aber irgendwie fühle ich mich doch immer unverständlich begutachtet, wenn ich zwischen ihnen durch kurve.

LG!
Michel

 
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: androgyn am 17.08.2016 00:12
Beim Weitergehen riefen sie noch: "Gehen wir in den Puff, **** und so"
"Nö, kein Bock, haut ab" und fertig.

Da ich gute Laune hatte, drehte ich mich um und sagte "Hallo, was ist los mit Euch?"
Da fragte eine "Wie gehts?"
Ich sagte "Gut, wie gehts denn Euch?"
"...."
Die vier saßen bloß auf der Bank und guckten und brachten keinen Ton mehr heraus.
Hihi..Das hat noch nicht mal zu mir jemand gesagt, ob ich in den Puff gehe. Es kommt so einiges ans Tageslicht, wenn man zu sich ehrlich ist und es eben nicht alles wie immer ist, wenn man Röcke trägt. Jetzt stelle man sich vor, wenn zart besaitete Männer Röcke tragen und sich ständig neugierigen und abfälligen Blicken oder Bemerkungen aussetzen würden. Die meisten würden sich krämen, wenn sie mit solchen Dingen in Verbindung gebracht werden. Darum machen Männer auch einen großen Bogen um kleine Kinder besonders minderjährigen Mädchen und ziehen sich auch nicht so an um nur in "Verruf" zu geraten. Ich hatte als Jugendlicher auch so eine Phase. Also nicht mit kleinen Mädchen, sondern dass ich ein dumpfes Magengefühl hatte und mich das den ganzen Tag beschäftigte, wenn mich Mädels oder Frauen kritisiert haben oder sich vor ihnen zum "Affen" macht. Schwierig zu beschreiben. Das ist jetzt völlig weg. Aber Sex gibts halt auch keinen, wenn man sich dem weiblichen Bedürfnissen nicht anbiedert. Ich kann mir vorstellen, dass es vielen Männern so geht und die das nie ablegen können, weil sie immer auf die weibliche Beurteilung von außen angewiesen sind.

Im Rock oder Kleid mach ich noch lieber Spaziergänge, als wie früher in Hosen, ich hab auch das Gefühl, mein Kleid ist etwas weiter geworden und sitzt lockerer. Wird die Wampe also doch weniger.
Oder die Wampe hat das Kleid gedehnt  ;D  :-X
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Dr.Heizer am 17.08.2016 07:46
r.a. hat mal wieder Zitate aus dem Zusammenhang gerissen und macht Kommentare, die keiner braucht. Jürgen hatte schöne Erlebnisse, als er im Kleid unterwegs war. Ein Kommentar von kichernden Kindern, die noch kein erweiteretes Bewusstsein für Vielfalt haben, ist nicht relevant. Ihnen war der Anblick nur ungewohnt und so assoziierten sie ein Kleid mit Weiblichkeit, erwarten Stiefel zum Kleid iund Schminke wobei ersteres zu warm wäre und letzteres sicherlich kein Rouge oder Lippenstift, ::) sondern höchstens eine Kriegs/Tarnbemalung mit dunklen Streifen sein würde und wir eine Streitaxt, ein Schwert oder Munitionsgurt und Maschinengewehr mit uns führen würden - doch so brauchen wir das nicht -Du warst ja spazieren und nicht auf Beutezug ;)

 Wenn es jemand nicht versteht, dass es Menschen gibt, die sich einfach nach den Möglichkeiten Kleiden - who cares! Wir sind doch Kerle, denen der Kommentar aus einem Joghurtbecher ein Lächeln entlockt. Ein Joghurt hat Kultur, aber kennt ja nix anderes als Seinesgleichen. Also heißen wir ihn willkommen in denr schönen großen Welt  :D

Jürgen, auf die Mädels, welche auf der Bank saßen, zuzugehen war völlig korrekt, nun wissen Sie, dass Du ein sympathischer Typ bist und das nächste mal grüßen sie Dich sicher freundlich :)

Ich hatte in den letzten Tagen keine besonderen Rock-Kommentare, einige freundliche und auch neugierige Kurzgespräche, meist nur ein Lächeln, eine nette Begrüßung,... alles wie immer. Es ist wohl fast normal geworden, dort wo ich hinkomme ;)
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: popolus1 am 17.08.2016 08:57
Hallo Dr. Heizer,

wenn rocktragende Männer im (sächsischen) Vogtland völlig normal sind, weiß ich nun, wo ich meinen nächsten Ausflug planen kann. Wenn es soweit ist, melde ich mich mal bei Dir. Vielleicht hast Du dann ja auch Zeit und Lust auf ein Treffen. ;)

Viele Grüße ins Vogtland!
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: GregorM am 17.08.2016 12:14
Das, Jürgen, ist das laut Gregor deutsche Phänomen der kichernden Mädchen.


Hallo Michael,

allerdings nicht ein dänisches Phänomen. Eines Tages letzter Woche befand ich mich auf einem Gehsteig/Radfahrerweg mit sehr wenig Verkehr, wie das Bild auch zeigt. Unmittelbar nachdem ich das Foto gemacht hatte, kamen um die Ecke zu Fuß sieben junge Leute, vier Jungen und drei Mädchen, alle wohl zwischen 14 und 16.

Einige redeten miteinander, andere nahmen im Gespräch nicht teil. Ich hatte mit Kommentaren gerechnet, aber es gab keine. Sie befassten sich genau so wenig mit mir, als hätte ich eine Hose getragen. Keine Blicke, keine Rede, die auch nur Sekunden verstummte, überhaupt nichts.

Liegt es bei meinen Mitmenschen, oder könnte es bei mir liegen?

Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.


Gruß
Gregor
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: MAS am 17.08.2016 12:23
Das, Jürgen, ist das laut Gregor deutsche Phänomen der kichernden Mädchen.


Hallo Michael,

allerdings nicht ein dänisches Phänomen. Eines Tages letzter Woche befand ich mich auf einem Gehsteig/Radfahrerweg mit sehr wenig Verkehr, wie das Bild auch zeigt. Unmittelbar nachdem ich das Foto gemacht hatte, kamen um die Ecke zu Fuß sieben junge Leute, vier Jungen und drei Mädchen, alle wohl zwischen 14 und 16.

Einige redeten miteinander, andere nahmen im Gespräch nicht teil. Ich hatte mit Kommentaren gerechnet, aber es gab keine. Sie befassten sich genau so wenig mit mir, als hätte ich eine Hose getragen. Keine Blicke, keine Rede, die auch nur Sekunden verstummte, überhaupt nichts.

Liegt es bei meinen Mitmenschen, oder könnte es bei mir liegen?

Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.


Gruß
Gregor


Lieber Gregor,

in den meisten Fällen kommen von Jugendlichen, die mich sehen, auch keine Kommentare. Nur ab und zu oder selten.
Jürgen wird es auch selten erleben. Deswegen hat er es so ausführlich beschrieben, weil es was Besonderes war.

Dass Du noch nie solche Kommentare oder Gekichere gehört hast, mag daran liegen, dass Du hauptsächlich Kilts trägst, die anders wahrgenommen werden als Kleider oder Rocke aus der Damenabteiung, oder auch daran, dass Du ein wenig älter bist oder vielleicht tatsächlich daran, dass die jungen Dänen und Däninnen generell toleranter sind, als ihre deutschen Altersgenossen.

LG!
Michel
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: GregorM am 17.08.2016 12:25

Gestern nach dem Bad im Pool kam mir wieder eine (hoffentlich) gute Idee. Da zog ich mir erstmal nur ein TShirt über. Die schmutzige Gartenhose anzuziehen, wäre nach dem reinigenden Bad nicht sinnvoll gewesen. Außerdem wollten wir kurz darauf nach Hause fahren. Für die lange Jeanshose war es mir noch zu warm. Deshalb blieb ich dann beim Aufräumen und Sachen packen nur im TShirt.
Meine Idee ist nun, ein paar längere TShirts im Schrank zu suchen und diese dann auch im Garten längere Zeit solo (ohne Hose) zu tragen. Das ist dann ja schon fast wie im Kleid. Bin ja mal gespannt, wie das so bei meiner Frau ankommt.


Hallo Populus,

du hast früher erwähnt, dass deine Frau nicht eben für ein weibliches Erscheinungsbild Sympatie hat. Ein langes T-Shirt als Kleid getragen, wäre villeicht dann nicht eine sehr gute Lösung.

Ich würde dann lieber Richtung Utility Kilt gehen. Wäre perfekt zum Arbeiten im Garten - und auch sonst wo, natürlich.

Ist anders, aber männlich und nicht besonders teuer.

Beispiel:

http://www.tartanista.co.uk/men/kilts/utility-kilts.html (http://www.tartanista.co.uk/men/kilts/utility-kilts.html)

Gruß
Gregor

Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: GregorM am 17.08.2016 12:27
Hallo Michael,

du kannst in allem Recht haben. Ich muss mich in Deutschland versuchen.

Gruß
Gregor
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: MAS am 17.08.2016 12:36
Hallo Michael,

du kannst in allem Recht haben. Ich muss mich in Deutschland versuchen.

Gruß
Gregor

Hast Du doch schon, oder nicht?

LG, Michel
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: cephalus am 17.08.2016 14:11

"Das hab ich mir gekauft"
"Ja aber Du bist doch ein Mann" "Ja was meint Ihr?" "Mann!" "Frau?" (So ne doofe Nuss)
"Klar bin ich ein Mann" "Ja und warum trägst Du ein Kleid?"
"Ja ist bequem und mir gefällts"
 "Ja, dann sollst Du aber auch Stiefel dazu tragen und Schminke"
"Nein, mir gefällt es so"
Beim Weitergehen riefen sie noch: "Gehen wir in den Puff, **** und so"

Dann wurde es Zeit für den Rückweg. Kam ich dann an einer Bank vorbei, auf der 4 junge Damen saßen. Als ich vorbei lief, Pfeifen und Schmatzen. Muß ja schon ewig hergewesen sein, das mir irgendwelche Mädels hinterherpfiffen
Jetzt: Gehst Du weiter oder drehst Dich um uns schaust, wie sie reagieren?
Da ich gute Laune hatte, drehte ich mich um und sagte "Hallo, was ist los mit Euch?"
Da fragte eine "Wie gehts?"
Ich sagte "Gut, wie gehts denn Euch?"

Irgendwie macht Schönes Wetter und Kleid tragen gute Laune.  ::) ;D

Hallo Jürgen,
da hattest Du wohl schon vorher extrem gute Laune, oder mittlerweile ein sehr dickes Fell.
Mir hätten die Reaktionen das Kleidtragen vermiest.

die sonst gegen 13 Uhr immer in Grüppchen am Bahnhof rum stehen, nicht da sind, wenn ich gegen 13 Uhr da vorbei komme. Die kichern zwar nicht immer, aber irgendwie fühle ich mich doch immer unverständlich begutachtet, wenn ich zwischen ihnen durch kurve.

Wirst Du wirklich besonders beobachtet?
Und ist die Begutachtung wirklich ohne Verständnis?
Ich kenne das Gefühl, denke ich aber darüber nach, tritt es nur immer dann auf, wenn ich schon vorher auf die Idee komme, dass mir das jetzt bei genau diesen Leuten passieren könnte.

Ich frage mich regelmäßig in wie weit die Erwartungshaltung die Objektivität der Beobachtung beeinflusst?

LG
Cephalus
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: high4all am 17.08.2016 14:29

Ich frage mich regelmäßig in wie weit die Erwartungshaltung die Objektivität der Beobachtung beeinflusst?

LG
Cephalus
Wenn sich die negative oder positive Erwartungshaltung in unserer Körpersprache (Körperhaltung) wiederspiegelt, kann das einen Einfluß auf Beobachter haben.

Eine "Opferhaltung" kann auf Beobachter so anreizend wirken, dass negative Reaktionen nicht ausbleiben. Eine selbstbewußtes Auftreten kann Beobachter davon abhalten, "einen vom Stapel zu lassen".

"Kann", weil es immer Ausnahmen geben wird.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Dr.Heizer am 17.08.2016 14:49
Und ist die Begutachtung wirklich ohne Verständnis?
Ich kenne das Gefühl, denke ich aber darüber nach, tritt es nur immer dann auf, wenn ich schon vorher auf die Idee komme, dass mir das jetzt bei genau diesen Leuten passieren könnte.

Ich frage mich regelmäßig in wie weit die Erwartungshaltung die Objektivität der Beobachtung beeinflusst?

LG
Cephalus
Die Erwartungshaltung neigt dazu, sich erfüllen zu wollen. Erwartest Du negtives, wird es Dir wiederfahren oder zumindset wirst Du es so wahrnehmen. Es ist so, dass ich nicht mehr auf die Reaktionen anderer, an denen ich vroübergehe, warte. Ich grüße oder lächle, wenn sich ein Blickkontakt ergibt, sonst gehe ich ohne weitere Beachtung daran vorüber. Warum sollte ich mich auch mit den Wartenden am Bahnsteig 2 unterhalten, wenn ich doch auf dem Weg zu einem anderen Zug oder gar zum Bus bin? Genau so wenig wie die Diskussion eines Rauchverbotes für Dampflokomotiven interssieren mich deren Gedanken und Blicke zu meinem Outfit. Wenn es jemand hingegen toll findet, nehme ich es gern an ;)

Hajo hat nun vor mit geantwortet und ich stimme zu!

Hallo Dr. Heizer,

wenn rocktragende Männer im (sächsischen) Vogtland völlig normal sind, weiß ich nun, wo ich meinen nächsten Ausflug planen kann. Wenn es soweit ist, melde ich mich mal bei Dir. Vielleicht hast Du dann ja auch Zeit und Lust auf ein Treffen. ;)

Viele Grüße ins Vogtland!

Rocken geht auch in anderen Gegenden, nicht nur bei mir zu Hause. Du bist gern auf einen Spaziergang eingeladen, popolus!
Spaziergänge in Stadt und in Natur, im In-und Ausland - nirgendwo gab es schlechte Erlebnisse. Warum auch, ist doch nur Kleidung.  :)

Guck mal, andere tragen bunte Schuhe und machen sich Gedanken darüber, was andere davon denken könnten oder die Hutträger, Kreativ-Frisurenträger, Hosenträger, Stiefelfreunde... jeder hätte einen Grund, zu grübeln, was andere davon halten könnten. Doch wir tun es nicht mehr, weil wir "Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl" entwickelt haben ;)
Und dann kommen komischerweise auch ganz selten mal uninterpretierbare Blicke, denn die Ausstrahlung der Selbstverständlichkeit macht es wohl aus. ::)

Zum Tip von Gregor: Kilt kommt immer gut an bei den Mädels. Ich habe mir anlässlich eines sehr guten Geschäftserfolges von letztem Samstag wieder was auf der Insel bestellt. Gibt auch Shops, wo man günstigere bekommt, deren Preise nicht gleich dreistellig sind. Gergor kennt sich da gut aus, auch was die Größen betrifft.

Wenn Du dann mal im Kilt unterwegs warst und die Mädels fanden das toll, hat das das Selbstwertgefühl schon sehr gut ausgebaut. War deine Frau dabei, dann ihren Stolz entwickelt und die Akzeptanz noch mehr gestärkt.
Als ich das erste Mal im Kilt mit meiner gemeinsam unterwegs war (den Kilt trug ich) hat sie am Morgen noch ihr Mißfallen geäußert, ob das denn sein müsse, dass ich im Kilt zu der Veranstaltung gehe. Nö, mut nit. Aber ich wollte es so. Am Abend war sie stolz, weil es viele Menschen toll fanden und sich kein einziger negativ geäußert hatte. Damit ist es auch im Rock nun leicht ;)
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: MAS am 17.08.2016 15:49
Lieber Cephalus,

na, ja, wenn Du Gruppen von Jugendlichen hast, durch die Du Dir einen Weg bahnen musst, indem Du im Zickzack zwischen ihnen durch gehst, wirst Du kaum unbemerkt bleiben.

Meistens kommen keine Reaktionen, aber ab und zu sehe ich ein Grinsen oder höre eine Bemerkung. Einmal hörte ich jemanden sagen: "Ja, der läuft hier immer im Rock rum."

Einmal habe ich ein paar Jungs zur Rede gestellt, die danach ganz höflich waren.

Es isnd halt jugendliche Berufsschüler*innen, die alle recht unform gekleidet sind und sich vor allem aneinander zu orientieren scheinen.

Alles also halb so schlimm.

LG, Michel
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: androgyn am 17.08.2016 21:21
r.a. hat mal wieder Zitate aus dem Zusammenhang gerissen und macht Kommentare, die keiner braucht. Jürgen hatte schöne Erlebnisse, als er im Kleid unterwegs war.
Wo habe ich Zitate aus den Zusammenhang gerissen? Wenn ich zitiere, nehme ich nur gewisse Sätze auf die ich eingehen möchte und nicht den gesamten Text. Oder ist das Zitat auch wieder aus den Zusammenhang gerissen? Ich habe lediglich nur das beschrieben:
Zitat
Beim Weitergehen riefen sie noch: "Gehen wir in den Puff, **** und so"
Hallo Jürgen,
da hattest Du wohl schon vorher extrem gute Laune, oder mittlerweile ein sehr dickes Fell.
Mir hätten die Reaktionen das Kleidtragen vermiest.

Zum Tip von Gregor: Kilt kommt immer gut an bei den Mädels.

Wenn Du dann mal im Kilt unterwegs warst und die Mädels fanden das toll, hat das das Selbstwertgefühl schon sehr gut ausgebaut.
Warum macht ihr euch ständig von den Meinungen der Frauen abhängig, ob sie das toll finden oder nicht?
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: GregorM am 17.08.2016 21:32

Hast Du doch schon, oder nicht?



Ja, mit Kilts. Seit Jahren nicht mehr mit Rock (war damals kein Problem).

Als ich vor zwei Jahren während der Photokina-Messe einen Rock trug, wurde er mit einem Kilt verwechselt. Auch hier, obwohl es ein graukarierter Rock war, den ich bei C&A gekauft hatte. Das nächste Mal muss es wirklich ein Rock sein, damit es keinen Zweifel gibt.

Gruß
Gregor
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Dr.Heizer am 17.08.2016 22:23
Als ich vor zwei Jahren während der Photokina-Messe einen Rock trug, wurde er mit einem Kilt verwechselt. Auch hier, obwohl es ein graukarierter Rock war, den ich bei C&A gekauft hatte. Das nächste Mal muss es wirklich ein Rock sein, damit es keinen Zweifel gibt.

Gruß
Gregor

Es gibt Menschen, die halten auch einen Jeansrock für einen "Schottenrock", denn ich bin schon manchmal so angesprochen worden "Tragen Sie einen/ist das ein Schottenrock?" Dann antworte ich ganz freundlich und erkläre den Unterschied. Diese Fragen kommen von wirklich interessierten Menschen und es ergaben sich ganz nette Gespräche daraus. Es wird eben einfach so assoziiert: Trägt ein Mann einen vernünftigen Rock, kommt sofort die Bezeichnung "Schottenrock" in den Sinn. Der Begriff hat sich wohl eingeprägt und Anfangs ärgerte er mich, doch nun ist es immer der Anfang eines schönen Gespräches. :)

Auf die Frage eines anderen Mitgliedes: Nein wir fordern nicht, dass es Frauen gefällt, es ist auch nicht wichtig, ob es das tut. Doch aus meiner Erfahrung heraus sind viele Frauen für das Thema offener, als die dazugehörigen Männer. Zustimmung der Frauen, vor allem uns fremder Frauen ist nicht nötig, doch ein Kompliment und ein angenehmes Gespräch können wir genießen, ohne davon abhängig zu werden. ;)
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: MAS am 17.08.2016 22:31
Als ich vor zwei Jahren während der Photokina-Messe einen Rock trug, wurde er mit einem Kilt verwechselt. Auch hier, obwohl es ein graukarierter Rock war, den ich bei C&A gekauft hatte. Das nächste Mal muss es wirklich ein Rock sein, damit es keinen Zweifel gibt.

Gruß
Gregor

Es gibt Menschen, die halten auch einen Jeansrock für einen "Schottenrock", denn ich bin schon manchmal so angesprochen worden "Tragen Sie einen/ist das ein Schottenrock?" Dann antworte ich ganz freundlich und erkläre den Unterschied. Diese Fragen kommen von wirklich interessierten Menschen und es ergaben sich ganz nette Gespräche daraus. Es wird eben einfach so assoziiert: Trägt ein Mann einen vernünftigen Rock, kommt sofort die Bezeichnung "Schottenrock" in den Sinn. Der Begriff hat sich wohl eingeprägt und Anfangs ärgerte er mich, doch nun ist es immer der Anfang eines schönen Gespräches. :)

Auf die Frage eines anderen Mitgliedes: Nein wir fordern nicht, dass es Frauen gefällt, es ist auch nicht wichtig, ob es das tut. Doch aus meiner Erfahrung heraus sind viele Frauen für das Thema offener, als die dazugehörigen Männer. Zustimmung der Frauen, vor allem uns fremder Frauen ist nicht nötig, doch ein Kompliment und ein angenehmes Gespräch können wir genießen, ohne davon abhängig zu werden. ;)


Ich wurde schon in sehr verschiedenen Röcken gefragt, ob ich aus Schottland käme.  ???

LG, Michel
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: androgyn am 18.08.2016 01:11
Nein wir fordern nicht, dass es Frauen gefällt, es ist auch nicht wichtig, ob es das tut.

Zustimmung der Frauen, vor allem uns fremder Frauen ist nicht nötig
Und warum betonst du es dann immer wieder, wenn du dich davon nicht abhängig machst?
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: JJSW am 18.08.2016 06:13
Hallo Jürgen,
da hattest Du wohl schon vorher extrem gute Laune, oder mittlerweile ein sehr dickes Fell.
Mir hätten die Reaktionen das Kleidtragen vermiest
LG
Cephalus

Hallo Cephalus

Ach was. Wegen so'n paar alberner Hühner werfe ich doch nicht die Flinte ins Korn, bzw lasse das Kleid im Schrank.
Bei nächstbester Gelegenheit gehts wieder raus.
Und mal sehen ob mir wieder so Kichererbsen über den Weg laufen :D

Und die vier auf der Bank, denen hat es eh die Sprache verschlagen, als ich mich umgedreht und sie angesprochen habe.
Du fast 2-Meter-Riese hättest Ihnen wohl noch mehr Angst gemacht ;)

Ansonsten gab es nur "friedliche Begegnungen". Auch Mütter mit Kindern zeigten keine Furcht. Ein älteres Ehepaar hat mit mir paar Worte gewechselt, nettes kleines Gespräch, aber kein Kommentar zum Kleid.
Ein paar Leute guckten kurz, manche drehten etwas den Kopf, andere zeigten gar keine Reaktion. Manchen fiel mein Kleid auf, andern offenbar nicht. ;)

Seit einem Jahr regelmäßigem Rocktragens waren das seit längerer Zeit wieder mal erwähnenswerte Reaktionen auf mein Outfit.
Da reicht eine Hand, um derartige Erlebnisse aufzuzählen. Positives Feedback gab es schon mehr.
Meist gibts keine (sicht- und hörbare) Reaktionen ::)

Noch ein Foto, vorgestern im Park gemacht, damit Ihr alle seht, wie ich mich unters Volk gewagt hab ;)

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Ich wurde schon in sehr verschiedenen Röcken gefragt, ob ich aus Schottland käme.  ???

LG, Michel

Ja, auch mein Jeansrock wurde schon als Schottenrock bezeichnet. Selbst mein Sarong.
Für manche ist ein Mann im Rock eben ein Schotte. Ganz egal wie er aussieht ;)

Grüßle
Jürgen



Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: high4all am 18.08.2016 07:10

Ja, auch mein Jeansrock wurde schon als Schottenrock bezeichnet. Selbst mein Sarong.
Für manche ist ein Mann im Rock eben ein Schotte. Ganz egal wie er aussieht ;)

Grüßle
Jürgen
Es gibt schlimmere Assoziationen als für einen Schotten gehalten zu werden.

Vielleicht bist Du ein Schwotte*?

Das ist eine Kreuzung zwischen einem Schwabwn und einem Schotten.

*Von Heinz Erhardt verwendeter Begriff im Film "Was ist denn bloß mit Willi los?" von 1970.

LG
Hajo
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: elco am 18.08.2016 07:43
Auch im Theaterstück "Das hat man nun davon" von 1969

Jörg
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Dr.Heizer am 18.08.2016 07:51
Ach ja, der Heinz Erhard. Besonders sind mir seine Gedichte in Erinnerung, die ich sehr liebe und nicht zu vergessen: Tante Hedwigs Tanz :)

Schotten und Schwaben haben ja den Ruf, nicht besonders verschwenderisch zu leben. Keine schlechte Eigenschaft, denn lange Hosen kann man sich oft "sparen" ;D
Mit Schottland bringt man auf den ersten Gedanken Natur, Musik und auch starke Typen in Verbindung. Passt also auch zu uns.

Auf alle Fälle ist es nicht schlimm, mit dem schottischen Volk in Verbindung gebracht zu werden. Die sind mir auch so ganz sympathisch. :)
 Da kann man mal sehen, wie sich das Bild in den Köpfen eingeprägt hat, denn auch andere Völker trugen/tragen ähnliche Gewänder, doch in unseren Teil Europas ist man wohl als Mann im Kilt/Rock dem Bild eines Schotten näher ;)

Ich hatte also bisher im Kilt/Rock durchweg positive Erlebnisse  :D
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: MAS am 18.08.2016 08:53
Gestern war ich auch wieder im Kleid unterwegs. Eine Familie, die auf dem Markt einen Obststand betriebt, schien mich etwas amüsiert zu mustern und grüßte sehr freundlich. Ansonsten nahm ich keine Reaktionen wahr.

Alsi ich später in einen Getränkemarkt ging, Pfandflaschen abgabe und neue Getränke kaufte, fing der Verkäufer an, vopn Dinkel zu schwärmen. Mein Kleid irritierte ihn nicht, obwohl ich zum ersten Mal im Kleid dort war, und bisher nur in Röcken, die ihn aber auch nie irritierten. Alles friedlich und normal also! :)

LG, Michel

PS: Erhardt mit dt bitte!
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: elco am 18.08.2016 11:27
Genau Michael. Soviel Zeit muss sein :D

Jörg
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: freak8 am 18.08.2016 11:30
Letzten Donnerstag hatte ich ein sehr schönes Erlebnis.
Mein Outfit, braunes tailliertes T-Shirt, dunkelbrauner Mini Wildlederrock, hautfarbene FSH und dunkelbraune High Heels.
Als Jacke trug ich einen hellbraunen Trachtenjanker.
Begleitet von meiner Frau und zwei sehr guten Bekannten besuchten wir den Viktualien Markt in München.
Ausser drei Anfragen von Passanten wegen eines gemeinsamen Fotos und mehrere Komplimente auf meine Beine war der Ausflug eine absolut runde Sache.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: MAS am 18.08.2016 11:54
Letzten Donnerstag hatte ich ein sehr schönes Erlebnis.
Mein Outfit, braunes tailliertes T-Shirt, dunkelbrauner Mini Wildlederrock, hautfarbene FSH und dunkelbraune High Heels.
Als Jacke trug ich einen hellbraunen Trachtenjanker.
Begleitet von meiner Frau und zwei sehr guten Bekannten besuchten wir den Viktualien Markt in München.
Ausser drei Anfragen von Passanten wegen eines gemeinsamen Fotos und mehrere Komplimente auf meine Beine war der Ausflug eine absolut runde Sache.


Schön!

"Viktualienmarkt" ist eigentlich ein schöner Name!

LG, Michel
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: high4all am 18.08.2016 12:02
Mein Outfit, braunes tailliertes T-Shirt, dunkelbrauner Mini Wildlederrock, hautfarbene FSH und dunkelbraune High Heels.
Als Jacke trug ich einen hellbraunen Trachtenjanker.

Davon würde mich ein Foto interessieren. Besonders wegen des Trachtenjankers, auf Trachtenmode stehe ich im Moment.

Auf dem Viktualienmarkt bin ich auch schon in Rock und Kleid herumspaziert. Ohne Probleme.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: freak8 am 31.05.2017 16:41
Leider mache ich von mir selten Fotos.
Aber am Sonntag vor einer Woche war ich mit meiner Frau auf einem Cousinen Treffen. Zu erwähnen ist noch,meine Tanten und Onkeln plus Cousinen haben mich noch nie mit Rock gesehen.
Mein Outfit,weißes Trachtenhemd,einen braunen Trachtenlederminirock,hautfarbene FSH und braune High Heels.
Ich war schon etwas aufgeregt wegen der zu erwartenden Reaktionen. Aber alles im grünen Bereich. Natürlich gab es auch Kritik,wie mein Junge was machst du da. Aber die meisten Kommentare waren absolut positiv. Und gerade die etwas älteren Verwandten waren widererwartend aufgeschlossen und fanden mein Outfit super.
Alles in Allem ein gelunger Nachmittag.
Titel: Re: meine Rockerlebnisse
Beitrag von: Dr.Heizer am 31.05.2017 21:25
Da zeigt sich doch wieder mal: es geht ganz einfach. Ein stimmiges Outfit, ein sympathisches Aufteten - und schon klappts auch bei der Verwandschaft :) Danke für den erfreulichen Bericht, freak8!